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Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 6,1): Die Kunstdenkmäler der Amtsbezirke Breisach, Emmendingen, Ettenheim, Freiburg (Land), Neustadt, Staufen und Waldkirch (Kreis Freiburg Land) — Tübingen u.a., 1904

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https://doi.org/10.11588/diglit.1225#0331

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316 KREIS FREIBURG.

alten Burg, die zu Anfang des 14. Jhs. im Besitze derer von Uesenberg war; daneben
erhob sich der sogen. {Staisentkurm'', der diesen Namen, den jetzt ein einfaches Stein-
haus weiter führt, ehemals von der Ritterfamilie Statz in Freiburg erhalten hatte (Schau
ins Land XIII 11). (B.J

Ein Ortsadel (quidam homo de Nürshusin nomine Liuprandus) im Rotul Sanpetr.
und n 39, 1295 erwähnt.

Auch eine Burg genannt 1341 (Z. VIII 390).

Seit dem 9. Jh. waren hier S. Gallen, später auch S. Peter und Gengenbach begütert;
1601 kam der Ort von den Lichtenfels an die v. Flachslanden, 1691 an Rink v. Balden-
stein. Das Schloss (der Statzethurm) war Eigenthum der v. Pflummern, kam von
diesen 1626 an die Kageneck, dann an die Davant, die v. Schauenburg, 1796 an die
Freih. von Falkenstein. Es ist jetzt grundherrlicher Besitz der Freih. von Marschall. (K.)

NEUHÄUSER

Schreibweise: Niiwenhüsern (1344 f.).

Im Zinken Fischbach (Vischbach 1344; 1484) der Gemeinde Neuhäuser im
Kappeier Thal liegt der Bläst--Christele-Hof, nach einer Inschrift auf dem Sturz der
Hausthüre 1697 von M ■ JERG - DRESER - und K - BIRGENMEIER erbaut und
in noch fast ungeändertem Zustand erhalten, als bezeichnendes Beispiel eines Schwarz-
waldhauses dieser Gegend.

Als besondere Charakteristika, mögen hier, abgesehen von Eigenthümlichkeiten
der Konstruktion, erwähnt werden: Die mit in das Haus, neben der Stubenkammer, ein-
gebaute Leibgedingkammer mit eigenem Kochherd, eigener Räucherkammer und ge-
trenntem Treppenaufgang nach dem Dachboden; — und ferner das Fehlen aller Schorn-
steine. Die Züge der drei vorhandenen Heizungsanlagen, des Herds, des grossen
Kachelofens der Stube und des in der Mauerstärke zwischen Stubenkammer und Küche
gelegenen Ofens öffnen sich alle in die Küche, in welcher der Rauch unter der sogen.
'Hürde' hinaufsteigt, einem gewölbten oder satteldachartigen Deckel aus Zaunwerk und
Strohlehm, der einen grossen Theil der Küchendecke einnimmt und mit dem Scheitel
in die darüber gelegene Räucherkammer hineinragt. Von hier zieht dann der Rauch
durch die Räucherkammer in den Dachboden und steigt von da durch kleine Dachlucken
des Thalgiebels unter dem weit herabreichenden Strohdach ins Freie. (B.J

Ortsadel 1266 und 1272 erw. Ein Hof hier war eine Besitzung von Günthers-
thal, dem er 1230 von den Blumeneck geschenkt ward; der Rest kam damals mit Kappel
an S.Wilhelm.

OBERRIED

Schreibweisen: predium s. Petri in Obirett, Anf. 13. Jh.; Rot. Sanpetr.; daz gut ze
Oberriet höret an das gotteshus ze Oberriet sant Wilnhelmes brüder, da unser fröwe sant
Marie genedig ist 1296.

Litteratur: Gerbert HNS. II 79, 169, 264, 373 (Verlegung des Klosters 1523),
441 (Neubau 1677), HI n° 99 (Günthersthal betr.), n° 113 (Litt. fund. coronae B. M. V.
 
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