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Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 6,1): Die Kunstdenkmäler der Amtsbezirke Breisach, Emmendingen, Ettenheim, Freiburg (Land), Neustadt, Staufen und Waldkirch (Kreis Freiburg Land) — Tübingen u.a., 1904

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https://doi.org/10.11588/diglit.1225#0485

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462

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Die Kirche in ihrer heutigen Gestalt ist ein schlichter Putzbau, dessen flach gedecktes
Langhaus mit spitzbogigen, jetzt masswerklosen Fenstern, durch ein von Stabwerk um-
gebenes Portal von 1603 betreten wird. Der Chor mit spitzbogigem Triumphbogen
und ehemals mit hübschen Masswerkfenstern geziert, schliesst in fünf Achteckseiten und
ist von Rippenkreuzgewölben ohne Schlusssteine überwölbt, die tief unten auf Konsolen
aufruhen. Auf der Evangelienseite des Chors ist eine einfache, rechteckige Sakraments-
nische mit altem Eisengitter (vergl. Abb. Schau ins Land XI 17) in die Wand eingelassen,
deren oberer Abschluss durch eine Masswerkplatte in Relief gebildet wird; auf der
Epistelseite findet sich eine Nische von einem Eselsrücken mit Krabben abgeschlossen
und am Sturz seitlich mit zwei Schilden belegt, von denen einer das Wappen der Herren
von Staufen, der andere das Johanitterkreuz und die Fahne der Grafen Tübingen-Lichten-
eck enthält.

Die Sakristei, die nördlich des Chores angebaut ist, wird von einem einfachen
Netzgewölbe mit an den Kreuzungspunkten durchsteckten Rippen überdeckt.

Der Thurm mit Satteldach und glatt gearbeiteten Quaderecken ist in den
unteren Geschossen durch schmale Scharten und kleine Spitzbogenfensterchen mit Nasen
spärlich erhellt; im Glockenhause zweitheilige, spitzbogige Fenster mit sehr spätem,
originellem, quadratischem Masswerk, als Klangarkaden, An der Aussenmauer des Lang-
hauses, nahe einer jetzt zugemauerten Seitenpforte, steht die einfache Grabplatte des
Johann Brütz von Ensisheim, Pfarrers su Schlatt, gestorben 1619, die in den Umrissen
eingeritzt den Pfarrherrn vor einem Crucifixus betend darstellt.

Im Thurme hängt eine ältere Glocke (Durchm. = 0,76 m), die 1725 von Hans
Heinrich Weitnauer zu Basel gegossen wurde.

Von dem alten, gleichfalls nahe der Quelle gelegenen Ordenshause der
Lazariten zu Schlatt, dessen Grundmauern vor wenigen Jahren beim Bau einer jetzt
dort stehenden Brauerei blossgelegt wurden, ist kein Stein mehr vorhanden. Ein kleines,
unbedeutendes Häuschen, jetzt zu Schulzwecken verwendet, trägt heute noch den Namen
Lazarusbad. (B.)

SCHMIDHOFEN

{Gemeinde T h u n s e 1)

Schreibweisen: Smidehoven 1295 f.
Litteratur: Hugard Schau ins Land XVIII 24.

Ursprünglich ein grosser Gutshof der S. Trudperter Herren, aus deren Gutskapelle
Kapelle die i. J. 1360 zuerst erwähnte Kapelle sich entwickelte; zu ihr gehörte ein Bruderhaus,
das i. J. 1525 erwähnt wird. Der jetzt bestehende Bau (tit. s. Felicis et Naboräs mm.)
ist ein unbedeutender Bau, den der Abt von S. Trudpert um Mitte des vorigen Jahr-
hunderts errichtet hat.
wirthshausschiid Neben der Kapelle ein Wirtkskausschild mit dem Storch, gut schmiedeiserne

Arbeit des 18. Jhs. (IQ
 
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