Bevorstehende Verfteigerungen
5. Suftand in dem prachtvollen Exemplar der
Sammlungen Chiermann, Dielje und Davidfol)n,
Chriftus in Emmaus in fabelhafter Druckqualität»
Petrus und Johannes an der Pforte desCempels
im 2. 3uftand von fechs aus der Sammlung
Rumpf, Rembrandts Mühle in einem fabelhaften
Exemplar mit den noch tieffchwarzen Krake-
lüren mit breitem Rand und Ätjflecken, Manaffe
ben Ifrael und anderes mehr, wobei fich viele
frühe Plattenzuftände befinden. Ganz außer-
gewöhnlich und feit Davidfohn nicht in diefer
Qualität im Handel gewefen, ift die Oftadefamm-
lung, die, faft das ganze Klerk umfaffend, in
ihren 65 Blättern in faft durchweg frühen und
erften 3uftänden eine Überficht über das Schaffen
des Künjtlers gibt. Das Hauptblatt: Der Maler
ift z. B. in einem 5. und einem Davidfohn un-
bekannten 3wifchenzuftand zwifdjen 5. und
6. 3uftand und die Familie im 1. 3uftand (von 6)
mit 6 cm breitem Rand vertreten. Dies nur
einige Beifpiele. Befonders hinzuweifen ift noch
auf das große Klerk von Giovanni Battifta Pi-
ranefi, deffen große Veduten in durchweg frühen
Plattenzuftänden Vorkommen, auch die kom-
plette Päftumfolge in der erften Äusgabe kommt
zum Ausgebot. Große Seltenheiten enthalten
auch die Qoizfdmitte des 15. und angehenden
16. Jahrhunderts. Ein heiliger Stephanus von
Cranad), ein aus dem Jahre 1502 zu dem Mif-
fale Patavenfe gefdjnittener Holzfchnitt, alfo
eine ganz frühe Ärbeit des Künjtlers, der erft
vor einigen Jahren als folcher erkannt wurde
und in faft allen größeren Sammlungen fehlt
(Prof. Glafer bildet das Blatt in feinem Cranad)-
werk ab), bedarf befonderer Erwähnung, ebenfo
ein ganz hervorragendes Exemplar des Schon-
gauerfchen Stiches: Maria und Gottvater thro-
nend in einem Abdrude mit dem gotifchen P.
und die Verfügung des hl- Anthonius in eben-
falls prachtvollem Exemplar. Von Lautenfack
finden fich zwei entzückende kleine Landfd)aften.
Dies nur die Hauptwerke, über die fonftige reiche
Äuslefe unterrichtet der Katalog.
* *
*
InRudolphLepkes Kunftauktions-Fjaus findet
zur Eröffnung der Saifon am 16. September und
folgende Gage eine Verweigerung von Antiqui-
täten, alten Gemälden und Kupferftichen ftatt.
Sie bringt alte Möbel, vom 17. Jahrhundert bis
zur Biedermeierzeit, Porzellane und Fayencen
und die verfchiedenften Klerke der Kleinkunft.
Recht reichhaltig find Japan und China vertreten,
namentlich mit Bronzen und Porzellanen. Die
Gegenftände ftammen zum Beil aus deutfchem
Mufeumsbeßtj. Mit den Antiquitäten kommen
auch eine Anzahl alter Gemälde und Stiche zum
Ausgebot.
Frankfurt a. M.
Am 24.-26. September findet bei Hugo Hei-
bing, Bockenheimerlandftr. 8, die Verfteigerung
der Sammlung Äuguft G. Sproeffer ftatt. Es
handelt fich um eine Sammlung oftafiatifcher,
befonders d)inefifd)er Kunft, die in ihren Ke-
ramiken und Bronzen, in Jade-Arbeiten und Ge-
mälden ein in diefer Reichhaltigkeit und Qualität
feiten gebotenes Bild der Entwicklung der d)ine-
fifchen Kunft von den älteften 3eiten an gibt.
Chinas Frühkeramik und Frühbronzen find be-
fonders gut vertreten, ebenfo die klaffifcpen Por-
zellane des 17. und 18. Jahrhunderts. (Illuftrierter
Katalog ift durch Hu9° Helbing, Frankfurt a. M.,
zu beziehen.)
Leipzig
Die Firma C. G. Boerner teilt uns mit, daß
fie für etwa Mitte November eine neue große
Graphik-Verfteigerung vorbereitet. Neben alter
deutfcher und niederländifcher Graphik aus Privat-
beßfj kommt die Handzeichnungen-Samm-
lung des verftorbenen Leipziger öniverfitäts-
profeffors A. Köfter fowie — als befonderer Er-
folg des deutfchen Kunftmarktes—ein Geil der
Doubletten des Britifchen Mufeums in
London zum Verkauf. -s-
Mündjen
Verfteigerung von Ölgemälden moderner
Me ift er aus vorwiegend füddeutfchem und
anderem Befitje am 23. September 1924 in der
Galerie Hugo Helbing. Die Verfteigerung um-
faßt die meiften deutfchen Schulen, insbefondere
ie Mdünchner. Es feien hier verfchiedene Na-
men auszugsweife genannt: Hans Beft, Heinr.
Bürkel — mit einigen ganz hervorragenden (Hei-
ken —, Jof. von Brandt, „Pferdemarkt in einem
potolifchen Dorfe“, KI. v. Diez mit einer Ärbeit
aus dem Jahre 1891, J. F. Dielmann, der bekannte
Frankfurter Meifter, Karl Engel, gen. Engel von
der Rabenau, ein fehr feiten vorkommender
Künftler, Louis v. Hagn, A. v. Keller, Adolf
v. Menzel, „Kircheninneres“, Adolf Oberländer,
Phil. Röth, F. Roubaud, E. Schleich fen., G. Schön-
leber, Ad. Schreyer, C. v. Stadler, Aug. Seidel,
C. Spitjweg mit türkifchen Motiven, J. Klopfner,
Paul Kleber u. a. m.
* *
*
In der erften Hälfte des Oktober findet eben-
falls bei Hugo Helbing eine Verfteigerung von
alten Möbeln, Antiquitäten und alten Ge-
mälden aus vorwiegend füddeutfchem Privat-
befilje ßatt. Befonders hervorzuheben ift eine
Spezialfammlung von Empire- und Biedermeier-
gläfern, die einen guten Überblick über diefes
Sammelgebiet gibt. Daneben verdienen eine
Reihe guter Ohren (Gafchen- und Standuhren),
Miniaturen, alte Schmuckfachen und Petfd)afte
fowie Vitrinenobjekte, meift aus der Bieder-
meierzeit, befondere Erwähnung. Außerdem find
bemerkenswert keramifche Arbeiten, verfcßie-
dene Gefäße und Geräte aus 3inn und Silber ufw.
tlnter den Möbeln und Einrid)tungsgegenftänden
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5. Suftand in dem prachtvollen Exemplar der
Sammlungen Chiermann, Dielje und Davidfol)n,
Chriftus in Emmaus in fabelhafter Druckqualität»
Petrus und Johannes an der Pforte desCempels
im 2. 3uftand von fechs aus der Sammlung
Rumpf, Rembrandts Mühle in einem fabelhaften
Exemplar mit den noch tieffchwarzen Krake-
lüren mit breitem Rand und Ätjflecken, Manaffe
ben Ifrael und anderes mehr, wobei fich viele
frühe Plattenzuftände befinden. Ganz außer-
gewöhnlich und feit Davidfohn nicht in diefer
Qualität im Handel gewefen, ift die Oftadefamm-
lung, die, faft das ganze Klerk umfaffend, in
ihren 65 Blättern in faft durchweg frühen und
erften 3uftänden eine Überficht über das Schaffen
des Künjtlers gibt. Das Hauptblatt: Der Maler
ift z. B. in einem 5. und einem Davidfohn un-
bekannten 3wifchenzuftand zwifdjen 5. und
6. 3uftand und die Familie im 1. 3uftand (von 6)
mit 6 cm breitem Rand vertreten. Dies nur
einige Beifpiele. Befonders hinzuweifen ift noch
auf das große Klerk von Giovanni Battifta Pi-
ranefi, deffen große Veduten in durchweg frühen
Plattenzuftänden Vorkommen, auch die kom-
plette Päftumfolge in der erften Äusgabe kommt
zum Ausgebot. Große Seltenheiten enthalten
auch die Qoizfdmitte des 15. und angehenden
16. Jahrhunderts. Ein heiliger Stephanus von
Cranad), ein aus dem Jahre 1502 zu dem Mif-
fale Patavenfe gefdjnittener Holzfchnitt, alfo
eine ganz frühe Ärbeit des Künjtlers, der erft
vor einigen Jahren als folcher erkannt wurde
und in faft allen größeren Sammlungen fehlt
(Prof. Glafer bildet das Blatt in feinem Cranad)-
werk ab), bedarf befonderer Erwähnung, ebenfo
ein ganz hervorragendes Exemplar des Schon-
gauerfchen Stiches: Maria und Gottvater thro-
nend in einem Abdrude mit dem gotifchen P.
und die Verfügung des hl- Anthonius in eben-
falls prachtvollem Exemplar. Von Lautenfack
finden fich zwei entzückende kleine Landfd)aften.
Dies nur die Hauptwerke, über die fonftige reiche
Äuslefe unterrichtet der Katalog.
* *
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InRudolphLepkes Kunftauktions-Fjaus findet
zur Eröffnung der Saifon am 16. September und
folgende Gage eine Verweigerung von Antiqui-
täten, alten Gemälden und Kupferftichen ftatt.
Sie bringt alte Möbel, vom 17. Jahrhundert bis
zur Biedermeierzeit, Porzellane und Fayencen
und die verfchiedenften Klerke der Kleinkunft.
Recht reichhaltig find Japan und China vertreten,
namentlich mit Bronzen und Porzellanen. Die
Gegenftände ftammen zum Beil aus deutfchem
Mufeumsbeßtj. Mit den Antiquitäten kommen
auch eine Anzahl alter Gemälde und Stiche zum
Ausgebot.
Frankfurt a. M.
Am 24.-26. September findet bei Hugo Hei-
bing, Bockenheimerlandftr. 8, die Verfteigerung
der Sammlung Äuguft G. Sproeffer ftatt. Es
handelt fich um eine Sammlung oftafiatifcher,
befonders d)inefifd)er Kunft, die in ihren Ke-
ramiken und Bronzen, in Jade-Arbeiten und Ge-
mälden ein in diefer Reichhaltigkeit und Qualität
feiten gebotenes Bild der Entwicklung der d)ine-
fifchen Kunft von den älteften 3eiten an gibt.
Chinas Frühkeramik und Frühbronzen find be-
fonders gut vertreten, ebenfo die klaffifcpen Por-
zellane des 17. und 18. Jahrhunderts. (Illuftrierter
Katalog ift durch Hu9° Helbing, Frankfurt a. M.,
zu beziehen.)
Leipzig
Die Firma C. G. Boerner teilt uns mit, daß
fie für etwa Mitte November eine neue große
Graphik-Verfteigerung vorbereitet. Neben alter
deutfcher und niederländifcher Graphik aus Privat-
beßfj kommt die Handzeichnungen-Samm-
lung des verftorbenen Leipziger öniverfitäts-
profeffors A. Köfter fowie — als befonderer Er-
folg des deutfchen Kunftmarktes—ein Geil der
Doubletten des Britifchen Mufeums in
London zum Verkauf. -s-
Mündjen
Verfteigerung von Ölgemälden moderner
Me ift er aus vorwiegend füddeutfchem und
anderem Befitje am 23. September 1924 in der
Galerie Hugo Helbing. Die Verfteigerung um-
faßt die meiften deutfchen Schulen, insbefondere
ie Mdünchner. Es feien hier verfchiedene Na-
men auszugsweife genannt: Hans Beft, Heinr.
Bürkel — mit einigen ganz hervorragenden (Hei-
ken —, Jof. von Brandt, „Pferdemarkt in einem
potolifchen Dorfe“, KI. v. Diez mit einer Ärbeit
aus dem Jahre 1891, J. F. Dielmann, der bekannte
Frankfurter Meifter, Karl Engel, gen. Engel von
der Rabenau, ein fehr feiten vorkommender
Künftler, Louis v. Hagn, A. v. Keller, Adolf
v. Menzel, „Kircheninneres“, Adolf Oberländer,
Phil. Röth, F. Roubaud, E. Schleich fen., G. Schön-
leber, Ad. Schreyer, C. v. Stadler, Aug. Seidel,
C. Spitjweg mit türkifchen Motiven, J. Klopfner,
Paul Kleber u. a. m.
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In der erften Hälfte des Oktober findet eben-
falls bei Hugo Helbing eine Verfteigerung von
alten Möbeln, Antiquitäten und alten Ge-
mälden aus vorwiegend füddeutfchem Privat-
befilje ßatt. Befonders hervorzuheben ift eine
Spezialfammlung von Empire- und Biedermeier-
gläfern, die einen guten Überblick über diefes
Sammelgebiet gibt. Daneben verdienen eine
Reihe guter Ohren (Gafchen- und Standuhren),
Miniaturen, alte Schmuckfachen und Petfd)afte
fowie Vitrinenobjekte, meift aus der Bieder-
meierzeit, befondere Erwähnung. Außerdem find
bemerkenswert keramifche Arbeiten, verfcßie-
dene Gefäße und Geräte aus 3inn und Silber ufw.
tlnter den Möbeln und Einrid)tungsgegenftänden
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