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Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 6,1): Die Kunstdenkmäler der Amtsbezirke Breisach, Emmendingen, Ettenheim, Freiburg (Land), Neustadt, Staufen und Waldkirch (Kreis Freiburg Land) — Tübingen u.a., 1904

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https://doi.org/10.11588/diglit.1225#0448

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AMT STAUPEN. — KROZINGEN. 427

Das Schloss zu Kirchhöfen, in welchem am 28. Mai 1584 Lazarus von Schwendi Schioss
starb, eine alte Wasserburg, dient jetzt als Schulhaus und ist völlig umgebaut. Es besteht
aus zwei in rechtem Winkel aneinander stossende Gebäudetrakte mit einem Treppen-
aufgang im inneren Scheitel und war rechteckig umgeben von breitem Graben und hohen
Mauern, die an den vier Ecken von runden Thürmen flankirt waren. Drei derselben
mit einfachen Thür- und Fenstergewänden sowie spitzen Kegeldächern stehen noch
heute. (B.)

Ueber den sogen, rauhen Stein, die Grenze gegen Staufen, s. Schau ins Land
VIII 38. — Desgl. eb. XI 18 betr. eines Wirthsschildes. — Ueber Ambringen
s. den Art. Oberambringen.

Ein Ortsadel de Chilichovin wird erwähnt zw. 1130 bis 1157. Seit 12. Jh.
erscheint Ort, Kirche und Dinghof nebst Zehnten als dein Stift Basel (113g) zu eigen.
Die Vogtei, urspr. Gräfl. Freiburger Lehen, wechselte vielfach, bis sie, 1570 von
Oesterreich angekauft, dem Lazarus Schwendi überlassen wurde, der hier begraben
ist, dann 1638 den Schauenburg, 1738 dem Stift S. Blasien verpfändet. Im J. 1633
erlitten hier im Schloss die umwohnenden Bauern eine Niederlage durch die Schweden.
Bis 1805 gehörte die Herrschaft Kirchhöfen zur Landgrafschaft Breisgau, worauf sie an
Baden kam. (K.)

KROZINGEN

Schreibweisen: villa qui vocatur Scrozzinca 807 S. Gall. ÜB. I 186; Crocingen
z. J. 1146, Libr. confr.; Crocingin, Rot. Sanpetr.; Chrozzingen 1220; Crotzingen 1260 f.;
ze obern Krozingen 1344; K. superior 1352; K. inferior 1352 u. s. f.

Litteratur: Urkundliches, Mone Z. XXI 465.

Alemannisches: 1820 fand man bei Anlegung von Rübenlöchern im S. Biasischen Alemannisches
Probsteigebäude alemannische Steinplattengräber (s. H. Schreiber Die neu
entdeckten Hünengräber im Breisgau 1826, p. 41).

Ein solches Grab wurde auch 1885 in der Nähe des Orts auf freiem Felde auf-
gedeckt. (W.)

Römische Reste: hohe stroez, hertweg 134.x, 1344 (Mone UG. I 143). Römische Reste

Kirche (parrochianus presbiter de Crozzingin 1159, Fälschung 13. Jhs.; ecclesia Kirche
Crozzingin 1159, desgl. c. 1216; Constantiensis dyocesis 1260; decanus 1223; ineuratus
in C. in decanatu Wasenwiler 1275; eccl. K. cum fllia ad. s. Gotthardum in dec. Günd-
lingen zw. 1360 bis 1370 Lib. marc; die Collation gehört zu S. Trudpert 1256).

Die jetzige Pfarrkirche (a. s. Albanum), ein schlechter Barockbau des 17. Jhs., Pfarrkirche
bietet nichts von Interesse. An den Thwm, dessen Untergeschosse älter zu sein Thm-m
scheinen, ist eine kleine, von zwei Kreuzgewölbejochen gebildete Halle angebaut mit H^iic
einfach profilirten von Säulen getragenen Renaissance-Arkaden, in der hinter hübschen
Spätrenaissance-Gittern ein Oelberg (von 1670) steht, dessen Gestalten jedoch nur sehr Oeiberg
mittelmässige Sandsteinfiguren sind. (B.J
 
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