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Heidelberger Zeitung — 1886 (Juli bis Dezember)

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Lohn.

——

auageno x6
Inich 2.460. 4
ausſchl. Poſtauf-

Tagblatt und Verkündiger für die Stadt Heidelberg.

x rfrin Ieſerlensgrbihr
Alich Sonntags 15. Jfürdie iſpal-
tige Petitzeile ober
deren Raum. Für

hieſ. Geſchafts-

u. Privatanzeigen
4* bedeut. ermäßigt.
Gralis⸗-Aufuahme
d. Inſerate in den
Placat⸗Anzeiger.

Dienstag, den 17. Anguſt

1886

4 —
N. 101.
Zum Gedächtniß Friedrichs des Großen.
41 Zwei Sonnen ſanken am 17. Auguſt 1786. Dem
euchtenden Tagesgeſtirn folgte die Sonne des Jahrhun-
gerts, die im hellſten Glanze in die Welt geſtrahlt hatte.
ö r große Friedrich ſchloß die müden Augen.
45 Nach Hundert Jahren feiert das ganze deutſche Volk
hu Andenken des großen Todten. Aber der Er-
nerung an das Abſcheiden auch eines ſo erlaͤuchten Men-
4 men ziemt ehrfürchtige Stille und ſo enthält ſich heute
4* uſer ganzes Volk einer prunkhaften Gedächtnißfeier. Da-
ö Inn bleibt es doch treu und warm empfunden, was wir
heuedrich dem Großen danken; unſere Pflicht ſoll es ſein,
1 MWr zu ſchlichtem Ausdruck zu bringen, was in der Bruſt
4 wer Derer lebt, die mit Bewußtſein an dem Leben unſeres
ltes Antheil nehmen.
4I Es iſt natürlich, daß ſich bei jeder Betrachtung Fried-
achs der Blick zuerſt auf den Siegesfürſten lenkt, der ſelbſt
e Feinde mit fortriß zu lauter Bewunderung ſeines Gei-
und ſeiner Kraft. Ja, es iſt wahr, Roßbach und
nhrten ſind auch für uns geſchlagen worden, deren Väter
gicht in dem Preußen Friedrichs des Großen lebten. Sie
5 ſen dazu, nach langer Ohnmacht, in der die Deutſchen
zen Werth der eigenen Kraft beinahe vergeſſen hatten, das
aumalige Geſchlecht wieder mit Selbſtbewußtſein zu erfüllen.
in deutſcher König war es, der gegen Ruſſen, Schweden
und Franzoſen die alte Wehrhaftigkeit unſerer Nation wie-
der zu Ehren brachte. Wie gern überſehen wir es, daß
unter den Streichen ſeines guten Schwertes auch die Hin-
fälligkeit des heiligen Reiches in ihrem ganzen Elend ſich
enthüllte! Der dieſe Streiche führte, war doch ein Deut-
loer! Da regte ſich mit dem Selbſtbewußtſein der Männer
auf's Neue das heilige Rauſchen vaterländiſcher Dichtkunſt,
— ſo viele damals die Leier rührten, der biedere Gleim
R ſeine Genoſſen, der kühnere Klopſtock und ſeine hoch-
der elnde Heerſchaar, der ſtreitbare Leſſing und der Knabe,
Re. im. Frankfurter Patrizierhauſe hellen Auges die alte
5 ichsherrlichkeit ſchaͤute und wachen Geiſtes von dem Vater
Au preußiſchen Siegesruhm preiſen hörte: ſie alle ſind uns
Scpen bis auf den heutigen Tag für das, was Friedrichs
Schlachten in Glück und Unglück dem deutſchen Volke ge-
weſen und geworden ſind.
Aber ſie ſind kaum das größte, ſicher nicht das einzige
ermächtniß des großen Königs. Wir denken heute an
Di. als den erlauchten Fürſten, der ſeines Volkes erſter
zener ſein wollte, an den unermüdlichen Arbeiter, dem
W dem weiten Gebiete des Staatslebens nichts zu groß,
ichts zu klein war, das er nicht mit wachſamem Auge
und verſtändnißvollem Blicke verfolgt hätte. Man nenne
ns irgend eine der Aufgaben, die heute die Herzen der
dernmer bewegen: welche unter allen dieſen hätte nicht
er Adlerblick Friedrichs erfaßt? In bunter Folge ziehen
ieſe Erinnerungen heute an uns vorüber: das preußiſche
hatf decht, die Urbarmachung des Oderbruchs, die Coloni-
tion in Polen, die Ausſendung der oſtfrieſiſchen Schiffe
Dienſte des afrikaniſchen Handels, die kluge Friederi-
aaniſche Kirchenpolitik, ſeine weitherzige und großartige
oleranz, ſeine weitſchauende Staatskunſt! Wohl hatte
ein Geſchlecht dem Vaterlande auch vorher große Regenten
babeben, aber noch bei keinem hatte es ſich ſo unmittel-
ar der Mit⸗ und Nachwelt aufgedrängt, daß ein mächtiger
aud überlegener Wille aus freiem Antriebe ſich in den

ES

Dienſt der Geſammtheit fügte und ganz darin aufging,
das Beſte ſeines Volkes und Landes aus allen Kräften zu
wollen, nicht mit Joſephiniſcher Leidenſchaftlichkeit, ſondern
mit der tlar erkennenden Ruhe des Denkers. Wie leicht
verſchwinden in der Erinnerung an ſolche Großartigkeit die
kleinen Züge eigenwilliger Härte, die nach dem Geſetze
menſchlicher Unvollkommenheit auch dieſem edlen Bilde an-
hafteten! Die großen Vorzüge des Menſchen ſtrahlen um
ſo heller, wenn wir ſehen, wie klein das Kleine an
ihm war.
Ja, er lebt mit uns fort in ſeinem Werke! Wohl ſtand
20 Jahre nach Friedrichs Tode ein fremder Eroberer an
dem Sarge des großen Königs. Friedrichs Staat ſchien
zertrümmert, verloren. Verloren war aber nur das, was
wie eine täuſchende Form weiterbeſtanden hatte, ohne daß
der Geiſt des Königs den Gang der Staatsmaſchine leitete.
Sie brach zuſammen und Kleingläubige konnten an dem
Werke Friedrichs verzweifeln. Aber herrlich zeigte es ſich,
was er als theuerſtes Andenken ſeinem Volke hinterlaſſen
hatte: die Freudigkeit, ſich ſelber ganz in den Dienſt des

Blut daran zu wagen für das Vaterland. Das war
Friedrichs Geiſt, der in den großen Tagen von 1813 Hoch
und Gering, Arm und Reich in ſeinem Preußen erfüllte,
das war Friedrichs Werk, das ein Segen für ganz Deutſch-
land in neuex Geſtalt, aber von dem alten Geiſte durch-

den Trümmern ſich erhob. Und heute fühlt weit über
Preußens Grenzen hinaus ein einiges Deutſchland, dem
ſein greiſes Oberhaupt das Beiſpiel des großen Ahnen in
unermüdlicher Pflichttreue täglich erneuert, was es dem
kühnen Feldherrn, dem ſcharfſinnigen Politiker, dem geiſt-
reichen Denker, dem Vater ſeines Volkes verdankt, dem es
heute den vollen Lorbeerkranz auf den ſchlichten Sarg ſpendet.

Deutſches Reich.
Karlsruhe, 16. Aug. Am 18. ds. wird der Gro ß⸗
herzog Mainau verlaſſen und ſich zunächſt nach Karlsruhe
begeben, wo Höchſtder ſelbe beabſichtigt, die Ausſtellung für
Handwerkstechnik und Hauswirthſchaft zu beſuchen. — Am
19. reist Se. Königl. Hoheit nach Straßburg und wird
dem Statthalter einen Beſuch abſtatten, um dann von dort
aus eine Beſichtigungsreiſe durch Elſaß⸗Lothringen in Ge-
meinſchaft mit dem Führer des 15. Armeecorps, General-
Lieutenant von Heuduck, zu unternehmen.
Berlin, 16. Aug. Bei der morgen anläßlich des
hundertjährigen Todestages Friedrich des
Großen in Potsdam in der Garniſonkirche ſtattfindenden
Gedenkfeier werden auf Allerhöchſten Befehl ſämmtliche
in Potsdam ſtehenden Regimenter und die Militärwaiſen-
ſchulen durch ſtarke Abordnungen vertreten ſein. Nach der
kirchlichen Feier, zu welcher dem Vernehmen nach der auf
Urlaub weilende Oberhofprediger Dr. Kögel telegraphiſch
berufen worden iſt, wird unter dem Commando des General-
majors v. Verſen, in Vertretung des Potsdamer Stadt-
commandanten, ein einmaliger Vorbeimarſch der Truppen-
abordnungen vor dem Kaiſer ſtattfinden. — Es kann nun-
mehr als feſtſtehend angeſehen werden, daß Miniſter
v. Giers den Reichskanzler Fürſten Bismarck nicht in
Gaſtein, ſondern erſt ſpäter, nämlich auf der Rückreiſe nach
Petersburg, beſuchen wird. — Fürſt Bismarck wird

Gemeinweſens zu ſtellen, und Leib und Leben, Gut und

drungen, in den köſtlichen Tagen der Freiheitskriege aus

Kommiſſionsarbeit auffaßt.

von Gaſtein zunächſt hierher kommen und nach kurzem
Aufenthalt ſich auf ſeine Güter begeben.
Poſen, 16. Ang. Laut einer Nachricht des Poſener
Tageblatts hat der Erzbiſchoſ Dinder angeordnet, daß
die Theologieſtudirenden der Erzdiöceſe Poſen⸗Gneſen von
Michaelis ab in Münſter und Breslau, und nicht wie bis-
her in Würzburg, ihren Studien obliegen ſollen.
Frankfurt a. d. O., 16. Aug. Der Kronprinz
iſt heute früh zu Beſichtigungszwecken hier eingetroffen und
hat ſich alsbald zum Kunersdorfer Felde begeben, wo die
Beſichtigung ſtattfindet. Bei der Fahrt durch die im
Flaggenſchmuck prangende Stadt wurde der Kronprinz mit
brauſenden Hochrufen begrüßt.
Frankfurt a. M., 16.Aug. Die Wan derver ſammlung
der deutſchen Architekten⸗ und Ingenieur⸗Ver-
eine wurde heute Vormittag im hieſigen Saalbau in
Gegenwart des Regierungspräſidenten v. Wurmb, als
Vertreter des Miniſters der öffentlichen Arbeiten May-
bach, des Oberbürgermeiſters Miquel und der Vertreter
vieler anderer Behörden vom Vorſitzenden Oberingenieur
Andreas Meyer⸗Hamburg feierlich eröffnet. Es ſind etwa
500 Mitglieder aus allen Theilen Deutſchlands, Oeſter-
reichs und der Schweiz eingetroffen. Die Verhandlungen
werden vorausſichtlich 4 Tage dauern.
Dresden, 16. Auguſt. Der König und Prinz
Georg empfingen heute Nachmittag den Geſandten Oeſter-
reich⸗Ungarns, Frhr. v. Hebert⸗Rathkeal, welcher ein
Schreiben des Kaiſers von Oeſterreich überreichte, in wel-
chem dieſer für den Erzherzog Otto um die Hand der
Prinzeſſin Maria Joſefa anhält.
München, 16. Aug. Die feierlicheeberführung
des Herzens Ludwigs II. nach Altötting hat heute ent-
ſprechend dem dafür aufgeſtellten Programm ſtattgefunden.
Oeſterreichiſche Monarchie.
Wien, 16. Aug. In Feldkirch und Villach haben
Verhaftungen von Arbeitern ſtattgefunden, die, ange-
klagt des Hochverraths und der geheimen Verbindung mit
dem Londoner Anarchiſtencomite, beim Landgericht in Klagen-
furt eingeliefert wurden.
Wien, 16. Aug. Gegenüber der Meldung der Neuen
Freien Preſſe aus Konſtantinopel, wonach die Schwenkung
der türkiſchen Politik zu Gunſten der ruſſiſchen Beſtrebungen,
ſowie der Abſchluß eines türkiſch⸗ruſſiſchen Ueber-
einkommens für gewiſſe Fälle unmittelbar bevorſtehen
ſoll, muß ausdrücklich bemerkt werden, daß in Wien hier-
von nichts bekannt iſt und daß man hier die mildere Be-
urtheilung anwendet, wenn man die Meldung für einen
türkiſchen Schreckſchuß zur Beſchleunigung der oſtrumeliſchen
Demſelben Zweck dient viel-
leicht auch die Meldung der Politiſchen Korreſpondenz aus
Philippopel, daß die Oppoſition in der ganzen Provinz
Verſammlungen zu dem Zweck veranſtalte, ein Einſchreiten
Rußlands anzurufen, um die von den Türken verlangte
Wiederherſtellung des organiſchen Statuts zu verhindern.
— An den galiziſchen Manövern wird auf Einladung
des Kaiſers der engliſche Obergeneral, Herzog von
Cambridge, theilnehmen. Zu den Uebungen werden 65
Bataillone zu 3 Kompagnieen, 56 Schwadronen und 26
Batterieen commandirt. — Tisza iſt nach Oſtende abge-
reist, wo er zwei Wochen verweilen wird.
Wien, 16. Aug. Vorgeſtern und geſtern kamen in

— Die Brautfahrt
Novellette von E. Hartner.
(Fortſetzung.)
Di „Na alſo — mir war es ſchon recht, daß das reizende
„Ang Dein Herz ebenſo zu bethören begann, wie es die
unſern geſtohlen hatte, aber meine Frau wollte nicht. „Die
Finder ſind zu alt und zu jung,“ fagte ſie. „Zu alt, um
un dieſer Weiſe weiter zu ſpielen, zu jung, um ſich jetzt
chon zu binden. In zwei Jahren könnte Erich bitter be-
ihnen, was er heute thut; laſſe den Kindern Zeit, daß ſie
hr eigenes Herz kennen lernen, laſſe ſie zwei Jahre warten!“
UInnd darum wurde ich verbannt?“
„Nimm mir's nicht übel, alter Junge, und meiner Frau
auch nicht. Sie hat es ſehr gut mit Euch gemeint, mit
zd nicht weniger als mit Nelly! Ich verſprach's, ich ge-
nehe, ich hatte nicht die Abſicht, Dich wirklich ſo lange
arten zu laſſen. — Aber der Böſe hat mitunter ſeine
and im Spiel! Meine Frau ſtarb, ohne mir mein Wort
wieder zurückzugeben, nun fühlte ich mich gebunden, mit
neinem eigenen Wort gefangen. Du glaubſt nicht, Junge,
ie ich in der letzten Zeit vor Deiner Verlobungsanzeige
dezittert habe!“
„O, damit hat es keine Gefahr!“ rief Erich lachend,
und Oheim und Neffe ſahen einander fröhlich in die Augen.
„Der Henker hole die Politik der weiſen Zurückhal-
aunng!“ rief Herr von Koberwitz. „Deine Hand her, Junge!
mit es mir doch immer auf dem Herzen gebrannt, daß ich
ö it Nelly's Adoption Dich enterbt habe und daß ich Nelly
chädigen mußte, wenn ich Dir gerecht ſein wollte, darum

iſt mein Wunſch und mein Wille, daß ihr Beide ein glück-
liches Paar werdet, dem ich alles, was ich beſitze, unge-
theilt hinterlaſſen kann! — Und höre, mein Junge, rechne
zuſammen, was etwa in den letzten Jahren von Reſtern
und Reſtchen hängen geblieben iſt, rechne rund, — 's kommt
nicht darauf an! und an dem Tage, an dem du Nellys
Jawort haſt, ſollſt Du die Summe baar und blank er-
halten! Und nun angeſtoßen, auf eine fröhliche, fröhliche
Brautzeit!“
Die Gläſer klangen.
III.

Eine halbe Stunde ſpäter ſtand Erich in ſeiner Stube
und machte ſehr ſorgfältige Toilette. „Es kommt alles
auf den erſten Eindruck an,“ ſagte er ſich. „Wenn doch
Franz hier wäre.“ — Was der Freund ſollte, ihm gratu-
liren — ſich für den dunkelrothen oder den marineblauen
Schlips entſcheiden, die er beide zögernd in den Händen
hielt, — das wußte er ſelber nicht. Er wußte auch ſelber
nicht, warum er ſchließlich beide Schlipſe weglegte und ſich
für eine einfache, ſchwarze Schleife entſchied. Das
traumhafte Gefühl, das ihn beim Empfang des Briefes
befallen hatte, war ſtärker über ihm, als jemals. Anſtatt
ſein Haar zu bürſten, faßte er ſich an die Stirn und fragte
ſich, ob er denn wirklich, wirklich wache? Ja, er ertappte
ſich ſogar dabei, daß er ſeinen linken Arm mit der rechten
Hand erfaßte und herzhaft ſchüttelte, als müſſe er ſich von
ſeinem eigenen Leben überzeugen.
War er wirklich Erich von Reſtorf, der durch unbe-
dachte Vertrauensſeligkeit in tauſend Schwierigkeiten ver-

wickelte junge Offizier, der monatelang troſtlos in den
ſchwarzen Abgrund geſtarrt hatte, der ihm unerbittlich näher
und näher rückte? War das wirklich der alte, liebe, wohl-
bekannte Garten von Schönau, der ſich da vor ihm weit
und grün erſtreckte, war das wirklich die Stube, die er ſo
lange nicht betreten, deren geblümte, altmodiſche Tapete er
ſeit ſeiner Knabenzeit kannte? Hatte er wirklich ſoeben
neben dem Onkel geſeſſen, der ihm Nellys Hand geradezu
angeboten, Nelly, — die er längſt verloren gegeben? Vor-
über, ihr bangen Sorgen, verſchwindet ihr dunklen Stun-
den! In lachendem Sonnenlicht lag das Leben wieder vor
Wenggebreitt, auf ſeiner Schwelle ſtand ein reizendes
eib — ö
„Junge, Junge, Du biſt hübſch genug, mache nun end-
lich, daß Bu feritg wirſt!“ mahnte Onkel Willibald, die
Thür ein wenig öffnend. „Die Frauenzimmer ahnen nichts
von Deiner Anweſenheit, laß uns ſie überraſchen, ehe es
ſich herumſpricht! Na, die werden Augen machen!“ und
der alte Herr kicherte befriedigt über die wohlgelungene Liſt.
Erich ſah ihn verwirrt an. „Du ſprichſt in Pluralen,
Onkel? Iſt außer Nelly —“ ö
„Ah, ich vergaß! Nach dem Tode meiner Frau wollte
ich das Kind doch nicht ſo allein laſſen, — ihrer Erzieherin,
der ſchrecklichen Miß Bricks war ſie ja längſt entwachſen,
— und da nahm ich die Lisbeth zu ihr, die gerade auch
verwaiſt wurde, Du erinnerſt Dich ihrer wohl —“
Erich erinnerte ſich nicht, aus dem ſehr einfachen Grunde
wahrſcheinlich, weil er das Mädchen nie geſehen hatte.
(Fortſ. folgt.)
 
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