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Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 6,1): Die Kunstdenkmäler der Amtsbezirke Breisach, Emmendingen, Ettenheim, Freiburg (Land), Neustadt, Staufen und Waldkirch (Kreis Freiburg Land) — Tübingen u.a., 1904

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https://doi.org/10.11588/diglit.1225#0510

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ALTERSBACH-THAL

Im Waldthälchen des Altersbachs, am Fuss des Kandel, eine Stunde südöstlich
von Waldkirch, wurde 1881 oder etwas früher durch einen Erdrutsch eine offenbar
einst hier versteckte Ansammlung römischer Bronzegefässe, darunter ein grosser
Henkelkrug mit figuralen Reliefverzierungen am Henkel, blossgelegt. Es waren acht
Stücke, welche der Kücheneinrichtung eines wohlhabenden Römers, Offiziers oder Beamten,
angehört haben dürften. Die Beschreibung des Funds, der sich jetzt in der Grossh.
Alterthümersammlung in Karlsruhe befindet, mit Abbildungen s. Schau ins Land 25. Jahr-
lauf 1898 p. iff. fW.J

ALTSIMONSWALD

(Untersimons wald)

Schreibweisen: Sigmanswalt 1178f.; des gotzhuses ze sant Margarethen ze Waft-
kilch meigeramt in dem Sigmanswalde 1386; 1394; Sigmanswald zu der herrschaft
Kastelberg gehörig 1519.

Litteratur: Bader Das Thal Simonswald unter dem s. Margarethenstift zu Wald-
kirch (FDA. VII 1—80).

Die drei Gemeinden Altsimonswald, Ober- und Untersimonswald gehörten zur
Landgrafschaft Breisgau (Stift Waldkirch und Herrschaft Kastelberg) und kamen 1805 an
Baden. Ortsbeschreibung von 1525 Z. XXXVII 92 und Krieger S. 721

Kirche (plebanus 1223; in decanatu Gloter 1275 Lib. dec; parochialis ecclesiae
in Sigismanswalde rector 1441, Cop. 1606. — Ecclesia Sigmanswald cum filia Wuten-
bach in decanatu Waltkilch zw. 1360 bis 1370 Lib. marc.; parochialis ecclesia Sigis-
manswalde 1439. — Sigmanßwald ist incorporiert dem stifft zu Waltkirch per consiliumf!)
Basiliense, hat ein filial genant Wuttenbach 1511).

Später traten die Pfarrkirchen s. Josephi in Obersimonswald, s. Sebastiani m. in
Untersimonswald auf; zu letzterer gehört jetzt Altsimonswald in kirchlicher Hinsicht. (K.J

Ueber dem Thale auf ummauertem Friedhofe steht die grosse und geräumige
Pfarrkirche (a. s. Sebastianum), ein weiter unbedeutender Bau, nach einer Jahreszahl
über dem Scheitel des barocken Hauptportals 1740 errichtet

Der jetzt hinter dem Chor stehende Thurm mit mächtigen Mauern und Satteldach,
ohne Staffelgiebel, enthielt in seinem Erdgeschoss wohl ursprünglich die Eingangshalle
der ehemaligen Kirche. Die Halle wurde durch spitzbogige, mit Schrägen und Kehlen
profilirte Portale betreten und ist von einem Kreuzgewölbe überspannt, dessen Rippen
ohne Konsolen aus den Wänden hervorwachsen und in einem Schlussstein zusammen-
treffen, der in dem aufgelegten Schilde die Jahreszahl 1522 enthält. Die darüber ge-
legenen Geschosse zeigen schmale Scharten, das Glockenhaus einfache, spitzbogige
Fenster ohne Masswerk.
 
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