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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 1.1909

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14. Heft
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Voss, Hermann: Zu Judocus Vredis
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https://doi.org/10.11588/diglit.24117#0461

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Zu Judocus Vredis

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Exemplare, so ist in allen Fällen Vorsicht
am Platze. Auch die Bemalung der
Reliefs ist in vielen Fällen neueren Da-
tums und kann natürlich von gewandten
Fälschern leicht nachgeahmt werden.1)

Wie oft gesagt worden ist, kannte
die italienische Renaissance den Ton vor-
zugsweise als Material für Originale,
nicht zu vervielfältigende plastische Ar-
beiten. Zu Reproduktionszwecken ver-
wandten die Italiener außer den Metallen,

JUODCUS VREDIS, Die hl. Katharina

Relief aus gebranntem Ton
London, South Kensington Museum

JUDOCUS VREDIS, Die hl. Katharina
Münster, Kunstverein

Papiermasse und Stuck. Anders in
Deutschland, wo es genügen mag auf
die Kacheln der Öfen u. dgl. hinzu-

>) So besitzt die (im Winter zur Ver-
steigerung gelangende) Sammlung Lanna,
Prag, ein Christophorus-Relief, das zwar
in der Formensprache, dem westphälischen
Dialekt der Inschrift und der Reliefbehand-
lung deutlich den Stil des Vredis verrät,
aber in verhältnismäßig moderner Zeit stil-
los mit Farbe überstrichen ist. Der Katalog
von Julius Leisching bezeichnet das aus der
Wiener Stephanskirdie stammende Stüde als
„österreichisch“ (Nr. 533). An der Autor-
schaft des Westphalen kann jedoch nicht der
geringste Zweifel bestehen.
 
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