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Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 6,1): Die Kunstdenkmäler der Amtsbezirke Breisach, Emmendingen, Ettenheim, Freiburg (Land), Neustadt, Staufen und Waldkirch (Kreis Freiburg Land) — Tübingen u.a., 1904

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https://doi.org/10.11588/diglit.1225#0416

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AMT NEUSTADT. — SCHOLL ACH. 401

Von den Glocken des Thurnis sind drei äiteren Ursprungs, und zwar ist eine
(Durchm. = 0,94 m) von Rudolf Schaich 1732 zu Schaffhausen gegossen worden, eine
andere (Durchm. = 0,84 m) von Johann Georg Strasser 1757 zu Donaueschingen; die
dritte schliesslich, die ehemals als Todtenglocke (in Neustadt?) gedient haben soll
(Durchm. — 0,73 m), zeigt ohne bildlichen Schmuck allein die in guten gothischen
Majuskeln geschriebene Umschrift:

O 4- REX 4- GLORIE + CHRISTE 4- VENI 4- NOBIS 4- CVM 4- PACE 4-

M 4- CCCC 4- LXXXIX 4- (1489.}

Rechts des Eingangs in den Friedhof vor der Kirche steht eine sechseckige, mit
Zwiebel und Dachreiterchen abgedeckte Brnnnenkapelle. ebenfalls Johannes dem Täufer
geweiht (Fig. 164), mit einer in einfacher Schale sprudelnden Quelle, zu der in früherer
Zeit als heilkräftig gewallfahrtet wurde. (B.)

Saig kam nach Baumann (Grossh. Baden S. 935) schon vor 1111 zum Theil an
Kl. Schaffhausen und gehörte später zur Lenzkircher Herrschaft, mit der es bis 1806
fiirstenbergisch blieb.

SCHOLLACH

Schreibweisen: Schala 1316 f.; in der Schola 1437; Schalach 1455.

Die unbedeutende Kapelle (tit. s. Wolfgangi) steht auf einem ummauerten Fried-
hofe, an dessen Ecken weite Kapellen mit schlechten figürlichen Darstellungen der
Fassion aufgebaut sind. (B.)

Der Ort entstand aus einer Rodung des Klosters Friedenweiler 1280, das hier bis
1802 die Grundherrschaft hatte, wahrend die Hoheit den Fürstenberg gehörte, die
Schollach 1385 vorübergehend an die Hornberg und Blumenegg verpfändeten. Es
wurde 1806 badisch (Baumann, Grossh. Baden S. 945).

TITI-SEE

Titisee (Gem. Saig: lacus Titunse uir, 1179; Titinsee c. 1150; Tittense 1316; Titisee
Titisee 1365; Tuttysee 1491).

Auf dem rechten Ufer der Wutach, ca. 40 m vom Ausfluss des Titi-Sees, wurden
in den 1840er Jahren beim Fflügen eines Ackers zwei alemannische Steinplattengräber i^p"«***
aufgedeckt, welche Skelette, aber keine Beigaben enthielten (s. Schriften des Aiterthums-
vereins für Baden und Donaueschingen II 1848 p. 396). fJV.J

In der Nähe des Titisees verschiedene alte und interessante Bauernhäuser, so das-
jenige des Seebauers Winterhalter u. A.

Band VI. 26

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