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Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 6,1): Die Kunstdenkmäler der Amtsbezirke Breisach, Emmendingen, Ettenheim, Freiburg (Land), Neustadt, Staufen und Waldkirch (Kreis Freiburg Land) — Tübingen u.a., 1904

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https://doi.org/10.11588/diglit.1225#0527

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KREIS FREIBURG.

HEUWEILER

Schreibweisen: Heinwiler 1275; Wiler 1341; Heinwiler 1358; Heiwiler 1442;
Houwyler 1551; Hewiler 1565; HÖwyler 1565.

Römisches: zwei römische Münzen; hertweg 1344; Mone I 145.
In der schlichten, neueren Kapelle (a. s. Remigium; plebanus in Heinwiler in
decanatu Gloter 1275; eccl. H. i. dec. WaltkÜch zw. 1360 bis 1370) sind auf den beiden
Seitenaltären gute, ältere Gemälde erhalten, die
allerdings vor einigen Jahren theilweise eine Restau-
ration und Ueberarbeitung erlitten haben. Auf dem
Altare der Evangelienseite ist als Hauptbild die
Geburt Christi und Anbetung der Hirten dargestellt,
darüber kleiner die Huldigung der Könige; auf
dem der Epistelseite findet sich eine Verkündigung
und oben eine Heimsuchung erzählt. Die guten
Bilder, die etwas an die Gemälde der Seitenaltäre
zu Elzach erinnern, scheinen von einem Meister
gemalt zu sein, der sich auf dem Bilde der Geburt
Christi folgendermassen bezeichnet hat:
F.S. SAB. PINX- F. B.

Ao 166\. (B.J

In der Kirche auch eine polychromirte und
vergoldete Holzstatuette: ein h. Bischof (Johannes
der Almosenspender oder Gregor v. Utrecht?) mit
Mitra und Stab legt ein Almosen in eine von einem
Kirchendiener gehaltene Büchse. Modern über-
malte, sonst vortreffliche Skulptur des beginnenden
16. Jhs. (K.J
Pfarrhaus „ -f"*"^ j^JL fP Im Pfarrhause wird ein silbervergoldeter

Kelch " -^■*^%A 1 Kelch aufbewahrt, dessen Cupa mit aufgelegtem,

durchbrochenem Silberornament und dessen Fuss
mit getriebenen Fruchtgewinden geziert ist. Letzterer
zeigt folgende Widmung eingeritzt:
ZV DER KENIGEN KABEL Z. L. 1684.
Am Wirthshaus zum Rebstock (No. 33) steht in einer Nische ein sehr spätes
Madonnenbüd gothisches MadomienHld(Höhe = 0,97 m) (s. Fig. 214), das, kraus und unruhig in den
Gewandpartieen und auch ungeschickt in der Wahl der Stellung des nackten Jesuskindes,
kaum vor 1590 entstanden sein kann. (B.)

Auf dem Kirchhof achteckige Sandsteinkufe, offenbar Wasserbehälter eines ehe-
Taufstein maligen Taufsteines. (K.)

Der Ort gehörte zur Landgrafschaft Breisgau (Herrschaft Schwarzenberg); seit
1805 badisch.

Fig. 214. Heuweiler.
Madonna, Hohskulptitr am Rebstock.
 
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