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Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 6,1): Die Kunstdenkmäler der Amtsbezirke Breisach, Emmendingen, Ettenheim, Freiburg (Land), Neustadt, Staufen und Waldkirch (Kreis Freiburg Land) — Tübingen u.a., 1904

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https://doi.org/10.11588/diglit.1225#0197

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l82 KREIS FREIBURG.

bei wachsendem Bedürfhiss, als die die Zahl der Mitbesitzer sich mehrte, nach oben
erweitert wurde, was dann vielleicht gegen die obige Interpretation der Urkunde spräche.
Dass nach der Zerstörung im Jahre 1399 ein Wiederaufbau stattgefunden hat, ist möglich;
aber es sind dafür keine steinernen Zeugen vorhanden. Dagegen sprechen solche für
einen Umbau wenigstens beim Palas (d) im Anfang des 16. Jhs., der also vor der letzten
Zerstörung i. J. 1525 geschehen sein muss, falls diese thatsächlich eine endgültige
und definitive war. Man scheint sie durch Sprengung mit Pulver besorgt zu haben,
wofür Wiebel sehr gewichtige Zeichen, besonders bei dem Thurm (DJ angeführt
hat. (Wth.)

Unterhalb der Ruine K. liegt der sogen. 'Vorhof' der Wittwe Gerber gehörig,
ein altes Holzhaus, in welchem sich zwischen der Decke des Erdgeschosses und dem
Boden des oberen Stockwerkes das niedrige Zwischengeschoss, der sogen. 'Stubenboten',
noch erhalten hat (Abbild. Schau ins Land XX 89). (B.)

KOLMARSREUTHE

Schreibweisen: in Emattinger banne ze Kolmersriiti ca. 1400; Colmarsrüte 1469;
Cohnarssreuttin Emendinger vogtey 1579.

Die evang. Kirche ist ein schmuckloser Bau von 1806. Sie wie der ganze Ort
enthalten nichts Erwähnenswerthes.

Gehörte zur Herrschaft Hachberg. (Wth.)

KÖNDRINGEN

Schreibweisen: Chuniringa, angebt. 977, Fälsch, des 12. Jhs.; Kimringen z. J.
1111 Rot. Sanpetr.; Kündringen 1525 f.
Prähistorisches Prähistorische und römische Reste: Befestigungen aus vorrömischer Zeit (Schau

ins Land XXIV 9). — Römisches Bollwerk (ebend. III 56). — Herweg, der alte Herweg
u. s. f. (Mone UG. I 145). — Altenburg, burggraben 1528.
Pfarrkirche Pfarrkirche (evang). Moderner Bau von 1861. Erw.: ecclesia Cunringen 1136;

plebanus 1187; in dec. Gloter 1275 Lib. dec; in dec. Waltkilch 1324; eccl. K. cum
filia Heinbach zw. 1360 bis 1370 Lib marc. Das Patronat hatte Schuttern 1328.
Thurm Der Thurm ist in dem von einfachem Rippenkreuzgewölbe überspannten Erd-

geschoss alt. Der Schlussstein wird durch ein Haupt Christi geziert, das offenbar noch
der alten Zeit entstammt, während die Konsolen, auf denen die Rippen aufruhen, in
neuerer Zeit überarbeitet worden sind. Nach der Kirche zu öffnet sich eine weite ein-
fach profilirte Spitzbogenöffnung, ebenso führen rechts und links spitzbogige Pforten in
die Nebenräume. An der äusseren Fa^adenmauer des modernen Kirchenschiffs wurde
ein alter Stein mit der Jahreszahl 1537 eingemauert.
Glocken Von den Glocken ist nur eine kleinere (Durchmesser 0,98 m), 1734 in König-

schaffhausen gegossen, älteren Ursprungs.
Pfarrhaus Das Pfarrhaus, im 18. Jh. von Kirchenrath Sander, ohne Anwendung eines

rechten Winkels bei der Grundrissanlage, erbaut, ist ein einfaches Steinhaus, zu dessen
 
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