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Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 6,1): Die Kunstdenkmäler der Amtsbezirke Breisach, Emmendingen, Ettenheim, Freiburg (Land), Neustadt, Staufen und Waldkirch (Kreis Freiburg Land) — Tübingen u.a., 1904

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https://doi.org/10.11588/diglit.1225#0453

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432

KREIS FREIBURG.

Am Sturze der gut pofilirten Thüre des alten Hauses A'o. 10 steht die Jahres-
zahl 1574.

Ein Ortsadel gen. zw. 1146 Rot. Sanpetr. und 1234 als Ministerialen der Zähringer.
Ein Rudolf von Ofmenningen, Frater des Deutscherrenhospitals s. Mariae in Freiburg, ver-
schenkt 1298 seinen Hof (curiam vulgariter dictam der Hof von O.) an besagtes Spital,
welches denselben an den Freiburger Bürger, Johannes des Cünradus dictus Ederli Sohn
verkauft (GLA., Krieger 498). Besitzungen von S. Blasien erw. 1318 und 1335. Der
Ort, dessen Kirche und Zehnten Basel besass, gehörte zur Landgrafschaft Breisgau (Herr-
schaft Staufen) und wurde 1805 badisch. (K.)

PFAFFENWEILER

(und OEHLINSWEILER)

Schreibweisen: Wilare 1008; Horicheswilare ca. 1150; Pfaffenwiler 1289; u. s. f.
Prähistorisches Prähistorisches; Steininweg 1341 (Mone, UG. I 143).

Vorgeschichtlicher Ring wall. (K.)
Aiemannisches Alemannisches: 1882 stiess man an der Strasse von Staufen nach Wolfenweiler

auf alemannische Steinplattengräber. (W.)
Kirche Kirche: (C. rector ecclesie in Phaphenwiler 1267; 1269; plebanus in Phaphenwil

in decanatu Wasenwiler 1275, Lib. dec; kilchherre ze Pfafenwiler 1294; in dec. Günd-
lingen zw. 1360 bis 1370, Lib. marc). Im J. 1485 inkorporirte Bischof Otto von Kon-
stanz die Pfarrkirche in P. und Oliswylere que hactenus per proprium sacerdotem secularem
gubernari solita fuit und deren Patronat ad nobiles et strenuos viros Johannem Erhart
et Hammannum de Rynach spectare dinoscebatur, dem Deutschherrenhaus S. Mariae in
Freiburg (GLA.; Krieger 519). Die jetzige Pfarrkirche (tit. s. Columbae) (K.) wurde
im vorigen Jahrhundert unter Benutzung eines älteren Thurmbaues in den Jahren 1730,
Thurm 1780 errichtet. Aus dem Erdgeschoss dieses Thurmes führt in angebautem, rundem
Treppenthürmchen eine Wendelstiege zum zweiten Stockwerk empor, über dem sich
bald unter dem schlichten Satteldache das Glockenhaus erhebt mit vier zweitheiligen,
jetzt masswerklosen Spitzbogenfenstem zwischen je zwei schmalen einfach spitzbogigen
Oeffnungen als Klangarkaden (wohl noch 13. Jh.). Vom Chore führt ein gerade ab-
gedecktes Thürchen, auf dessen Sturz das Jahr 1630 eingehauen steht, in die Sakristei.i
welche von tief ansetzendem Rippenkreuzgewölbe mit rundem Schlussstein überspannt
wird. Die Konsolen, auf denen das Gewölbe aufruht, sind mit Blattwerk, Fratzen und
einmal mit einem Engel, der ein Spruchband hält, geziert (1450).

Im Chor gutes Rococodenkmal eines Priesters des Deutschen Ordens, Franz
Joseph Am-r aus Breisach, geb. 175?, gest. 1799, Jan. 14. 'Dieses Denkmal setzen
seine Gesckwystrigi' (Sic!) — Vor dem Altar andere Grabplatten des 18. Jhs.

Ein -werthvoller Teppich aus der Kirche wurde vor etwa 18 Jahren an die
fürstlich-fürstenbergische Sammlung in Donaueschingen verkauft.
 
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