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Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 6,1): Die Kunstdenkmäler der Amtsbezirke Breisach, Emmendingen, Ettenheim, Freiburg (Land), Neustadt, Staufen und Waldkirch (Kreis Freiburg Land) — Tübingen u.a., 1904

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https://doi.org/10.11588/diglit.1225#0375

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36°

KREIS FREIBURG.

UMKIRCH

Altäre
Grabsteine

Schreibweisen: curtis Himdechilke zw. 1105 bis 1190; Untkilcha 1157; Untkilch
1272 f.

Litteratur: A. Münzer Umkirch (Schau ins Land VIII 61—71).

Die Kirche (eccl. cum filiabus suis, sc. Chotheneim et aliis capellis 1139;
in dec. Wasenwiler 1275, Lib. dec; in dec. Waltkilch est quartalis 1324; in dec.
Gündlingen cum filiabus, videlicet ad s. Petrum, Hochdorf, Holczhusen et Gottenheim
zw. 1360 bis 1370, Lib. marc; sacerdos de U. 1234; her Rudolf der techan von

U. 1339)-

Der viereckige, vierstöckige Thurm der Pfarrkirche (h. Mariae Himmelfahrt) ist

1739 an Stelle des alten, vom Blitze getroffenen erbaut und darauf 1760 die ganze Kirche
derart restaurirt worden, dass sich von der älteren Anlage nur das spitzbogige, gothische,
mit Stab und zwei Kehlen profilirte West-Portal, sowie der spitzbogige, einfach abge-
schrägte Triumphbogen erhalten haben.

Drei Rococo-Altare und eine Kanzel des 18. Jhs.

Die vielfach im Chor der Kirche gelegenen Grabsteine von Gliedern der Familien
Binningen, Ampringen, Roggenbach, Blumenegg, Beroldingen wurden bei diesen Umbauten
zum Bodenbelag unter dem Gestühl des Langhauses benutzt und nur ein Denkstein
geschont, die aus rothem Sandstein gefertigte und mit zwei Wappen gezierte Grabplatte
des 1587 verstorbenen Hans Ulrich von Stadion: ANNO DOMI 1587 auf Mitwoch den
14 tag Januaris ist in Gott Christenlich verschiden der Edele vnd Vest hannss vlrich von
Stadion St{?): H : Ertzhertog ferdinandi zu Österich, Rath vnd Obervogtt der Herrschafft
Beffortt Tattenriedt Assisen Rosenuels vnd Engelsodt . auch des St : Stiffts Augspurg
Erbtrückhsäss, dem Gott gnedig vnd Barmhertzig sein wolle Amen.

Das Sckloss, ein einfacher, zweigeschossiger Villenbau mit wenig gegliederten
Facaden und verhältnissmässig niederen Innenräumen, liegt in weiten, wohlgepflegten
Parkanlagen, wurde von Gräfin Wrbna, einer geborenen Gräfin von Kageneck, Ende des
vorigen Jahrhunderts erbaut und darnach von Stephanie, Grossherzogin von Baden,
welche dasselbe 1827 ankaufte, in den heutigen Stand gesetzt. Die Cavalierwohnungen
und grösseren Säle lagen im Parke in der Nähe der heutigen Verwaltungsgebäude, wurden
aber vor einigen Jahrzehnten abgerissen. (B.)

Ein Ortsadel de Untkilcha wird zw. 1087 bis 1225 erwähnt.

Der Ort war im Mittelalter Sitz verschiedener Adelsfamilien; so sollen die Herren
von Tübingen 1474 hier im Schloss gelebt haben. In den Anniversalbüchern werden
Mitglieder der Familien von Binningen, Ampringen, Roggenbach, Beroldingen genannt,
von denen die beiden letztern mehr und mehr den Besitz an sich brachten, der dann

1740 an das Kageneck'sche Majorat überging, 1785 zu einem Allod für des Grafen
Friedrich von Kageneck Tochter Flora umgewandelt wurde. Diese erbaute als Gräfin
v. Wrbna das jetzige Schloss, welches sie mit der Herrschaft 1827 um 345000 fl. an die
Grossherzogin Stephanie verkaufte. Von der Grossherzogin ging es auf deren Tochter,
die Fürstin Josephine von Hohenzollern, und von dieser auf S. M. den König von
Rumänien über. (K.J
 
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