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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 1.1909

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Zimmermann, Ernst: Frühe Watteauszenen auf Meißner Porzellan
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https://doi.org/10.11588/diglit.24117#0021

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Heft 1

Frühe Watteauszenen auf Meißner Porzellan

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kumme jenes prächtigen Kaffe- und Teeservices im Schloß zu Arnstadt in Thüringen,
das in diesem Jahre in Dresden auf der Ausstellung für sächsische Kunst und Kultur
ausgestellt war (Äbb. 4).

Unter diesen Darstellungen sind die der beiden im Kunsthandel gesehenen
Kannen nach demselben Vorbild angefertigt worden, desgleichen die der Kanne der
Dresdner Porzellansammlung und der Arnstädter Spühlkumme, nur daß bei letzterer
das Vorbild spiegelbildlich umgedreht worden ist. Die Vorlage zu ersteren ist eine

Äbb. 4. Spühlkumme aus einem in Schwarz und Eisenrot
bemalten Tee- und Kaffeservice um 1721 □

□ Fürstlich Sonderburgisches Schloß zu Arnstadt

Radierung von Boucher, la troupe italienne genannt — Boucher (1713—1770) hat in
seiner Jugend viel nach Watteau gestochen — die letztere dagegen nach einem Stich
von La Surugue nach dem jetzt in der Wallace Collection befindlichen „Musikstunde“
genannten Bilde Watteaus. Dieser Stich ist laut der beigefügten Datierung im Jahre
1719 entstanden. Er ist einer der wenigen datierten Watteaustiche und zugleich der
allerfrüheste. Beide Vorbilder sind daher nachweisbar vor den sie wiedergebenden
Porzellanerzeugnissen entstanden.

Alle diese bisher festgestellten Darstellungen nach Watteau auf frühem Meißner
Porzellan treten jedoch ganz sporadisch auf, sie finden sich auch unter lauter Darstellungen,
die noch nicht das Geringste mit Watteau und seiner Zeit zu tun haben (vgl. Abb. 2 u. 3).
Sie haben auch noch nicht das Geringste mit jenen genannten „Watteauszenen“
 
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