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Heidelberger Zeitung — 1886 (Juli bis Dezember)

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https://doi.org/10.11588/diglit.52470#0181

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mit Familien-
„Mättern viertel-
Vhrlich 2 60.4
ausſchl. Poſtauf-
lag u. Träger-
Lohn.

——

eidelberger Zeitun

Tagblatt und Verkündiger für die Stadt Heidelberg.

* 1 ſchtint zſeriionsgebuhr
glich Sonntags 15.3 fürdie 1ſphl-
ausgenommen. tige Petitzeile oder
Frrro Geſhäfs-
hieſ. Geſchäfls-

u. Privatanzeigen
bedeut. ermäßigt.
Gratig⸗Aufuahme
d. Inſerate in den
Placat⸗Anzeiger.

Dienstag, den 10. Anguſt

1886

Nr. 185.
. —

Deutſches Reich.
Heidelberg, 10. Auguſt. In der hohen Poli-
k ſteht in dieſen Tagen die am 8. d. Mts.
ſattgehabte Zuſammenkunft Kaiſer Wilhelms
nd Franz Joſefs im Vordergrunde des Intereſſes.
ie Art, wie man beſtrebt war, auch äußerlich die hohe
deutung der diesmaligen Zuſammenkunft der Monarchen
eſterreichs und Deutſchlands zu kennzeichnen, ſteigert ſelbſt-
derſtändlich die allgemeine Aufmerkſamkeit auf die Vorgänge
in Gaſtein. Dennoch überſchreiten die Berichte den Rahmen
außerlicher Mittheilungen nicht und ſind wenig geeignet, die
bolitiſche Neugierde zu befriedigen. Vielleicht liegt aber
berade in der Thatſache, daß ſich auch über die dies-
malige Gaſteiner Zuſammenkunft in politiſcher Beziehung
nichts Neues melden läßt, was ſich von den Mittheilungen
xber die letztjährigen Begegnungen unterſchiede, ein Beweis,
3 es ſich, entgegen anderweitigen Annahmen, in Gaſtein
uur um die abermalige Bekräftigung des beſtehenden Bünd-
niſſes, nicht aber um irgendwelche neue Verabredungen
handelt.
5 Karlsruhe, 9. Aug. (Amtlich.) Se. Königl. Hoh.
zer Großherzog haben dem Amtmann Dr. Julius
Secker, dem Bürgermeiſter Seefels, dem Bezirksarzt
r. Oeffinger, dem Polizeicommiſſür Thelemann,
dem Poſthalter, Hauptmann a. D., Fiſcher, ſämmtlich
von Baden, für das denſelben von Seiner Kaiſerlichen
uUnd Königlichen Majeſtät verliehene Ritterkreuz des Kaifer-
lich Oeſterreichiſchen Franz⸗Joſeph⸗Ordens, ſowie dem
Hotelbeſitzer Wilhe-m Meßmer und dem Privatmann
Charles Mellerio in Baden für das ihnen von Seiner
Raiſerlichen und Königlichen Majeſtät verliehene goldene
Verdienſtkreuz mit der Krone die nachgeſuchte Erlaubniß
zur Annahme und zum Tragen dieſer Auszeichnungen ertheilt.
1 Karlsruhe, 10. Aug. Nachdem die Großherzog-
becden Herrſchaften am Sonntag Abend von Heidel-
Rein hierher zurückgekehrt, traten ſie in der Nacht ihre
eiſe nach Schlos Mainau an. Ihre Königlichen Ho-
Baun verließen um 1 Uhr Karlsruhe und trafen über
deaſel⸗Schaffhauſen um halb 11 Uhr in Konſtanz ein. Auf
—eem dortigen Bahnhof wurden Höchſtdieſelben von dem

404 empfangen, welcher ſich bei dem Großherzog abmeldete,
ben Regiment morgen früh zu den bevorſtehenden grö-
en Truppenübungen von Konſtanz abmarſchirt. Nach
denem Aufenthalt fuhren die Höchſten Herrſchaften in den
ereit ſtehenden Wagen nach Schloß Mainau. In der
dagleitung Ihrer königlichen Hoheit befinden ſich die Hof-
ame Freiin von Gayling, der Hofmarſchall Graf von
udlaw und der Flügeladiutant Major Freiherr von
Höonau.
Berlin, 9. Aug. Miniſter v. Giers wird heute
ner erwartet. Derſelbe wird ſich nur kurze Zeit in Berlin
aufhalten und alsbald nach Franzensbad reiſen. Der
Rehliſche Botſchafter iſt von ſeinem Urlaub hierher zurückge-
abrt und wird den ruſſiſchen Miniſter bei ſeiner Ankunft
m Bahnhof begrüßen.
Deſterreichiſche Monarchie.
edi Wien, 9. Aug. Die hieſige Politiſche Correſpondenz
lärt aus Sofia die Nachricht über die Rüſtungen
theil Lariens als unbegründet. Es ſeien im Gegen-
Con weniger Milizſoldaten einberufen als ſonſt. Derſelben
drreſpondenz wird aus London gemeldet, die Regierung
beſorgt wegen der Abſicht Rußlands, den Ort Lazarew
Korea zu beſetzen. Die Regierung ſuche daher China

dum i ſti
——.— dagegen zu beſtimmen. Da — verlautet,

Deutſchland habe in dieſer Sache der Regierung von Korea
einen guten Dienſt angeboten, ſo hoffe man in den eng-
liſchen Regierungskreiſen, Rußland werde angeſichts dieſer
Schwierigkeiten den betreffenden Plan aufgeben.
Bad Gaſtein, 8. Aug. So viel auch das liebliche
Alpenbad Gaſtein ſchon bei Gelegenheit der Zuſammenkunft
der beiden Kaiſer von Glanz und Pracht geſchaut hat,
einen Tag wie den heutigen hat es noch nicht erlebt, ein
ſolches Hoflager von hohen Herrſchaften, ſolche Berühmt-
heiten von Staatsmännern niemals in ſeinem Thale ver-
ſammelt geſehen.
ein prächtiger Sommertag, ein richtiges Kaiſerwetter; dahier
ſind Tauſende von Fremden eingetroffen. Der Ort hat

ein reizendes Feſtkleid von Triumphpforten, Tannengrün-

Gewinden, Blumen und Fahnen angelegt; unter jedem
Fenſter iſt ein Kranz mit Blumen angebracht; alle Bal-
cons ſind geſchmückt, beſonders derjenige des Schwaiger-
hauſes, der Wohnung des Fürſten Bismarck. Von 4 Uhr
an ſtrömten fortwährend Fremde zu; in den Straßen und
auf dem Straubingerplatze iſt ein großes Gedränge. Der
Triumphakt zur Ankunft des Kaiſers von Oeſter-
reich begann bei der Villa Meran. Im Badeſchloß hatte
ſich eine erlauchte Geſellſchaft in Militär⸗ und Civiluniform
mit glänzendem Ordensſchmuck zum Empfang des Kaiſers
verſammelt. Um 6½ Uhr fuhr die Kaiſerin von Oeſter-
reich vor. Am Badeſchloß wurde ſie mit brauſenden Hoch-
rufen begrüßt; ſie wollte zugleich mit dem Kaiſer Wilhelm
ihren hohen Gemahl empfangen. Auf der großen Frei-
treppe des Badeſchloſſes ſtellten ſich-bald darauf die an-
weſenden Fürſtlichkeiten, Generäle und Hofbeamten auf.
Zunächſt nahmen unten Fürſt Bismarck mit dem Prinzen
Wilhelm und dem Botſchafter Fürſten Reuß, auf dem
erſten Treppenabſatz die Fürſtin Bismarck und andere hoch-
geſtellte Damen Aufſtellung; es war ein Spalier, wie es
ſich glänzender nicht denken läßt. Kurz nach 7 Uhr ver-
kündete Glockengeläute, daß der Kaiſer von Oeſterreich
nahe; Hochrufe wurden vernehmbar, die ſich wachſend bis

zum Straubingerplatze fortſetzten, wo der Kaiſer um 7 Uhr-
Die Muſik ſtimmte die öſterreichiſche

10 Minuten anlangte.
Nationalhymne an, als der Kaiſer, welcher die preußiſche
Oberſtenuniform des Kaiſer Franz⸗Regiments, deſſen Chef
derſelbe iſt, trug, erſchien. Stetig ſich wiederholende
brauſende Hochrufe erſchallten, als der Kaiſer, nochmals
ausgeſtiegen, zunächſt zum Fürſten Bismarck eilte, den er
mit kräftigem, herzlichen Händedruck begrüßte und mit
warmen Worten anſprach; dann folgte die Begrüßung des
Prinzen Wilhelm und der Damengruppe. Hierauf eilte
der Kaiſer hinauf, um ſeinen Bundesfreund, den Kaiſer
Wilhelm wiederzufehen. Der Aufenthalt im Badeſchloſſe
dauerte 20 Minuten; dann begab ſich der Kaiſer Franz
Joſef in das Straubingerhotel, wo er Wohnung genommen
hat. Einige Minuten ſpäter fuhr Fürſt Bismarck mit
Gemahlin zum Schwaigerhauſe; die Menge brach in jubelnde
Hochrufe aus, ſodaß Fürſt Bismarck, etwas durch die
ſpontane Begrüßung verlegen, energiſch nach rechts und
links andeutete, daß letztere zu den vorliegenden Umſtänden
nicht paſſe; brauſende Hochrufe erſchallten wieder, als dann
Kaiſer Wilhelm auf dem Balcon des Badeſchloſſes erſchien.
Gaſtein, 9. Aug. Der öſterreichiſche Miniſter des
Aeußern, Graf Kalnoky, iſt aus Aehrenthal heute früh
hier eingetroffen. Um 9¼ Uhr machte Graf Kalnoky
in ſeiner Uniform mit grünem Federbuſch einen Beſuch bei
dem Fürſten Bismarck, welcher den Grafen bald darauf
ebenfalls beſuchte. Um 11 Uhr begab ſich der Kaiſer von
Oeſterreich in der Uniform des Franz⸗Grenadier⸗Regiments

Seit vielen Regentagen iſt heute wieder

und in Begleitung des Flügeladjutanten zum Kaiſer Wil-
helm. Kaiſer Franz Joſef blieb bis gegen 11½ Uhr bei
ſeinem kaiſerlichen Freunde und begab ſich dann zum
Schwaigerhauſe, um den Fürſten Bismarck zu beſuchen.
Als der Kaiſer aus dem Garten trat, kam ihm Fürſt Bis-
marck entblößten Hauptes mit der Fürſtin entgegen. Der
Kaiſer erwiderte den Gruß des Fürſten durch einen herz-
lichen Händedruck und trat dann in das Haus, wo er eine
volle halbe Stunde verweilte. Beim Abſchied ſprach der
Kaiſer mit dem Helm in der Hand noch eine Weile mit
der Fürſtin. Graf Herbert Bismarck geleitete den Kaiſer
ſodann bis an das Gartenthor. Um 3 Uhr vereinte eine
Feſttafel die hohen Herrſchaften bei Kaiſer Wilhelm. —
Der deutſche Kaiſer ſtattete dem Kaiſer von Oeſterreich
um 12 Uhr 45 Min. im Hotel Straubinger einen Beſuch
ab, nachdem bereits um 12 Uhr 30 Min. Fürſt Bismarck
ſich dorthin begeben hatte. Der Beſuch Kaiſer Wilhelms
dauerte bis um 1 Uhr 35 Min., dann machte der Kaiſer
eine Ausfahrt in das Böckenthal. Das friſche Ausſehen
des Kaiſers Wilhelm, der ſichere Schritt, als er die
Treppe hinabging, ſind Beweiſe, daß ſein Befinden vor-

trefflich iſt.
Ausland.
Paris, 9. Auguſt. Bis jetzt ſind die Ergebniſſe von
183 Generalrathswahlen bekannt. Es entfallen 148
auf die Republikaner, 35 auf die Conſervativen. Die Re-
publikaner haben 18 Sitze gewonnen und 22 verloren.
London, 9. Auguſt. Das Unter haus ſetzte heute
die Beeidigung der Mitglieder fort. Gladſtone, Hartington
und Harcourt mußten zuerſt ſchwören. Der Sprecher ver-
las ein Schreiben Gladſtones, worin derſelbe erklärte, daß
er Midlothian im Hauſe vertreten werde. Die Neuwahl
„für Leith iſt angeordnet.
Belfaſt, 9. Aug. Die Ruheſtörer machten heute
um 6 Uhr früh abermals einen Angriff auf die Polizei,
welche letztere die Schußwaffe gebrauchte. Es wurden ein
Aufrührer getödtet und mehrere andere verwuͤndet, von den
am Samstag Verwundeten ſind bis jetzt 11 geſtorben.
Zur Verhinderung weiterer Unruhen ſind 500 Mann In-
fanterie und eine Schwadron Cavallerie hierher geſandt
worden.
Rom, 9. Auguſt. Die Nachricht verſchiedener Blätter
von der Erkrankung des Papſtes erweiſt ſich als
vollſtändig unbegründet. Der Papſt ertheilte am
geſtrigen Abend noch mehrere Audienzen.
Petersburg, 9. Aug. Der Miniſter des Aeußeren,
v. Giers, iſt geſtern nach Franzensbad abgereiſt, wohin
ihn, nach dem „Journal de St. Petersbourg“, Familien-
angelegenheiten rufen und wo er auch die Kur gebrauchen
wird. Der öſterreichiſche, italieniſche und engliſche Bot-
ſchafter, ſowie der deutſche Geſchäftsträger hatten ſich zum
Ihieden, begeben, um von dem Miniſter ſich zu verab-
leden.

Nachklänge zum Univerſitäts⸗Jubiläum.
* Heidelberg, 10. Aug.
In wahrhaft glänzender Weiſe iſt die Jubelfeier
verlaufen. Im geſammten deutſchen Vaterlande herrſcht
darüber nur eine Stimme, auch im Auslande hat man, ab-
geſehen von einzelnen franzöſiſchen Chauviniſten, voll reger
Theilnahme und Anerkennung von den Heidelberger Feſt-
lichkeiten geſprochen. Heidelberg darf mit Stolz auf dieſe
Tage voll Glanz und Weihe zurückblicken, die wie ein alles
überſtrahlendes Geſtirn am Horizont der ganzen gebildeten Welt
emporſtiegen. Kaum je zuvor iſt ein Weihefeſt der

9 Im letzten Augenblicke.
Kriminal⸗Novelle von Eric d' Os car.
8 (Schluß).
I Der Staatsprocurator hatte durch ſeine einfachen, aber
0 vohtigen Fragen ain großes Räthſel gelöſt; die Thatſache
un der Anweſenheit eines Schrankes, den man nicht fort-
„geugen könne, in jenem Zimmer, brachte die Ausſage des
Heugen BVerron zur Geltung, ſollte das ganze freche Lügen-
4 Ae eines abgefeimten Schurken zerreißen, — im letzten
Ihgenblicke, da er ſtraffrei ausgehen ſollte. —
0 In Folge der Ohnmacht der Zeugin vertagte der Prä-
agent die Verhandlung auf eine halbe Stunde. Der An-
eklagte, nun ganz gebrochen, wurde in's Gefängniß abge-
In et, die Zeugin in ein geſondertes, abgeſchloſſenes Zim-
nit Gleichzeitig ordnete der Gerichtshof drei Beamte ab,
in der Weiſung, im Hauſe des Angeklagten, und zwar
Sterbezimmer des Herrn de Braz, die Entdeckung des
uchtigen Schrankes zu veranlaſſen.

* *
*

ſich Auf die Kunde dieſer Wendung in dem Prozeſſe hatte
ab der Gerichtsſaal mit neuen Neugierigen gefüllt, —
ſt außerhalb des Gebäudes ſtand das erregte Publikum
Nasf an Kopf dicht gedrängt, um das Finale eines Dra-
abzuwarten, wie es in Delle vorher noch nie ſich ab-
apielt hatte.
Der Angeklagte und die Wirthſchafterin wurden wieder

vorgeführt, und auf's Neue begann der Staatsprocurator
ſein Verhör und zwar mit der letzteren.
„Ich habe Ihnen nur noch einige Fragen vorzulegen.
Sprechen Sie die volle Wahrheit, denn Ihr Leben hängt
davon ab q. .. Als Sie in der Wohnſtube Ihres Herrn
Feuer angemacht, und dann in das Schlafzimmer des
Fremden ſich begeben hatten, ſchien da ihre Ankunft Ihren
Herrn zu überraſchen 2“
„Ja; ich merkte, daß ihm mein Kommen unangenehm
ſei, aber er ſagte nichts.“
„Wie lange ungefähr hatte ſich Ihr Herr in dieſem
Zimmer ſchon befunden, bis Sie dazu kamen?“
„Eine kleine Viertelſtunde; eher weniger als mehr.“
„Aber warum hatten ſie von allen dieſen Umſtänden,
beſonders von dem Schranke, bei Ihren früheren Verneh-
mungen nichts erwähnt ?⸗ ö
Die Zeugin ſchwieg und blickte verſtohlen nach dem An-
geklagten.
„Ich ermahne Sie nochmals zur Wahrheit,“ erinnerte
der Staatsprocurator; „es liegt in Ihrem eigenen Intereſſe,
mir nichts zu verſchweigen.“
Nach längerem Zögern ſprach die Frau mit ängſtlicher
Verlegenheit:
„Mein Herr hatte es mir verboten, und ——
„Und? Bleiben Sie nur nicht ſtecken, ſagen Sie Alles
g'rad heraus. Hat er Ihnen etwa eine Belohnung ange-
boten?“

„Ja, er hat mir zweihundert Francs gegeben.“
In dieſem Augenblicke trat auch die vorher entſendete
Commiſſion zurück in den Gerichtsſaal.
Einer von Ihnen trug einen Korb. In demſelben lag
eine mit großen Banknoten angefüllte Brieftaſche, eine
goldene Uhr, ein Etui mit koſtbaren Perlen⸗ und Diaman-
tenſchmuck und einige Fläſchchen, anſcheinend mit Medicin.
Eines war mit einer Etiquette verſehen, auf der ein Wort
geſchrieben ſtand, dieſes Wort lautete: „Strichnin“. Alle
dieſe Dinge waren in einem, im Getäfel der Wand ver-
borgenen Schranke in dem Sterbezimmer des Herrn de
Braz aufgefunden worden.
Beim Anblicke dieſer niederſchmetternden Beweisſtücke
brach Doctor Henric laut aufſchreiend zuſammen.
Vom Gelde fehlten nur 4000 Francs, es waren noch
1,476,000 Francs vorhanden, mit denen der Haushof-

meiſter der Ex⸗Königin Hortenſe nach Conſtanz zurückreiſen

konnte.
So hat ſich ein gemeiner erbärmlicher Verbrecher, ein
Raubmörder ſelbſt gerichtet, — in dem letzten Augenblicke,

da er ſchon als „Freigeſprochener“ von der Menge begrüßt

wurde. —
Vierzehn Tage nach dieſem Vorfalle lebte Doctor Henric
nicht mehr, er erlitt die wohlverdiente Todesſtrafe zur
Sühne ſeiner ſo ſchlau durchgeführten Verbrechen.
 
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