Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 1.1909
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https://doi.org/10.11588/diglit.24117#0343
DOI Heft:
10. Heft
DOI Artikel:Erasmus, Kurt: Nochmals das "Frühwerk von Frans Hals"
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Nochmals das „Frühwerk von Frans Hals
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zu glauben geneigt wäre, sondern schwebt in
der Luft.
Gewiß, ich habe das Original noch nicht ge-
sehen. Daß mir dieser Vorwurf nicht erspart
bleiben würde, sah ich voraus. Nur muß ich
dagegen wieder sagen, daß ich mich bei meiner
Beweisführung nur an Sachen gehalten habe,
die aus der großen Braunschen Photographie
deutlich genug erkenntlich waren und die Kennt-
nis des Originals nicht erheischten, wie z. B. die
gerade abgeschnittenen Spitzenmanschetten und
die unerklärliche Geste der rechten Hand des
Mannes rechts. Bevor mir hier keine stichhalti-
gen Gegenbeweise vorgeführt werden, habe ich
keinen Grund, von meiner Ännahme, daß das
Cocretsdie Bild nur eine Fälschung nach dem
Dirck Hals ist, abzugehen.
Kurt Erasmus.
Im Anschluß an diese Ausführungen bittet uns Herr Geheimrat Bode zu erklären, daß er
schon im Interesse des Lesers auf eine Duplik verzichten wolle, da er hoffen dürfe, denselben
bereits durch die früheren Ausführungen von der Echtheit des Bildes überzeugt zu haben.
Wir bemerken ferner, daß das Bild von Hals auch in der eben erschienenen Monographie
von E. W. Moes „Frans Hals, sa vie et son oeuvre“ (G. van Oest & Co., Bruxelles) reproduziert
und als charakteristisch und echt hervorgehoben Wird. Das Original befindet sich heute in der
Sammlung Altmann in New York. Die Red.
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zu glauben geneigt wäre, sondern schwebt in
der Luft.
Gewiß, ich habe das Original noch nicht ge-
sehen. Daß mir dieser Vorwurf nicht erspart
bleiben würde, sah ich voraus. Nur muß ich
dagegen wieder sagen, daß ich mich bei meiner
Beweisführung nur an Sachen gehalten habe,
die aus der großen Braunschen Photographie
deutlich genug erkenntlich waren und die Kennt-
nis des Originals nicht erheischten, wie z. B. die
gerade abgeschnittenen Spitzenmanschetten und
die unerklärliche Geste der rechten Hand des
Mannes rechts. Bevor mir hier keine stichhalti-
gen Gegenbeweise vorgeführt werden, habe ich
keinen Grund, von meiner Ännahme, daß das
Cocretsdie Bild nur eine Fälschung nach dem
Dirck Hals ist, abzugehen.
Kurt Erasmus.
Im Anschluß an diese Ausführungen bittet uns Herr Geheimrat Bode zu erklären, daß er
schon im Interesse des Lesers auf eine Duplik verzichten wolle, da er hoffen dürfe, denselben
bereits durch die früheren Ausführungen von der Echtheit des Bildes überzeugt zu haben.
Wir bemerken ferner, daß das Bild von Hals auch in der eben erschienenen Monographie
von E. W. Moes „Frans Hals, sa vie et son oeuvre“ (G. van Oest & Co., Bruxelles) reproduziert
und als charakteristisch und echt hervorgehoben Wird. Das Original befindet sich heute in der
Sammlung Altmann in New York. Die Red.