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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 1.1909

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23. Heft
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Roch, Wolfgang: Hubertusburger Steingut
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https://doi.org/10.11588/diglit.24117#0765

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Hubertusburger Steingut

737

Rbb. 5. Bes.: Kgl. Kunstgewerbemuseum-Dresden,

Ältertumsmuseum-Bautzen u. a.

Den Hauptbestandteil des Vorhandenen bilden Stücke im Empirestil mit den
bei Berling auf S. 26 gegebenen Marken oder mit dem naiver Weise gebrauchten
Stempel „Wedgwood". Vieles ist auch gar nicht gezeichnet und nur am Material zu
erkennen. Das gilt z. B. von dem ganz hervorragenden Crucifixus (auf Äbb. 2).

Schön sind die Hubertusburger Formen an sich eigentlich immer; ob sie auch
immer dem Material entsprechen, ist eine andere Frage. So gibt es beispielsweise
Formen, die man lieber in Metall sieht, wie die Schüssel links oben auf Äbb. 2 und
die Kelle auf derselben Tafel. Auch Materialtäuschungen kommen vor, die aller-
dings damals stark gekauft wurden, so bronzierte (Äbb. 4) und marmorierte Vasen
(Äbb. 5). Im allgemeinen haben aber die Gegenstände einen Ton, der das Material
erkennen läßt: zumeist ein mattgelbliches Weiß oder ein kräftiges Dunkelgelb (alle
Kannen auf Äbb. 5).

Bemalte Sachen aus der späteren Zeit sind sehr selten; die beigebrachten Proben
auf den Abbildungen 1, 3, 4 und 5 dürften so ziemlich alle noch vorhandenen Muster
vertreten. Besonders schön wirkt die einfache blaue Unterglasurmalerei (Weinlaub;
Äbb. 5) und ein Satz Teller mit grünen Blumen (Äbb. 4 links).

In ziemlichen Mengen sind noch die mit Landschaften geschmückten Stücke zu
finden. Obgleich die Ansichten nicht schlecht, häufig sogar sehr fein sind, bedeutet
das mit ihnen bedruckte Steingut doch entschieden eine Geschmacksverirrung. Es
konnte daher von dieser Art bei den Aufnahmen zu den Abbildungen abgesehen werden.
 
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