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Heidelberger Zeitung — 1886 (Juli bis Dezember)

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https://doi.org/10.11588/diglit.52470#0073

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* m die Luft gewahrt.
leere Comödie, es verlief ſelbſtyverſtändlich ganz harmlos.
General Boulanger wird indeß nach den Triumphen, welche

Ni. 166.

1* wahlen zu den Gemeinderäthen ſtattgefunden, denen man
unsbeſondere in Metz mit großer Spannung entgegenſah.

4 bisherigen 13 noch 6 deutſche Sitze erobert, ſo daß ſich
4 letzt 19 deutſche und 13 gemäßigte Einheimiſche im Ge-
meinderath befinden; die Proteſtler ſind ganz von der Bild-

deutſchen Männern im deutſchen Geiſte geleitet wird. Auch
1 der Ausfall der Straßburger Nachwahlen war ein günſtiger.
erwählt.

einer Diſſonanz geſchloſſen worden, die am Samstag Vor-
mittag durch das Knallen der Piſtolen des Kriegsminiſters

SGrade, wenigſtens bei der hauptſtädtiſchen Bevölkerung ver-
mehrt haben, und die parlamentariſchen Ferien mit zufriede-

— Cabinetschef bedeutet. Man ſpricht ſogar ſehr be-

publikaner nicht noch durch eine Cabinetskriſis zu ver-

4 aus 317 Conſervativen, 191 Anhängern Gladſtone's, 76
1 diſſentirenden Liberalen und 86 Parnelliten beſtehen. Die
Differenz zu Gunſten der Gegner des Home⸗Rule beträgt

unwahrſcheinlich, wenn gleich Lord Hartington noch

Iuſitlisuss:biſt

rlin ö ö

Valich Sonntags 9 6 ö 15⁵.3 für die Iſpal-
unsgenommen. 7 ö ö tige Petitzeile oder
Irris deren Sosantn
4— * — Fůr hieſ. Geſchäftẽ-
te me. — * 2. Prostarzeides
Da 62.4.604 — ö 4 bedeut. —
ſchl. Poſtauf⸗ Sralis-Auſuain
. —— — 91 IA

Lohn. — — — * „ acat⸗Anzeiger-
— —— Dagblatt und Verkündiger für die Stadt Heidelbergh.

Montag, den 19. Zuli

1886



* Politiſche Umſchau.
Heidelberg, 19. Juli.

Geſtern haben in den Reichslanden die Stich-

Der Ausgang der Wahl in der Hauptſtadt Lothringens iſt
nun ein überaus glücklicher geweſen. Es wurden zu den

fläche des communalen Lebens verſchwunden. Somit wird
Metz die erſte große reichsländiſche Stadt ſein, welche von

Es wurden 4 Deutſche und ein gemäßigter Einheimiſcher

Die Seſſion der franzöſiſchen Kammern iſt mit

Boulanger und des Senators La reinty ausgeglichen
wurde. Der Letztere hat ſich geweigert, den dem Kriegs-
miniſter gemachten Vorwurf der Feigheit zurückzunehmen
und General Boulanger hat ſeine Ehre mit einem Schuß
Das ſtattgehabte Duell war eine

ihm die letzten Kammer⸗ und Senatsſitzungen brachten u.
durch das Duell ſeine Popularität vielleicht noch um einige

nem Herzen genießen. Beim Miniſterpräſidenten v. Frey-
einet dürfte das weniger der Fall ſein, da die Verwerfung
des franzöſiſch⸗italieniſchen Schifffahrtsver-
trages in der Kammer eine empfindliche Niederlage für

immt davon, daß Herr v. Freycinet des ewigen Kampfes
d Haders müde ſei und nur durch den Präſidenten
by bewogen wurde, ſeinen Rücktritt bis nach den
Generalrathswahlen zu verſchieben, um die Sache der Re-
ſchlimmern.
Die engliſchen Wahlen ſind nunmehr bis auf drei
beendet; von letztern dürften vorausſichtlich zwei zu Gunſten
der Parnelliten und eine zu Gunſten der Anhänger Glad-
ſtone's ausfallen. Demnach würde das neue Unterhaus

ſomit 116. Der Rücktritt Gladſtone's iſt ſicher
und die Bildung eines Coalitionsminiſteriums nicht

immer Bedenken hat, einen Schritt zu thun, welcher ſeine
künftige Rückkehr zur liberalen Partei erſchweren wird.

Deutſches Reich.
◻ Karlsruhe, 17. Juli. In der 9. Sitzung der
Generalſynode erſtattete zunächſt Seminardirector Leutz
Bericht über den Antrag des Ausſchuſſes: Um den Reli-
gionsunterricht für Herz und Leben der Kinder fruchtbar
zu machen, empfiehlt die Synode die Zahl der lehrplan-

Izzum Bette der Kranken zurückkehren.

ödete Haus bis zu dem ſtillen Raume, wo die gelähmte

mäßigen wöchentlichen Religionsſtunden für die obern 5

Doll erklärt die Zuſtimmung der Oberkirchenbehörde, welche
zwar überzeugt ſei, daß der Religionsunterricht dem früherer

Claſſen der Volksſchulen von 3 auf 4 zu erhöhen. Prälat

Zeit mindeſtens gleichkomme, anderſeits aber wohl anerkenne,
daß die Jugend bei wachſender Unbotmäßigkeit und Genuß-
ſucht auf ſchiefer Bahn ſich befinde. Oberſchulrath Arm-
bruſter ſagt, Bedürfniß zur Erhöhung der obliga-
toriſchen Stunden ſei nicht vorhanden. Glaubt nicht,
daß der Antrag bei der Regierung Erfolg haben werde,
außer wenn man die Erhöhung nur für ſolche Plätze be-
antrage, wo ein abſolutes Bedürfniß feſtgeſtellt werde.
Abg. Kiefer iſt für den Antrag. Der Religionsunterricht
ſei nach ſeiner und ſeiner politiſchen Freunde Ueberzeugung
für den größten Theil des Volkes die einzige Quelle zu
einem in Gemüth und Geiſt gefeſtigten Leben. Nach ſeiner
richterlichen Erfahrung ſeien allerdings die jugendlichen Ver-
brecher zaͤhlreicher als früher. Wünſcht eine höhere Werthung
der Leiſtungen in der Religion für Location und Promotion
in den Mittelſchulen. Prälat Doll erklärt, daß erſt vor
wenigen Wochen ein kräftiger Verſuch in dieſer Beziehung
Seitens der Regierung zurückgewieſen worden ſei. Decan
Gräbener ſagt, jedenfalls ſei die Schrift⸗ und Bibelkennt-
niß im Volke ſtark zurückgeganged. Es ſprechen noch die
Decane Zittel, Zimmern, Schmitthenner, Herr
Klein, die Oberkirchenräthe Schellenberg und Gilg.
Alsdann wird der Antrag angenommen. Ueber die Petition
von Hornberg um Aenderung des § 16 der Kirchenverfaſ-
ſung wird in Uebereinſtimmung mit dem Präſidenten des
Oberkirchenraths, v. Stöſſer, zur Tagesordnung überge-
gangen. Ferner beſchließt das Haus unter Zuſtimmung
Stöſſers die Abänderung des § 40 der Synodalwahlord-
nung behufs Erleichterung der Wahlhandlung. Die Rech-
nungen des Baucollectenfonds und der allgemeinen Collecte
werden für unbeanſtandet erklärt. Eine Interpellation des
Decan Gehres betr. die Beſetzung der Pfarreien nach
§ 97a der Kirchenverfaſſung, welcher auch Stadtpfarrer
Schück einige Worte beifügt, beantwortet Oberkirchen-
rathspräfident v. Stöſſer dahin, daß er im Allge-
meinen dem Wunſch nachkommen werde, die Pfarreien,
welche auf 6 Jahre vergeben werden, oder die in Folge
vereitelter Pfarrwahl vom Oberkirchenrath zu beſetzen ſind,
in jedem einzelnen Fall auszuſchreiben. Doch gebe es auch
Fälle wo ein andrer Weg eingeſchlagen werden müſſe. Der
Interpellant erklärte ſich hievon befriedigt.
Konſtanz, 17. Juli. Der Kaiſer, der geſtern Abend
mit dem Großherzog und der Großherzogin von Baden
auf dem Dampfer „Kaiſer Wilhelm“ einen Ausflug nach
der „Konſtanzer Bucht“ unternommen hatte, wurde von
den Bewohnern der Stadt Konſtanz und der am Seeufer
gelegenen badiſchen Ortſchaften begeiſtert begrüßt. Die
Luſtfahrt gab Veranlaſſung zu einem Feſte, wie prächtiger
der Bodenſee ſelten eines geſehen. Von 4 Uhr ab ſam-
melte ſich im Hafen eine ſtattliche Flotte von Dampfern,
Segelſchiffen, Booten und Nachen. Um halb 5 Uhr fuhren
4 der größten Seeſalonſchiffe, je ein bahriſches, badiſches,
württembergiſches und öſterreichiſches in der Richtung nach
Mainau ab, alle prächtig geziert; dieſen kam entgegen aus
Ueberlingen ein fünfter Feſtdampfer. Um 5 Uhr übernahm
der Salondampfer mit dem Kaiſer an Bord die Führung
der Flotille, vom Ufer mit Böllerſchüſſen, von begleitenden
Dampfern mit Hochrufen begrüßt. Gegen ſechs Uhr An-

kunft im Konſtanzer Hafen. „Kaiſer Wilhelm“ ankerte
nahe am Ufer, in kurzer Entfernung die übrigen Dampfer,
zwiſchen ihnen bewegten ſich die Nachen. Am Ufer war
eine dichtgedrängte Menſchenmenge, welche den Kaiſer be-
geiſtert begrüßte. „Dem Kaiſerſchiffe gegenüber lag der
bairiſche Dampfer „Wittelsbach;“ auf dieſem war ein Ge-
ſangverein. Die Regimentsmuſik ſpielte die Jubelouver-
ture von Weber. Hierauf foloten Geſangsvorträge, dann
die Feſtrede des Oberbürgermeiſters Winterer. Er ſchloß
ſeine Rede mit einem „Hoch der Kaiſer,“ in das die
Menge der am Ufer und auf den Schiffen Befindlichen be-
geiſtert einſtimmte. Dann wurde die „Wacht am Rhein“
von Muſikcapellen angeſtimmt, von der ganzen Menge ge-
ſungen. Der Rückfahrt des Kaiſerſchiffes nach Mainau
um 7 Uhr ſchloſſen ſich ſämmtliche Feſtdampfer und Hun-
derte von Nachen an. Unterwegs fanden wieder Muſik-
vorträge ſtatt. Böllerſchüſſe ertönten vom Ufer; bei der
Ankunft gegen 8 Uhr legte dicht neben dem Kaiſerſchiffe
der badiſche Dampfer an, der die Behörden und das Of-
fiziercorps an Bord hatte. Nach Verabſchiedung vom Kai-
ſer fuhren die Dampfer nach Konſtanz zurück, wo ſie ge-
gen 9 Uhr anlangten. Das Wetter war ſonnig, warm,
aber windig und ſpäter trüb, ſo daß die geplante Beleuch-
tung unterblieb.
Mainau, 17. Juli. Kaiſer Wilhelm und der
Großherzog Friedrich von Baden haben ſich heute
Nachmittag 1 Uhr zu Dampfer nach Friedrichshafen be-
geben, um dem König Karl von Würtenberg einen
Gegenbeſuch zu machen. Die Rückkehr erfolgte nach 5 Uhr.
Berlin, 17. Juli. Der Bundesrath hat in heuti-
ger Sitzung die Ausführungsbeſtimmungen zum Zucker-
ſteuergeſetz in der ihm von den Ausſchüſſen vorgeſchlage-
nen Form angenommen. — Der deutſche Botſchafter am
ruſſiſchen Hofe, General der Infanterie v. Schweinitz,
iſt heute früh aus Petersburg zu kurzem Aufenthalte in
Berlin eingetroffen.
Anläßlich des heutigen vierhundertjährigen In-
nungs jubiläums der Weber fand Nachmittags ein
großer Feſtzug durch die Linden ſtatt, woran Deputationen
der verſcheiedenen Gewerke Berlins theilgahmen. Vor dem

Palais des Kronprinzen fand eine Ovation ſtatt. Dem

Kaiſer war Vormittags eine Ergebenheitsadreſſe durch
eine Deputation der Weber überreicht worden, worauf der-
ſelbe durch ein Glückwunſch⸗Telegramm antwortete.
Mecklenburg⸗Schwerin, 17. Juli. Der Großher-
zog und Gemahlin ſind heute hierher zurückgekehrt.
Oeſterreichiſche Monarchie.
Wien, 17. Juli. Die Zuſammenkunft des Grafen
Kalnoky mit dem Fürſten Bismarck findet in den
nächſten Tagen in Kiſſingen ſtatt, da Fürſt Bismarck
ſeine Kur nicht unterbrechen kann.
ö Ausland. ö
Bern, 17. Juli. Der Entwurf des das interna-
tionale Eiſenbahnrecht betreffenden Vertrages iſt
heute unterzeichnet worden. ö
Paris, 17. Juli. Den aus Tonkin zurückge-
kehrten Offizieren wurde geſtern Abend von den
Pariſer Offizieren im „Cercle Militaire“ ein glänzender
Empfang bereitet. Ein großer Fackelzug vom Eintrachts-
platz durch die Rue Rivoli und von dem Boulevard Ma-
delaine herkommend, machte Halt vor dem Clubgebäude



Verlorene Ehre.
Roman von W. Höffer.
(Fortſetzung).
Als ſich die letzten Beſucher entfernt hatten, konnte ſie
Julius kam heute
nicht wieder. Er fürchtete die ſpähenden, neugierigen Blicke;
ſchon das erſtaunte Geſicht des Dienſtmädchens verwundete
ſeinen Stolz.
Die ganze Stadt mußte erfahren, was vorgegangen war
— das ließ ſich nicht mehr ändern — nur fragen ſollte
ihn Niemand.
Das große Schild mit der Inſchrift: „Augenklinik“ wurde
entfernt und nie wieder über irgend einer Thür befeſtigt.
Julius gab die meiſten Patienten auf und vergrub ſich,
wo es nicht einen beſonders intereſſanten Fall betraf,
immer tiefer in ſeine wiſſenſchaftlichen Studien, faſt men-
ſchenſcheu, zerfallen mit ſich und dem Leben, im höchſten
Maße unglücklich. ö
Seine Mutter beſuchte er an jedem Tage. Das Dienſt-
mädchen öffnete ihm die Thür, und er ging durch das ver-

80

Frau ein Scheindaſein friſtete, jetzt der letzten Freude be-
raubt, ebenſo ſtumm und traurig wie er ſelbſt. Es wurde
zwiſchen ihnen von der Vergangenheit nie geſprochen, der
Name der unglücklichen jungen Frau war verſchollen und
vergeſſen wie ſie ſelbſt, die nie mehr aus dem Hauſe kam
und mit keinem Menſchen verkehrte, ſondern nur am Kran-
kenbett wachte, ſelbſt blaß und gebrochen, als habe der
Todesengel ihre Stirn ſchon berührt und ſie auserwählt
für den nahen Tag der Befreiung.

wortete ſie ihm:

Julius fragte nicht nach der, die einſt ſeinem Herzen
theuer geweſen, er ſchien vergeſſen zu haben, daß ſie noch
lebte; ſein ganzes Innere empörte ſich gegen die Gemein-
ſchaft mit ihr und ſo kam es, daß er oft Stunden lang
bei der Kranken ſaß, während Eliſabeth hinter der ver-
ſchloſſenen Thür mit geſtütztem Kopf ſeiner Stimme lauſchte,
regungslos, als könne ein Laut den ſchönen Traum ver-
ſcheuchen, weinend in unſtillbarem Schmerz, und doch ruhig
voll Frieden inmitten der Einſamkeit und des Vergeſſen-
ſeins, voll einer Zuverſicht, die nicht täuſchen konnte.
Oft, wenn die kranke Frau Eliſabeth ermahnte, an die
Zukunft und ihre neuen heiligen Pflichten zu denken, wenn
ſie von der Kinderkleidung ſprach, die jetzt bald angefertigt
werden müßte, dann konnte Eliſabeth leicht den Kopf
ſchütteln.
„Noch nicht, Mama — wer weiß denn, was geſchieht?“
Und die Hände der ſchwergeprüften Frauen legten ſich
mit innigem Druck in einander, ſie trugen in unverminder-
ter Liebe das Geſchick, Eine die Andere tröſtend, Eine der
Anderen gegenüber den Mann vertheidigend, der für ſie
Beide des Lebens letztes Glück war, ſein Sonnenſchein und
ſeine Hoffnung.
„Er mußte ſo und nicht anders handeln, Mama,“ hatte
Eliſabeth geſagt. „Gott wird mir helfen, es zu ertragen.
Tadle ihn nicht — ich weiß, daß er leidet.“
Und die Kranke ſchwieg. Wo es auf Erden kein Heil-
mittel, keine Erlöſung gibt — was helfen da Worte?
„Julius litt — auch ſie erkannte es klar. Er hatte
einmal geſagt, daß ſie ſich trotz des Kummers der jüngſten
Vergangenheit beſſer als ſonſt wohl befinde, und da ant-

„Ich muß ſtark bleiben für die unglückliche Eliſabeth
— das iſt es!“
Er that, als habe er Nichts gehört, aber ſie ſah doch
die jähe Bläſſe, welche ſein Geſicht überflog. Als er ſie
an dieſem Tage zum Abſchied küßte, da geſchah es mit den
leiſen erſtickten Worten:
„Mutter, wenn Dein Sohn ſterben könnte!“
Das erfuhr Eliſabeth nicht. Frau Hartmannn ſah das-
ſchmäler und immer ſchmäler werdende Geſicht und den
unnatürlichen Glanz der Augen — ihr fehlte der Muth,
dieſer Unglücklichen noch einen neuen Schmerz hinzuzufügen.
Julius vergrub ſich in ſeine Studien; er hatte an die Dia-
coniſſin einmal geſchrieben und ſie über Anna's jetzigen
Aufenthalt auszuforſchen verſucht, aber die Antwort ent-
muthigte ihn vollſtändig. Julie ſagte, daß es ihr ver-
boten ſei, zu ſprechen, und fügte bei, er werde die Ent-
flohene ſchwerlich wiederſehen, es gehe ihr gut, aber mehr
dürfe ſie nicht verrathen.
Das hieß ihm die Hände binden. Er konnte ſich die
Auskunft jetzt vom engliſchen Conſulat oder vom Polizei-
amt nicht holen; auf allen Punkten geſchlagen, ſenkte er den
Kopf und fing an das Leben zu haſſen. Wie redlich, mit
welcher raſtloſen, ſelbſtverleugnenden Mühe hatte er ſich bis
hierher durchgearbeitet, wie freudenleer und einſam war
ſeine Jugend geweſen, und jetzt, als er ſo plötzlich ein
wohlhabender Mann wurde, als das Daſein für ihn erſt
ſeinen Werth erhielt, jetzt war Alles auf immer zerſtört
und verödet.

(Fortſ. folgt.)
 
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