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Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 6,1): Die Kunstdenkmäler der Amtsbezirke Breisach, Emmendingen, Ettenheim, Freiburg (Land), Neustadt, Staufen und Waldkirch (Kreis Freiburg Land) — Tübingen u.a., 1904

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https://doi.org/10.11588/diglit.1225#0218

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AMT EMMENDINGEN. — OBERHAUSKN. OTTOSCHWANDEN.

203

An der mit einem Tonnengewölbe eingedeckten Sakristei ein guter Klopferring
aus gedrehtem Eisen. Eine einfache viereckige Nische diente auch als Sakramentskalis. Sakramentshaus
Der gothische Triumphbogen ist gut profilirt.

An der Westseite spätgothisches Portal mit schön gearbeitetem, von zwei Engeln Portal
getragenen Veronikabild, Relief im Giebelfeld der Thüre. Darüber in einer Nische
Statue des h. Urban, der seine Bischofsmütze in der Hand hält (alles wohl 15. Jh.).

Auf dem Speicher der Kirche ein sehr verletzter, aber tüchtig gearbeiteter Holz- Hobcnidäras
crucifixus des 15. Jhs. , .

Eine jetzt wohl eingegangene Kapelle wird zum J. 1481 erw. (capella s. Albani Kapelle
martiris in villa Schauffhusen vita sub Hmitibus ecclesie parochialis). (GLA.) (K.)

OBERHAUSEN

Schreibweisen: Hausen: Nieder- — Dorf— und Oberhausen; Niderhusun 861;
Husen ri52 Rot. Sanpetr.; ze nidern Husen 1341; Hawsen 1531; Obernhusen under
Kenczingen gelegen 1455.

Eine Curia Willehelmi de Cheppenbach in Husen 1255; der Uesenbergische Hof,
den Ritter Joh. v. H. 1357 den Deutschherren in Freiburg schenkte (GLA.).

Kirche: eine Capella s. Udallrici in Niderhusun 861 S. Gall. ÜB. II 101 erw. —
plebanus in Husen in dec. Endingen 1275 Lib. dec; eccl. Husen pertinet Theutonicis
in Friburg zw. 1360—1370 Lib. marc. Die jetzige Pfarrkirche ein Barockbau von
1739- pc*tal mit Statue des h. Ulrich, darunter die Inschrift S. VDALRICVS |] ^ ■ ||
GEORG FRANTZ und URSVLA SEGERIN |) 1761 ■ Altar mit falschem Marmor
von 1751, gute Barockarbeit. Neue Deckengemälde von 1883.

Vor dem Ort steht eine Kapelle, Barockbau des 17. Jhs. Am Eingang eine
Kreuzigung mit Madonna unter dem Crucifixus.

Das Pfarrhaus ist ein Barockbau des 17. Jhs., dessen oberer Saal mit Decken-
gemälden geschmückt sind. Dieselben stellen die Ordensprivilegien der Deutschherren
dar, dann in Medaillon vier Scenen: 1) Prussia disce ödem; 2) [Charitas], h. Elisabeth;
'docet ista fovere misellos'; 3} Waisen: protegit haec pugiles; 4) Ritter des Ordens: hie
praeit ad pugnam. In einem Nebenzimmer ein Deckengemälde, darstellend das Auge
Gottes 1617. Die Gemälde scheinen also aus einem älteren Bau des Pfarrhofes herüber-
genommen zu sein. (K.)

OTTOSCHWANDEN

Schreibweisen: villa Otenswande 1341 u. s. w.

Die j. evangelische Pfarrkirche (plebanus in Otenswan in decanatu Gloter 1275
Lib. dec; eccl. in O. 1344; in decanatu Waltkilch zw. 1360 bis 1370 Lib. marc.) ist
modern, alt jedoch der untere Theil ihres Thurmes, dessen Erdgeschoss, offenbar der
Chor der älteren Kirche, gegenüber dem jetzt zugemauerten spitzbogigen Triumphbogen
durch ein romanisches Rundbogenfensterchen und seitlich durch ein frühgothisches, zwei-
teiliges Masswerkfenster erhellt wird. Der Raum, der ursprünglich bedeutend tiefer
 
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