Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 1.1909

DOI Heft:
19. Heft
DOI Artikel:
Brüning, Adolf: Fürstenberger Porzellan
DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.24117#0623

DWork-Logo
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Fürstenberger Porzellan

595

in der Bemalung selten erfreulichen
Götter, Liebespaare, Amoretten usw.
dieser Modelleure sind ihre Porträt-
statuetten, Büsten und Medaillons von
Zeitgenossen, für die sie zumeist aus
naheliegenden Gründen das Biskuit
wählten. Auf diesem Gebiete schufen
sie wirklich Eigenes und Selbständiges,
Werke, die sich in gleicher Weise
durch unmittelbare Lebenswahrheit,
Schärfe der Charakteristik und sauberste,
feinste Ausführung auszeichnen.

Auch auf dem Gebiete des Ge-
schirrs und der Gefäße regt sich neues
Leben. Insbesondere treten in dieser

Äbb. 5. Herzogin Äuguste, Gemahlin Herzog
Carl Wilh. Ferdinands □

Wolfenbüttel, Privatbesitz

Äbb. 6. Große Prunkvase □

Braunsdiweig, Herzogi. Museum

Zeit zahlreiche Modelle von Vasen auf,
die z. T. wohl als selbständige Erfindungen
der Manufaktur anzusprechen sind, der damit
ein nicht unwesentlicher Anteil an der Aus-
bildung des Zopfstils in Deutschland zu-
fällt. Die Malereien, die vorher mit einer
gewissen Selbständigkeit einen bedeutenden
Platz auf den Geschirrflächen eingenommen
hatten, ordnen sich, nicht zum Nachteil der
Gesamtwirkung, als rein dekorative Bei-
gaben den Formen unter.

Für die Entwicklung der deutschen
Porzellankunst im allgemeinen ist dagegen
die Zeit, als die Fabrik unter der Leitung
des Franzosen Louis Victor Gerverot stand
 
Annotationen