Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 1.1909
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https://doi.org/10.11588/diglit.24117#0129
DOI Heft:
4. Heft
DOI Artikel:Uhde-Bernays, Hermann: Salvator Rosa - Géricault
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Heft 4
Salvator Rosa — Gericault
115
GERICÄULT, Zeichnung
Louvre
Dennoch ist eine kleine Leinwand in Rom zurückgeblieben. In der bescheidenen
Gemäldegalerie der accademia di San Luca hängt sie, und es ist kein schlechter
Namen, der dort als ihr Meister gilt. Salvator Rosa steht unter den „teste di gatti“,
die beim ersten Blick an Gericaults Zeichnung erinnern. Sie fordern nicht nur durch
die gegenseitige Übereinstimmung die Benennung „Gericault“ für sich, sondern weisen
genau so durch die Art der malerischen Technik und der Erhaltung auf Gericaults
Hand. Erfreulicherweise können auch die übrigen noch möglichen Feststellungen
die neue Benennung zwar nicht bestätigen, aber zweifellos rechtfertigen — während
für Salvator Rosa nicht der geringste künstlerische oder dokumentarische Anhalt da ist.
Das Werk Salvator Rosas hat erst in jüngster Zeit eine eingehende, und soweit
Italien in Betracht kommt, gründliche Kritik erfahren durch das Buch Leandro Ozzolas:
„La vita e le opere di Salvatore Rosa pittore e poeta (Straßburg 1908)“. Ozzola hat
hier die sämtlichen angeblichen Studien Salvatores in der galleria San Luca abgelehnt,
bis auf die Katzenköpfe, die ihm infolge ihrer Meisterschaft zu denken gegeben haben,
und an denen er darum festhalten zu müssen glaubte. Ozzola äußert sich folgender-
maßen: „Sebbene sia difficile provare l’autenticitä di questi cinque schizzi di teste per
Salvator Rosa — Gericault
115
GERICÄULT, Zeichnung
Louvre
Dennoch ist eine kleine Leinwand in Rom zurückgeblieben. In der bescheidenen
Gemäldegalerie der accademia di San Luca hängt sie, und es ist kein schlechter
Namen, der dort als ihr Meister gilt. Salvator Rosa steht unter den „teste di gatti“,
die beim ersten Blick an Gericaults Zeichnung erinnern. Sie fordern nicht nur durch
die gegenseitige Übereinstimmung die Benennung „Gericault“ für sich, sondern weisen
genau so durch die Art der malerischen Technik und der Erhaltung auf Gericaults
Hand. Erfreulicherweise können auch die übrigen noch möglichen Feststellungen
die neue Benennung zwar nicht bestätigen, aber zweifellos rechtfertigen — während
für Salvator Rosa nicht der geringste künstlerische oder dokumentarische Anhalt da ist.
Das Werk Salvator Rosas hat erst in jüngster Zeit eine eingehende, und soweit
Italien in Betracht kommt, gründliche Kritik erfahren durch das Buch Leandro Ozzolas:
„La vita e le opere di Salvatore Rosa pittore e poeta (Straßburg 1908)“. Ozzola hat
hier die sämtlichen angeblichen Studien Salvatores in der galleria San Luca abgelehnt,
bis auf die Katzenköpfe, die ihm infolge ihrer Meisterschaft zu denken gegeben haben,
und an denen er darum festhalten zu müssen glaubte. Ozzola äußert sich folgender-
maßen: „Sebbene sia difficile provare l’autenticitä di questi cinque schizzi di teste per