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Heidelberger Zeitung — 1886 (Juli bis Dezember)

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https://doi.org/10.11588/diglit.52470#0515

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täglich Sonntags

— Auf die „Heidelberger Zeirung“, — Hau pr-
lokal- und Kreisverkündigungsblatt

ö beſten für das Wohlbefinden deſſelben.

halt in Italien nach Deutſchland zurückgekehrt.
Rückkehr ſtattete er den Großherzoglichen Herrſchaften in

ſtreut worden.
endgiltig aufgegeben zu haben, einen eigenen Kandidaten

aufzuſtellen.

über die betreffenden geiſtlichen Erziehungsinſtitute.
eine nothwendige und oft vorausgeſagte Folge der langen
Aufhetzung der kirchlichen Leidenſchaften, daß fanatiſirte und



Wagen vor das Haus
eiche zu unterſuchen.

as

auffallend ſchweigſam, er conſtatirte nur

Erſtzeir!

ausgenommen.

YFreis
mit Familien-
blättern viertel-
jährlich 2%60
ausſchl. Poſtauf-
ſchlag u. Träger-
Lohn.

helb cger

Dagblatt und Verkündiger für die Stadt Heidelberg.

Zuſerlionsgebähr
15.½ für die Iſpał-

—* lige Petitzeile oder
deren Raum. Für
2 hieſ. Geſchäfts-
u. Privatanzeigen
4* bedeut. ermäßigt.
Gratis⸗Aufnahme

d. Inſerate in den
Placat⸗Anzeiger.

Nr. 20l. Frſſes Plalt.

Sumaiag, den 6. Aonemher

1886

für den Kreis Heidelberg werden fur die
Monate November und Dezember
bei allen Poſtanſtalten, den Briefträgern, dei den Trägern

in der Stadt, ſowie bei der Expedition, Untere Neckar-

ſtraße Nr. 21, Beſtellungen angenommen.

*Politiſche Wochenſchau.
Heidelberg, 6. November.

Im Wald und auf der Haide knallen luſtig die Büchſen

und Freund Lampe ſchwebt in tauſend Aengſten. Das
Heer der Nimrode iſt mobil und ſitzt ihm täglich auf den
Ferſen, da die gegenwärtige Herbſtwitterung den Jagdver-
gnügen ganz beſonders günſtig iſt. Auch Kaiſer Wil-

helm, bekanntlich ein großer Liebhaber des ritterlichen
Jagdſports, hat das „Halali“ wiederholt hinausgelockt, um

ſich an den Zerſtreuungen des Waidwerks zu betheiligen.
Der Hofjagd bei Blankenburg folgte eine ſolche bei Hu-
bertusſtock und eine dritte iſt in Ausſicht genommen. Dieſe

rege Theiluahme des Monarchen an den immerhin mit

Anſtrengungen verbundenen Jagdvergnügen ſpricht am
Der deutſche Kronprinz iſt von ſeinem Aufent-
Bei ſeiner

Baden⸗Baden einen Beſuch ab.
„Auf innerpolitiſchem Gebiete iſt es im Allgemeinen noch
ziemlich ſtill. Doch tauchen ſchon die Vorboten der baldi-

gen ſichern Regſamkeit auf, inſofern allmählig die einzelnen
Etats der Reichsverwaltung bekannt werden und ſo die
materielle Grundlage für die Discuſſion der wichtigſten
parlamentariſchen Fragen geſchaffen zu werden beginnt.

Im Wahlbezirk Mannheim⸗Weinheim⸗Schwe-
bingen ſtehen die Parteien inmitten der Agitationsarbeit.
Es haben in dieſer Woche Wahlverſammlungen der ver-

ſchiedenen Parteien ſtattgefunden, in denen die Kandidaten

ihr Programm entwickelten. Der Kandidat der National-

liberalen, Herr Diffené, ſprach in einer gut beſuchten Ver-
ſammlung in Weinheim und widerlegte in ſchlagendſter

Weiſe mehrfache Unrichtigkeiten, die von gegneriſcher
Seite über ſeine Anſchauungen und Beſtrebungen ausge-
Die Demokraten ſcheinen es nunmehr

Ein für die weitere Entwicklung auf kirchenpoli-
iſchem Gebiet ſehr bemerkenswerther Vorgang wurde aus
Fulda gemeldet: „Der Director des dortigen biſchöflichen

ö nabenſeminars, Herr v. Schorlemer, ſoll ſein Amt nieder-

elegt haben, weil er die Zugeſtändniſſe, welche der Auf-
icht der ſtaatlichen Behörden in Bezug auf dieſe Anſtalt
ingeräumt wurden, mit ſeinen prieſterlichen und kirchlichen
rundſätzen nicht habe vereinbaren können.“ Das wäre

eine offene Auflehnung des prieſterlichen Fanatismus gegen
ö Biſchöfe und Curie und die von dieſen gebilligten, in dem

jüngſten Kirchengeſetz enthaltenen Aufſichtsrechte des O3s it
8 i

maßloſe Elemente der ultramontanen Partei, namentlich
auch aus dem Prieſterſtande, ſchließlich mehr oder weniger

offen den Gehorſam verweigern, wenn die kirchlichen Autori-
täten und Behörden zu einer Verſtändigung bereit ſind.
Der Papſt wird ſich ſchließlich von dieſen Leuten noch be-
lehren laſſen müſſen, was die prieſterlichen Grundſätze
geſtatten.
Am Donnerſtag wurde in Budapeſt ſowohl die öſter-
reichiſche als ungariſche Delegation eröffnet.
Die Eröffnungsreden, welche Präſident Smolka reſp. Graf
Tisza hielten, ſchlugen hinſichtlich des ruſſiſchen Vordrin-
gens im Orient einen ſehr ernſten Ton an. Insbeſondere
gab der Präſident der öſterreichiſchen Delegation Smolka
dem Zweifel Ausdruck, ob der Friede angeſichts der ſchwie-
rigen Geſtaltung der bulgariſchen Verhältniſſe für die nächſte
Zukunft werde erhalten werden können. Zwar iſt nicht zu
überſehen, daß die öſterreichiſche Regierung mit erheblichen
Geldforderungen für Militärzwecke an die Delegationen
herantritt und daß es gilt, für die Bewilligung Stimmung
zu machen, indeſſen würde Smolka es dieſerhalb nicht
nöthig gehabt haben, die Situation ſo kritiſch darzuſtellen,
wie geſchehen. Der politiſche Horizont im Orient iſt ſehr
düſter, dies durch geeignete Beleuchtung hervortreten zu
laſſen, haben die Worte Smolka's und Tisza's bezweckt.
Von der ruſſiſchen Begehrlichkeit und Brutalität iſt zu be-

fürchten, daß ſie die Intereſſenſphäre Oeſterreichs, ſo enge

dieſelbe um des Friedens willen auch ſchon gezogen wird,
nicht reſpektiren, und darum hat man der ruſſiſchen Diplo-
matie zugerufen, daß es eine Grenze giebt, die nicht ungeſtraft
verletzt werden darf. Von allen Seiten ſind die Reden der
Delegationspräſidenten entſprechend gewürdigt worden.
Einige Wiener Blätter meinen jedoch, daß Smolka und
Tisza in gar zu düſtern Farben gemalt haben. So ſagt
die Preſſe: Die Kundgebung Smolkas ſei als eine War-
nung im Intereſſe des Friedens aufzufaſſen; der Gedanke
an eine unmittelbar bevorſtehende Action ſei ausgeſchloſſen
und der Redner habe wohl im Hinblick auf die Schwierig-
keiten des Augenblicks nur der Thätigkeit der Delegationen
eine Richtſchnur geben wollen. Das Blatt iſt überzeugt,
es werde gelingen, eine Friedensſtörung zu verbieten. Das
Neue Wiener Tagebl. meint, Smolka habe in dem patrio-
tiſchen Beſtreben, die Forderung des Kriegsminiſters kräf-
tig zu unterſtützen, wohl etwas zu grau gemalt, und es
hält ſich überzeugt, daß der Miniſter des Aeußern das
Situationsbild mit freundlichern Farben übermalen werde.
Die N. Fr. Pr. findet, daß Graf Ladislaus Tisza wie
Smolka nur im eigenen Namen geſprochen haben können,
weshalb es gerathen ſei, abzuwarten, ob die bevorſtehende
Rede des Kaiſers und die Aufklärungen des Miniſters
Grafen Kalnoky den angeſchlagenen Ton rechtfertigen wür-
den. — Es darf freilich wohl angenommen werden, daß
die heute ſtattfindende Anſprache des Kaiſers den Ernſt der
Eröffnungsreden etwas mildern wird, jedoch dürften die letz-
teren in Rußland nicht ungehört verhallen. Der Czar mag
daraus entnehmen, daß ihm Oeſterreich die unumſchränkte
Herrſchaft auf dem Balkan nicht zuerkennen kann und will.
Im franzöſiſchen Miniſterium war eine par-
tielle Miniſterkriſis ausgebrochen, indem der Arbeitsminiſter

Bathaut ſeine Demiſſion einreichte reſp. auf der bereits

vor einigen Wochen eingereichten Demiſſion beſtand. Es
koſtete Schwierigkeiten genug, einen Erſatzmann zu finden.
Nach verſchiedenen vergeblichen Verhandlungen mit andern
Perſönlichkeiten fand ſich Senator Millaud endlich bereit,
das erledigte Portefeuille zu übernehmen. Charakteriſtiſch

für die Stabilität der gegenwärtigen Regierungszuſtände in
Frankreich iſt, daß bei der ganzen Affaire wiederum Cle-
menceau, der radikale Führer, mehr, als es Freyeinet
wünſchenswerth ſein konnte, in den Vordergrund trat.
Während den Ruſſen in der öſterreichiſchen und un-
gariſchen Delegation ernſtlich zugerufen, worden iſt, ihre
Begehrlichkeit zu mäßigen, operiren ſie in der alten bekann-
ten Manier ruhig weiter. Nach einer Meldung aus Teir-
nowa hat die ruſſiſche Partei am 4. ds. unter Führung
des Hauptmanns Stabokow, eines von ruſſiſchen Rubeln
beſtochenen Subjekts, die oſtrumeliſche Küſtenſtadt Burgas
überrumpelt und beſetzt. Stabokow verwendete zu dieſem
Handſtreich montenegriniſches und griechiſches Geſindel aus
den umliegenden Dörfern. Wie eine vorliegende Meldung
beſagt, wurden die Offiziere der ein Bataillon ſtarken Garni-
ſon ahnunglos überfallen und gefangen genom-
men, ebenſo die bürgerlichen Behörden. Die Aufſtändi-
ſchen verkündeten angeblich die Selbſtſtändigkeit von Bur-
gas und ernannten einen montenegriniſchen Popen zum
Befehlshaber der Militärmacht. Sodann wurde die Stadt
gegen Außen abgeſperrt, ſo daß ſeitdem unbekannt iſt, was
dort vorgeht. Die Regierung hat ſofort den Bataillonen
in Aitos und Jamboli Befehl ertheilt, gegen die Aufſtändi-
ſchen zu marſchiren. Alle Maßregeln ſind getroffen, um
binnen zwei Tagen die Ruhe herzuſtellen. Die bulgari-
ſchen Truppen werden ſofort angreifen, wenn die Aufſtän-
diſchen ſich nicht augenblicklich ergeben. Durch die Burgas-
Revolte iſt das Kritiſche der Lage ſehr vermehrt worden,
da Rußland die Aufſtändiſchen möglicherweiſe offen unter
ſeine Fittige nimmt.

Deutſches Reich.
Karlsruhe, 5. Nov. (Amtlich.) Se. Königl. Hoh.
der Großherzog haben den Nachbenannten den Orden
vom Zähringer Löwen verliehen, und zwar: a. das Com-
mandeurkreuz erſter Klaſſe dem Präſidenten der General-
direction der Königlich Württembergiſchen Staats⸗Eiſen-
bahnen, von Hofacker; b. das Commandeurkreuz zweiter
Klaſſe dem Königlich Württembergiſchen Baudirector von
Morlock und dem Vorſtand der Verwaltungs⸗ und Bau-
abtheilung der Generaldirection der Königlich Württem-
bergiſchen Staats⸗Eiſenbahnen, Miniſterialrath Dr. Schall;
c. das Ritterkreuz erſter Klaſſe mit Eichenlaub dem König-
lich Württembergiſchen Baurath Knoll in Freudenſtadt.
— Ferner haben Se. Königl. Hoh. der Großherzog die
Stelle eines Rechners und Secretärs an der Techniſchen
Hochſchule in Karlsruhe dem Verwalter des akad. Kranken-
hauſes in Heidelberg, Rechnungsrath Karl Beutel, über-
tragen, und den Reviſor Heinrich Trunzer beim Mini-
ſterium der Juſtiz, des Kultus und Unterrichts zum Ver-
walter des akad. Krankenhauſes in Heidelberg ernannt.
Karlsruhe, 4. Novbr. Der Staatsanzeiger für das
Großherzogthum Baden Nr. 39 vom heutigen Tage enthält:
a) Unmittelbare Allerhöchſte Entſchließungen Sr.
Königl. Hoheit des Großherzogs, Ordens⸗ und Me-
daillenverleihungen, Erlaubniz zur Annahme fremder Orden,
Dienſtnachrichten betreffend; b) Verfügungen und Be-
kanntmachungen der Staatsbehörden, und zwar des
Staatsminiſteriums über das franzöſiſche Konſulat in Mannheim;
des Miniſteriums des Junern betreffs der Apotheke in Haßmers-
heim und des Miniſteriums der Finanzen, die Organiſation des
Eiſenbahnsbetriebsdienſtes betr.; c) die Anzeige einer Dienſt-
erledigung und d) die Mittheilung von Todesfällen.
Kirchlich ein geſetzt iſt auf die katholiſche Pfarrei Stein-
—..——

909 Frauenloos.
Von S. v. d. Horſt.
(Fortſetzung.)

„Wollen Sie hier bleiben, gnädiges Fräulein —

„Ja, ja, ich gehe nicht fort. O bitte, eilen Sie, Herr

Baron!“ —

Er verließ das Zimmer, bald darnach erklang der Huf-

a eines galoppirenden Pferdes, und dann wurde wie-
der
herabgeſchlichen, mit angſtvollen Blicken ſah ſie in das

alles ſtill. Im Nachtkleide kam Lisbeth die Treppe

immer und flüchtete zitternd an die Bruſt ihrer einzigen

Freundin. „Iſt Mama geſtorben, Fräulein Teubner? O

agen Sie es mir, iſt ſie todt?“
Pauline küßte das weinende Kind, ſie tröſtete da, wo

br eigenes Herz blutete. Die beiden jungen Weſen ſaßen

och eng aneinander geſchmiegt, als im Morgengrauen ein
fuhr, und der Doktor kam, um die

Nur der Baron blieb bei ihm. Helles Licht umfluthete
Bett und das blaſſe Todtenantlitz, hie und da fragte
Mann der Wiſſenſchaft, er verlangte das Medieinglas
au ſehen, endlich das Waſſerglas, aus dem die Kranke ge-
teunken. Ob der Baron in den letzten Stunden bei ſeiner
emahlin geweſen, oder wer ſonſt?

Leo gab jeden gewünſchten Beſcheid. Der Arzt war

den eingetretenen
Tod und entfernte ſich dann, ohne auf die Frage nach der
rſache dieſes jähen Sterbens eine beſtimmte Antwort ge-
Leben zu haben.

Der Baron ſah ihm nach, ſo lange er den Wagen be-
merken konnte; es hatte ſich zwiſchen ſeinen Augenbrauen

eine Falte gebildet, die an dem ganzen Morgen nicht wie-

der verſchwand. Eine Wärterin aus dem Dorfe beſorgte
im Nebenzimmer die nöthigen Verrichtungen, Pauline und
Lisbeth ſaßen oben, Beide weinend und verlaſſen, da er-
ſchien plötzlich gegen Mittag ein verſchloſſener Wagen, dem
vier Herren entſtiegen, während ein fünfter, ein Gendarm
in Uniform, vom Kutſcherſitz ſprang und vor der Hausthür
Poſto faßte.
Der Baron war heimlich auf das Ereigniß dieſer Stunde
vorbereitet geweſen, er trat den Herren ruhig fragend ent-
gegen. Was gab es hier zu unterſuchen?
Die gerichtliche Commiſſion legitimirte ſich als ſolche,
und nun folgte eine abermalige, genaue Beſichtigung der
Leiche, dann erhielt Leo den vorhin erbetenen Beſcheid.
„Ihre Frau Gemahlin iſt an einer Opiumvergiftung ge-
ſtorben,“ erklärte der Unterſuchungsrichter. „Es kommt nun
darauf an, den Schuldigen zu ermitteln. Wollen Sie die
Güte haben, Fräulein Teubner herbeizuführen.“
Der Baron taumelte faſt. „Fräulein Teubner?“ wie-
derholte er. „O ich Unſeliger, — hätte ich früher ge-
Wrcber, hätte ich meiner armen Frau Alles geſagt! —
ber — —“ ö
Der Richter winkte einem Protokolliſten, und dieſer
tauchte ſchon die Feder in die Tinte. „Faſſen Sie ſich,
Herr Baron,“ ermahnte er. „Sprechen Sie ganz ruhig;
jedes Ihrer Worte wiegt centnerſchwer, wie Sie wiſſen.“
Leo zog die Klingel. „Dann bitte ich, daß Fräulein
Teubner bei dieſer Vernehmung zugegen ſei!“ ſagte er mit
feſtem Tone. „Meine Angaben ſind Schlußfolgerungen,

längſt thun ſollen.

ehe ich alſo wagen kann, ſie auszuſprechen, muß die Be-
ſchuldigte in der Lage ſein, ſich zu rechtfertigen, mir den
etwaigen Irrthum zu beweiſen..
Der Unterſuchungsrichter nickte. „Wir werden ſehen,“
verſetzte er. „Es handelt ſich hier nur um ein vorläufiges
Verhör.“
Ein Dienſtmädchen kam ängſtlich herein, und erhielt
den Auftrag, die Erzieherin zu rufen. Zwei Minuten ſpäter
trat Pauline in das Zimmer, blaß und verweint, aber ruhig;
ſie ſah fragend von einem der Herren zum andern.
„Fräulein Teubner!“ ſagte mit einer Handbewegung
der Baron.
Der Beamte muſterte forſchend das anmuthige Geſicht
des jungen Mädchens, dann wandte er ſich an den Haus-
herrn. „Sprechen Sie alſo, bitte jetzt, Herr Baron!
„Ich muß es!“ antwortete dieſer, „ich hätte es ſchon
Fräulein Teubner iſt in das Haus
gekommen als Abgeſandte meines in Amerika lebenden
Stiefſohnes, ſie ſteht mit ihm in fortgeſetztem Briefwechſel
und beſitzt irgendwo eine Vertraute, durch deren Hand ihr
Rudolf Arnſteins Zuſchriften, mit neuer Adreſſe verſehen,
zugeſtellt werden. Es iſt alſo von jeher ihre Abſicht ge-
weſen, die Bekanntſchaft mit dem jungen Manne vollſtän-
dig zu verheimlichen.“
Wieder traf ein langer Blick des Criminalbeamten das
erſchreckte Mädchen. Pauline hielt ſich kaum aufrecht, ſie
ſtützte die rechte Hand ſchwer auf einen Tiſch. „Was
will man von mir?“ bebte es halb verſtändlich über ihre

Lippen.
(Fortſ. folgt.)
 
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