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Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 6,1): Die Kunstdenkmäler der Amtsbezirke Breisach, Emmendingen, Ettenheim, Freiburg (Land), Neustadt, Staufen und Waldkirch (Kreis Freiburg Land) — Tübingen u.a., 1904

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https://doi.org/10.11588/diglit.1225#0438

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AMT STAUPEN. - FELDKIRCH. GALLEN WEILER. 417

Das Dorf war zähringischer Lehensbesitz der Herren von Staufen (Schau ins Land
XXIV 16). Ein Ortsadel de Ascebach wird zw. 1231 bis 1298 erwähnt. Der Hof kam
1274 an das Deutschordenshaus zu Freiburg (eb.). Seit dem 14. Jh. erscheinen Ort und
Schloss als Lehen der Herzöge von Oesterreich, getragen von den Rappoltstein und
Neuenstein (eb.); 1613 wird das Dorf von den Johannitern zu Heitersheim erworben.

FELDKIRCH

Schreibweisen: Veltchilcha zw. 1152 bis 1186 Rot. Sanpetr.; Veltkilch 1341 f.

Kirche (plebanus in Veltkich [!] in decanatu Wasenwiler 1275 Lib. dec.; rector
in Veltchilch 1299; ecclesia Uffkilch [!j cum filiabus videlicet Husen et Hartheim in
decanatu Gundlingen zw, 1360 bis 1370 Lib. märe; tit s. Martini).

Der Thurm der unbedeutenden Pfarrkirche mit Satteldach und barocken Giebeln
ist älter und im Erdgeschoss von schmalen spitzbögigen Fensterchen erhellt, sowie von
einem auf Konsolen aufruhenden Kreuzgewölbe mit rundem Masswerkschlussstein über-
spannt. Im Thurm eine 1275 (•) von Hans Heinrich Weitnauer zu Basel gegossene
Glocke.

Im Chor findet sich eine einfache Grabplatte des 1777 gestorbenen RVP ■ FLOR •
DE ■ WESSEMBERG • AMBRINGEN •

An der Aussenmauer der Kirche steht von Epheu ganz umwachsen ein Denkmal,
das in hübsch gearbeitetem Relief die Gestalt eines knieenden, reich gewappneten Ritters
zeigt. Das Steinbild dürfte aus dem 16. Jh. stammen, soll aber nach der Inschrift für
den 17 94 verstorbenen Philipp Carl von Wessenberg errichtet worden sein, so dass nur
angenommen werden kann, man habe damals einen älteren Grabstein benutzt. (B.)

Der Ort war ehedem Eigenthum des Stiftes Basel, dann staufisch (Schau ins Land
XXIV 16), endlich ein österreichisches Lehen, welches die Freiherren von Wessenberg
trugen, bis 1805, wo er badisch wurde, der Landgrafschaft Breisgau unterstellt.

Das Schloss, das zwischen Oekonomiegebäuden in Parkanlagen steht, ein drei-
stöckiges, rechteckiges Haus mit Mansardendach, ist architektonisch ohne Werth.

In der Gartenmauer findet sich ein alter Thürsturz mit Doppelwappen vom
Jahre 1577 eingemauert. (K.)

Glocke
Grabplatte

GALLENWEILER

Schreibweisen: Wilare 1144; Wiler 1277; Wiler bi Stöfen que vocatur Gallunwiler
1341; Gallemviler 1341.

Prähistorisches: Hertweg 134.x, 1350 (Mone UG. I 143).

Die protest. Kirche (ecclesia Gallemviler in decanatu Nuwenberg zw. 1360 bis
1370) ist im Wesentlichen ein Neubau und enthält nichts Erwähnenswerthes, ausser etwa
eine Orgel mit geringen Rocailleschnitzereien.

Der Ort war baden-durlachisch (Herrschaft Badenweiler). (Wth.)

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