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Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 6,1): Die Kunstdenkmäler der Amtsbezirke Breisach, Emmendingen, Ettenheim, Freiburg (Land), Neustadt, Staufen und Waldkirch (Kreis Freiburg Land) — Tübingen u.a., 1904

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https://doi.org/10.11588/diglit.1225#0106

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92 KREIS FREIBURG.

Hessen, dann eine Trense von Eisen mit Geschirrschmuck aus Bronze für das Pferd und
die Scherben von einigen Thongefässen, von denen sich besonders zwei (s. Figur 29) roth
und schwarz verzierte, das grössere aus 235 Stücken, wieder zusammensetzen Hessen.
Das Grab ist der späteren sog. Hallstadt-Periode, ca. 1000 bis 400 vor Christi, zuzuweisen.

Nach damaligen Mittheilungen befindet sich ein weiterer grosser Grabhügel im
Schachenwald und ein dritter, der 'Gaisbuck', südlich in den Matten; beide dürften
schon früher ausgegraben worden sein. (W.J
Römisches Römisches: Herweg, hertweg, hohe weg, steingasse im dorf, 14.Jh. (Mone UG1143).

Pfarrkirche Pfarrkirche (ecclesia de Merdinchen 1139; Heinricus rector ecclesie de M. 1269;

plebanus in M. in decanatu Wasenweiler 1275 Lib. dec. \ eccl. M. in decanatu Giind-
lingen pertinet Theutonicis in Friburg zw. 1360 bis 1370, Lib. marc).

Die katholische Pfarrkirche (a. s. Remigium episcopum) 1738 bis 1741 erbaut,
ist ein weiträumiger Barock-Bau von vorzüglicher Innenwirkung, den doppelte Emporen-
bauten im Westen abschliessen und dessen Chor seitlich über den Sakristeien von weiten
Loggien begleitet wird. Nach im Pfarrarchiv verwahrten Aufzeichnungen war Johann
Caspar Banjatus der Architekt der 1749 durch Carl Joseph von Fugger konsekrirten
Kirche, zu deren Erbauung, abgesehen von Frohnden, Materiallieferungen etc. 4000 Gold-
gulden verwendet worden sind.

In der Sakristei mit einigen einfachen, aber guten Barock-Schränken wird eine
Monstranz silbervergoldete Monstranz von 1709 aufbewahrt. 'Ex dono • Joh • Bapt - Mangold-
Parochi ■ in Munzingen'; ferner ein Wetterkreuz von 1 741 mit den Kageneck'schen und
Sickingen'sehen Wappen geziert.
Kelch Schliesslich verdient noch ein älterer aber vielfach erneuerter Kelch Erwähnung,

der die Aufschrift zeigt: DEN KELCH HABEN ■ DES • JACOB - EHRETEN•
SELIGEN • ERBEN • IN • DIE . PFARRKIRCHEN ■ ZV • MERTINGEN VER-
EHRT ■ IM . 16^6 • IOHR-
Glocken Von den Glocken sind drei älteren Ursprungs: Eine ist 1680 in Breisach gegossen

worden, die grösste 1722 von Hans Jörg Kapp und die mittlere 1722 von Hans Jacob
Weitenauer in Basel.
Kapellen Die westlich von Merdingen gelegenen Reste der S. Wendelinskapelle sind seit

1820 zum Armenhaus umgebaut und stehen an der Stelle des schon im 15. Jh. erwähnten
Armenhauses, vermuthlich eines Malazhauses mit eigener Kapelle des h. Wendelin.

Die 1758 abgebrochene S. Wolfgangskapelle südwestlich von Merdingen war
die Kirche des eingegangenen, politisch zu Merdingen gehörigen Dorfes Harthausen und
nach Wippertskirch eingepfarrt. (B.)

Von späteren Erwähnungen zu nennen: Swabenphat 1409 (Z. V 490); Bessiburg
1456; Besebürglin 1507. Der Ort gehörte zur Landgrafschaft Breisgau, der Besitz war
zwischen der Deutschherrenkommende zu Freiburg und den Grafen von Kageneck getheilt.

NIEDERRIMSINGEN

Schreibweisen: in pago Brisgowe in Rimigisger marca ad a. 839, Cod. Lauresh;
Rymisingen c. 993; Rimisingun vor 1072 u.s.f.; Rimsingen 1267 f.; curtis 1147; uf
Rimsinger berge ob der bürge 1327; Nider R. 1344; R. inferior 1360 bis 1370;
R. superior 1291; ze obern R. 1344 f.
 
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