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Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 6,1): Die Kunstdenkmäler der Amtsbezirke Breisach, Emmendingen, Ettenheim, Freiburg (Land), Neustadt, Staufen und Waldkirch (Kreis Freiburg Land) — Tübingen u.a., 1904

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https://doi.org/10.11588/diglit.1225#0118

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104 KREIS FREIBURG.

und im dritten Stockwerk schauen zu beiden Seiten dieser Lichtöffnung etwas höher als
der Sturz zwei roh gearbeitete Steinmasken aus dem Putz der Wandfläche.

Zwei unbedeutende Glocken (Durchmesser 0,90 m und 0,75 m stammen
von 1737.

Das Gutshaus der Familie von Girardi ist ein schlichtes Wohnhaus mit einfachem
Erkerausbau nach der Strasse zu. (B.)

Ein Ortsadel erw. s. 1369 (Bechtoldus dictus Eruyner armiger, natris quondam
Heinrici dicti Brunner armigeri, residens in Villa Sahsbach prope Lymperg Constantiensis
dyoceris). — Erwähnt werden in GK: Schlüssle gegen dem dorf; Schlüssle aussen an
der Kiesgrube.

Der Ort war im Besitz der Familie von Girardi und gehörte bis 1805, wo er badisch
wurde, zur Landgrafschaft Breisgau. (K.)

LIMBURG

Zunächst bei dem Dorfe Sasbach von der Hauptmasse des Kaiserstuhls durch einen
kleinen, wahrscheinlich von den Wassern des Rheins gebildeten Thalgang getrennt, erhebt
sich südwärts der sogenannte Lim- oder Lützelberg, auf dessen westlichem nach dem
Rhein zu ziemlich schroff abfallendem Abhang etwa 40 m über dem Spiegel des Rhein-
stroms die Trümmer des ehemaligen Schlosses Limburg emporragen.

Schreibweisen: castrum de Limberch 1239; Limperc 1256; Limperg 1381;
Lindperg die bürg, die grave Egin von Vriburg in sinr gewalt hatte 12 81 u. s. f.

Litteratur: Bader J., Rudolfs von Habsburg Geburtsstätte (Badenia 1840, 261);
Geiges J., Limberg (Schau ins Land I); Ruppert Ph., die Ruine Limburg und das
Dorf Sasbach a. R., Konstanz 1888.

Ein Advocatus de Limperc 1231; Cunradus Advocatus de Lintberch 1242.
Der var zu Limperg 1464; der zoll an dem Fahr zue Limberg 1496.
Geschichtliches Die Burg, 1078 von Herzog Berthold I von Zähringen bewohnt, kam nach Aus-

sterben dieses Hauses allerdings wahrscheinlich nur zur Hälfte an die Grafen von Habs-
burg, in deren Besitz sie sich noch Anfang des 13. Jhs. befand, was zu der Sage Ver-
anlassung gab, dass 1218 Kaiser Rudolf auf dem Schlosse geboren worden sei.

Später findet sich die Burg jedoch offenbar immer nur theilweise in Händen der
Grafen von Freiburg und der Herren von Bergheim, welch letztere noch 1336 einen
Theil der Feste besassen. Gegen Ende des 15. Jhs. theilen sich die Grafen von Tübingen-
Lichteneck mit den Herren von Rathsamhausen in das Schloss und 1645 belehnt Oester-
reich mit Dorf und Burg den kaiserlichen Kriegsrath Franz Girardi von Kastei, dessen
Nachkommen noch heute die Ruinen des Schlosses gehören.

Merkwürdigerweise haben sich über die Zerstörung des doch sehr ausgedehnten
Schlossbaus keine Nachrichten erhalten; doch scheint die Burg bereits im dreissigjährigen
Kriege nicht mehr bewohnbar gewesen zu sein.

Nach einem Berichte des Oberstleutnants Fontana von 1701 an den Markgrafen
Ludwig von Baden war damals alles zerstört und ruinirt und Tcein Gebäu ausser drei
Gewölben' mehr erhalten. *

Der jetzige Bestand ist ein dementsprechend unscheinbarer.
 
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