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Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 6,1): Die Kunstdenkmäler der Amtsbezirke Breisach, Emmendingen, Ettenheim, Freiburg (Land), Neustadt, Staufen und Waldkirch (Kreis Freiburg Land) — Tübingen u.a., 1904

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https://doi.org/10.11588/diglit.1225#0107

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Römisches bezw. Flurnamen s. Krieger 577: Hochstrasse 1344 (Mone UG
n3f.).

Ueber die Besitzverhältnisse der beiden Rimsinge s. Krieger 576. Seit 1330
als Pfandschatz vom Reiche im Besitz der Uesenberg, neben denen auch des" gotteshuses
ze sante Ulriche zu Villemars Celle hove der da lit ze Obern Rimsingen 1325 und Be-
sitzungen der Markgrafen von Hachberg 1374 und der Herren von Falkenstein 1662
erw. worden. Es gehörten beide Orte zur Landgrafschaft Breisgau (Niederrim singen zur
Stadt Breisach), bis sie 1805 badisch wurden.

Kirchen. Hesso donavit ad monasterium Cluniacense ecclessiam unam, quam
aedificavit in proprietate sua, qui dicitur RimelHngen (1. Rimessingen) 1072 (Würtwein
No. 5 VI 246: die Notiz ist nicht unwichtig für das Einrücken der Cluniacenser im
Breisgau).' Später gehört die Kirche den Johannitern in Freiburg; ecclesia R. in
decanatu Gündlingen pertinet Johanniticis in Friburg zw. 1360 bis 1370, Lib. marc;
wogegen 1329: ecclesia domus hospitalis s. Johannis Iheresolomitani in Nuwenburg que
est in villa R. Plebanus in Rimesingen 1262; rector eccl. 1267; 1283.

Plebanus in R. inferiori in decanatu Wasenwiler 1275, Lib. dec; 1482 (Tit.
s. Laurentii mart.). (K.)

Der Chor der 1753 theilweise erneuerten Kirche ad. s. Laurentium scheint in
die frühe gothische Zeit zurück zu reichen; er öffnet sich in rundbogigem Triumph-
bogen nach dem Langhause und ist zunächst im Anschluss hieran von einer Tonne
überwölbt, die erst allmählich in das Kreuzgewölbe vor dem Sterngewölbe des Chor-
schlusses übergeht. Die dem Langhaus zunächst gelegenen Rippen der tief ansetzenden
Gewölbe ruhen auf mit Engelsköpfen verzierten Konsolen auf, die anderen auf runden
Diensten ohne Kapitale mit einfachen Schrägen als Basen. Ein Dienst endigt in halber
Höhe der Chorwand mit einer Engelkonsole auf beiden Seiten. Ebenda stehen auf
Konsolen zwei polychromirte Holzstatuetten des 15. Jhs., h. Agnes und h. Barbara (mit
Thurm). Im Schlussstein findet sich das Wappen der Stadt Breisach. Im 18. Jh. (1750?)
wurde der Chor durch Struktur überdeckt.

Aus dem durch vier zweitheilige Masswerkfenster beleuchteten Raum führt eine
rundbogige Pforte nach dem offenbar noch älteren gurtenlosen Thurm mit vierseitigem
niederem Pyramidendach, dessen beide obersten Geschosse je von vier doppelten Rund-
bogenfenstern ohne Gewände durchbrochen werden.

In der von einer Tonne überwölbten Sakristei wird ein spätgothischer Kelch ohne
besondere Bedeutung aufbewahrt. (B.)

Am Boden der Kirche Grabstein von 1695 eines Pfarrers; zwei andere des 18. Jhs.
Vor der Kirche drei weitere Grabsteine des 18. Jhs.

Taufstein: achteckiges gothisches Becken {14. bis 15. Jh.), Fuss modem.

Glocken aus dem Anfang des 18. Jhs.

Ein Frauenkloster erw. 115 7: presbiter sanctimonialium de Sulzperc de Rime-
lingen (1. Rimesingen), T r o u i 11.

Bei Herrn Pfarrer Alois Dietrich Sammlung von Gemälden, darunter:
Porträt des Abtes Gerbert von S. Blasien, sehr gutes Oelgemälde; zwei Fruchtstücke,
angeblich Snyders; kleine Madonna, gez. K(ranach), aber modern; zwei Berghorn,
Landschaften; ein Tenier(?), Trinker; zwei Hochstetter, Landschaften; Porträt eines
polnischen Edelmanns (18. Jh.), vier Roos, Thierstücke; Rheinfall von Schaff hausen;

Taufstcii
Glocken
 
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