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Heidelberger Zeitung — 1886 (Juli bis Dezember)

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https://doi.org/10.11588/diglit.52470#0043

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welche Anſicht auch
da ging anderntheils aus

maier zu widerlegen, er erinnerte denſelben daran, daß die von

Zmur Inſtandſetzung

Ar. 159. Zweilcs Blatt.

Samstag, den 10. Juli

Aus Stadt und Land.
XX Sridelberg, 10. Juli. (Schloßverein.) Die geſtern
Abend im rothen Saale des Muſeums abgehaltene außerordent-
liche General⸗Verſammlung hatte bei ſtarker Betheiligung einen
ſehr lebhaften Verlauf. Eröffuet wurde dieſelbe durch eine kurze
Anſprache des Vorſitzenden, Herrn Prof. Buhl, womit derſelde
die Verſammelten freundlich begrüßte und ſeinen Dank für das
zahlreiche Erſcheinen ausdrückte. Vor Eintrittt in die Tages-
ordnung machte derſelbe die Mittheilung, daß dem Verein von
Seiten ſeines hohen Protektors Sr. Kgl. Hoheit dem Großherzog
als huldvolles Geſchenk eine große Photographie nach einem Bilde
in der Großh. Kunſthalle, das Schloß vor ſeiner Zerſtörung
darſtellend, zugegangen ſei. Sodann erinnerte der Vorſitzende an
den Geburtstag unſeres von ſchwerem Leiden geneſenen Erbgroß-
herzogs und erſucht die Verſammlung, ihre Zuſtimmung zu er-
theilen zur Abſendung eines Begrüßungstelegramms an Höchſt-
denſelben, was allgemeine freudige Billigung durch Erheben von
den Sitzen fand. Das Telegramm lautet: „An Seine Königl.
Hoheit den Erbgroßherzog von Baden, Nauheim. Die General-
Berſammlung des Heidelberger Schloßvereins erlaubt ſich, ihre
ehrerbietigſten und herzlichſten Wünſche zu Eurer Königlichen
Hoheit Geburtsfeſt und Geneſung zu ſenden. J. A.: Dr. Buhl.“
— Alsdann kam der erſte Gegenſtand der Tagesordnung, die Er-
anung einer Drahtſeilbahn nach dem Sanatorium, zur Verhand-
lung. Nachdem der Vorſitzende über die in dieſer Angelegenheit
Seitens des Ausſchuſſes erfolgten Schritte berichtet, aus welchen
hervorging, daß derielbe mit dem Projekte bereits eingehend ſich
befaßte, und das Schreiben verleſen hatte, welches der Ausſchut
an die Großh. Staatsbehörde gerichtet, ertheilt Herr Prof. Buhl
das Wort an den Herrn Dr. v. Oechelhäuſer, welcher in aus-
führlichem Vortrage die der Verſammlung vorgelegten Pläne vom
techniſchen Standpunkte aus erklärte. Aus demſelben geht her-
vor, daß der Beginn der Drahtſeilbahn in dem Grundſtück des
Herrn Altoberbürgermeiſters Bilabel an dem Frieſenberg beginnen
und dieſelbe durch das Karmeliterwäldchen unterhalb der Schloß-
terraſſe vorbei auf die Höhe des Schloßhotels geführt werden ſoll.
Wie aus den Verhandlungen, die geſtern ſtattfanden, hervorging,
ſoll die Bahn in erſter Linie den Zwecken des Sangtoriums
dienen, ſie ſoll daſſelbe, ſowie die in Rusſicht ſtehenden längs des
Wolfsbrunnenweges zu erbauendeu Villen in eine bequeme Ver-
bindung mit der Stadt bringen, und dadurch auch das ſtädtiſche
Intereſſe im Allgemeinen fördern. Gegen das vorliegende Pro-
jekt ſprach ſich unter näherer Begründung Herr Dr. Franz
Mittermaier aus, welcher bekanutlich im vorigen Jahre das
Projekt einer in anderer Richtung zu erbauenden Drahtſeilbahn
lebhaft und warm befürwortete. Der Redner fürchtet durch die
Ausdführung der projektirten Linie eine Zerſtörung der mit dem
chloſſe ganz eng verbundenen waldigen Anlagen, ſowie eine
große Beeinträchtigung der Ruhe auf dem Schloſſe, welche auf
jeden Beſucher einen wohlthätigen Eindruck mache; er iſt ferner
der Anſicht, daß die beabſichtigte Linie die landſchaftliche Um-
gebung des Schloſſes weſentlich ſchädige. Herr Dr. F. Mitter-
maier befürwortete ſchließlich die Errichtung einer Bahn mehr in
öſtlicher Richtung, etwa in der Nähe des Preſtinari'ſchen Hauſes,
von anderer Seite unterſtützt wurde — allein
aus fachmänniſchen Mittheilungen hervor,
aß der Bau einer Einſteighalle jenſeits des jetzigen Bahnüber-
gangs großen Schwierigkeiten begegnen würde, welche kaum zu
eſeitigen ſein dürften. Herr Auwalt Fürſt unternahm es
hierauf in längerer Rede die Vedenken des Herrn Dr. Mitter-

ihm früher in Schutz genommene Linie das landſchaftliche Bild
zn viel höherem Grade geſchädigt hätte, wie die jetzt beabſichtigte,
aß die Ruhe des Schloſſes nicht geſtört werde, da eine Draht-
eilbahn wenig oder gar kein Geräuſch verurſache und daß man
erade die Abſicht durch das früher projektirte Unternehmen ge-
abt habe, den Beſuch der Schloßruine zu erleichtern und deſſen
mgebung mehr zu beleben. Nachdem noch eine kurze techniſche
rörterung über die projektirte Bahn ſtattgefunden, aus welcher her-
vorging, daß dieſelbe zwar ihre Schwierigkeiten habe, allein unter
den vorliegenden Projekten als die günſtigſte zu betrachten ſei,
wurde zur Abſtimmung geſchritten und erklärte ſich die Verſamm-
lung mit überwiegender Majorität zu folgender Reſolution: „Die
Verſammlung erklärt ihre Zuſtimmung zu der an die Großh.
Domänendirection Seitens des Vorſtandes am 13. Mai ds. Js.
abgegebenen Erklärung, in welcher gegen die projktirte Sana-
toriums⸗Drahtſeilbahn erhebliche Erinnerungen nicht gemacht wer-
den, ſpricht aber die Erwartung aus, daß 1) die vorhandenen
5 aum⸗Anlagen ſoweit als irgend möglich bei Legung der Trace
erückſichtigt reſp. geſchont werden; 2) durch entſprechendes Zu-
zückſetzen des Gitters von der nördlichen Kante der Schloßterraſſe
die Ausſicht nach dem Bahnkörper von oben möglichſt verhindert
werde; durch eine Verlängernng dieſes Gitters bis zum Bahn-
hofsgebäude der Bahnkörper von der Schloßterraſſe unzugänglich
gemacht werde; 4) nach Möglichkeit bei der Keſſelanlage auf der
unteren Station rauchverzehrende Vorkehrungen getroffen, eventuell
ie Anlage einer Gasmaſchine angeorbnet werde.“ — Ein weiterer
egenſtand der Tagesordnung betraf die Förderung der Inſtand-
etzung der Ruine auf dem Heiligenberg, zu welchem Zwecke der
Ausſchuß die Verſammlung erſucht, ihm einen Credit von 500 -
zu bewilligen. Von ein und der andern Seite wird daran erin-
nert, auch andere Vereine, namentlich den Neuenheimer Verſchö-
nerungsverein zu einem Beitrage zu veranlaſſen, es wird jedoch
porerſt darauf verzichtet und nachſtehender Beſchluß gefaßt: Die
Sererelbeſammung eröffnet dem Ausſchuß einen Credit bis zu
00 1, um ung der Dulne au DStacteregierung als Beitrag
ne auf dem Heiligenber ieten.
Ferner wird noch beſchloſſen, den Ausſchu zu ermächtigen. in Ver-
handlung mit der ſtädt. Verwaltung zu treten, um eine architektoniſche
Aufnahme der Facade des Gaſthauſes zum Ritter zu bewirken.
Der Herr Vorſitzende gibt ferner der Verſammlung bekannt daß
zu dem bevorſtehenden Jubiläum Heft 2—4 der Mittheilungen
des Schloßvereins, die unter anderm 21 Tafeln nach theilweiſe
bis jetzt noch nicht veröffentlichten Vorlagen enthalten, erſcheinen.
Noch wurde erwähnt, daß man bei Großh. Forſtbehörde ſowie
bei den betreffenden Gemeinden ſich verwendet habe um
thunlichſte Schonung der Waldwege, ſo daß wenigſtens längs
derſelben ein Theil der Bäume ſtehen bleiben möchte. Indem
hiermit der Vorſitzende die Verſammlung ſchliekt, wollen wir
bech eifügen, daß die Zahl der Mitglieder in ſtetem Wachſen
egriffen iſt und die Zayl der Vereinsmitglieder gegenwärtig be-
berdt: 8) Mitglieder auf Lebenszeit 30, b) Mitglieder in Heidel-
ſrg 330, 6) Akademiker 78, d) Auswärtige 483, zuſammen 921
Mitglieder.

. Vermiſchre Nachrichten.
Würzburg, 9. Juli. Heute Vormittag 107½ Uhr ſtießen im

Vortmund, 1. Juli. In der hentigen Sitzung der zweiten Straf-
kammer ereignete ſich der, wie die Rh.⸗W.⸗Z. bemerkt, unſeres
Wiſſens bisher noch nicht vorgekommene Fall, daß ein Verthei-
diger wegen ungebührlichen Benehmens in Ausübung
ſeines Bernfes während der Verhandlung in eine Ordnungsſtrafe
von 20 %¾. genommen wurde. Nachdem ſchon vorher zwiſchen
ihm und dem Vorſitzenden wie auch dem Staatsanwalt verſchie-
dene unliebſame Auseinanderſetzungen ſtattgefunden, erklärte der
Vertheidiger eine Behauptung des Staatsanwalts als aus der
Luft gegriffen. Darüber vom Vor ſitzenden verwieſen, bemerkte er
weiter, „wenn es in einer Gerichtsſitzung ſo zugehe wie hier,
dann könne man ſich nicht wundern, wenn man ſchließlich erregt
werde.“ In dieſer Aeußerung ſah der Gerichtshof „eine unge-
bührliche Kritik des Vorſitzes“ und erkannte nach dem Antrage
des Staatsanwalts auf obige Strafe.
Kamberg, 5. Juli. Eine aufregende Scene, ſchreibt man
dem C. v. n. f. D., ſpielte ſich ſoeben auf dem Maxplatz und vor
dem Rathhaus ab. Ein zur Militärmuſterung hier anweſender
Bauernburſche veranlaßte durch überlautes Schreien das Ein-
ſchreiten der Polizei. Polizeiſoldat Gr. gerieth mit dem Ruhe-
ſtörer, der ſich renitent zeigte, ins Handgemenge. Plötzlich ſtürzte
der Burſche zu Boden und gab kein Lebenszeichen mehr von ſich;
da man glaubte, es ſei Verſtellung, wurde er auf einen Hand-
karren der Packträger geladen und zur Polizei verbracht. Ein
zufällig anweſender Arzt conſtatirte hier aber — den Tod des
Rekruten. Ob der Tod in Folge Genickbruches beim Sturze
oder in Folge des unſanften Verladens auf den Wagen eintrat,
iſt zur Stunde noch nicht aufgeklärt. Die zahlreich zuſammenge-
ſtrömte Volksmenge erging ſich natürlich in ſcharfen Aenßerungen
gegen die polizeiliche Behandlung des Todten, der ſofort ins
Leichenhaus verbracht wurde.
— Am frühen Morgen eines Tages voriger Woche fuhr in
Wien in Begleitung eines Wachmannes ein etwa vierzigjähriger,
in ſchwarzen Salonanzug gekleideter Mann, die Bruſt reich mit
Orden (allerdings papierenen) geſchmückt, in einem Fiaker bei der
Aufnahme⸗Kanzlei des Allgemeinen Krankenhauſes vor. Der
Kranke gab an, König Ludwig von Baiern zu ſein, und
er war in nicht geringer Aufregung darüber, daß man es wagen
konute, ihn (den König) der Ermordung eines der hervorragend-
ſten Irrenärzte anzuklagen und in allen Zeitungsblättern zu
ſchreiben, daß er todt ſei. „Sie ſehen“, ſagte der Mann in der
Aufnahme⸗Kanzlei, „daß ich noch lebe, ich laſſe mich hier (im
Kraukenhauſe) ſeciren, damit man ſieht, daß — ich noch lebe, und
bei dieſer Obduction werden Sie auch finden, daß ich den Dr.
Gudden nicht umgebracht habe.“ Der bedauernswerthe Irrſinnige
iſt ein Schneidermeiſter von Stammersdorf, Johann Haas.
— Wie von Wien aus mitgetheilt wird, hat der Präſident
des öſterreichiſchen Alpenklubs, Herr Julius Meurer, von
Windiſchmatrei aus die Meldung nach Wien gelangen laſſen, da
der verunglückte Markgraf Pallavicini und Genoſſen (Lega-
tionsſekretär Grommel in und die Führer Chriſtian Range-
tiner und Engelbert Rabiſonier) am 7. d. in Glocknerkaar
an der Paſterzie gefunden wurden. Weiter eingelangte Privat-
nachrichten aus Lienz melden jedoch nar die Auffindung der
Leiche des Fü hrers Rabiſonier durch einen Kalſer Führer. Ra-
biſoni er lag ganz zerſchmettert und vom Seile abgeriſſen am
Rande der Paſterzje. Neben der Leiche lag der Hut des Grafen
Pallavicini, weßhalb anzunehmen iſt, daß man auch die andern
drei Vermißten auffinden wird. Die Touriſten dürften ſich, durch
das Seil verbunden. beim Aufſtieg von der Nordſeite kaum 100
Meter unterhalb des Gipfels befunden haben, als der Abſturz
1200 Meter tief erfolgte.
Haſel, 9. Juli. Nach einer Meldung aus Biel iſt der geſtern
Abend 10 von Chaux⸗de⸗Fonds nach Biel abgegangene Eiſen-
bahnzug zwiſchen Convers und Renan in vollem Laufe ent-
gleiſt. Die Locomotive grub ſich ein, die Wagen ſtauten ſich
aufeinander. Von den im Zug befindlichen 55 Paſſagieren ſind
3 ſchwer, 8 leicht verletzt.

Handelsnachrichten.
»Börſenbericht. (Effectenſocietät.) Frankfurt, 9. Juli.
Umſätze 2 6½ Uhr Abends. Credit 222½½ ½, ½ b. Staats-
bahn 185, 184½ b. Lombarden 93 b. Disconto⸗Commandit
206.30, 60, 40 b. Ungar. Creditbank 229, 230 b. Böhmen
207 b. Buſchtherader 159½ b. Lübeck⸗Büchen 159½ b. u. G.
ult. Gotthard⸗Aktien 104.40, 60 b. Schweizer Central 94.40 b.
Union 75 20, 30 b. 4pCt. Ungar. Goldrente 85.20, 25 b. 1860er
Looſe 119 b. compt. 1880er Ruſſen 87 b. Egypter 72.45, 40 b.
ult., 72.55 b. compt. Spanier 61 b. 5pCt. Italiener 100 b. ult.
Türken 14.70 b. Serb. Tabak 80.60 b. compt.
6½ Uhr: Credit 222¼. Staatsbahn 184½.
206.45. —
Die im Abendblatt der Frankfurter Ztg. reproduzirte Meldung
über die Semeſtralbilanz der Ungariſchen Creditbank bewirkte für
deren Aktien mäßige Coursſteigerung, an welcher auch öſterreich.
Creditaktien ſowie Disconto⸗Commandit partizipirten. Die übri-
gen Werthe notirten wenig verändert. Staatsbahn waren An-
fangs feſt, jedoch ſchliehllch abgeſchwächt.
* Mannheimer Börſe. 9. Juli. Badiſche Bank 117.50 G.
Rhein. Creditbank 119.25 B. Rhein. Hypoth.⸗Bank 124 G.
Bad. Anilin⸗ und Sodafabrik 195.50 B. Weſteregeln, Alkali
141.50 G. Waghäusler Zuckerfabrik 88 G. 89 B. Heidelberger
Aktien⸗Brauerei 127 B.
Birlin, 9. Juli. Schlußcourſe um 3 Uhr. Oeſterr.
Credit⸗Actien 447. Staatsbahn 369. Lombarden 187.
Disconto⸗Commandit 206 /8. Galiz. Karl⸗Ludwigsbahn 76.

Tendenz: Feſt.
ö Heidelberg, 10. Juli.
Anfangs⸗Courſe der heurigen Mittags⸗Börſen.
mitgetheilt von der Filiale der Rheiniſchen Creditban!
in Heidelberg.

Disconto

Frankfurt Berlin.
Oeſterr. Credit⸗Actien 22³½ 366½
Staatsbaiuhngng 183½ 3 6½
Lombardeen92½ 20 72
Disconto⸗Commanditt.206.20 759
Galiz. Karl⸗Ludwigsbahn 152½ —⁰
4bCt. Eghpter73.50. —
Spanier 60.90½ —

Türkenͤ 14.65 —
Pappenheimer 7 Gulden Looſe von 1864. Die nächſte Ziehung
findet am 1. Auguſt ſtatt. Gegen den Coursverluſt von ca.
10 Mark pro Stück bei der Auslooſung übernimmt das Bank-
haus Carl NReuburger, Berl in, Franzöſiſche Straße 13, die Ver-
ſicherung für eine Prämie von 0.70 Mark pro Stück.
Hridelberg, 10. Juli. (Marktpreiſe.) Neu Heu per Ctr.
. 2.50 bis 3.—, altes Heu per Ctr. ¾. 3.50 bis 4.—. Stroh

Kohlenhof einige Gü terwa iner ſi
gen aneinander, ſo daß einer ſich in
anf halb entladenen Kohlenwagen bohrte und zur Hälfte ſchief
uf ihn zu liegen kam. Zwei Wagen ſind ſehr ſtark, zwei weni-
ger beſchädigt. Ein Arbeiter erlitt Quetſchungen.

per Ctr. 2.80 bis 3.20. Butter in Ballen 80 ½ bis 90 ½,

1886

250 Pfd. % 10.—, alte . 4.50 bis 5.50, per 20 Liter 50 bi.
70 J. Kirſchen, per Pf. 16 bis 20 3. Johannisbeer per Pf
8 bis 15 J. Heidelbeeren per Lt. 10 bis 12 J4. Mirabellen
per H. 80 ½ bis 1 %¾. Aprikoſen per St. 10 bis 15 .
Wiraloch, 9. Juli. Der heutige Schweinemarkt war mit 32
Paaren beſchickt. Der Durchſchnittspreis betrug 15—23 .
Waſſerſtandsnachrichten.
geidelberg, 10. Juli. (Neckar.) 1,52 m, geſtiegen 0,06 m.
Maunheim, 9. Juli. (Neckar.) 4,54 m, gefallen 0,01 m.
ARaxan, 9. Juli. (Rhein.) 4.38 m, gefallen 0,02 m.
Mannheim, 9. Juli. (Rhein.) 4,48 m, gefallen 0,07 m.
Mainz, 9. Juli. (Rhein.) 1,72 m, gefallen 0,05 m.
Canb, 9. Juli. (Rhein.) 2,46 m, gefallen 0,06 m.
Kölu, 9. Inli. (Rhein.) 2,90 m, gefallen 0,90 m.
Düſſeldorf, 9. Juli. (Rhein.) 2,76 m, gefallen 0,10 m.
Ouishurg, 9. Juli. (Rhein.) 2,16 m, gefallen 0,13 m.
Ruhrhöhe 2.13 m. gefallen 02 m.
Neue ſte Telegram me.
München, 9. Juli. (Teleg. d. Frkf. Ztg.) Nach der-
Allg. Ztg. ſteht zu erwarten, daß die bayeriſchen Bi-
ſchöfe unter Berufung auf den bekannten Brief des
Papſtes an einen franzöſiſchen Kirchenfürſten, gegen die be-
wußte Hetzpreſſe einſchreiten werden, was derſelben wohl
den Todesſtoß verſetzen, dem Volke aber endlich die Augen
öffnen wird. ö
Paris, 9. Juli. Nach Schluß der heutigen Kammer-
ſitzung feuerte ein auf der Tribüne befindliches Indi-
viduum einen Revolverſchuß ab und warf darauf eine
Anzahl kleiner Papierſtücke in den Sitzungsſaal. Der
Thäter wurde ſofort verhaftet, er war im Beſitze des Re-

volbers, von welchem noch 5 Läufe geladen waren, und

erklärte, er habe über den Kopf des Präſidenten hinweg-
gezielt, er ſei unglücklich und habe durch die That nur die
Aufmerkſamkeit auf ſein Elend lenken wollen. Man hält
denſelben für geiſtesgeſtört.
Trieſt, 9. Juli. Von heute Mittag bis Abends fanden
hier zwei Cholerafälle ſtatt, darunter einer bei den
Infanteriſten in der großen Kaſerne.
London, 9. Juni. Von den nunmehr bekannten 524
Wahlen ſind 264 Conſervative, 54 diſſentirende Liberale,
133 Gladſtoneaner, 73 Parnelliten. In Inverneß unter-
lag Robert Peel (Gladſtoneaner) gegen Finlay (diſſentiren-
der Liberaler).
Rom, 9. Juli. Cholerabulletin. Von geſtern
bis heute Mittag erkrankten, reſp. ſtarben in Codigoro 8,2,
(ein früher Erkrankter), in Venedig 1/0, in Brindiſi 12/7,
in Erchie, 12/5, Francavilla 47½¾/41 (17 früher Erkrankte),
in Latiano 52/22 (4 früher Erkrankte), in Oria 4/1, in
Oſtuni 0/2 Perſonen (früher Erkrankte).
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VBaro⸗[Ther⸗veuch⸗Regen⸗ Wind
Datum. met. momettigkeit menge Zug. Himmel.
mw. Celſ. IProc. I mm.
9. Juli
MIs- 7 U.] 746,5 + 16,50 94 18,0 [N.P ganz bedeckt.
Mts. 2 U.] 747, [ 14.0 95 — NO. „
Abds. 9 U.] 751,3 4-12,61 9 — N.
lWrf. 2 Uhr: mäßig Regen.

Bemerk. Luft: 7 Uhr: ſchwach Regen.
9 Uhr : unrein, feucht, regneriſch, mäßig Wind.
Den ganzen Tag öfters ſtark Regen.
Mittlerer Barometerſtand: 748,20 mm.
Maximaltemperatur: + 23,2. Minimaltemperatur: + 12,0.

*Reducirter Stand.

Vierzu Heidelberger Famlienblätter Nr. 55. Inhalt:
Gruß an Heidelberg. Zum fünfhundertjährigen Jubiläum der
Ruperto-Oarola-Uniberſität 1886. Von Dr. Julius Türck. —
Ein ſeltſames Duell. Erzählung von F. Arnefeldt. (Fortſ.) .

Butter in Pfund ¾ 1.— bis 1.10. Eier per Hundert ¾ 4.50
bis 5.50, per Stück 5 bis 6 ½. Neue Kartoffel, per Malter

0 2
Der Verſtümmelte. Eine Skikze aus De Amicis“ „Vita Militaret.
— Verſchiedenes. — Räthſel. — Literariſches.
 
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