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Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 6,1): Die Kunstdenkmäler der Amtsbezirke Breisach, Emmendingen, Ettenheim, Freiburg (Land), Neustadt, Staufen und Waldkirch (Kreis Freiburg Land) — Tübingen u.a., 1904

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https://doi.org/10.11588/diglit.1225#0165

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AMT EMMENDINGEN. — FREIAMT. HECKLINGEN.

151

Die Architekturtheile sind in rauh bearbeitetem rothem Sandstein ausgeführt und Kapitale,
sowie Basen, die einander völlig gleichen, in etwas unbeholfener Weise dem Würfelkapitäl
nachgeahmt.

Im Thurm hängt eine Glocke (Durchmesser 0,75 m), die in handwerksmässigem
Relief einerseits die Madonna mit dem Jesuskinde auf der Mondsichel, andererseits einen
Crucifixus zwischen Maria und Johannes zeigt. Merkwürdig ist dabei, dass beiden Dar-
stellungen jeweils rechts unten das Relief eines nackten knieenden Mannes, der einen
Schlüssel (?) darzureichen scheint, hinzugefügt ist. Die Inschrift lautet:

ANGELVS ■ DOMINI - NVNCIAVIT ■ MARIAE ■ ANN • DOMINI ■
M. D. C. LH.

In der Kirche selbst verdient eine alte, angeblich aus dem Kloster Thennenbach
stammende Holsßgtcr einige Beachtung, soweit die moderne Fassung erkennen lässt,
eine späte gothische Arbeit, Maria mit dem Jesuskinde darstellend. (B.)

Ein spätgothischer, halbzerbrochener Taufstein hat einen gutgearbeiteten Fuss.

Ein Ortsadel zw. 1092 bis 1333 erwähnt.

Erwähnt ferner: Predia Hirsaugiensis cenobii in Forechein 1167, Cop. 12. Jh.
7— Curia dominorum de Ettenheimmünster in F. c. 1350.

Nach manchfachem Besitzwechsel ward F. Eigenthum der Fürsten von Schwarzen-
berg und gehörte bis 1805 zur Landgrafschaft Breisgau. (K.)

FREIAMT

(siehe Keppenbach, Mussbach und Reichenbach)

HECKLINGEN

Schreibweisen: HaegÜngen 1147; Heggelingen 1179; Heckelingen 14. Jh. u. s. f.

Litteratur: A. Krieg Beitr. zur Gesch. des Orts und der Pfarrei H. (FDA. XVIII
119-151)-

Römische Reste: Herweg, hohe weg, Heidenacker (Mone UG- I 145; Ders.
Z. XVII 327, 395. XX 434

Der Chor der schlichten katholischen Pfarrkirche ad. s. Andream Apostolum
(plebanus in Hägglingen in decanatu Gloter 1275 Lib. dec; eccl. Hegglingen in decanatu
Waltkilch zw. 1360 bis 1370 Lib. marc.) gehört der gothischen Zeit an, während das
Langhaus vielleicht auf alten Grundmauern modernen Ursprungs ist. Der Chor endigt
nach einem rechteckigen Gewölbejoch in fünf Seiten eines Achtecks und ist überspannt
von einfachen Kreuzgewölben mit durch Kehlen profilirten Rippen, Rippenwandbogen
und Querrippe zwischen Chorschluss und dem vorgelegtem Gewölbefeld. Diese Rippen
ruhen auf halbkreisförmigen Diensten, die zum Theil bis zum Boden, zum Theil unten
schräg abgeschnitten, nur wenig an der Wand herabgeführt sind und einfache glatte
Kelchkapitäle tragen mit aus fünf Achteckseiteri gebildeten Abdeckplatten.

Der Chorraum, den fünf spitzbogige, ursprünglich mit Masswerk gezierte Fenster
erhellen, öffnet sich nach dem Langhaus in rundbogigem. Triumphbogen mit romanisch
 
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