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Heidelberger Zeitung — 1886 (Juli bis Dezember)

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https://doi.org/10.11588/diglit.52470#0645

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Gralis⸗Auſnahme
d. Inſerate in den
Placat⸗Anzeiger.

Ir. 290.

Kreitag, den 10. Jezember

1886.

* Politiſche Umſchau.
Heidelberg, 10. December.
Die Berliner fortſchrittliche Preſſe iſt außer ſich vor
Entzücken über den Sieg, den ihre Partei am 6. ds. Mts.
Iim 1. Berliner Wahlkreis (Wahl des Fortſchrittlers Klotz
in den Reichstag) davongetragen. Wenn dabei nicht gar
zu arger Humbug getrieben würde, ſchreibt die Nationall.
Correſp., hätte man keinerlei Anlaß, ſie zu ſtören. Aber
wenn der Verſuch gemacht wird, dieſem Siege eine ganz
beſondere Bedeutung als politiſches Anzeichen und zwar
auch über den Umkreis von Berlin hinaus zu geben, ſo
muß man doch an die Niederlage erinnern, welche die
kſüddeutſchen politiſchen Freunde der Berliner Fortſchritts-
partei am ſelben Tage in Mannheim erlitten. Von
dieſer wird in der betr. Preſſe um ſo weniger geſprochen.
Und dabei hat ſich in Mannheim offenbar ſehr viel mehr
ereignet als in Berlin II. Hier iſt mit Noth und Mühe
Emit 200 Stimmen über die abſolute Mehrheit ein von der
Fortſchrittspartei immer beſeſſener Wahlkreis mit Erfolg
vertheidigt worden, in Mannheim hat die ihr im weſent-
klichen entſprechende Volkspartei einen ſeit längerer Zeit be-
ſeſſenen Wahlkreis in der unrühmlichſten Weiſe an die
Nationalliberalen verloren. In der unrühmlichſten Weiſe,
denn ſie verlor ihn, indem ſie nicht einmal einen eigenen
Candidaten aufſtellen konnte, und ſie vermochte den Sieg
der verhaßteſten Gegner nicht einmal dadurch zu verhindern,

wahl in das ſocialiſtiſche Lager übergingen.
Die franzöſiſche Miniſterkriſis iſt beendet.
Goblet hat ſich durch vieles Zureden Grevy's erweichen
laſſen, ein neues Cabinet zu bilden. Die Namen der neuen
Miniſter findet der Leſer an anderer Stelle. Für Deutſch-
kland iſt vor Allem von Intereſſe, daß auch der Fahnen-
träger der Revanche, General Boulanger, in dem neuen
Cabinet vertreten iſt. Ohne ihn geht es heutzutage in
Frankreich nun einmal nicht mehr. Er iſt die politiſche
Sonne Frankreichs, der patriotiſche Fixſtern, um den ſich
das Dichten und Trachten der Franzoſen dreht. Der neue
Miniſterpräſident René Marie Goblet, Deputirter für
das Somme⸗Departement, geb. am 26. September 1828
in Aire (Pas de Calais), iſt, man möchte ſür Frankreich
ſagen, ſelbſtverſtändlich, Advocat und ließ ſich 1850 in
Amiens nieder, wo er Stabträger der Advocaten und nach
dem 4. September 1870 Generaladvocat wurde. Goblet
iſt als Republikaner in der Wolle gefärbt und war 1869
Mitbegründer des demokratiſchen Blattes Progrôs de la
Somme und Mitglied des Generalraths für den nordöſt-
lichen Canton des Somme⸗Departements. In der National-
verſammlung ſaß er auf den Bänken der Linken und war
Mitglied der Gruppe der Union Republicaine; am 24. Mai
1873 ſtimmte er für Thiers und am 17. Novbr. gegen das
Septennat der Präſidentſchaft. 1879 wurde er Unter-
ſtaatsſecretär des Juſtizminiſteriums, 1882 Miniſter des
Innern im damaligen Cabinet Freycinet, dann im Cabinet
Briſſon, 1885 Miniſter des Unterrichts und der ſchönen
Künſte und behielt dieſen wichtigen Poſten auch unter dem
letzten Miniſterium Freycinet. Goblet ſteht mit den Op-
portuniſten und beſonders mit Ferry in Unterrichtsfragen
auf gleichem Boden und hat das Elementarſchulgeſetz durch-
gebracht, das den Clericalen ein Dorn im Auge iſt. Schon
deshalb wird Goblet die ganze Rechte in unerbittlicher

daß die Führer mit einem Theil der Partei für die Stich-

Feindſchaft auf Schritt und Tritt im Wege finden. Mit
den Opportuniſten ſteht er aber nur in der Unterrichtsfrage
in vollem Einvernehmen; Clemenceau wird ihm ſchon
darum nicht hold ſein, weil ihm ein Cabinet Floquet lieber
geweſen wäre. Man ſieht alſo, daß das neue Miniſterium
nur auf einem ſehr unſicheren Fundamente aufgebaut iſt.
Es iſt ſchon lange her, daß man in Frankreich
keinen Espion prussien entdeckt hat. Glücklicherweiſe
iſt von der bekanntlich ſo überaus findigen Pariſer Polizei
dieſer Mangel, welcher bedenklicher zu werden drohte, als
die Abweſenheit verantwortlicher Miniſter, gehoben worden.
Wie der Intranſigeant meldet, wurde in einer der letzten
Nächte von Schutzleuten ein Mann auf dem Boulevard
St. Germain leblos liegend aufgefunden und nach der
Wache gebracht, wo man feſtſtellte, daß er am Kopfe ver-
wundet war. Wieder zu ſich gebracht, verweigerte er jede
Auskunft über ſeine Perſon und den Urſprung ſeiner Ver-
letzung und rief (auf franzöſiſch): „laßt mich zufrieden,
Ihr Schw . . . . Franzoſen!“ Vor dem Polizeicommiſſär
geſtand er jedoch ein, ſchreibt wörtlich der Intranſigeant,
daß er Preuße ſei, Yung Fritz heiße, im 45. Lebensjahr
ſtehe und in Württemberg geboren ſei. Dieſer Mann
bewohnt ſeit mehr als 20 Jahren das Departement Seine⸗et-
Oiſe und bezeichnet ſich als Hirten, folgt aber in Wirklich-
keit den Schafheerden nur, um die Umgebungen von Paris
zu ſtudiren. Er iſt übrigens anſtändig gekleidet und ſeine
Börſe war gefüllt. Beim Verhör bemerkte der Beamie,
daß dieſer Mann unterrichteter ſei, als er es zeigen wollte.
Man glaubt mit einem preußiſchen Spion zu thun zu haben.
Frankreich iſt gerettet!

Deutſches Reich.
Karlsruhe, 9. Dez. (Amtlich.) Durch Allerhöchſte
Kabinets⸗Ordres iſt Folgendes beſtimmt worden: 2. Ba-
taillon (Heidelberg) 2. Bad. Landwehr⸗Regiments Nr. 110:
Schäffer, Unterarzt der Reſerve zum Aſſiſtenzarzt 2.
Klaſſe der Reſerve befördert. — 28. Diviſion: v. Keßler,
Generallieutenant, beauftragt mit der Führung der 28. Di-
viſion, zum Commandeur dieſer Diviſion ernannt.
Berlin, 9. Decbr. Beim Reichstage ſind bereits
über 200 Bittſchriften eingegangen. Eine große Zahl
derſelben, beſonders von Vorſtänden der Ortskrankenkaſſen
überreicht, bittet um Abänderung des Arbeiter⸗Krankenver-
ſicherungsgeſetzes, beſonders um Aufhebung der Carenzzeit.
Eine weitere Reihe von Geſuchen betrifft Abänderungen der
Gewerbeordnung, beſonders wird die Einſchränkung des
Hauſirhandels in Anregung gebracht. Die „Freie Organi-
ſation junger Kaufleute“ in Berlin wünſcht, daß der
Krankenkaſſenzwang auf die Handlungsgehilfen von ganz
Deutſchland ausgedehnt werde. Sehr viele Nummern be-
treffen die Zollgeſetzgebung. Mehrfach wird gegen Einfüh-
rung eines Zolles aus Rohkupfer, um Aufhebung des Ein-
gangszolles auf Erdölfäſſer, um Steuerfreiheit der Maltoſe
gebeten. Der rheiniſche Bauernverein — Frhr. v. Loe —
bittet dagegen wiederum um Erhöhung. der Eingangszölle
für ausländiſche Weine und für Käſe. Zahlreich
ſind auch in dieſem Jahre die Bittſchriften um Aufhebung
des Impfzwanges. Wie im vorigen Jahre bitten auch
diesmal eine Reihe landwirthſchaftlicher Vereine, daß der
Reichstag auf das Zuſtandekommen der internationalen
Doppelwährung hinwirken möge. Der deutſche Freidenker-

bund bittet um fakultative Einführung einer nicht religiöſen
Eides formel ꝛc.
Berlin, 9. Decbr. Die Reichstagscommiſſion
für das Militärgeſetz hat heute ihre Arbeiten be-
gonnen. Es wird darüber berichtet: Bei Eröffnung der
Verhandlungen, welchen eine große Zahl von Mitgliedern
des Bundesrathes und des Reichstages beiwohnte, erklärte
der Vorſitzende, Graf Balleſtrem, daß er in ſeiner

Stellung als Vorſitzender ſehr gerne bereit ſei, die Arbeiten

nach Möglichkeit zu fördern, und daß er, da ſeitens der
Regierung die Geheimhaltung der Verhandlungen im
Intereſſe der Sache für nöthig gehalten würde, die Mit-
glieder der Commiſſion um ihre Mitwirkung erſuche. Dem
gegenüber bemerkte Abg. Richter, eine völlige Geheim-
haltung ſei unmöglich, denn dann könnte man ja das
Material auch nicht im Plenum verwenden. Vieles von
dem vertraulichen Material ſei den Fachleuten ſchon bekannt
und nur deſſen Verwerthung verhindere man durch die
Bezeichnung „vertraulich“. Kriegsminiſter Bronſart v.
Schellendorff bittet, gewiſſe Zahlen, die noch nicht be-
kannt ſeien, geheim zu halten; ſie wenigſtens nicht in die
Preſſe und in das große Publikum zu brin gen. Er habe
die Abſicht, in voller Offenheit mit der Commiſſion zu ver-
kehren; daher bitte er, gewiſſe Angaben vertraulich zu be-
handeln, allerdings nicht den Reichstagsmitgliedern gegen-
über. Geſchehe das nicht, ſo werde er ſich in ſeinen Mit-
theilungen einſchränken müſſen. Die Vorlage ſei deshalb
eilig, weil das Mobilmachungsjahr mit dem 1.
April beginne. Man mache es der Militärverwaltung
unmöglich, die nothwendigen Aenderungen im Mobil-
machungsjahr rechtzeitig zu treffen, wenn die Vorlage nicht
bis zu Neujahr erledigt ſei. Es ſei nicht ſeines Amtes,
über die auswärtigen Verhältniſſe der Commiſſion Mitthei-
lungen zu machen, und er wiſſe nicht, ob der Reichskanzler
genaue Auskunft über die Chancen des Friedens zu geben
für angebracht erachte. Jedenfalls ſei die Möglich keit
eines Krieges nicht ausgeſchloſſen. Er wolle die
rein politiſchen Fragen außer Acht laſſen, denn er ſei im
Stande, die Vorlage aus rein militäriſchen Gründen zu
vertreten. Hierauf machte der Kriegsminiſter Mittheilungen
über die öſterreichiſchen und ruſſiſchen Wehrverhältniſſe, die
ſich zur Veröffentlichung nicht eignen und ſetzte auseinander,
daß die Kriegstüchtigkeit von der Maſſe der vorher ausge-
bildeten Mannſchaften abhänge. Deutſchland müſſe jeden-
falls auf eigenen Füßen ſtehen. Der Miniſter wendete
ſich weiter gegen Richter's Rede und ſuchte nachzuweiſen,
daß gegenüber der franzöſiſchen Armee eine Verſtärkung
unſerer Armee nothwendig ſei, er ſchilderte die Disloca-
tionsverhältniſſe in Deutſchland, Rußland und Oeſterreich.
Die allgemeine Lage könne er nicht ſchildern, die könne
ſich in wenigen Wochen ändern, ihre Unſicherheit aber
zwinge uns, uns militäriſch ſicher zu ſtellen. Das Sep-
tennat bittet er nicht abzukürzen, es habe ſich bewährt und
eine Abkürzung deſſelben würde zu einer Aenderung des
Syſtems führen müſſen. ö
Berlin, 9. Dez. Die zu Ehren des Prinzregenten
von Baiern geſtern im kronprinzlichen Palais ge-
gebene Abendgeſellſchaft nahm einen glänzenden Ver-
lauf. Die verſammelten Gäſte empfingen den Prinzregenten
Luitpold, der die Kronprinzeſſin am Arm führte, wäh-
rend der Kronprinz mit der Prinzeß Victoria, dem Prinzen


189 Seemannsblut.
ö Von Balduin Möllhauſen-
(Fortſetzung.)
„ „Minuten um Minuten gingen dahin. Das Schilf
nahm ſein Ende; ſtatt deſſen wiſperten die langen Binſen,
indem ich mir einen Weg weiter bahnte, doch vergeblich
lugte ich nach dem bekannten Kanal aus. Und ich wußte,
daß ich 'nen Weg gemacht hatte, zweimal ſo lang wie da-
mals, vertröſtete mich aber damit, daß ich längere Wen-
dungen geſchlagen haben möchte. Es fuhr mir wohl durch
den Kopf, daß ich mich vielleicht verirrt habe, allein den
Gedanken gab ich nicht von mir, um das theure, üße Kind
auf meinen Armen nicht zu erſchrecken. Dagegen mahnte
ich zur Geduld und verſprach, daß wir bald zur Stelle
ſeien. Denn ſie ſagte, daß das Moor gefährlich wegen
der Sumpflöcher, und von Leuten wollte ſie gehört haben,
die ſich dort verirrten, ſeien nie wieder zu Tage gekommen,
worauf ich ſie damit beruhigte, daß wir nur umzukehren
brauchten, um ſolcher Gefahr auszuweichen. Endlich aber,
als immer noch kein Kanal in Sicht kam, mußte ich
eingeſtehen, wohl 'ne Kleinigkeit vom richtigen Cours ab-
Hefallen zu ſein.
„Da zitterte das arme Ding auf meinen Armen wie'n
Schnellſegler, der über'n Korallenriff hinſchrammt, und
als ich plötzlich den Grund unter den Füßen verlor und
ne halbe Elle in weichen Schlamm eintrat, da ſchlang ſie
beide Arme um meinen Hals und ängſtlich bat ſie, um-
zukehren oder ſie wenigſtens an meiner Seite einherſchreiten
u laſſen.

„Umkehren mußt' ich freilich, denn der nächſte Schritt
ſchein, mocht's ihr zu viel werden.

hätte uns vielleicht in drei, vier Faden Schlamm hinab-
geführt. Aber ſie mit ihren kleinen Füßen im Waſſer
waten zu ſehen, ging mir gegen die Natur — bei Gott,
Dick, auch widerſtrebte mir, daß ſie die Arme von meinem
Halſe nehmen ſollte. Verblendeter Thor, der ich war; da
rechnete ich mir's als 'n Großes an, daß ich ſie trug, ſie
mich vertraulich umarmte, wie nen Geliebten! Verdammt,
Dicky, ich wiederhol's: Jeden lahmen Gaul hätte ſie ebenſo
zärtlich umſchlungen, um's Gleichgewicht nicht zu verlieren.
Aber Dick, ich war damals nicht ſehr viel älter, als Du
heute, und in mein Blut war's gefahren, wie'n Sturm-
wetter, in mein Gehirn wie Wetterleuchten, und daher mag's
gekommen ſein, daß ich den Cours mißte, und. nachdem der
erſt fort, war's zu ſpät. ö
„Ja, ich kehrte um und berechnete die Richtung auf's
Ufer zu, ſo gut es eben wollte, und das war 'ne mißliche
Sache ohne Compaß, ohne Sonne und Mond — um die
Geſtirne hatte ich mich in meinem Leben nicht viel ge-
kümmert. Und ſo iſt meine Berechnung wohl nicht viel
werth geweſen, denn ich ging und ging, und ob der Boden
auch wieder feſt wurde, wollt's doch kein Ende nehmen.
„Dazu kam, daß das Mädchen — Gott ſegne noch

heute ihr ſüßes Herz — ſchwerer und ſchwerer wurde und

mir's vorſchwebte, daß, wenn wir die Jolle oder das Ufer
nicht bald erreichten, ich zuſammenbrechen mußte. Was
dann d'raus wurde, mochte n' Auderer wiſſen.
„Juana war muthiger, als ich ihr zugetraut hatte. Sie
ſprach lange kein Wort. Ich calculir', ſie wollte mich nicht
kränken durch 'ne Frage oder daß ſie Angſt verrieth. Erſt

als ich athmete wie 'ne ſchnarchende Robbe im Sonnen-

„„Railhy,““ ſprach ſie, „„wir haben uns verirrt, und
das iſt meine Schuld. Denn mit 'ner Laſt auf dem
Arm, zumal in finſterer Nacht, kann in ſolchem Dickicht
kein Menſch ſeinen Weg finden.“ꝰ Darauf bat ſie mich,
ſie herunter zu laſſen, um Bord an Bord mit wir weiter
zu gehen.
„Ich antwortete, daß wir's noch 'ne kurze Zeit ver-
ſuchen werden, hatte aber kaum ausgeſprochen, da bemerkte
ich, daß die Binſen ringsum etwas lichter wurden. Eine
Laſt fiel mir von der Seele. Schärfer lugte ich aus. In
geringer Entfernung entdeckte ich's wie offenes Waſſer,
und ich meinte, das könnte nur der Canal ſein. Doch zu
meinem Schrecken fühlte ich den Boden abermals unter
mir nachgeben. Bis über die Knie ſank ich ein. Ich
glaubte, daß es mit uns hinwegging in die Erde hinein,
als ich plötzlich wieder 'nen reg'lären Ankergrund fand.
Juana ſtieß 'nen Ruf aus, ermannte ſich aber, als ich
ihr zuſchwor, daß es nichts zu bedeuten habe. Und doch
konnte ich keinen Schritt vorwärts oder rückwärts treten,
denn unter mir regte es ſich hinterliſtig, als hätte mich 'n
Stein oder 'n verſenkter Baumaſt getragen. In dieſer
Noth verſchärften ſich meine Sinne, und da entdeckte ich,
kaum zwei Ellen von mir, die Jolle, über die ich ſo lange
hinweggeſehen hatte.
„„Gott ſei Dank!““ kam's mir aus der zuſammenge-
ſchnürten Bruſt; denn keine drei Minuten mehr hätt' ich's

geſchafft. (Fortſ. folgt.)

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