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Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 6,1): Die Kunstdenkmäler der Amtsbezirke Breisach, Emmendingen, Ettenheim, Freiburg (Land), Neustadt, Staufen und Waldkirch (Kreis Freiburg Land) — Tübingen u.a., 1904

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https://doi.org/10.11588/diglit.1225#0382

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AMT FREIBURG. — WOLFENWEILER.

367

WOLFENWEILER

Schreibweisen: Openwilare (?) zw. 716 bis 720, Cop. Ende 9. Jhs. S. Gall. ÜB. I 3 ;
Voffenwilare eb.; Wolviwilare 873; villa vor 115 2 ; Wolvenwilare 117 9; Wolvenwiller 131 o f.
Litteratur: Schau ins Land I 25 f, III 75 *"•> IV 66, VII 8, n° 1, XII 50, XXIV 14.
Prähistorisches und Römisches: ze Wolvenwiler ze Hünen grebern 1344 (GLA.); Prähistorisches
vergl. Mone UG. I 215. — Hertweg 1344, i4°9 (Mone UG. I 143). (K.)

Alemafinische Steinplattengräber werden schon von Prof. H. Schreiber (Die Alemannische
neu entdeckten Hünengräber im Breisgau, Freiburg 1826, p. 42), als an der Landstrasse gräber
in der Nähe von Ebringen liegend, genannt. Wahrscheinlich gehören sie demselben
alemannischen Friedhof an, der im Januar 1886 an der Hauptstrasse beim Ausgraben
eines Bauplatzes des Blechners Ph. Beyer gefunden wurde. Skelettreste kamen in die
Freiburger städt. Sammlung; von Beigaben wird nichts berichtet. (W.)

Kirche {vir nobilis Erlewinus de Wolvenwilare tradidit eclesiam de W. et duas Kirche
partes predii sui, quod in ipsa villa possederat, super reliquias s. Petri 1139 (GLA.;
Schöpflin HZB.V83); W. cum eccl. 1147; in dec. Kilchoven eccl. W. est quartalis
1324; eccl. W. cum capellis videlicet superiori et inferiori Slatt in dec. Gündlingen zw.
1360 bis 1370 Lib. raarc.; presbyter de W. 12. Jh. Rot. Sanpetr.; Folcmarus presbyter
de W.; GLA. Annal. Prioratus S. Udalrici I; plebanus de W. n 83; kilchherr zu W. 1480).
Am Aeussern der etwas vor dem Dorfe auf dem Friedhof gelegenen, neueren,
evang. Kirche, deren Chor in den Umfassungsmauern vielleicht noch älteren Ursprungs
sein könnte, steht neben dem Seiteneingang ein gut gearbeiteter Grabstein aus dem Grabstein
16. Jh., der Denkstein eines Geistlichen, dessen Bild in ganzer Figur mit Täter und
Rochette umkleidet, mit dem Kelche in der Hand dargestellt ist. Die das Relief um-
gebende, lateinische Inschrift wird zum Theil vom Boden verdeckt. Zu erkennen ist:
Ano dni millesimo quingentesi • j| mo j[ dns georgius volherbst capelian9 huius altaris
beate marie (\ virginis cuius • aia in pace requiescat.

An der Südwestseite eingemauert: Grabstein einer Frau Köchlerin 1721.
Ein im Innern der Kirche befindliches Epitaph des früheren Priors von S. Ulrich
und nachmaligen Pfarrers von Wolfenweiler, R. Ecklin (f 1542), erwähnt GLA. Annal.
Prior. S.Udalr. 1196. Nachbildung im K. Kopialbuch 725 cc'. Grabschrift nach dem Ein-
trag im Kopialbuch: Obüt ■ venerabilis ■ Dominus • Rudolfus • ecklin • Prior • Monasterü -
santi • ulrici - in ■ nigra • selva ■ cuius • anima • requiescat ■ in ■ pace ■ Anno 1542.
Spuren eines Bildes oder Wappens sollen 17 61 keine sichtbar gewesen sein.

Im Thurme hängt eine ältere Glocke, die 1739 von Andreas Roost in Lörrach cbckc
gegossen wurde (Durchmesser 1,08 m).

Das Gasthaus zum Ochsen, ein altes Steinhaus mit Staffelgiebeln und seitlichem
Erkerausbau, wird nach der Strasse zu auf der Giebelspitze von einem steinernen Glocken-
thürmchen überragt, das die Jahreszahl 1595 trägt. In der Mitte des Giebels ist ausser-
dem eine Steintafel mit dem Wappen der Herrschaft Badenweiler von 1586 eingemauert,
deren Inschrift über damalige Frucht und Brodpreise berichtet. (B.)

Am Gemeindehaus schmiedeiserne Enseigne, gute Arbeit des 18. Jhs.
Ein Ortsadel zw. 1093 bis 1139 f. erwähnt.

Den Zehnten und das Patronat besass hier S.Ulrich, später s.Peter. Ersterem wurde
die Kirche 1535 inkorporirt (GLA., K. Kopialbuch 7 2 5 ccj). Der Ort war baden-durlachiscb.
 
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