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Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 6,1): Die Kunstdenkmäler der Amtsbezirke Breisach, Emmendingen, Ettenheim, Freiburg (Land), Neustadt, Staufen und Waldkirch (Kreis Freiburg Land) — Tübingen u.a., 1904

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https://doi.org/10.11588/diglit.1225#0398

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AMT NEUSTADT.

383

von einem Maler aus Freibtirg oder Umgegend herrühren, der unter dem Einfluss Hans
Baldungs, vielleicht auch Holbeins stand; sie dürften im II. oder III. Jahrzehnt des i6.Jhs.
entstanden sein. — Ikonographisch interessant ist die Darstellung des h. Oswald: so
stellt ihn, auch mit einem Raben, der einen Ring im Schnabel hält (den Raben sandte
der h. Oswald mit Brief und Brautring seiner Braut, da der Vater derselben alle Freier
umbrachte) Burgmaier in seinem Holzschnitt {Leben s. H. 1488) dar. (Vergl. Kreuser
Bilderbuch, Paderb. 1853, S. 292; Cahier Caracteristiqties des Samts,Paris 1867,1 256;
Wessely Ikonographie Gottes und der Heiligen, Leipz. 1874, S. 320.} (K.)

Der rechte Seitenaltar mit der Statue des h. Sebastian ist bäurische Barockarbeit,
der linke mit Madonna und Kind, S. Sebastian, S. Stephan, oben S. Katharina etwas
besser, aber doch mittelmässig aus der gleichen Zeit. Beim Haupteingange ein Weih-
wasserbecken, Sandstein, aus dem Viereck ins Achteck übergehend, darauf ein K und
zwei andere verwischte Buchstaben, sowie eine verwischte Zahl, mit 86 endigend. (Wth.)

Glocken nicht zugänglich.

KAPPE L

(Grünwald)
Schreibweisen: Kappelle 1337; Cappell zw. 1360 bis 1370; Cappel 1382.

Prähistorisches: Ringwall. Prähistorisches

In der 1810 erbauten Pfarrkirche (a. s. Gallum; ecclesia Capella in decanatu Pfarrkirche
Swainingen 1275, Lib. dec ; in decanatu Limpach zw. 1360 bis 1370, Lib. marc), die
ursprünglich nach Kloster Grünwald eingepfarrt war, sind die durch Schindelungen im
Aeusseren verdeckten Thurmuntergeschosse älteren Ursprungs, gleich wie der Chor mit
schlechten Kreuzgewölben und die von einer Tonne mit Stichkappen überdeckte Sakristei.
Eine einfache, von Stabwerk umrahmte Sakramentsnische hat sich ferner im Chore
erhalten und an dem vom Thurme nach dem Langhause führenden Portal der in die
Mauer einzuschiebende Verschlussbalken. (B.)

GRÜNWALD

Schreibweisen: ze der wilden Habe in dem Swartzwalde 1360; locus dictus ze der
Wildenhab in nemore dicto der Gnmwald 1362; 1369; Grunwald i486.

Litteratur: Birlinger Aus Aufzeichnungen in den Klöstern Grünwald und
Friedenweiler (Schriften des Vereins von Donauesch. 1885, V 118).

Ehemaliges Paidanerkl'österchen (conventus in Wildenhab 1362 FUB. VI 3; fratres Pauianer-

0 v *" klösterchen

s. Pauli in Viridi Sylva 1389, Cop. 1636 FUB. VI 4; prior und convendt dess closters
Grüenenwaldt z. J. 1437, Cop. 17. Jh. eb. III 190; das gotzhus im Grünen Wald
1509, eb. IV 397) mit der Kirche s. Magdalenen, war 1360 durch Ritter Heinrich von
Blumenegg zu Lenzkirch gegründet, besser ausgestattet durch den Abt Heinrich von
S. Blasien 1389. Es kam nie zu einer grösseren Bedeutung und wurde 1802 aufgehoben.
Im J. 1880 brannten die Gebäulichkeiten ab (Baumann Grossh. Baden S. 836). (K.)
Das Kloster ist völlig verschwunden und die jetzige Kapelle (a. s. Magdalenam
mart.) 1881/82 durch Karl Egon von Fürstenberg erbaut. (B.) Bei dem Bau wurden
 
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