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Heidelberger Zeitung — 1863 (Januar bis Juni)

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Februar
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https://doi.org/10.11588/diglit.2820#0156

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AnzeigeblatL der Heidelberger Zeitung.

ErwideruLg.

Meidenftriik.l Daß dic Einstnder dcs Artikels
in Nr. 33 Jhres Blattes fich mit fremdcn Federn
schmücken, ist ihnen wohl zu vcrzcihen, da diesclben,
wic allerwärtS bekannt, »ur Abfaffung von Zet-
tnngsartikeln ntcht nur zu vicl Splittcr, sondern
zu viel Holz im Hirn haben; daß aber dicsclbcn
zu Erdichtungcn, Unwahrhcitcn und Beschimpsun-
gcn ihre Zusiucht nehmen und ihrcn Dtrcctor, der
es ntcht wagt, mit Jemand cine Lanze zu brechen,
hinter ci cn bichten Wall stellcn, ist von denselben
so schändlich, als es für den Dircctor entehrend
ist. Obgicich ich denselben mit den Worten einer
bckannten Fabcl: „WaS von mir ein — spricht,
das acht' ich ntcht" — antworten könnte, so muß
ich, wenn auch mcine Ehre von solchen Subjectcn
nicht bcsudclt «croen kann, um der Welt dic neu-
gebackcnen Hcrrlein hier etn wenig nähcr zu dc-
leuchtc», zur Steuer dcr Wahrhcit Folgcndes auf
deren gemeinc Auslaffungen crwidern:

Es ist unwahr, daß mtch dcr Vorstand Stmon
Sinsheimer auf cigenc Faust hin eingeladcn; eben
so unwahr ist es, daß ich auf allaemctnen Wunsch
dcs Vereins ausgewiesen wurde. Wahr ist es abcr,
daß der Borftand um Erlaubntß nachsuchte, mich
einladcn zu dürfen, was auch der Director LSmm-
lein stillschweigend zugab; wahr ist es, daß ebcn
dtcscr ehrenhafte Dircctor, sobald cr mich in dem
zum Ball bcstimmten Lokal erblicktc, mir freund-
lich thucnd dte Hand drückte und seine Freude,
mich dvrten zu sehen, zu erkcnnen gab; wahr tst
eS fcrncr, daß, als ich ausgewiesen wurde, außer
der Mufik noch keinc acht Mitgliedcr anwesend
warcn, und sclbst dicsc nicht alle darum wußten,
indcm dieser Äntrag nur von einem in Schasspclz
gehüllten Wolf an den Directvr gestcllt, von einem
Zweitcn untcrstützt wurdc, worauf auch Vorstand
und Director schwach genug «aren, diesem Be-
gehren zu gcnügcn.

Daß ich nur gckommen sei, um das Thun und
Treiben der Ball-Gcscllschast böswilltg zu bekrit-
tttn, darüber mögen Dicjenigen urrheilcn, Lie mich
von lange hcr und beffcr kennen, als dicse kurz-
fichtigen Hcrrcn. Daß ihncn abcr ein Beobachtcr
und Bekriltler ihres TreibenS unangenehm gcwcsen
«äre, glaube tch von Hcrzen geri.e; den» wcnn
man Sonntagsschülcr duldetc, wcnn man Leutc
von Netdcnstein, dic auch nicht Mitglicder waren,
tn HcmdLrmcln, und Fremde jcdcn Schlagcs, die
man später ihres BetragenS halbcr hinauswerfen
mußte, des licben Geldcs wcgen hineinließ, um
fich damit cinen luftigcn Tag machen zu können;
wcnn ferncr dcr Director dcn Hcrrn Lapellan,
scinen Gciftlichen aus Waibstadt cingeladen und
thn unbeachtct fitzen lteß, sv mußte man nicht nur
etn, sondcrn zwci Augen zudrückcn, wollte man
nicht hieraus aufdic Bilbuiig deS Dircctors, so-
wic bes ganzcn VereinS schließen. Dic mir daher
in dicsem Siiinc hingcworfene Bcschimpfung, als
wäre ich ein böswilligcr Krittler, schleudcre ich in
den Rachcn meiner Gegncr zurück, bie, wic dcr
ganze Vorgang zur Gcnüge bcweist, einer so ge-
meinen That fähig skin mögen, und bci dcnen
mcist nur niedcrcr Schmutz und gemeine Speichci-
lrckerci die Trtebfcdcr ihrcs ThunS und Laffens zu
sein scheint. War man doch, als cs fich um Fcr-
tigung dcr Bittschriften «cgcn Errichtung eines
Bahnhofs hicr, alS es sich ferncr bei der Bahn-
erösfnung um Anordnung dcr Festfcierlichkcitcn
handclte, kcin bvsartiger Krittler! — Schöncr Dank
daS, und wahrlich ehrenhafte Bezahlung, insbe-
sondere abcr von dcm israel. Vorstande Hrn. Z.
Duhrenheimer.

HLitc ich mich, selbst nach meincr Ausweisung,
wtc mir zugemuthet «urde, als Ehrenmitglied auf-
nchmen iaffen, sv wäre ich beim Nercin willkom-
men gewescn; da ich cs abcr sür chrenhaftcr hiclt,
ctnem solchen Verein nicht anzugehörcn, so glaubt
mau scinen Zahn an mir, der ich allcin stchc,
wetzen und mit scinem Gcifer meinc Ehre besudeln
zu können. Doch darf ich Aedem frei .nnd offen
ins Gcsicht sehen, dcnn ich habe, wic man im Le-
bcn sagt: Kcinen Dreck am Stecken, abcr auch kci-
nen Balkcn im Augc. Ob abcr auch mcinc Gcg-
ner alle ein solches thun nnd mit Recht von fich
sagen könncn, will ich dahin gestellt scin laffcn.

Um dcn hiefigcn Gcsangveretn zu beurtheilcn,
braucht man wahrlich wcdcr vtel Mufik, noch Ge-
sang zü verstchen. Wcnn ich abcr auch darin nicht
so vtcl zu lctsten vermag, als der vtelgcpricscnc Di-
rector, so habe ich dcnnoch schon eincn gutcn Cho-
ralgesang zu Stande gedracht, che das ncugebackcne
Dircctorium noch recht aus den Windcln war oder
ans Singen dachtc, worüber mir nöthigenfalls
glaubwürdige Zeugniffe zu Gebote stehen. Wic cS
abcr mtt dem Herrn Dircctor sonst stcht, darübcr
mögcn Anbere urthcilen nnd wird scine jüngste
Versetzung von Kislau nach Neidcnstein hierüvcr
das bestc Zeugniß gebcn —.

Wcr cine Sache untcrschreibt, der bekennt fich
auch zu dcren Mängel und Fehler, so vcrhält fich's
auch mtt Schulvcrwalter Lämmlein bei dcn Sta-
tuten, der, wie dic VereinSmitglicdcr sclbst zugcbcn,
dvch noch ctwas mehr dabci zu Ihun hat, als blos
den Gesang zu lciten.

lEr hat auch dic Herrcn auszuweisen. —)

- Münzesheimer, Hauptlehrer.

Frische Esfighefe ist zu vcrkaufcn

Schiffgaffe Nr. 6.

fLlÄbriM Iiellei^ni»).

Dienstag, den 17. Februar 1863. .

MaskenbaH

mit

humoristisch - satyrisch - mufikalisch - declamatorischeu Borträgeu
im grofien Sasle der Harmonie.

Anfang 7 Uhr.
kroAiullun:

1) Concert aus dcr Opcrette: „Tschin-Tschtn" von I. Offcnbach.

3) Männerchor: „Steckbricf" von Kückcn.

5) Declamatorischcr Bortrag: Vartationen über das Thema „Ehret die Frauen."

7) Nachtwächter-Weisheit von G. Kunstmann.

9) Dnett: „Die Politik" von R. Gcnee.

11) Der neue Frack, d. h. — wenn er fertig wird — vom Zukunstsfchncider.

13) Couplet zu dem „Sonntagsjägcr."

15) Män nerchor: „Deutsch-national-patriotisches Quodlibet" von Kunz.

Täuze.

2) Valrsr. > 10) Vslssr.

4) Ortlopx. 12) k'rantzaisö.

6) 8viiot1iseil. 14) Oalopp.

8) kolka Aiasurstn. Z 16) Zvdottisoli.

Eintrittskarten, für die außerordentlichen Mitglieder zu 30 kr. n Person, sür Nichtmit-
glieder zu 1 sl. 30 kr., werdeu im vordercn Harmvnie-Lokale, eine Stiege hoch, abgegcben
Montag den 16. d. M., Morgens von 10 bis 12 und Nachmiltags von 2 bis 4 Uhr,
Dienstag den 17. d. M., Morgens von 10 bis 12 Uhr.

Nichtmitglieder zahlen Abends an der Casse 1 fl. 48 kr.

Die Bail-Direction.


orleflmM im Miisem.

Samstag 1>en 14. Februar, Abends 6 Uhr'. Herr vr. I-asxsxros: (Laspeyres) Die nie-
derländische Handelsblüthc im XVII. Jahrhundert.

Fotografie..

Jn Folge mündlicher Bemerkung bei jeder Aufnahmc, daß die Negativ's ein Jahr lang
zur Benützung stehen bleiben und dann abgewaschen werden, ersuchen wir dicjenigen unserer
verehrten Kunden, welche wünschen, daß dieselben länger stehen blciben sollen, dies gefälligst
anzeigen zn wollen.

WaS bis Monat Februar 1862' aufgenommen ist, wird nach Vcrfluß desselben Monats in
diesem Jahr ans dem Verzeichniß entfernt nnd können dann keine Nachbestcllungen mehr da-
von angenommen werden.

OsdrüclSi' Itla.ttsi',

(1)_Fotografische Anstalt am Rheinthor in Mannheim.

Verloren

Ein Peleri» auf dcm Harmonie-MaSkcnball.
Dcr redliche Finder wird gebetcn, denselben gegen
Belohiimig wcstliche Hauptstraße Är. 66 abzugcbcn.

läiSäsrkrLQL.

Samstag den 14. d. M., Abends 8 Uhr,
im unteren Harmonie-Lokalc mufikalisch-gejel-
lige Untcrhaltung und General-Versammlung
zur Feststellung der Maskenzugs-Ordnung.

Liederhalle.

Der Vereinsball findet Sonntag, den
1S. d. M-, Abends 8 Uhr, im oberen
Saale des Rosenbusches statt.

01s Lnllllirsvtion.

Schreiner Mll

am Montag, den 16. Februar,
g.nk äsm Lisssnslsiii.

Anfang 7 Uhr, ,

wozu höflichst einladet

Os.8 Ooinits.

Abend - Untrrhaltung.

Samstag den 14. d. M. findct in dem
Gasthaus „zn den Vier Jahreszeiten" eine
Abend - Unterhaltung von dem Gesangverein
Germania statt, wozu allc Gesangsfreunde
freundlichst einladet (Anfang 8 Uhr)

Der Vorstand.

Im Wcinberg über der Drücke.

Sonntag bcn 15. und Dienstag den 17.
Militärmufik von Karlsruhe.

Frische englische Austern

heute «icder eingetroffen bci

StaÄt-Theater in Heidelberg.

Sonntag, dcn 15. Februar 1863. '

Achte Vorstellung im fünften Abonnement.

Die Teufeismuhle

am WienerberKe.

Romantisch-komisches Zaubkrmärchcii in 4 Acten
vvii Leopold Hubcr. Muftk vou KapcUmelster
Wenzel Müllkt.

Montag, den 16. Fcbruar.

Reunte Vorsteüung im sünften Abonnement.

Sennora Pepita!

Mein Name ist Meier.

Original-Pvffe mit Gesang und Tanz in cinem
Act von R. Hahn.

Vorher:

Doktor Peschke,

odcr:

Kleine Herren.

Poffe m 1 Akt von D. Kalisch. Musik von Con-
radi.

Dtenstag, dcn 17. Februar 1863.

Vmmittags-Vorsteülmg.

Mit aufgehobcncm Abonnement.

Zum ersten Male:

Die -rei Hsulemännchen,

odcr:

Das gnte Liesel und 's böse Gretel.

Kindermärchen in 5 Bildern von Görncr. Scitcn-
stück zur „Prinzcsfin von Marzipan."
Vorher:

Schwarzer Peter.

Schwank in 1 Act von Görncr.
Kaffenöffnung balb lO UHr. Anfang balb 11 Nhr.
E»dk ich 12 Uhr.

Redaction. Druck und Vcrlag von Adolph Emmerling, VeriagS-Buchhandlung unb Buchdruckeret tn Hkldelberg.

Hiezu eine Bellage: „Heidelbergcr Familieublätter Nr. 19."
 
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