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Heidelberger Zeitung — 1886 (Juli bis Dezember)

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https://doi.org/10.11588/diglit.52470#0511

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Erſcheint
iäglich Sonntags

ausgenommen.

Freis
mit Familien-
blättern viertel-
jährlich 24½ 60
ausſchl. Poſtauf-
ſchlag u. Träger-
Lohn.

Hidelberger

Tagblatt und Verktündiger für die Stadt Heidelberg.

lige Petitzeile oder
— deren Raum. Für
— hbieſ. Geſchäfts-
u. Privatanzeigen
4* bedeut. ermäßigt.
ö Gratis-Auſuahme

Zuſertionsgebühr
15. gfürdie 1ſpal-

d. Inſerate in den

Ir. 200.

beſſern Einſicht herauf zu dämmern ſcheint“, ſucht die

das Bild von der Dämmerung, um einen lahmen „Witz“

zu machen.
ten — denn ein Schelm, der mehr gibt, als er hat.

Unwahrheit zeihen müſſen.
unſere Bemerkungen, indem ſie davor ſetzt: Die Heidelber-

Vorwurf der Unwahrheit ſei ihr insbeſondere gemacht, weil

und Kampfesweiſe einmal eine etwas ſcharfe Form an-
nimmt.

auch von uns theilweiſe wiedergegebenen Artikel der Köln. Ztg.,
welcher die Wahlbündniſſe zwiſchen den Ultramontanen und

Partei Arm

las anläßlich der Vorträge, welche Herr Menzer gehalten, in
ultramontanen Blättern, daß die Wahl deſſelben zum Reichs-

ruhige Antwort.

das platte Fläſchchen. Vielleicht zwanzig Tropfen fehlten

es ihm an Muth?

ſtolzes, — aber damals nahte der Tod beim Klirren des

denzer Wahl bewieſen, über dem Deutſchthum ſtehen. Eine recht
ſeltſame Illuſtration haben hiezu auch Vorgänge bei den jüng-
ſten Berichterſtattungen des Herrn Conſul Menzer über

Freitag, den 5. Rovember

Placat⸗Anzeiger.

Auf die „Heidelberger Zeitung“, — Haupt-
und Kreisvertkündigungsblatt
für den Kreis Heidelbera werden fur die
Monate November und Dezember
bei allen Poſtanſtalten, den Briefträgern, bei der Trägern
in der Stadt, ſowie bei der Expedition, Untere Neckar-
ſtraße Nr. 21, Beſtellungen angenommen.

Politiſche Umſchau.
Heidelberg, 5. November.

Unſere neulichen Bemerkungen, daß ihr bezüglich der
Mannheimer Wahlangelegenheit „die Morgenröthe einer

Landpoſt in ganz kläglicher Weiſe zu pariren. Das Blatt,
welches mit derſelben Anmuth, mit der ein achtſchrötiger
Geldprotze pochend auf ſeinen Beutel ſchlägt, ſo gerne ſeine
ſittliche und geiſtige Wohlhabenheit zur Schau trägt, offen-
bart in ſeiner Autwort, daß es damit recht ſchwach beſtellt
iſt. In Ermangelung eigener geiſtiger Münze benutzt es

Wir wollen das dem Blatte zu gute hal-

Schlimmer iſt es ſchon, daß wir das Blatt auch der
Die Landpoſt citirt nämlich
ger Zeitung ſchreibt ab ꝛc. Die Landpoſt hat damit eine
wiſſentliche Lüge ausgeſprochen. Es iſt das ein hartes
Wort, aber es iſt immer gut, die Sache beim rechten Na-
men zu nennen. An und für ſich iſt es uns völlig gleich-
gültig, mit welchen Mitteln die Landpoſt operirt, aber der

ſie ſtets mit der hellen Entrüſtung einer „äſthetiſchen“ Kaffee-
tante über andere Blätter herfällt, ſofern deren Ausdrucks-

Die konſervative Landpoſt erhitzt ſich gewaltig über den

Konſervativen kritiſirt. Es iſt aber doch ſicher keine er-
freuliche Erſcheinung, wenn die Konſervativen mit einer
in Arm gehen, der Rom ſowie das

Welfen⸗ und Polenthum, wie erſt jüngſt die Grau-

ſeine Thätigkeit als Reichstagsabgeordneter gegeben. Man

tagsabgeordneten einen Sieg der Grundſätze des Cen-
trums bedeutete. Sollte Hrn. Menzer nicht etwas ſchwül
zu Muthe werden, wenn er ſo vollends vor den ultramontanen
Wagen geſpannt wird? Die Landpoſt, welche ſehr aus-
führlich über die Vorgänge in den fraglichen Verſammlungen
berichtete, hat ſich wohl gehütet, von einer ſolch' innigen
konſervativ⸗ultramontanen Verbrüderung zu ſprechen. Sie
empfand das Unerquickliche einer ſolchen Situation und
ging mit Schweigen darüber hinweg.
Wenn man dem Pariſer Figaro glauben darf, liegt der
franzöſiſchen Regierung recht viel daran, daß Deutſch-
land ſich an der Pariſer Ausſtellung im Jahre
1889 von Reichswegen betheilige. Nach Mittheilung des

Pariſer Blattes ſoll nämlich einer der Punkte, welche Herr
Herbette am meiſten bei dem Fürſten Bismarck betonen
wird, die Frage der Betheiligung Deutſchlands bei der
Ausſtellung ſein. Herr v. Freyeinet ſei bei den letzten An-
weiſungen, die er dem Botſchafter gegeben, wiederholt auf
dieſen Gegenſtand zurückgekommen und Herr Herbette habe
dieſe Angelegenheit in der Privatanterhaltung auch ſchon
geſtreift, welche er nach dem Empfang in dem kaiſerlichen
Palais mit dem Grafen Herbert Bismarck hatte. Graf
Bismarck habe erwidert, die Frage berühre nicht das Aus-
wärtige Amt, das er vertrete, ſondern das Reichsamt des
Innern; doch ſei das eine Frage, über welche Herr Her-
bette ſich leicht mit dem Fürſten verſtändigen könne. Der
Figaro fügt hinzu, Fürſt Bismarck ſei geneigt, der Theil-
nahme Deutſchlands bei der Ausſtellung zuzuſtimmen, in
der er eine Bürgſchaft des Friedens ſehe. Bemerkenswerth
iſt noch, daß der Figaro an leitender Sielle dafür eintritt,
den geſellſchaftlichen Bann aufzuheben, der noch über den
„Preußen“ in Frankreich liegt, und daß das Blatt das
jetzige Verhalten als eine der Franzoſen wenig würdige
Haltung vor den Preußen darſtellt. Was die Sache
ſelbſt betrifft — ſo bemerkt die Straßburger Poſt zu
dieſen Mittheilungen —, kann es für uns nur wünſchens-

werth und vortheilhaft ſein, wenn die deutſche Induſtrie

auf der Pariſer Ausſtellung vertreten wäre und dadurch
ſich vielleicht auch wieder allgemeinere und feſtere wirth-
ſchaftliche Bande zwiſchen beiden Staaten knüpften. Dem
politiſchen Verhältniß beider Länder könnte eine wirth-
ſchaftliche Annäherung nur von Nutzen ſein.
Die Lage in Bulgarien geſtaltet ſich von Tag zu
Tag unklarer. Die Sobranje, die an ſich zweifellos an
eine Wiederwahl des Fürſten Alexander von Battenberg
nicht denkt und gern bereit ſein würde, jeden Rußland ge-
nehmen Candidaten zu wählen, kann die Wahl nicht aus-
führen, da alle bisher bezeichneten Candidaten aus den re-
gierenden Hänſern, insbeſondere alſo Prinz Waldemar von
Dänemark, die beiden Herzöge non Oldenburg und Herzog
Johann Albrecht von Mecklenburg, die Annahme der
Fürſtenwahl unbedingt ablehnen, Rußland aber, das

unzweifelhaͤft einen Candidaten hat, trotz aller Bitten der

Sobranje wie der Anfragen der Mächte die Nennung dieſes
Candidaten vorderhand noch immer hinausſchiebt. Ver-
gleicht man damit die Thatſache, daß nach wie vor General
Kaulbars mit ſeinen Agenten ihre Bedrohungen der bul-
gariſchen Regierung mit den äußerſten Mitteln und
Schritten fortſetzt, obwohl doch die bulgariſche Regierung
ſchon ſeit einigen Tagen überhaupt jeden Widerſtand, ſelbſt
gegen die ungerechtfertigtſte Anforderung, fallen gelaſſen
hat, und hält man damit zuſammen, daß die ruſſiſche offi-
ciöſe Preſſe neuerdings bekundet, daß dieſe Drohungen die
Genehmigung des Czaren und der ruſſiſchen Regierung er-
halten haben, ſo wird man nicht zweifeln können, daß es
ſich hier um ein offenbares Beſtreben Rußlands handelt,
nicht bloß die augenblicklichen bulgariſchen Machthaber zu
unterwerfen und den ruſſiſchen Wünſchen gefügig zu machen,
ſondern noch mehr, die jetzt in Bulgarien herrſchende Be-
unruhigung zu verſtärken, um aus derſelben beſondere Vor-
theile zu ernten, d. h. um zu einer theilweiſen oder völligen
Beſetzung Bulgariens zu ſchreiten. Nach einer Ber-
liner Mittheilung ſind die Mächte davon gar bereits ver-
ſtändigt und nehmen es hin als etwas „Unvermeidliches.“

1886
Deutſches Reich.
Karlsruhe, 4. Nov. (Amtlich.) Durch Allerhöchſte
Entlaſſungsurkunde Seiner Majeſtät des Kaiſers
und Königs iſt dem Garniſonverwaltungs-Direktor Rech-
nungsrath Koch zu Karlsruhe, bei ſeinem Scheiden aus
dem Dienſt, der Charakter als Geheimer Rechnungsrath
verliehen. Durch Allerhöchſte Cabinets⸗Ordre iſt dem Gar-
niſonverwaltungs⸗Inſpektor Kroening zu Konſtanz, aus
Anlaß ſeines Uebertritts in den Ruheſtand, der Rothe
Adler⸗Orden 4. Claſſe verliehen. Durch Verfügung des
Königlichen Kriegsminiſteriums iſt der Lazarathverwaltungs-
Inſpektor Pohl zu Karlsruhe zum Oberlazarethinſpektor
ernannt und der Garniſonverwaltungs⸗Oberinſpektor Menne
in Mülhauſen i. E. nach Karlsruhe — ſowie der Garni-
ſonverwaltungs⸗Inſpektor Sandkuhl in Aachen nach
Konſtanz zum 1. November d. J. — verſetzt worden.
Karlsruhe, 4. Nov. Wie der Bad. Ldsztig. von zu-
ſtändiger Seite mitgetheilt wird, iſt es nicht richtig, daß
am 23. November eine nationalliberale Verſamm-
lung dahier zuſammentreten wird.
Berlin, 4. Nov. Der Reichsanzeiger meldet die Er-

nennung des Unterſtaatsſekretärs Jacobi zum Staats-

ſekretär im Reichsſchatzimt. — Die Herauszahlun-
gen aus Zöllen, der Tabakſteuer und den Stempelabgaben
pro 1887/88 ſind veranſchlagt für Preußen auf
83 716 280 ., für Bayern auf 17 380 720 (ſ, für
Sachſen auf 9777 040 l, für Württemberg auf
6 482 670 A., für Baden auf 5 164 290 und für
Heſſen auf 3079 460 %½. — Morgen Nachmittag beab-
ſichtigt der Kaiſer zur Hofiagd nach Springe zu reiſen.
— Aus Kreiſen, die gut unterrichtet ſein müſſen, verlautet,
die Ruſſen beabſichtigten jetzt eine theilweiſe Be-
ſetzung Bulgariens, und es ſei den Mächten bereits
Mittheilung über das unmittelbar Bevorſtehende gemacht
worden. Die militäriſche Beſetzung werde von Rußland
als nothwendig hingeſtellt, um Ruhe und Ordnung in Bul-
garien aufrecht zu erhalten. Um die Empfindlichkeit der
Mächte zu ſchonen, werde ausdrücklich betont, es handle
ſich nur um eine vorübergehende, im Intereſſe der
Erhaltung des allgemeinen Friedens dringend gebotene
Maßregel. Sobald die Verhältniſſe in Bulgarien die Ge-
währ für Wiederherſtellung geordneter Zuſtände böten, ſolle
die Beſetzung aufgehoben werden.
Oeſterreichiſche Mon archie.
Wien, 4. Novbr. Der Präſident der ungariſchen
Delegation, Graf Ludwig Tisza, ſagte in der
Eröffnungsrede, daß die Völker der öſterreichiſch⸗ungariſchen
Monarchie und an erſter Stelle die Bürger des ungariſchen
Staates mit Entſchiedenheit und Recht betonen, daß die wichtig-
ſten Intereſſen der Monarchie im Orient um keinen Preis,
ſelbſt nicht um den der Vermeidung eines be-
waffneten Zuſammenſtoßes aufgegeben wer-
den dürfen. — Der Präſident Smolka der öſterrei-
chiſchen Delegation gibt in ſeiner Anſprache dem Zweifel
Ausdruck, ob der Friede angeſichts der begonnenen ſchwie-
rigen Geſtaltuug der äußeren Verhältniſſe für die nächſte
Zukunft werde erhalten werden können. — Die vom Kriegs-
miniſter veranlaßte Denkſchrift über das Repetir-
gewehr gelangte heute zur Ausgabe. Danach hat ſich
der Ausſchuß der Generäle für das Gewehr mit Gradzug
und Verſchluß nach dem Syſtem Mannlicher entſchieden,

womit der Soldat bei Schnellfeuer doppelt ſo viele Schüſſe

————

309 Frauenloos.
Von S. v. d. Horſt.
(Fortſetzung.)
„Wie wollten wir uns noch in die Wache theilen, Fräu-
lein Teubner? Ich geſtehe, daß mich die Aufregung ſtark
erſchöpft hat.“
Das junge Mädchen ſchloß den Brief, um ihn mit der
Adreſſe der Oberſtin zu verſehen. „Ich werde bei der
gnädigen Frau bleiben, ſo lange ſie es wünſcht,“ war ihre

„Ah — beſten Dank. Wir verſchaffen uns morgen eine
zuverläſſige Wärterin, dann werden Sie ferner ungeſtört
bleiben, mein gnädiges Fräulein.“
Er grüßte leicht und entfernte ſich, um im Wohnzimmer
mit weit offenen Augen hinauszuſehen in's Leere. Wie
ihn fror! — Er legte ſich auf das Sopha und zog eine
ſchwere Wolldecke über die Schultern, aber ohne warm wer-
den zu können. Mochte nun morgen die Oberſtin hierher-
kommen, — Adele würde ſchwerlich im Stande ſein, ihr
Mittheilungen zu machen.
Seine eiskalten Finger umſchloſſen in der Bruſttaſche

darin; der Reſt war für ihn ſelbſt.
Warum hatte er den Trunk noch nicht gethan? Fehlte

Sonderbar, — den franzöſiſchen Kugeln gegenüberzu-
ſtehen, war leicht geweſen, ein Spiel, bei dem das Auge
blitzte und die Bruſt ſich hob im Hochgefühl des Mannes-

Schlachtſchwertes, im Donner der Geſchütze, heut' gleichſam
kriechend, heimlich wie ein Mordbube, deſſen Dolch im Fin-
ſtern trifft. Nein, es fehlte ihm nicht an Muth, aber ein
Gedanke, der das Herz höher ſchlagen ließ, ein quälender,
beunruhigender Gedanke kehrte immer wieder zu ihm zurück,
— der an längſtvergangene, längſtvergeſſene Jugendtage,
in denen es noch nichts gab, was er zu verſchweigen ge-
wünſcht hätte, in denen ſein Herz noch vollkommen ruhig
ſchlug. Damals hatte die Welt keine Zweifel in ſeine
Seele geſtreut, er wußte nichts von Sophismen und dreiſter
Leugnung, — heute dachte er an alles das, und Schauer
nach Schauer überlief ihn. Wer konnte klar ſehen in die-
ſen tiefen Nebeln? Wer durfte kecklich ſagen: Ich weiß!
und: Ich will!?
So der verborgenen Macht entgegengehen mit dem Vor-
wurf des eigenen Bewußtſeins, dem der da geſagt hat:
„Du ſollſt nicht!“ ſich nahen als der Schuldige, — wie
eigen quälend und beklemmend war nicht der Gedanke.
Aber weiter leben, mit der nie ruhenden Erinnerung im
Herzen, das ſchien noch ſchwerer, noch furchtbarer.
Ein neuer Ideengang miſchte ſich hinein, der an Cä-
cilie. War nicht das Daſein fürder nur eine einzige Buße,
— um ihretwillen 2
Stunden vergingen, dann klopfte Jemand von draußen
an die Thür. Es war dem einſam Wachenden, als ſei in
ſein Herzblut plötzlich ein Stein gefallen, und als brauſe
die rothe Fluth ſchäumend, ſiedend heiß durch alle Adern,‚
er wollte ſprechen, aber kein Ton brach ſich Bahn, erſt
nach gewaltſamer Anſtrengung fand er die Stimme wieder:
„Herein!“

Pauline öffnete die Thür, ohne einzutreten. „Bitte,
kommen Sie herüber, Herr Baron! Ich fürchte, es iſt
ein Unglück geſchehen.“
„Mein Gott!“ rief er heimlich ſchaudernd, als das
Wort über ſeine Lippen ging. „Mein Gott gnädiges
Fräulein, Sie wollen doch nicht ſagen —“ ö
„Bitte, kommen Sie nur!“
Er eilte in das Schlafzimmer ſeiner Frau; jetzt durfte
die Unruhe, die Haſt, welche ihn erfüllte, offen geſehen
werden. Sein erſter Blick traf die Erzieherin. „Sie ſind
ſo blaß, Fräulein Teubner, — weshalb konnten Sie ſo
erſchrecken?“
Nur eine Handbewegung antwortete ihm. Jetzt mußte
er allen ſeinen Muth zuſammenfaſſen, mußte an das Bett
treten und in das ſtille marmorweiſe ntlitz ſehen. Die
Stirn der Baronin war kalt, auch ihre Hand, kein Hauch
kam über die bläulichweißen Lippen, kein Athemzug bewegte
die Bruſt.
„Iſt ſie todt?“ flüſterte Pauline.
Er wandte ſich ab, die Lampe hinter einen Schirm
ſtellend. „Ich werde zum Arzt reiten, gnädiges Fräulein.
Vielleicht iſt der Zuſtand ein Starrkrampf! — Vermögen
Sie es über ſich, hier allein zu bleiben?“ ö ö
Die Hände des jungen Mädchens falteten ſich unwill-
kürlich. Rudolfs Mutter war dahingegangen, ohne mit
dem fernen Sohne das Wort des Ausgleiches, der Ver-

ſöhnung gewechſelt zu haben; ſie ſelbſt mußte dem hart
Geprüften die neue ſchlimme Botſchaft melden. Ihre Augen

füllten ſich mit Thränen, ſie ſchluchzte leiſe.
ö Fortſ. folgt.)
 
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