KRFJS FRKlr.I'RCr.
citenaltäre
Figur
gestützter Putzbau mit Architekturgliedern von rothem Sandstein wird durch ein Spät-
renaissance-Portal betreten mit plumper Hausteinumrahmung und der Aufschrift:
CELLA MARIAE I6S7 ■
Das von einer Tonne mit Stichkappen überwölbte Langhaus öffnet sich in halb-
kreisförmigem Triumphbogen nach dem gleichweiten, zweiwöchigen und von Kreuz-
gewölben überdeckten Chor, dessen östlichste Hälfte in halber Höhe quergetheilt, unten
die Sakristei, oben eine breite Empore enthält.
Das Gewölbe des Langhauses wird in rechteckige Felder getheilt durch kräftig vor-
tretende, quergeführte Gurtbogen, die auf einfachen, schlicht profilirten Wandpfeilern
aufruhen. Die gesammte Ausstattung ist einheitlich erstellt und stammt aus den Jahren
nach 1690; die Kanzel ist eine gute
Spätrenaissancearbeit mit gewundenen
Säulen und die Wangen des Langhaus-
gestühls sind in demselben Charakter
einfacher, die des Chorgestühls theil-
weise reicher geschnitzt. (B.)
Grosser barocker Hochaltar mit
Statuen und üblichem Aufbau von
Säulen und verkröpftem Gebälk; nach
den Verträgen von 1727 im General-
landesarchiv rühren die Fassung von
Phil. Mezger und die flott gearbeiteten
Statuen von Christ. Wenzinger in Frei-
burg her. Das Gemälde zeigt Gott-
vater mit flammendem Herzen in der
Hand, Engeln u. s. w., es stellt eine
Vision dar und ist bezeichnet: Gott-
lieb Reble 1730; im Aufsatz darüber
aus der gleichen Zeit Maria Himmel-
fahrt. Zwei kleinere Barockseiten-
altäre, der eine mit etwa halblebensgrosser Figur der Madonna mit Kind (Holz); wie
mir scheint, trotz neuer Fassung und Wiederherstellung, vom Anfange des 16. Jhs.
An der Rückwand des Hochaltars, im Winterchor aufgehängt, ein ziemlich be-
schädigtes Oelgemälde, darstellend die Krönung Maria, wohl Ende 16. oder Anfang
17. Jhs. von einem in manchen Stücken zurückgebliebenen Meister gemalt. (Wth.)
Im Langhaus seitlich des Triumphbogens ist in einer Nische ein überlebensgrosser,
in Holz geschnitzter Crucifixus angebracht, im Volksmund der 'schwarze Christus'
genannt (B.), sehr gute Arbeit des ausgehenden 15. Jhs. mit übertriebenem Aderwerk
und von starkem, wenn auch unerfreulichem Ausdruck. Das Volk weiss sich zu erzählen,
dass das Haar des Gekreuzigten immer nachwächst. Auf der Seitenwunde ist die Inschrift
angebracht: 1654 L - FREY fj A • M • FOIT1N fr) - (K.) Daneben auf die Wand
gemalt die h. Frauen und Johannes, etwa aus dem 18. Jh.; aus gleicher Zeit wohl die
guten Stuccaturen, die das Ganze umrahmen. Das Kreuz ist 1628 'ex sumptibus
Sebastiani Hartmann' renovirt und erneuert worden. Unter dem Crucifixus auf-
gestellt Reliquienkreuz des 18. Jhs. mit Wachsreliefs aus der gleichen Zeit. (Wth.) —
. \±Li±Jt-U-^
Fig. 126. Oberried. Kirche, Schnitt durch den Gurtbogen.
citenaltäre
Figur
gestützter Putzbau mit Architekturgliedern von rothem Sandstein wird durch ein Spät-
renaissance-Portal betreten mit plumper Hausteinumrahmung und der Aufschrift:
CELLA MARIAE I6S7 ■
Das von einer Tonne mit Stichkappen überwölbte Langhaus öffnet sich in halb-
kreisförmigem Triumphbogen nach dem gleichweiten, zweiwöchigen und von Kreuz-
gewölben überdeckten Chor, dessen östlichste Hälfte in halber Höhe quergetheilt, unten
die Sakristei, oben eine breite Empore enthält.
Das Gewölbe des Langhauses wird in rechteckige Felder getheilt durch kräftig vor-
tretende, quergeführte Gurtbogen, die auf einfachen, schlicht profilirten Wandpfeilern
aufruhen. Die gesammte Ausstattung ist einheitlich erstellt und stammt aus den Jahren
nach 1690; die Kanzel ist eine gute
Spätrenaissancearbeit mit gewundenen
Säulen und die Wangen des Langhaus-
gestühls sind in demselben Charakter
einfacher, die des Chorgestühls theil-
weise reicher geschnitzt. (B.)
Grosser barocker Hochaltar mit
Statuen und üblichem Aufbau von
Säulen und verkröpftem Gebälk; nach
den Verträgen von 1727 im General-
landesarchiv rühren die Fassung von
Phil. Mezger und die flott gearbeiteten
Statuen von Christ. Wenzinger in Frei-
burg her. Das Gemälde zeigt Gott-
vater mit flammendem Herzen in der
Hand, Engeln u. s. w., es stellt eine
Vision dar und ist bezeichnet: Gott-
lieb Reble 1730; im Aufsatz darüber
aus der gleichen Zeit Maria Himmel-
fahrt. Zwei kleinere Barockseiten-
altäre, der eine mit etwa halblebensgrosser Figur der Madonna mit Kind (Holz); wie
mir scheint, trotz neuer Fassung und Wiederherstellung, vom Anfange des 16. Jhs.
An der Rückwand des Hochaltars, im Winterchor aufgehängt, ein ziemlich be-
schädigtes Oelgemälde, darstellend die Krönung Maria, wohl Ende 16. oder Anfang
17. Jhs. von einem in manchen Stücken zurückgebliebenen Meister gemalt. (Wth.)
Im Langhaus seitlich des Triumphbogens ist in einer Nische ein überlebensgrosser,
in Holz geschnitzter Crucifixus angebracht, im Volksmund der 'schwarze Christus'
genannt (B.), sehr gute Arbeit des ausgehenden 15. Jhs. mit übertriebenem Aderwerk
und von starkem, wenn auch unerfreulichem Ausdruck. Das Volk weiss sich zu erzählen,
dass das Haar des Gekreuzigten immer nachwächst. Auf der Seitenwunde ist die Inschrift
angebracht: 1654 L - FREY fj A • M • FOIT1N fr) - (K.) Daneben auf die Wand
gemalt die h. Frauen und Johannes, etwa aus dem 18. Jh.; aus gleicher Zeit wohl die
guten Stuccaturen, die das Ganze umrahmen. Das Kreuz ist 1628 'ex sumptibus
Sebastiani Hartmann' renovirt und erneuert worden. Unter dem Crucifixus auf-
gestellt Reliquienkreuz des 18. Jhs. mit Wachsreliefs aus der gleichen Zeit. (Wth.) —
. \±Li±Jt-U-^
Fig. 126. Oberried. Kirche, Schnitt durch den Gurtbogen.