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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 1.1909

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16. Heft
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Braun, Edmund Wilhelm: Einiges über rotes Bayreuther Steinzeug
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https://doi.org/10.11588/diglit.24117#0524

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504

Der Cicerone

Heft 16

fibb. 3. Teller aus braunem Bayreuther Steinzeug mit
Golddekor, bemalt 1751 von J. Ä. Fichthorn

beziehen ist. Wir sind ferner auch unter Hinweis auf Fichthorn, der sowohl mit
dem vollen Namen, als nur mit den Anfangsbuchstaben zeichnete, berechtigt, den Dekor
einiger anderer Bayreuther Steinzeuggefäße, die mit Silber oder Gold bemalt sind und
die Signatur W. tragen, gleichfalls für Arbeiten des Wanderer zu bestimmen. Es sind
dies u. a. ein Teeservice mit feingemaltem, goldenen Allianzwappen im Bayrischen
Gewerbemuseum zu Nürnberg, eine silberdekorierte Kaffeekanne mit Jagdszenen im
Budapester Kunstgewerbemuseum und eine Tasse im Troppauer Museum, gleichfalls
mit Silberdekor, der rein ornamental ist.

Eine dritte bis jetzt nicht deutbare Marke C trägt eine Teetasse im Münchner
Nationalmuseum, wiederum mit einer Jagdszene als Darstellung. Der einzige Maler,
der nach der bei Stieda (a. a. O.) gegebenen, allerdings unvollständigen, Liste in Be-
tracht käme, ist Clauner.

Zu bemerken ist, daß alle diese Signaturen in der Farbe des angewandten
Dekors, also in Gold oder Silber, aufgemalt erscheinen.

Das Münchner Nationalmuseum besitzt noch ein zweites interessantes Bayreuther
Steinzeug, einen mit einer Schäferszene in Silber bemalten Krug mit dem seltenen,
hohlen Glockenfuß, der als Bayreuther (datierter Krug von 1748 in der Würzburger
Sammlung) und Oettingen-Wallersteiner (vergl. meinen Aufsatz im „Cicerone“, 1909,
S. 55, mit Abb.) Fayencemodell nachgewiesen ist.

Brüning1) hat kürzlich unsere Kenntnisse vom Bayreuther Steinzeug gleichfalls
bereichert, indem er aus dem Inventar des Schlosses Monbijou aus dem Jahre 1738

') Porzellan. Handbuch der kgl. Museen zu Berlin, 1907, S. 52.
 
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