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Heidelberger Zeitung — 1886 (Juli bis Dezember)

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https://doi.org/10.11588/diglit.52470#0417

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Erfert
. dglich Sonntags
ausgenommen.
Hreis
mit Familien-
hlättern viertel-
äährlich 2460½
zusſchl. Poſtauf-
chlag u. Träger-
ö Lohn.

idelberger

Tagblatt und Verkündiger für die Stadt Heidelberg.

eitu I bedeut. ermäßigt.
Gratin-Aufuahme

Zuſerliensgebähr
15.Jfürdie Iſpal-
tige Petitzeile oder
deren Raum. Für
hieſ. Geſchäfts-
u. Privatanzeigen

d. Inſerate in den
Placat⸗Anzeiger.

Montag, den 11. Oktober

1886


* Politiſche Umſchau.
Heielberg, 11. Oktober.
„Das Frage⸗ und Autwortſpiel bezüglich der Reiſe des
agliſchen Miniſters Lord Randolph Churchill hat
noch nicht aufgehört. Im Gegentheil, die Berliner Offi-
zſen haben ihm neue Nahrung gegeben. Nachdem längſt
„ie hochpolitiſche Miſſion Churchills, die ihn nach Berlin
Heführt, in langen und breiten Ausführungen beleuchtet,
rd jetzt die Frage zur Diskuſſion geſtellt: War Randolph
burchill überhaupt in Berlin? Anſcheinend offiziöſe Ber-
mer Meldungen behaupten jetzt nämlich, der engliſche Mi-
niſter ſei gar nicht in Berlin geweſen. Der unglückſelige
Ingländer, welcher dort unter dem Namen Spencer ein-
Letroffen, habe darnach mit Lord Churchill abſolut nichts
. ſchaffen gehabt. Demgegenüber bleiben andere Zeitungen
hbe dieſer Mr. Spencer ſei Lord Churchill geweſen und
fabe nicht allein mit dem Grafen Herbert Bismarck con-
Rent ſondern ſich auch nach Varzin begeben. Wer hat
echt? Jedenfalls aber iſt der engliſche Miniſter in Folge
aeſer Geheimnißthuerei der „intereſſanteſte“ Reiſende der
megenwart, gleichviel ob er wirklich „in Politik macht“
er nur ſeine vor einigen Tagen noch als eiſenfeſt ge-
rieſene Geſundheit kräftigen will.
Tün Ruſſen treiben die Dinge in Bulgarien in der
t auf die Spitze. In Folge eines Rundſchreibens des
Zulgariſchen Regentſchaftsmitgliedes Natchewit ſch an die
lomatiſchen Agenten hat der ruſſiſche Agent in Sofia
ſclankweg die diplomatiſchen Beziehungen zwi-
chen Rußland und Bulgarien abgebrochen. Das
ber. Rundſchreiben an die diplomatiſchen Agenturen lautet:
ch habe die Ehre, Sie zu erſuchen, alle Ihre Landes-
angehörigen darauf aufmerkiam zu machen, daß ſie ſich
Betheiligung und Einmiſchung bei den Wahlen am
„October zu enthalten haben. Mein College des Innern
ilt mir mit, daß er gegen Zuwiderhandelnde mit Aus-
Diſungen vorgehen müſſe. Empfangen Sie u. ſ. w.“.
Nie hierauf ſofort erfolgte Antwort des ruſſiſchen Agenten
eklindow, die ſämmtlichen Agenturen in Sofia abſchrift-
50 mitgetheilt wurde, hat folgenden Wortlaut: „Ich
jabe die Ehre, den Empfang des Circulars zu be-
zatigen, das Sie an mich richten zu müſſen
ubten, muß Ihnen aber hierauf erwidern, daß
kaiſerlich ruſſiſche Agentur ihre Landsleute gegen alle
Mageſegliche Handlungen der bulgariſchen Regierung nach-
rücklichſt in Schutz nehmen wird, ebenſo wie ſie es bisher
Galanden hat, ihre Angehörigen in den Schranken ſtrengſter
ſieltslichkeit zu halten. Ich theile gleichzeitig mit, daß bis
W die Inſtruktionen des Generals v. Kaulbars bezüglich
A von Bulgarien erhobenen Zwiſchenfalles erhalte, ich die
icswechslung ſchriftlicher Mittheilungen zwi-
en der kaiſerlichen Agentur und der bulgari-
pen Regierung für abgebrochen erkläre. Em-
fangen Sie u. ſ. w.“ — Die Mittheilung aus Sofia,
delche dieſen Schriftwechſel meldet, bemerkt noch, daß der
bruch der diplomatiſchen Beziehungen ſeit vier Tagen
nzausgeſehen wurde, da die Ruſſen eutſchloſſen waren,
Häteſtens am Wahltage zu brechen. Das Circular Natche-
vitſch war ein reiner Vorwand dazu. Die Bulgaren faſſen
Lage ziemlich ruhig auf.
Mit großer Beſtimmtheit meldeten ultramontane Zei-
ungen, der Papſt habe eine diplomatiſche Note an die

Nuntien geſandt, um die Aufmerkſamkeit der verſchiedenen bei nutzloſen Quarantänemaßregeln wird mit Recht Abſtand

Regierungen auf die gegenwärtige, gegen das Papſtthum
gerichtete Agitation in Italien zu lenken. Das Schrift-
ſtück ſei kurz, bündig und ſcharf; es nehme Keuntniß von
dieſem Kriege gegen das Papſtthum und die Kirche als
von einem neuen Zeichen, daß die jetzige Lage des Papſtes
eine ſehr gefährdete und unhaltbare ſei. Man ſagt ferner,
der Papſt werde dieſe Angelegenheit ſpäter in einem öffent-
lichen Briefe oder in einer Allocution beſprechen; endlich
wollen dieſe Blätter erfahren haben, daß die italieniſche
Regierung dieſen neuen Kulturkampf ins Werk geſetzt habe.
Die Regierung ſcheint der antiklerikalen Bewegung bis jetzt
jedoch völlig fern zu ſtehen. Wenn dieſelbe indeß wirklich
daran' gehen ſollte, in der Ordens- und Schulfrage die
Stellung des Staates zur Hierarchie auf neuer Grundlage
zu regeln, ſo hätte ſelbſtverſtändlich keine fremde Macht das
mindeſte Recht, in dieſe innere Angelegenheit Italiens ſich
einzumiſchen.

Deutſches Reich.
* Heidelberg, 11. Oktbr. Die Centrumspartei
des XI. badiſchen Wahlkreiſes wird am nächſten
Mittwoch den 13. Okt., Nachmittags halb 3 Uhr, im ka-
tholiſchen Caſino hier eine Wahlbeſprechung abhalten.
Karlsruhe, 9. Octbr. (Amtlich.) Se. Kgl. Hoheit
der Großherzog haben auf den Wunſch des Erbgroß-
herzogs das Fräulein Marie v. Kleiſer zur Hofdame bei
Ihrer Königlichen Hoheit der Erbgroßherzogin ernannt und
den Directoren der Muſeumsgeſellſchaft in Heidelberg, Dr.
Lobſtein und Stadtrath- Lehmann, das Ritterkreuz
zweiter Klaſſe des Ordens vom Zähringer Löwen verliehen.
Karlsruhe, 8. Oct. Die liberale Partei hat ſeit
langer Zeit keine organiſatoriſche Vereinigung mehr gehalten.
Dem Vernehmen nach dürfte deshalb im Laufe der nächſten
Wochen eine Verſammlung der Vertrauensmänner aus den
verſchiedenen Bezirken des Landes dahier ſtattfinden.
Karlsruhe, 9. Octbr. Geſtern Mittag iſt der Prinz
Heinrich von Preußen von Schloß Baden nach Italien
zum Beſuch Seiner Eltern gereiſt. Heute früh 7 Uhr
40 Minuten begab ſich der Großherzog nach Karlsruhe
und nahm von 10 Uhr an den Vortrag des Geheimerath
Ellſtätter entgegen. Die Großherzogin traf mit einem
ſpäteren Zug hier ein. Um 12 Uhr empfing der Groß-
herzog den Herrn Erzbiſchof von Freiburg in beſonderer
Audienz. Derſelbe wurde von dem Oberſchloßhauptmann
von Bohlen und Halbach mit einem Hofwagen abgeholt
und zum Großherzoglichen Schloß geleitet. Um 12 / Uhr
wurde der Erzbiſchof von der Großherzogin empfangen und
um 1 Uhr fand eine große Hoftafel in der obern Galerie
des Großherzoglichen Schloſſes ſtatt, zu welcher der Erz-
biſchof erſchien und einige 60 Einladungen ergangen waren.
Auch die Herren Domdekan Weickum und Domkapitular
Behrle waren dabei anweſend. Die Großherzogin kehrte
Nachmittags nach Schloß Baden zurück, während der Groß-

herzog noch bis zum Abend hier verblieb und verſchiedene

Vorträge entgegennahm.
Berlin, 10. Oct. In Folge Vordringens der
Cholera hat der Cultusminiſter zwei Circularverfügungen
erlaſſen, welche die Ueberwachung des Verkehrs zu Waſſer
und zu Lande anordnen. Von den früheren ſtrengen, da-

genommen; jedoch ſollen vorbereitende Maßregeln zur Sicher-
ſtellung ſofortiger Ausführung der Beſtimmungen, betreffend
die Ueberwachung des Eiſenbahn⸗ und Fluß-
ſchifffahrtsverkehrs, getroffen werden. Der Miniſter
fordert beſchleunigten Bericht darüber, an welchen Grenz-
bahnhöfen Einrichtungen zur Reviſion der mit der Eiſen-
bahn aus dem benachbarten Auslande kommenden Reiſen-
den zu treffen ſind und welche Canäle oder Flüſſe eine
Ueberwachung des Schifffahrtsverkehrs auf denſelben er-
forderlich machen würden, ſowie an welchen Grenzorten
letzterr am beſten ausführbar wäre. Das Auftreten der
Cholera in Budapeſt ergebe die Nothwendigkeit, die
aus Ungarn kommenden Reiſenden am Bahnhof in Rati-
bor zu beobachten, ſoweit dies ohne ſyſtematiſche und auf-
fällige Unterſuchung geſchehen kann. Der zweite Miniſterial-
erlaß betrifft ie Ueberwachung des Seeverkehrs und
beſtimmt die Unterſuchung eines jeden einen preuß. Hafen
anlaufenden Schiffes, welches aus einem italien. oder öſterr.
Hafen herkommt, unter Zuziehung eines Arztes. —
Im Anfang der nächſten Woche erſcheint im Verlage von
Julius Springer zu Berlin eine äußerſt intereſſante Schrift
des Abg. Geh. Commerzienraths Oechelhäuſer über die
Arbeiterfrage, die ein vollſtändiges ſo ciales Pro-
gramm enthalten wird. — Seit einigen Tagen wohnt
hier im Centralhotel im ſtrengen Incognito der jüngſte
Sohn des Kaiſers von Rußland, Großfürſt Michael
Alexandrowitſch, ein achtjähriger Knabe und zwar zum
Zwecke der ärztlichen Con ſultation.
Köln, 10. Oct. Nationalliberaler Parteitag von
Rheinland und Weſtphalen. Die geſtrige Dele-
girten⸗-Verſammlung war von ca. 200 Perſonen be-
ſucht, Vorſitzender Director Dr. Jäger von hier. Schmie-
ding (Dortmund) und Moldenhauer (Köln) referiren
über die Organiſation der Partei in Weſtphalen reſp. in
der Rheinprovinz, Bachem (Köln) über die Vorbereitungen
zum heutigen Parteitag. Glückwunſchtelegramme ſandten
Bennigſen, Gneiſt, Kiefer und Marquardſen.
Seyffardt (Krefeld) ſpricht über die Stellung der Partei
zum Antrag Hammerſtein, erſucht ferner alle evangeliſchen
Mitglieder, an den kirchlichen Wahlen theilzunehmen, damit

die Synoden durch den Zutritt freierer Elemente geſtärkt

würden. Der Gedanke einer Verſchmelzung mit den Frei-
conſervativen fand keine Zuſtimmung. Für den 1887 ab-
zuhaltenden Parteitag ward Hamm, für 1888 Aachen in
Ausſicht genommen. — Der heutige Parteitag wurde
um 12 Uhr im Saale der Leſegeſellſchaft eröffnet. Es
waren 1800 Theilnehmer anweſend. Den Vorſitz führte
Dr. Jäger. Es ſprachen der Vorſitzende über die Stel-
lung der Nationalliberalen zu anderen Parteien, Dr.
Sattler (Hannover) über den Kampf gegen die Welfen
und die Aufgaben der nationalliberalen Partei; v. Eynern
(Barmen) über die Errungenſchaften der letzten Jahre;
Kalle (Wiesbaden) und Profeſſor Grimm (Wiesbaden)
über die Parteiverhältniſſe in Kurheſſen; Dr. Oſann
(Darmſtadt) über die im Großherzogthum Heſſen. Rechts-
anwalt Sieben (Landau) brachte Grüße aus der Rhein-
pfalz, Dr. Jeruſalem ebenſolche aus Berlin. Die von
der gehobenſten Stimmung getragenen Verhandlungen
ſchloſſen um halb 3 Uhr mit einem begeiſterten Hoch auf

den Kaiſer. Reſolutionen wurden nicht gefaßt.


—1
— Frauenloos.
Von S. v. d. Horſt.
(Fortſetzung.)
W Leo küßte ihre Lippen, ihre Augen. „Vergib mir jedes
ort, Adjpy! Komm, wir wollen hinausgehen, aber nicht
D die offene Straße, ſondern an den Quell im Gebüſch.
Au hörteſt früher ſo gern das Murmeln, nicht wahr?“
5 Früher!“ wiederholte ſie ſchluchzend. „Früher!“
Ne-Seine Schmeicheleien goſſen Oel auf die brandenden
0 ogen. Es verging eine Stunde, während geflüſtert und
Wt wurde, dann kam die Promenade an den romantiſch-
Rn. Ort der Umgebung, — aber als Herr von Harten-
on ſpäter in ſeinem Zimmer allein war, ſchien ſein ari-
Atatiſches Geſicht von Zorn entſtellt. Er hatte alle
nſte des gewandten Frauenkenners in's Treffen geführt,
autte nichts unverſucht gelaſſen, aber dennoch über Geld-
Agelegenheiten kein Wort erfahren, weit weniger den Kaſſen-
blaſlel erlangt. Die ſchönen Hände ſeiner Gemahlin ſpen-
eten ihm, wenn er keinen Groſchen mehr beſaß, hie und
ueine kleine Summe, ſo war es auch heute geſchehen, —
thend warf er die Goldſtücke auf den Fußboden, daß ſie

rend im Kreiſe herumrollen. — — — — — —



Pauline packte ihre Koffer. Wo die Baronin Erkundi-
Angen einzog, da waren der jungen Lehrerin die beſten
ugniſſe ertheilt worden und ſo freute es die Dame im
Uen, unter materiell günſtigen Bedingungen eine tüchtige
gefunden zu haben. Pauline überließ es ihr, was
Rzahlen wollte, — das thaten nicht alle Leute.

Schon die nächſten Tage ſahen das junge Mädchen in
ihrer neuen Stellung. Man rüſtete zur Abreiſe, die Ba-
ronin lag faſt immer auf der Chaiſelongue, verſtimmt, krank,
in Thränen, aber jederzeit im Stande, ihre Umgebung zu
ſchelten und ſie des Undankes anzuklagen. Der Freiherr
hatte für dieſe Ausbrüche übler Laune nur ein ſpöttiſches
Lächeln, er gab ſeiner Gemahlin entweder keine oder eine
kühle abweiſende Antwort.
Vor der Reiſe brachte die Poſt den verſprochenen Brief
aus England. Frau Müller hatte verabredetermaßen Ru-
dolfs Schreiben in ein größeres Couvert geſteckt und das-
ſelbe neu adreſſirt; die ungeſchulte Schrift der guten Alten
fiel dem Baron ſogleich in die Augen, er lächelte bedeutſam,
als ſeine Hand dem jungen Mädchen den Brief überreichte.
„Ein ſüßes Geheimniß, nicht wahr, mein Fräulein 2“
Ihr ruhig abweiſender Blick traf ſein etwas verlebtes
Antlitz. „Ich verſtehe Sie nicht, Herr Baron!“
„Ach, — dies vieldeutige Frauenwort!“ ſagte er lächelnd.
„Soll ich das intereſſante Schreiben aus dem plumpen Sack
hervorziehen, ſchöne Pauline?“
Sie wandte ſich ab, ohne zu antworten. Rudolfs Tod-
feind hatte von ihr keine Rückſichten zu erwarten. ö
„Der Baron ſah zum erſtenmale mit lebhafterem In-
tereſſe dem ſchönen Mädchen nach. Sollte dieſe kleine Er-
zieherin wirklich ſo ſpröde ſein, wie es den Anſchein hatte?
— Der Brief kam von Männerhand, darüber gab es keinen
Zweifel.
Pauline flüchtete in ihr eigenes Zimmer, um mit
trunkenen Blicken zu überfliegen, was Rudolf ſchrieb, Worte
voll Liebe, voll jener ruhigen Beſonnenheit und Maßhal-

tung, die in dem Herzen des anderen das Vertrauen er-
wecken, die ſo überreich beglücken, weil ihnen das Ge-
ſchraubte, Unnatürliche der Leidenſchaft fehlt. Rudolf er-
muthigte das junge Mädchen, auszuharren im Kampfe und
an ſeine Treue feſt und ſicher zu glauben, — das war
alles, was er ſagen konnte, während noch die Fluthen des
Weltmeeres ſein Schiff umſpielten und das Geſtade der
neuen Heimath in Dunkel gehüllt dalag, aber es war ge-
nug, um Paulinens Herz mit friſcher Kraft zu erfüllen.
Sie wollte ausharren, ob auch Jahre darüber hingehen
mußten, bis das Wiederſehen kam, der Tag, an dem ſie
ausruhen durfte im Glücke. ö

Ihre und Lisbeths Stimme klangen heute im fröhlichen

Geſange durch das Haus, aber die Baronin ließ ſich den
Lärm ſogleich verbitten. Sie lag wieder im verdunkelten
Zimmer und grübelte über die Veränderung in Leo's Be-
tragen. Er war geſtern drei Stunden abweſend geweſen,
— wohin aber? Seine ſpöttiſchen Antworten gaben darüber
keine Auskunft.
Dann pfiff eines Tages die Lokonotive und der Zug
flog fünf Stunden lang durch das blühende Land. Ein
weißes Haus tauchte auf aus dem Grün des Waldes, ein
langgeſtreckter, blauer See, Berge mit wehenden Baum-
kronen. Der Baron gähnte heimlich. „Zwei volle Mo-
nate werden wir hier verbringen, liebe Adele?“ fragte er.
„Sollteſt Du etwa den Lärm und den Staub der großen
Stadt ſo ſehr vermiſſen, mein beſter Leo 2“ ö
Er hob nur den Handſchuh, als wolle er das Geſpräch

abbrechen.
(Fortſ. folgt.)
 
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