AMT FREIBURG. — OBERRIED.
3*7
1252), n° 159 (Ablassurk. 1285); Chronik von Oberried (Mone Qs. I 195 — 198); V. B.
Ein Besuch beim goldenen Marti in Oberried (Schau ins Land I); Mone Z. XX 255,
256; betr. S. Wilhelm Schau ins Land I 41, 82, III 80, XI 2r f., XHI 8; J. Mayer
Gesch. von S. Peter, treib. 1893, S. 33, 64, 207.
KLOSTER MARIENPORT
Der alte s. Gallische Besitz, welchen die Herren von Thengen von der Abtei zu
Lehen trugen, kehrte 1237 durch Verzicht derselben an S. Gallen zurück, worauf der Abt
den Nonnen von Günthersthal denselben übertrug, ita tarnen ut ibidem domum conven-
tualem construentes illic residendo domino deo militent in perpetuum (Gerbert HNS.
III 341). Diese Niederlassung der moniales mona-
sterii in Obirriet Cisterciensis ordinis Constan-
tiensis dyocesis wird 1242 s. Gall. ÜB. III 99
erwähnt. Aber schon 1252 waren sie von dort,
man weiss nicht warum, wieder abgezogen, worauf
die Ritter Ludwig von Munzingen und Konrad
gen. Snewelin von Freiburg das ihnen durch Ver-
zicht der Herren von Thengen zugefallene Gut
an die Wilhelmiter (fratres ordinis s. Wilhelmi)
übertrugen (aream et locum Gerbert HNS. III
157). Es wird angegeben, dass auch die
Wilhelmiter den Ort ihrer ersten Niederlassung
zu unwirthlich fanden und schon 1262 nach Frei-
burg zurückkehrten. Erst als Ende des 13. Jhs.
das Kloster durch Geländeaustausch aus dem
hintern Thale nach Oberried selbst verlegt werden
konnte, blühte es auf und kam allmählich durch
Erwerbung fast des ganzen Kirchzartener Thaies
und mannigfacher Besitzungen im gesammten
Breisgau zu Reichthum und Einfluss. So werden Jjjjjjj-U-
die 'Herren von Oberrieth in dem Walde' häufig pig I2S oberrkd. Kirche, Gnmdriss.
seit 1298 erwähnt, auch ihr Gottshus (1460) sanct
Marienkron zu Oberriet (1504); locus appellatus corona beate Marie in Oberryet in
nigra silva heremitarum s. Wilhelmi Const. dyocesis provincie Maguntinensis 1507. (K.)
Wo die ersten Niederlassungen sich befunden haben, ist fraglich; entweder im
Zastlerthal oder in der breiteren, zur Ansiedelung mehr geeigneten Thalfläche von
S. Wilhelm, wo auch heute noch eine unbedeutende Kapelle nach der fortlebenden
Tradition der dortigen Einwohner die Stelle bezeichnen soll, an der das alte Klösterlein
gestanden habe.
Das heutige Klostergebäude (Fig. 125 und 126) mit der Klosterkirche (zur Klosterkirche
Himmelfahrt Mariae) ist ein schlichter einheitlicher Bau aus der zweiten Hälfte des 17. Jhs.,
dessen einzelne Flügel, von denen der südliche die Kirche enthält, um einen recht-
eckigen, von weiten überwölbten Gängen umzogenen Hof gruppirt sind. Die mit der
Giebelseite nach der Strasse schauende Kirche, ein südlich von mächtigen Streben
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1252), n° 159 (Ablassurk. 1285); Chronik von Oberried (Mone Qs. I 195 — 198); V. B.
Ein Besuch beim goldenen Marti in Oberried (Schau ins Land I); Mone Z. XX 255,
256; betr. S. Wilhelm Schau ins Land I 41, 82, III 80, XI 2r f., XHI 8; J. Mayer
Gesch. von S. Peter, treib. 1893, S. 33, 64, 207.
KLOSTER MARIENPORT
Der alte s. Gallische Besitz, welchen die Herren von Thengen von der Abtei zu
Lehen trugen, kehrte 1237 durch Verzicht derselben an S. Gallen zurück, worauf der Abt
den Nonnen von Günthersthal denselben übertrug, ita tarnen ut ibidem domum conven-
tualem construentes illic residendo domino deo militent in perpetuum (Gerbert HNS.
III 341). Diese Niederlassung der moniales mona-
sterii in Obirriet Cisterciensis ordinis Constan-
tiensis dyocesis wird 1242 s. Gall. ÜB. III 99
erwähnt. Aber schon 1252 waren sie von dort,
man weiss nicht warum, wieder abgezogen, worauf
die Ritter Ludwig von Munzingen und Konrad
gen. Snewelin von Freiburg das ihnen durch Ver-
zicht der Herren von Thengen zugefallene Gut
an die Wilhelmiter (fratres ordinis s. Wilhelmi)
übertrugen (aream et locum Gerbert HNS. III
157). Es wird angegeben, dass auch die
Wilhelmiter den Ort ihrer ersten Niederlassung
zu unwirthlich fanden und schon 1262 nach Frei-
burg zurückkehrten. Erst als Ende des 13. Jhs.
das Kloster durch Geländeaustausch aus dem
hintern Thale nach Oberried selbst verlegt werden
konnte, blühte es auf und kam allmählich durch
Erwerbung fast des ganzen Kirchzartener Thaies
und mannigfacher Besitzungen im gesammten
Breisgau zu Reichthum und Einfluss. So werden Jjjjjjj-U-
die 'Herren von Oberrieth in dem Walde' häufig pig I2S oberrkd. Kirche, Gnmdriss.
seit 1298 erwähnt, auch ihr Gottshus (1460) sanct
Marienkron zu Oberriet (1504); locus appellatus corona beate Marie in Oberryet in
nigra silva heremitarum s. Wilhelmi Const. dyocesis provincie Maguntinensis 1507. (K.)
Wo die ersten Niederlassungen sich befunden haben, ist fraglich; entweder im
Zastlerthal oder in der breiteren, zur Ansiedelung mehr geeigneten Thalfläche von
S. Wilhelm, wo auch heute noch eine unbedeutende Kapelle nach der fortlebenden
Tradition der dortigen Einwohner die Stelle bezeichnen soll, an der das alte Klösterlein
gestanden habe.
Das heutige Klostergebäude (Fig. 125 und 126) mit der Klosterkirche (zur Klosterkirche
Himmelfahrt Mariae) ist ein schlichter einheitlicher Bau aus der zweiten Hälfte des 17. Jhs.,
dessen einzelne Flügel, von denen der südliche die Kirche enthält, um einen recht-
eckigen, von weiten überwölbten Gängen umzogenen Hof gruppirt sind. Die mit der
Giebelseite nach der Strasse schauende Kirche, ein südlich von mächtigen Streben
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