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Heidelberger Zeitung — 1886 (Juli bis Dezember)

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4

ber kommt den Reichsboten ſehr ungelegen und man er-

10

nd
5 enig beunruhigenden Weiſe vollzieht.

Erſtheint

vuglich Sonntags

ausgenommen.

Preias
mit Familien-
lättern viertel-
khrlich 260.4
ausſchl. Poſtauf-
ſchlag u. Träger-
Lohn.

——

Heidelberger Zeitung.

Tagblatt und Verkündiger für die Stadt Heidelberg.

Juſerfinnagebũhr
15.Jfür die 1ſpal-
tige Petitzeile oder
deren Raum. Für
hieſ. Geſchäfts-
u. Privatanzeigen

d. Inſerate in den
Placat⸗Anzeiger.

N. A.

Donnerstag, den 9. September

1886



Auf die „Heidelberger Zeitung“, — Haupt-
lokal- und Kreisverkündigungsblatt
für den Kreis Heidelberg — werden für den
ö Monat September
bei allen Poſtanſtalten, den Briefträgern, bei der Trägern

der Stadt, ſowie bei der Expedition, Untere Neckar-

Raße Nr. 21, Beſtellungen angenommen.
* Politiſche Umſchau.
Heidelberg, 9. September.
Die Einberufung des Reichstages am 16. Septem-

Ätert nicht ohne Grund die Frage, ob eine genügende Zahl

Pflichteifrig genug iſt, dem Ruf in dieſer für parlamen-

nriſche Geſchäfte ſo ungünſtigen Jahreszeit Folge zu leiſten.
zra der Reichstag erſt nach Feſtſtellung ſeiner Beſchluß-
nigkeit und Vornahme der Präſidentenwahl ſeine Ge-
äfte beginnen kann, iſt das Zuſtandekommen eines ge-
nügend beſetzten Hauſes unerläßlich nothwendig. Ob es
gelingen wird, ein ſolches zu Stande zu bringen, mag eben
zweifelhaft ſein. Ueber die Verhandlungen des Reichstages
derlautet, es ſei immerhin nicht unmöglich, daß auch die
irZänge auf dem Gebiete der auswärtigen Politik in
Agend einer Geſtalt zur parlamentariſchen Erörterung kom-
Der⸗ Es wird davon abhängen, ob Fürſt Bismarck eine
Zebatte über auswärtige Politik wünſcht und bei den

ö eichstagsverhandlungen zugegen ſein wird. Daß aus dem
eichstage heraus die Initiative zur Erörterung dieſes

Themas ergriffen wird, darf man wohl bezweifeln. Mög-
licerweiſe gehen dem Reichstag auch noch Rechenſchafts-

ö erichte über Verlängerung des kleinen Belagerungszuſtandes

über Berlin und Hamburg zu, worüber der Bundesrath in

den nächſten Tagen Beſchluß faſſen wird. Aus der bori-
Len Seſſion ſind ferner noch die Reviſion des Servistarifs

und die Vorlage über Errichtung eines orientaliſchen Se-
minars unerledigt. Treten keine Zwiſchenfälle ein oder er-
ährt der Arbeitsſtoff nicht noch eine unvorhergeſehene Er-

dalterung, ſo wird man den Schluß der Seſſion ſchon ſehr

ald erwarten dürfen.
Fürſt Alexander hat das Land verlaſſen, in dem

ö mehr als 7 Jahre ſegensreich gewirkt hat und die Zeit

0 »intereſſanten Jugenderinnerung“ iſt damit für ihn an-
ſerochen. Oder ſollte der Fürſt doch noch einmal berufen

ö pür auf dem Schauplatz der Orientwirren eine Rolle zu

elen? Die Zukunft wird dieſe Frage beantworten! In

Ueen letzten Tagen ſeiner Regierung hat ſich der Fürſt wie-

0 ganz auf der Höhe der Situation befunden. Mit Um-
ücht und Geſchick hat er gewaltet, damit ſich ſein Fortgang
der Uebergang der Dinge in einer das Land möglichſt
Der Abſchied von
Ruten Getreuen war ein überaus herzlicher, ſeinem Volke
er in folgender Proklamation Lebewohl geſagt:

ö zalachdem ich mich von der ſchmerzlichen Wahrheit überzeugt

be, daß meine Abreiſe aus Bulgarien die Wiederherſtel-

4 Ing der guten Beziehungen zwiſchen Bulgarien und Ruß-
ö 0 erleichtern wird, und nachdem ich von der Regierung

Kaiſers von Rußland die Zuſage erhalten habe, daß

Unabhängigkeit, die Freiheit und das Recht unſeres

taates unangetaſtet bleiben werden und daß ſich niemand

ie inneren Landesangelegenheiten einmiſchen wird, er-

IMr ich meinem vielgeliebten Volke, daß ich auf den bul-

18 iſchen Thron —2—.— — —— damit vor aller Welt

zu beweiſen, wie theuer uns die Intereſſen des Vaterlandes
ſind und daß wir bereit ſind, für ſeine Unabhängigkeit alles
zu opfern, ſelbſt das, was uns noch theurer wie das Leben
iſt. Indem ich meinen aufrichtigſten Dank ausſpreche für
die Ergebenheit, die mir das Volk in glücklichen wie trüben
Tagen bewahrt hat, welche Volk und Thron ſeit meiner
Ankunft in Bulgarien zu beſtehen hatten, verlaſſe ich das
Fürſtenthum, indem ich Gott bitte und bis an das Ende
meiner Tage bitten werde, daß er Bulgarien erhalten und
unabhängig machen möge. Ich ernenne zu Regenten Stam-
bulow, Karawelow und Mutkurow. Ich befehle allen bul-
gariſchen Staatsangehörigen, ſich den Befehlen und An-
ordnungen der von mir eingeſetzten Regentſchaft zu unter-
werfen und die Ruhe im Lande zu erhalten, damit bei der
ohnehin ſchwierigen Lage des Vaterlandes jede Verwicklung
vermieden werde. Gott ſchütze Bulgarien! Gegeben in meiner
Reſidenz in Sofia am 7. Sept. 1886. Alexander.“
Wie bereits gemeldet, begiebt ſich der Fürſt über Wien und
Peſt nach Darm ſtadt, wo er jedenfalls Ende dieſer oder
Anfangs nächſter Woche eintreffen dürfte.

Deutſches Reich.
Karlsruhe, 8. Septbr. (Amtlich.) Se. Kgl. Hoheit
der Großherzog haben dem Privatdocenten Dr. Andreas
Schill an der Univerſität Freiburg den Charakter als
außerordentlicher Profeſſor verliehen, den Vorſtand der
Rheinbauinſpektion Freiburg, Oberingenieur Afons Schmitt,
in den Ruheſtand verſetzt.
Karlsruhe, 8. Sept. Der Großherzog begab ſich
geſtern früh 7 Uhr 50 Minuten von Straßburg nach
Brumath, um der Beſichtigung der 2. Cavallerie⸗Diviſion
unter Führung des Generalmajor Grafen von Häſeler bei-
zuwohnen. Die Diviſion war lt. Karlsr. Zig. in der
Paradeaufſtellung und wurde ſodann der Parademarſch im
Schritt und Trabe ausgeführt. Nach längerem gefechts-
mäßigem Exerciren erfolgte der Schluß der Beſichtigung
um 11 Uhr. Nachmittags beſuchte der Großherzog von
Brumath aus noch die Irrenanſtalt Stephansfeld, ſowie die
Pomologiſche Schule zu Gräfenburg und ſah um ½6 Uhr
die Generale, Commandeure und Stabsofftziere der 2. Ca-
vallerie⸗Diviſion, ſowie einige Herren vom Civil zum
Diner bei Sich im Hotel zum goldenen Löwen. Die Rück-
kehr nach Straßburg erfolgte nach 10 Uhr Abends. Am
heutigen Tage wird Seine Königliche Hoheit noch der Be-
ſichtigung der 30. Infanterie⸗Diviſion unter Commando
des Generallieutenant von Maſſow bei Dettweiler bei-
wohnen. Hiemit haben auch die Uebungen des 15. Armee-
corps, welchen Seine Königliche Hoheit als Inſpekteur der
5. Armee⸗Inſpektion beizuwohnen Allerhöchſten Orts be-

auftragt war, ihr Ende erreicht und beginnen nunmehr im

Laufe der Woche die großen Manöver des Corps vor
Seiner Majeſtät dem Kaiſer, bei welchen gleichfalls Seine
Königliche Hoheit'zugegen ſein wird. — Die Straßb. Poſt
meldet: Der Großherzog von Baden iſt mit dem um
4 Uhr 57 Minuten abfahrenden Zuge nach Baden⸗Baden
abgereiſt. Der hohe Herr hatte ſich jede Verabſchiedung
am Bahnhof verbeten. Auch bei ſeiner Rückkunft am
kommenden Freitag Morgen um 9 Uhr 6 Minuten iſt jeder
Empfang abbeſtellt worden.
Berlin, 8. Sept. Unter brauſenden Jubelrufen des
zahlreich anweſenden Publikums verließ Kaiſer Wilhelm

ſoeben 6 Uhr 35 Minuten mit Sonderzug Berlin, um ſich
zunächſt nach Baden⸗Baden zu begeben. Zur Verabſchiedung
waren auf dem Potsdamer Bahnhof der Stadtkommandant,
der Polizeipräſident, die zurückbleibenden General⸗ und
Flügel⸗Adiutanten, die Gräfin Perponcher, der ruſſiſche
Militärbevollmächtigte Graf Kutoſow und zahlreiche her-
vorragende Perſonen der Hofgeſellſchaft erſchienen. Der
Kaiſer ſtand bis zum Verlaſſen der Bahnhofshalle lebhaft
dankend an dem Fenſter ſeines Salonwagens. — Der
Kriegsminiſter, Generallieutenant Bronſart von
Schellendorf iſt von dem neulichen Unfall ſoweit wieder-
hergeſtellt, daß er am Samstag dem Kaiſer nach Straß-
burg nachfolgen und an den Korpsmanövern des 15.
Armeecorps theilnehmen kann. — Der Reichskanzler
hat ſich auf dem Rückwege von Gaſtein hierher eine Muskel-
zerrung oder Zerreißung zugezogen. Zunächſt beachtete er
die Sache wenig, ſchließlich ſind die Schmerzen aber ſo
heftig geworden, daß dem Fürſten jede Bewegung unmög-
lich geworden iſt und er ſich genöthigt ſieht, in liegender
Stellung zu verharren. So ſchmerzhaft auch der Zuſtand
des Fürſten iſt, ſo gibt er doch zu Beſorgniſſen gar keinen
Anlaß.
Dresden, 7. Sept. Wie ſich aus ſeiner Zuſchrift an
den hieſigen Anzeiger ergiebt, iſt der Ober ſt a. D. Ri-
chard v. Meer heimb, der bekannte Dichter der Mono-
dramen, jener Spion in Belfort geweſen, welcher den
Hütern Frankreichs ein paar ſchlafloſe Nächte bereitet
hat. Herr v. Meerheimb hatte zu ſeinem Vergnügen die
Vogeſen bereiſt und beſuchte auf eine Empfehlung in ſeinem
Reiſehandbuche hin auch den bei Belfort gelegenen Ballon
de Servance, wobei er nicht beachtet hatte, daß der Zu-
tritt zu dem befeſtigten Gipfel des Berges durch Aufſchriften
an kleinen Säulen verboten iſt. Der Commandant des
Sperrforts, Lieutnant Lorillard, ließ dem verdächtigen
Herrn ſeine Papiere abnehmen und ſandte ſie nach Belfort,
von wo am andern Tage die Drahtnachricht einlief, daß
der angebliche Spion ſofort freizulaſſen ſei. Oberſt v.
Meerheimb, der allerdings bis zu ſeinem Austritt aus dem
Heere das 103. Infanterie⸗Regiment in Bautzen befehligte,
betont die zuvorkommende Behandlung, die ihm trotz des
naheliegenden Mißtrauens von Seiten der Franzoſen zu
theil geworden ſei.
München, 8. Sept. Es beſtätigt ſich, daß nächſter

Tage eine Verordnung des Prinzregenten zu erwarten

ſteht, durch welche für die geſammte bayeriſche Armee als
Kopfbedeckung der ſogenannte Gendarmeriehelm (die
Pickelhaube) mit dem bayeriſchen Wappen ſtatt des Raupen-
helmes eingeführt wird.
Darmſtadt, 8. Sept. Prinz Ludwig von Batten-
berg trifft heute hier ein. —
Oeſterreichi ſche Monarchie.
Wien, 8. Sept. Das Fremdenblatt erklärt die Mel-
dung, daß Oeſterreich und Deutſchland dem Fürſten
Alexander von Bulgarien eine No te zu Gunſten der
Verſchwörer überreicht hätten, für unrichtig. Der öſter-
reichiſche Vertreter habe lediglich den Oberſten Mutkurow
bei deſſen Maſſenverhaftungen vertraulich zur Klugheit und
Vorſicht ermahnt.

Prag, 8. Sept. Der Köln. Ztg. wird von hier über

ein närriſches Geſuch berichtet, das von einigen czechiſchen
Fanatikern, an deren Spitze der Führer der czechiſchen Anti-

—:

Die Jungferſchlucht.
Geſchichtliche Novelle von H. Engelcke.
(Fortſetzung.)
Wenn auch Niemand wußte, von welcher Seite jenes

10

Sddderbenbringende Geſchoß, ob von Freundes oder Feindes
eite, geſchleudert worden war, immerhin war der Sohn

140. Dienſte des Vaterlandes gefallen, und ein weißer Stein
W. ſeine Ueberreſte auf dem Kirchhofe zu Seehof. Man
damals, als der alte Herr Reiche die Wiederherſtellung

ar geter über das Moor bei dem Miniſterium in Berlin

zrogeſetzt hatte, daß er dies hauptſächlich im Intereſſe der
eren Entfernung des Gottesackers zu Seehof von dem
ö Amenhauſe zu Wartenberg gethan, und ſo unrecht hatte
Da in dieſer Annahme auch nicht. Mehrmals in der
ö e, nunmehr ſchon ſeit Jahren, ging der alte Herr mit
Tochter nach Seehof zum Friedhofe, um dem Grabe
I, Sohnes friſche Blumen zu bringen. Meiſt fanden ſie
Lchhn den Hügel ſchon geſchmückt und es war ein offenes
f eimniß, daß dieß von Seiten der Pfarre zu Seehof
ſernb. Herr Reiche dankte dem Paſtor Curtius ſtets mit
üchen Händedruck, und Anna vergaß nie, einen freund:
he Blick hinzuzufügen. Dies war aber auch alles, was
Ah den der Familie Reiche und dem Paſtor geſchah. Das
ſah der alte Herr ja bald ein, daß ſeine Tochter am
Teefen das Vaterhaus zu Wartenberg mit der Pfarre zu


ug v. vertauſcht hätte. Aber nach Herrn Reiches Anſicht
On dies durchaus nicht an. Das immerhin bedeutende
5 war ſeit Jahrhunderten in ſeiner Familie und ſollte
auch für die Zukunft bleiben. Somit bedurfte Herr

Reiche eines der Landwirthſchaft kundigen und, da die
Kriegszeit die Aecker weſentlich verſchlechtert, eines, jene Be-
ſchäftigung wie eine Lebensaufgabe liebenden Schwieger-
ſohnes. Als ſolcher war aber der Paſtor Curtius durch-
aus nicht zu betrachten, da das Studium der alten Kirchen-
väter ihm hundertfach lieber war, als das ſchönſte
Weizenfeld. Anna dachte freilich ganz anders und meinte,
daß die Landwirthſchaft ſich für Jeden erlernen laſſe, der
ihr im Leben näher treten würde. Sie hatte dieſe Anſicht
einmal ihrem Vater gegenüber geäußert, aber freilich nur
einmal, dann nicht wieder. Der alte Herr hatte, wie dies
ſeine ſtete Gewohnheit in ähnlichen Fällen war, ohne ein
Wort zu ſprechen, leiſe gebrummt und mit dem Kopfe ge-
ſchüttelt. Anna kannte ihren Vater zu genau, um eine
Wiederholung ihrer Meinung zu wagen, ſie wußte, daß,
ſo lieb und gut der Vater war, es faſt zu den Unmöglich-
keiten gehörte, ihn von einem einmal gefaßten Vorſatze ab-
zubringen. Das Kapitel war nun ſchon ſeit beinahe zwei
Jahren zwiſchen Vater und Tochter nicht mehr beſprochen
und die Angelegenheit auch nicht mit einer Silbe erwähnt
worden, ſo daß Herr Reiche glaubte, Anna habe ihr Project
vollſtändig aufgegeben.
Wie wenig kannte der alte Herr, trotz ſeiner Klugheit,
eines Mädchens Herz!
An jenem Sonntage nun hatte unmittelbar nach der
Einweihung der neue Pfarrer Fromm dem alten Herrn
Reiche ſeinen erſten Beſuch gemacht.
Anna hatte, da ihr Vater ſich in den Scheunen befand,
den Geiſtlichen, der ruhig und ernſt eingetreten war, em-
pfangen. Das Mädchen wußte, trotz aller Beſcheidenheit

und Sanftmuth recht wohl, daß ſie ſich mit vollem Rechte
vor jedem prüfenden Auge ſehen laſſen konnte. Ihr Spiegel
mußte ihr es ja täglich ſagen, daß ſie eine prachtvolle, das
gewöhnliche Maß überſchreitende, überaus ſchlanke und bieg-
ſame Geſtalt beſaß, daß ein reiches blondes Haar die
friſche ſchöne Stirn umrahmte und auf den üppigen Wan-
gen die ſanfte Röthe blühender Jugend erſchien. Was ihr
Spiegel ihr aber nicht ſagte, was jedoch die ganze Um-
gegend einſtimmig ihr zuerkannte, war: daß ein zauberhaft
ſeliger und freundlicher Blick dem tiefblauen Auge des
Mädchens entſtrömte, und die ſchwellenden Lippen, ſobald
ein leiſes Lächeln ſie öffnete, unbeſtritten erkennen ließen,
daß ein treues, fröhliches und vertrauendes Herz im Buſen
des Mädchens wohne. Der Pfarrer Fromm ſchien bei
ſeinem Eintritte in die Wohnſtube von allen dieſen Eigen-
ſchaften Annas ſo gut wie nichts zu ſehen. Mit nieder-
geſchlagenen Augen ſtand er vor ihr und nur die leiſen Worte:
„Rufen Sie Ihren Vater, ich habe mit ihm zu ſprechen,“
drangen an ihr Ohr.
Sie that, was ihr geheißen und ging dann in die
Küche, um den Weggang des Pfarrers abzuwarten.
Wohl über eine Stunde verging, und als er ſich endlich
entfernte, hörte ſie, wie er freundlich dankend die Ein-
ladung ihres Vaters, zum Mittageſſen da zu bleiben, mit
dem Bemerken ablehnte, daß ſeine Wirthſchafterin, die er
mitgebracht, zum erſtenmale die Mahlzeit im neuen Pfarr-
haus ſchon für ihn bereitet habe.
(Fortſ. folgt.)
 
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