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Heidelberger Zeitung — 1886 (Juli bis Dezember)

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https://doi.org/10.11588/diglit.52470#0373

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6 61 Irſerkiansgetühr
(glich Sonntags 9 15.3fürdie iſpal-
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ſib .. ertel⸗ — 18 bedeut. ermäßigt.
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Huag u. Träger⸗ 4 d. Inſerate in den
Lohn. Placat⸗Anzeiger.
— Tagblatt und Verkündiger für die Stadt Heidelberg.
N.
. 2. *
N. 228. Mittwaoch, den 29. September 1886
——

Auf die „Heidelberger Zeitung, — Haupt⸗ truppen bezweckte, wurde damals abgelehnt. Da Deutſch⸗ wachſam ſein, ohne jeden Augenblick in lächerliche Beſtürzung zu
lokal- und Kreisverkündigungsblatt land in dieſer Hinſicht ſelbſt hinter Staaten zweiten Ran⸗ llebe ſich püten, dſe Sucht nermutbigen
für den Kreis Heidelberg — werden fur das ges zurückſteht und die Erweiterung, bezw. Sicherung unſerer Die Aeußerung eines Franzoſen, der ſeinen ſpionen-

IV. Ouartal ; Colonien früher oder ſpäter es doch unvermeidlich machen ſüchtigen und dünkelkranken Landsleuten einmal ein bischen
ö u allen Poſtanſtalten, den Briefträgern, bei der Trägern wird, geeignete Streitkräfte für überſeeiſche Zwecke zur Ver⸗ die Wahrheit ſagt, verdient immerhin regiſtrirt zu werden.
x ü er Stadt, ſowie bei der Expedition, Untere Neckar⸗ fügung zu haben, ſo dürften ſachliche Gründe genug vor⸗ Das bisherige Auftreten des Generals Kaulbars in
aße Nr. 21, Beſtellungen angenommen. handen ſein, um eine entſprechende Vermehrung der Marine-

ö Neu eintretende Abonnenten erhalten das Blatt bis
Sevytember gratis zugeſtellt.
* Pol itiſche Umſchau.
ö Heidelberg, 29. September.
Das Frankfurter Journal widmet in einer ſeiner letz-
n Nummern der Perſönlichkeit und künftigen Wirkſamkeit
in Erzbiſchofs Dr. Roos einen aus Baden datirten
iern Artikel, in welchem ausgeführt wird, daß Dr. Roos
ſerzeit von dem Standpunkte ausgehen dürfte, „daß ihm
der großherzoglichen Regierung nicht eine feindliche,
uudern eine befreundete Potenz gegenüberſteht, die geneigt
„Innerhalb der durch die Staatsgeſetze und das Staats-
ool feſt und unverrückbar gezogenen Grenzen auch der
0 che zu gewähren, was ihr gebührt.“ In dieſem Sinne,
at das genannte Blatt dann, hat auch der Präſident des
altusminiſteriums bei dem Feſtmahl in Freiburg in ſeinem
rinkſpruch auf den Erzbiſchof geſprochen, wenn er der
offnung Ausdruck gab, daß derſelbe im Geiſte des ver-
irbenen Orbin fortbauen werde an dem Werke der Ver-
udigung. Bei Diners werden keine zur Feſtlegung in
zdotokollen geeigneten Programmreden gehalten. Darum
cheint es uns eigentlich ſehr überflüſſig, wenn ein libe-
lles badiſches Blatt an den Miniſter die Aufforderung
ch authentiſcher Veröffentlichung ſeiner Tiſchrede richtet.
ür meinen, wer in unſerem öffentlichen Leben erfahren
, könnte wiſſen, daß der Miniſter Nokk nicht der Mann
An iſt, zwiſchen Braten und Deſſert Dinge zu reden,
Ache, über das Maß der artigen Begrüßung hin-
Egehend, der Regierung hinſichtlich ihrer Politik
Präjudiz ſchaffen. Bei einem ungleich wichtigeren
hat auch der Erzbiſchof dieſe Linie nicht verlaſſen.
15 den vom Erzbiſchof dieſer Tage erlaſſenen Hirten-
at anbelangt, ſo iſt er durchaus objektiv abgefaßt, ent-
auch nicht ein Wort über eine angebliche Bedrängung
iel irche, nicht ein Wort über die noch zu erſtrebenden
le, und auch da, wo der Altkatholiken Erwähnung ge-
eht, nicht eine Andeutung hinſichtlich der denſelben ein-
gäumten und von der römiſchen Kirche beſtrittenen Rechte.
Prr glauben nicht zu irren, wenn wir annehmen, daß
.5 Verhältniß zwiſchen Staat und Kirche in Baden ſich
nernd ſo geſtalten werde, daß alle, die guten Willens
nr ſich damit einverſtanden erklären können. Und mehr
u man ja eigentlich nicht verlangen.
Die eingetretene Theilung des Seebataillons,
welchem nunmehr je 3 Compagnien in Wilhelmshaven
Kiel garniſoniren, während bisher in erſterem Hafen-
Rrenur 2 Compagnien und in Kiel 4 Compagnien lagen,
yſte nach der Köln. Ztg. als Vorbereitung für eine Ver-
ehrung dieſes Truppenkörpers anzuſehen ſein. Es heißt
W Daß das Seebataillon in ſeiner bisherigen geringen
ürte den Anforderungen des Flottendienſtes nur unge-
wund entſprechen konnte, war ſchon lange allgemein be-
ut. Eine vor Jahren beim Reichstage eingebrachte

. eine ſachgemäße Vermehrung unſerer Marine-

2
Ei

truppen wünſchenswerth erſcheinen zu laſſen. Bie jetzt hat
in allen ſolchen Fällen das Matroſenperſonal zum Dienſte
an Land verwandt werden müſſen, und ſtets mit gutem
Erfolge. Daß aber in Kriegszeiten die Bemannung der
Flotte nicht dazu da iſt, um im Landkriege, bezw. in der
Vertheidigung der Colonien thätig zu ſein, liegt auf der
Hand. Von anderer Seite aus iſt ſeinerzeit die Errichtung
einer beſondern aus freiwillig Geworbenen beſtehenden
Colonialarmee anempfohlen worden. Hiervon iſt es
aber wieder ſtill geworden, obgleich auf die Dauer dieſe
Frage nicht zu umgehen ſein duͤrfte. Am nächſtliegenden
bleibt immer die Nutzbarmachung der Eingeborenen für
militäriſche Zwecke, aber dies kann ſich doch ſtets nur auf
das Heranziehen zum Dienſte des gemeinen Soldaten be-
ziehen, während Unterofficiere und Officiere unter allen
Umſtänden dem deutſchen Heere zu entnehmen wären. Die
ganze Angelegenheit iſt augenblicklich noch nicht ſpruchreif,
wird aber im Auge zu behalten ſein, trotz des unausbleib-
lichen Geſchreis derjenigen, die alle Aufwendungen für die
Colonien, ſowohl materielle als perſonelle, grundſätzlich ab-
zuweiſen für gut befinden. Aber der natürliche Gang der
Ereigniſſe dürfte auch hier entſcheidender wirken als alle
theoretiſche Weisheit.
Den beſonneneren Franzoſen wird die „Spionen-
riecherei“ der Chauvins allmählich doch zu bunt. Arthur
Ranc gibt heute dieſer Stimmung in der Republ. Frangaiſe
beredten Ausdruck, indem er einzelne Fälle aufführt, in
denen ſich die Pfleger dieſes thörichten Sports hervorragend
lächerlich gemacht hatten. Unter anderem erinnert er an
den Fall, wo es hieß, 200 italieniſche Offiziere hätten ſich
in die franzöſiſchen Alpenvereine aufnehmen laſſen, um die
Grenzpäſſe und Lage der Sperrforts beſſer kennen lernen
zu können; eine Nachricht, die ſelbſtverſtändlich von Grund
aus erlogen war. Ranc ſchließt dann ſeine Betrachtungen
mit Folgendem:
Es iſt dieſe Spionenriecherei ein recht bedauerliches Uebel,
welches dem Auslande keine hohe Anſchauung von unſerer Be-
ſonnenheit und Kaltblütigkeit geben kann. Alle dieſe Zwiſchen-
fälle, alle dieſe Verhaftungen von vermeintlichen Spionen, alle
dieſe Senſationsartikel gelangen zur Kenntniß unſerer Nachbarn
und werden von ihnen nicht ohne einigen Grund verſpottet. Man
ſollte ſich doch hüten, in den Wahn der erſten Tage der Bela-
gerung von Paris zurückzuverfallen. Die Spionenſeherei und
hauptſächlich da, wo es keine Spione gibt, iſt ſogar mit einigen
praktiſchen Unzukömmlichkeiten verbunden. Während des Krieges
wurden die Sendlinge, welche die Regierung von Tours und
Bordeaux nach Paris ſandte, die Agenten der Recognoscirungs-
bureaux im Kriegsminiſterium auf Schritt und Tritt angehalten,
nicht von den Preußen, ſondern von den franzöſiſchen Behörden.
Herr de Freycinet muß ſich deſſen erinnern. Er kann nicht ver-
geſſen haben, wie ſehr der Berichterſtattungsdienſt unfreiwillig
grade von denjenigen beeinträchtigt wurde, welche darin die größte
Unterſtützung hätten finden ſollen. Ich glaube, daß man ſich von
den Dingen eine eigenthümliche Vorſtellung macht und daß es
der Spione im früheren und landläufigen Sinne des Wortes nur
wenige gibt. Ihnen auf den Heerſtrazen nachlaufen, hoffen, man
werde ſie um die Forts herumſchnüffelnd einſtecken können, iſt
einfach kindiſch. Die fremden Mächte haben ſicherere und wich-
tigere Mittel, die Dinge zu erfahren. Auf alle Fälle kann man

Sofia iſt nicht dazu angethan, das Vertrauen zu erwecken,
daß die Miſſion des Generals eine „eminent friedliche“ ſei,
obgleich der General ſeinen diplomatiſchen Collegen in Sofia
gegenüber wiederholt ſeine Friedfertigkeit verſichert haben
ſoll. In einer Unterredung, welche er mit dem Miniſter
Radoslavoff hatte, entwickelte Kaulbars ſeine Anſichten. Er
warnte vor jeder Agitation zu Gunſten der Wiederwahl des
Fürſten Alexander und beſchwerte ſich darüber, daß das
ruſſiſche Conſulat von Gendarmen umſtellt ſei; er fordere
Vertrauen für den Czar und tadelte die Verbrennung der
Fahnen. Die Antworten des Miniſters waren durchaus
nicht ſo unterwürfig, wie Rußland es vielleicht erwartet
hat. Die Freilaſſung der Verſchwörer, erklärte Radosla-
voff, ſei Sache der Gerichte, die Verbrennung der Fahnen
eine militäriſche Angelegenheit, die auf den 3. Oktober feſt-
geſetzte Aufhebung des Belagerungszuſtandes ein Beſchluß
des Miniſterraths; die Beſchuldigung, daß die Regentſchaft
eine Parteiregierung, ſei grundlos, da alle Parteien, mit
Ausnahme der Zankoffiſten, in derſelben vertreten wären.
Auf den Vorwurf, daß die Regierung kein Vertrauen zum
Czar habe, bemerkte Radoslavoff, dieſe Behauptung beruhe
auf einem Mißverſtändniſſe und ſei eine Folge der der
Regierung feindlichen Intriguen. Dieſe Unterredung macht
den Eindruck, als wollte Kaulbars ſich zunächſt orientiren.
Von einem Ultimatum und der Drohung mit der Occupa-
tion iſt noch keine Rede. Rußland ſcheint nach den neue-
ſten Nachrichten das Hauptgewicht auf die Verſ chiebung
der Wahlen zu legen. Die diesbezügliche Forderung
deutet offenbar darauf hin, daß das Cabinet von Peters-
burg auf der Suche nach einem geeigneten und möglichen
Candidaten noch immer zu keinem Reſultate gelangt iſt,
und daß andererſeits General Kaulbars die Aufgabe hat,
das Terrain in Bulgarien bis zur Ankunft des neuen Für-
ſten in einem Rußland ganz und gar paſſenden Sinne her-
zurichten. Für das Verhalten der bulgariſchen Regierung
wird vielleicht die Antwort maßgebend ſein, die Tisza mor-
gen im ungariſchen Abgeordnetenhauſe auf die Interpella-
tionen über Bulgarien geben wird. ö

Deutſches Reich.

Karlsruhe, 28. Sept. Heute Mittag iſt der Prinz
Ludwig Wilhelm aus Potsdam zu längerem Aufent-
halte in Baden eingetroffen. — Heute Abend erwarten die
Großherzoglichen Herrſchaften den Beſuch des Großher-
zogs von Sachſen, welcher im Großherzoglichen Schloſſe
wohnen wird. — Morgen früh trifft der König der
Belgier zum Beſuche Ihrer Kaiſerlichen Majeſtäten in Ba-
den ein. ö ö
Berlin, 28. Septbr. Prinz Friedrich Leopold
wird am 1. October eine längere Reiſe antreten und ſich
zunächſt nach Indien begeben, wo er mit dem Herzog
und der Herzogin von Connaught, ſeiner Schweſter,
welche bereits in Bombay ſind, zuſammentrifft. Der Prinz

gedenkt bei ſeinen Verwandten mehrere Monate in Indien


Frauenloos.
Von S. v. d. Horſt.
* (Fortſetzung.)
I dedwig wagte es, den Blick zu erheben. „Warum wir
braznicht geſchrieben 2“ fragte ſie traurig. „Hermann, ach
. mir, — aber haſt Du nicht meine arme Mama von
gehaßt? Haſt Du Dich nicht mit dem Papa entzweit,
er ſie heirathete?“
1 W . Das Letztere iſt wahr,“ geſtand er.
ite ein Mädchen in Deinem Alter, — dergleichen Dinge
uz meiſtens einen Familienzwiſt hervor. Aber ſei dem,
4 1i0 ihm wolle, ſo hätte doch die Kranke keinen Mangel
un müſſen!“
Iit Das iſt auch nicht geſchehen, Hermann, da beruhige
ganz. Wir hatten in dem kleinen Orte ſo viele
chende, es waren gute Menſchen da, die immer für Mama
ö d, pe oder ein Stück Braten ſchickten, zuletzt auch
damit —“
Herr des Himmels!“ — —
lut hatte es unabſichtlich laut gedacht. Während ihn
lhentalle Fülle des Wohlſtandes in Ströme, umgab,
ad tten mitleidige Menſchen der Wittwe ſeines Vaters hie
Nug da ein Almoſen, um ſie vor dem Verhungern zu ſchützen.
kn batte er nicht gewollt, es lebte in ihm ſchon längſt
⁰ Funke des Haſſes oder Grolles mehr, aber er nahm
dnnie die Mühe, an Mutter und Schweſter zu denken,
h ergaß ihre Exiſtenz, wie er überhaupt alles Unange-
tte bei Seite ſchob. Hätte ihn zufällig irgend eine
ö erſon an die beiden verlaſſenen Frauen erinnert, ſo

„Der Fünfziger

würde er mit vollen Händen gegeben haben; da es nicht
geſchah, ſtarb Frau Günther in Noth und Mangel und
erſt die Behörden waren es, welche den reichen Mann an
ſeine unmündige, gänzlich verlaſſene Stiefſchweſter er-
innerten.
Hedwig hatte den halblauten Ausruf ihres Bruders ge-
hört und ſchwieg ſehr erſchrocken. Weshalb war er ploͤtz-
lich ſo böſe?
Der Braune lief, als gelte es, auf dieſer Fahrt das
Glück des Lebens zu erjagen; freier athmend bog der Ober-
förſter in eine Allee, die zu ſeinem Beſitzthum führte und
nach wenigen Minuten hielt der Wagen vor dem Hauſe, in
deſſen geöffneter Thür die Matrone dem Mädchen beide
Hände liebevoll entgegenſtreckte. Ein Stallburſche nahm
das Gefährt in Empfang, ein Dienſtmädcheu erhielt die
ſchreckliche Hutſchachtel, um ſie in das Zimmer des Fräu-
leins zu tragen, überall ſah aus jedem Raume, jeder An-
ordnung der behagliche Wohlſtand des Hauſes hervor, —
Hedwig glaubte ſich in einem halb beglückenden, halb
ängſtigenden Traume befangen, ſie hielt ihren Stiefbruder
für einen Kröſus, deſſen Schätze unerſchöpflich ſchienen.
Trotzdem aber kam gleich nach ihrer Ankunft eine Stickerei
zum Vorſchein. War es denn auch möglich zu leben, ohne
angeſtrengt zu arbeiten? Durfte man das?
Der Oberförſter lachte. Schon am nächſten Morgen
ſaßen Hedwig und die Paſtorin im Wagen, um in der
Stadt eine elegante Ausſteuer für das junge Mädchen zu-
ſammenzukaufen, Dinge, die ſie früher nicht geſehen, weiße
Kleider, Sonnenſchirme, Spitzen, Schmuckgegenſtände. Und

Hermann bezahlte das Alles, er drückte auch ſeiner Schwe-

ſter ein Portemonnaie mit blitzenden Goldſtücken in die
Hand, denn es konnte ja doch noch dieſe oder jene Neben-
ſache vergeſſen werden, und ſie ſollte nun einmal Alles er-
halten, was eine junge Dame für ihre Toilette braucht,
die kleine Hedwig, ſie ſollte glücklich ſein, wie er es ihr
verſprochen hatte.
Gleich einer Blume, die aus dem Schatten plötzlich in
die helle Sonne verſetzt wird, ſo entwickelte ſich in dieſer
neuen, reichen Pflege die Schönheit des jungen Mädchens
zu ungeahnter Fülle. Aus den blauen, unſchuldig blicken-
den Augen leuchteten Frohſinn und Geſundheit, das ärm-
liche Kleid war mit leichten Frühlingsſtoffen vertauſcht
worden, die matronenhafte Friſur mit einem offenen Ge-
woge lichtbrauner Locken, die zwanglos über den Nacken
herabfielen.
„Früher durfte ich mein Haar nie ſo tragen,“ ſeufzte
Hedwig. „Wenn man Geld geſchenkt bekommt, dann gibt
es ſo viele Verbote.“
Hermann erfaßte ihre beiden Hände. „Biſt Du jetzt
glücklich, Kleine 2“ fragte er freundlich, „haſt Du keinen
unerfüllten Wunſch mehr?“
Ihr ſtrahlendes Lächeln antwortete ihm hinlänglich.
„Doch noch einen!“ rief ſie. „Ich möchte, Du lehrteſt
mich fahren und reiten, Hermann!“
„Hedwig!“ ermahnte die Paſtorin.
„Laſſen Sie doch das Kind, Liebe, wir ſind ja auf
dem Lande, und ich ſelbſt gebe Hedchen den nöthigen

Unterricht!“
(Fortſ. folgt.)
 
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