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Heidelberger Zeitung — 1886 (Juli bis Dezember)

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https://doi.org/10.11588/diglit.52470#0247

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erſgeint
Alich Sonntags

ausgenommen.
— —

reis
mit Familien-
hlättern viertel-
Uhrlich 2%60.
ausſchl. Poſtauf-
Hlag u. Träger-
Lohn.

——

Heidelberger Zeitung.

Tagblatt und Verkündiger für die Stadt Heidelberg.

Juſertiauagebühr
15. fürdie 1ſpal-
tige Petitzeile oder
deren Raum. Für
hieſ. Geſchäfts-
u. Privatanzeigen

d. Inſerate in den

Placat⸗Anzeiger.

M.—

Freitag, den 27. Anguſt

1886

Auf die „Heidelberger Zeitung“, — Haupt-
lokal⸗ und Kreisverkündigungsblatt
ö für den Kreis Heidelberg — werden für den
Monat September
0 allen Poſlanſtalten, den Briefträgern, bei der Trägern
3 der Stadt, ſowie bei der Expedition, Untere Neckar-
aße Nr. 21, Beſtellungen angenommen.
Neu eintretende Abonnenten erhalten das Blatt bis

de Auguſt gratis.

——
* Politiſche Umſchau.
* Heidelberg, 27. Auguſt.
Aus dem Chaos von Nachrichten, welche in der bul-
ſariſchen Angelegenheit bisher die Welt durchflogen,
chalen ſich nunmehr als Kern zwei Thatſachen heraus:
Il die, daß Fürſt Alexander frei iſt und ferner die,
0 in Sofia wieder eine dem Fürſten ergebene Regierung
* Ruder iſt. Wir haben Beides in unſern geſtrigen
dulegrammen bereits mitgetheilt. Nach einer jüngſten Mel-
Ar aus Sofia hat Stoiloff, der neue Miniſter des
zieußern des fürſtenfreundlichen Cabinets, bereits an
e Vertreter der Mächte ein Rundſchreiben gerichtet,
R welchem er die Bildung der neuen proviſoriſchen
megierung mittheilt und die Mächte bittet, dieſe Regierung
Mnerkennen und gleichzeitig die Hoffnung ausſpricht, daß
die Mächte derſelben Unterſtützung und Vertrauen gewähren

den Fürſten wieder zur Rückkehr zu bewegen. Ob dies gelingen
wird, iſt jetzt die große Frage, um welche ſich das hauptſächlichſte
Intereſſe dreht. Es dürfte nicht Wunder nehmen, wenn
VFürſt Alexander nach den letzten Erfahrungen dem Liebes-
derben der Bulgaren gegenüber kühl bis ans Herz hinan
neiben ſollte. Jedenfalls wird der Fürſt aber eher keinen
vntſchluß faſſen, bis er ſich vergewiſſert, wie die Groß-
bachte jetzt über Bulgarien und ſeine fernere Regentſchaft
ziunen. Es wird ihm doch bemerkenswerth erſcheinen, daß
5e,den Augenblice, wo er ein Opfer des ruſſiſchen Ru-
F⸗ geworden und „heimathlos“ in der Welt herumfährt,
ſchelt Bismarck und Herr v. Giers in Franzensbad freund-
wofllich konferiren. Es iſt doch ſelbſtverſtändlich, daß
den Unterredungen der beiden Staatsmänner die bul-
dariſche Affaire nicht den unintereſſanteſten und unwichtig-
zaſten Gegenſtand bilden wird. Fürſt Alexander wird
ber alle Urſache haben, etwas von dem Ergebniß derſelben
Erfahrung zu bringen, um darnach ſeine weitere Ent-
Efedung zu treffen. Nur dann, wenn ſich die verletzte
ſnelkei des Czaren mit den jüngſten Geſchehniſſen u. „Er-
Iyden“ zufrieden gebe, u. die ruſſiſche Regierung bereit wäre, die
ſin nirarbeit des Rubels in Zukunft einzuſtellen, würde es ſich
e den Fürſten Alexander verlohnen, noch einmal das Staats-
ſaber in Sofia zu ergreifen. Sonſt wartete ſeiner wieder die-
elbe Siſyphusarbeit, die er bis heute verrichtete. Der
ſroße Alerander“ würde ſchließlich doch immer der ſtärkere
ban. Aus Berlin wird gemeldet, daß man in dortigen
Iiriſchen Kreiſen annimmt, das Wiedererſcheinen des
ürſten in Sofia würde zunächſt keine Verſchlimmerung,
Aleit auch keine Vereinfachung der Lage bedeuten. Für Europa
zleibt die Hauptaufgabe, eine ungünſtige Beeinfluſſung der
ternationalen Conjunktur durch die bulgariſchen Vorgänge
dznderhindern. Deßhalb wird betont, es ſei Angeſichts der
Wen Uncontrolirbarkeit aller von Bulgarien kommenden

werden. Nebenbei ſetzt die Regierung alle Hebel in Bewegung,

Nachrichten die Pflicht der Mächte, zunächſt ſtrengſte Zurück-
haltung zu beobachten. Somit ſind Verlautbarungen über
Entſchließungen der Cabinete, weil alles doch nur auf
bloßer Vermuthung beruht, mit Zweifel aufzunehmen.
Ueber den gegenwärtigen Aufenthalt des Fürſten Ale-
rander iſt bis zur Stunde, wo wir dies ſchreiben, noch
nichts Zuverläſſiges bekannt. Man erwartet ihn in Darm-
ſtadt, Breslau und Sofia. Während aus London telegra-
phirt wird, der Fürſt kehre nach Darmſtadt zurück, kommen
aus Bukareſt und Giurgewo Meldungen, von Ruſtſchuk ſei
ein Kriegsſchiff dem Fürſten nach Siliſtria entgegengefahren,
der ſtromaufwärts nach Bulgarien zurückkehren werde.
Intereſſant unter den vorliegenden Nachrichten iſt noch ein
Bericht des Peſter Lloyd, der angeblich die erſte authentiſche
Darſtellung eines Augenzeugen über die Abſetzung des
Fürſten enthält. Im Komplott waren darnach nur Clement,
Zankow und Gruew, deſſen Bataillon, durch zwei Kadetten-
Kompagnien verſtärkt, um 2 Uhr Morgens das Palais des
Fürſten umzingelte, und die Wachen niedermachte. Dem auf
den Lärm herbeieilenden Fürſten erklärte Gruew, die Armee
verlange ſeine Abdankung, weil er den Czaren ſchwer be-
leidigt habe. Der Fürſt erwiderte: „Wenn mich die Armee
verläßt, ſo habe ich nichts mehr hier zu ſuchen“, und unter-
zeichnete die fertige Abdankungsurkunde, worauf Fürſt Ale-
xander noch ſagte: „Gott ſchütze Bulgarien“. Er wurde
ſodann ſammt ſeinem Bruder in verſchiedenen Wagen nach
der Grenze geſchafft. Morgens wurde das Volk in die Kirche
getrieben, wo jeder Anweſende zwei Rubel erhielt. Clement
hielt den Gottesdienſt. Hierauf wurde das Volk vor das ruſſiſche
Konſulat getrieben, wo es niederknien mußte, angeblich um
den Segen zu empfangen. Auf dem Balkon neben Bogdanow
ſtanden Clement und Zankow. Die Bevölkerung er-
fuhr erſt ſpäter, was geſchehen und die Erbitterung wurde
allgemein. Da Telegraph und Poſt geſchloſſen waren, ſo
ſchickten der öſterreichiſche und der deutſche Vertreter einen
gemeinſamen Boten nach Pirot, um Depeſchen aufzugeben,
aber der Bote wurde an der Grenze zurückgehalten, worauf
der deutſche Vertreter zu Zankow ging und ſo energiſch mit
ihm redete, daß man den Boten paſſiren lieöd. Kara-
welow und Nikoſorow ſind vollkommen unſchuldig,
beide waren wüthend darüber, daß in ihrem Namen Be-
fehle ertheilt wurden, doch waren ſie anfangs ohnmächtig,
bis die energiſche Haltung der Truppen, welche außer
Gruew's Bataillon dem Fürſten treu blieben, ihnen Muth
zum Auftreten gab.
Welch Geiſtes Kind der Hochverräther Zankow
iſt, davon hat er ſchon am dritten Tage der Schlacht von
Slivnitza redendes Zeugniß abgelegt. Mit Aufbietung
aller Kräfte hatte damals Fürſt Alexander gearbeitet
und gerungen, um das ſo unerwartet überfallene und durch
den Abmarſch nach Oſtrumelien von militäriſchen Streit-
kräften entblößte Fürſtenthum vor der Vernichtung zu retten;
als es gelungen war, die Serben vor Slivnitza zu ſtellen,
hatte der Fürſt zwei Tage lang im Kampfe ſeine Truppen
angefeuert, ſich dem dichteſten Kugelregen ausgeſetzt, Ver-
ſtärkungen herangeholt, und am Ende des zweiten Schlacht-
tages ſchien der Erfolg geſichert. Da kam am Morgen des
19. Novbr. die Schreckenskunde, die Serben ſind auf einem
Seitenwege über Bresnik vorgedrungen und bedrohen jetzt
Sofia. Schnell entſchloſſen eilte Fürſt Alexander nach Sofia
zurück, um die Vertheidigung der Hauptſtadt zu veran-

laſſen, und es war die höchſte Zeit, daß er kam, denn in
allen Kreiſen der Stadt herrſchte der größte Schrecken. Das
diplomatiſche Corps wollte ſchon an die Regierung eine
Note richten, in welcher der Fürſt gebeten werden ſollte,
Sofia nicht zu vertheidigen, ſondern im Intereſſe der
Bürgerſchaft kampflos zu übergeben. Dieſen Augenblick
hielt, wie damals der Sonderberichterſtatter der Köln Ztg.
ſchilderte, Herr Zankow für den geeignetſten, mit ſeinen
unter dem Schutze des ruſſiſchen Conſulates ſtehenden An-
hängern unter der Bevölkerung umherzugehen und zu er-
zählen, wie alles ſo habe kommen müſſen, weil man von
Rußland abgefallen, wie man jetzt die Gelegenheit ergreifen
und ſich durch Verjagung des Fürſten Rußlands mächtigen
Schutz erkaufen müſſe, wie er, Zankow, im Verein mit
dem ruſſiſchen Generalconſul Kojander bereit ſei, die provi-
ſoriſche Regierung zu übernehmen, wie alle Vorbereitungen
hierzu ſchon getroffen ſeien. Damals freilich kam Herr

Zankow über dieſe Worte nicht hinaus; noch an demſelben

Tage traf die entſcheidende Siegesnachricht ein und wan-
delte den blinden Schrecken in helle Begeiſterung um. Die
Strafe aber, die ſchon damals Zankow für ſeine Hochver-
rätherei verdient hatte, wird hoffentlich jetzt dem neuen
Verſuche auf dem Fuße folgen.
Der italieniſche Miniſterrath, welcher dem-
nächſt zuſammentritt, wird ſich u. A. mit der Frage be-
ſchäftigen, wie die Cholera in wirkſamer Weiſe zu be-
kämpfen und ihre Verſchleppung und Verbreitung zu ver-
hindern iſt. Wenn auch die Seuche in den ſüditalieniſchen
Provinzen bedeutend im Abnehmen begriffen iſt, ſo lauten
doch die Nachrichten aus dem Venetianiſchen nichts weniger
als befriedigend. Der Sanitätsrath hat der Regierung

bereits ein Gutachten über die zu ergreifenden Maßregeln

eingereicht. Bei dieſer Gelegenheit wird auch die Frage,
ob die Veröffentlichung amtlicher Cholera⸗Berichte zu er-
folgen habe oder nicht, endgültig entſchieden werden. Es
wäre zu wünſchen, daß die Regierung ihren frühern Grund-
ſatz wieder aufnähme und amtliche Berichte veröffentlichte,
denn der Mangel aller zuverläſſigen Nachrichten über den
Verlauf der Seuche kann nicht nur in Italien ſelbſt, ſon-
dern auch im Auslande bloß zur Verbreitung übertriebener
und beunruhigender Nachrichten führen oder, was noch
ſchlimmer wäre, die Bevölkerung in eine gefährliche Sicher-
heit wiegen.

Deutſches Reich.
Karlsruhe, 26. Aug. (Amtlich.) Se. Königl. Hoh.
der Großherzog haben dem Betriebsinſpektor Friedrich
Hartmann in Heidelberg das Ritterkreuz 1.
Klaſſe und dem Bahnverwalter Eberhard Mütſch das
Ritterkreuz 2. Klaſſe des Ordens vom Zähringer
Löwen verliehen.
Karlsruhe, 26. Aug. Der Großherzog begab ſich
vorgeſtern früh halb 8 Uhr von Metz wieder in Begleitung
des commandirenden Generals des 15. Armeecorps nach
dem großen Exerzierplatz bei Frescati, wo um 8 Uhr ein
Exerzieren von zwei Brigaden der 1. Cavalleriediviſion
ſtattfand. Die beiden Brigaden folgten ſich in ihren
Uebungen mit je einem Zwiſchenraum von etwa 1½ Stun-
den ſo, daß die 3. Brigade unter Commando ihres derzei-
tigen Commandeurs, Oberſt von Heiſter, beſtehend aus dem
Dragoner⸗Regiment Nr. 6 und dem 5. baheriſchen Che-

1
Die Brautfahrt.
Novellette von E. Hartner.
(Schluß.)
We »Gehe mein Junge, — aber was ich geſagt habe war
1ndt Wir ſprechen uns noch, nachdem

ich mein letztes Wort.
ie Nelly geſehen habe. Mir wirbelt alles im Kopf umher,
ho. kann jetzt nichts ſagen — reiſe nicht ab, ehe ich Dich
einmal geſprochen habe!“
Erich war gegangen. Herr von Koberwitz ſah noch eine
Raßte auf die Thür, durch die er verſchwunden war, dann
Uut⸗ er ſich an die Stirn. Iſt er toll oder bin ich
mnz murmelte er kopfſchüttelnd. „Einer von uns Beiden
Rn doch toll geworden ſein, — oder vielleicht wir alle
eide 27 Er ſeufzte. „Nun zu Nelly, armes Kind!“
Nelly hatte nach den Aufregungen und Thränen des
dersangenen Abends recht gut geſchlafen, eine Thatfache,
ſets ſie ſich ſelbſt nicht ganz bewußt war. Lisbeth ihrer-
dürd atte die Nacht durchwacht und doch trat das Mert-
ihr de ein, daß ſie kein Wort ſagte, als Nelly ſich über
der Schlafloſigkeit beklagte und den ſanften Schlummer
Zet Freundin beneidete. Jetzt empfing ſie den zu dieſer
Baſ ungewöhnlichen Beſuch des Pflegevaters mit leidlicher
er ang. Sein Erſcheinen konnte ja nur eins bedeuten:
kärtlin als Freiwerber für Erich. Als ſie jedoch ſeine
lich dargebotene Hand ergriff, begann ſie ſofort ſo heftig
einetern, daß er beſorgt fragte, ob ſie krank ſei? Sie
Uhn zinte zwar, doch ihre aufſteigenden Thränen machten
nur noch ängſtlicher. Er führte ſie zum Sopha, hieß
ſich niederſeten und begann: „Ich habe Dir eine ſelt-

nicht, wie Du ſie aufnehmen wirſt, aber ich zweifle nicht,
daß Du alles als mein ſtarkes Mädchen ertragen wirſt:
Erich iſt im Begriff, abzureiſen!“
Ihre Thränen verſiegten, ſie ſah fragend in das gütige
Geſicht des Pflegevaters. „Und?“ flüſterte ſie. ö
„Weiter nichts!“
„Alſo er will mich gar nicht?“
Herr von Koberwitz ſah befangen zu Boden.
„Er will mich gar nicht!“ jubelte Nelly plötzlich. „Lis-
beth, ſo komm doch, Lisbeth! — Unſere ganze Aufregung
war umſonſt, er will mich gar nicht, dieſer reizende Menſch
will mich gar nicht heirathen! So ſei doch nicht ſo ſtumm
und ſo blaß, Lisbeth. Freue Dich doch mit mir, daß ich
auf eine ſo einfache Weiſe aus dem Dilemma komme!“
„Kinder,“ ſagte Onkel Willibald, ſobald er unter den
ſtürmiſchen Küſſen ſeiner Pflegetochter zu Athem kommen
konnte, „jetzt glaube ich, daß wir alle toll geworden ſind!“
Das Stubenmädchen trat ſchüchtern ein. „Verzeihen
Sie,“ meldete es im Tone äußerſter Beſtürzung, „ich
wußte mir nicht zu helfen. Der Herr Leutnant packt un
— und er ſagt, ich ſoll beſtellen, daß angeſpannt wird.
Er will abreiſen!“
Schon recht, Rieke! Thue, was der Herr Leutnant
befohleu und ſage ihm, ich würde gleich zu ihm kommen!
— Er muß doch wohl reiſen?“ wendete er ſich wieder den
Damen zu. „Beſtimmt ihr, denn ich habe die Direction
verloren und bin in dem Zuſtand, in dem man ſich über
nichts mehr wundert!“
„Laß ihn reiſen, Papa! — Nicht wahr, Lisbeth, es

ſame Botſchaft zu überbringen, liebes Kind. Ich weiß iſt doch beſſer, wenn er reiſt, obgleich er meinetwegen nun

auch bleiben könnte. — Aber Papa,“ und ſie wurde plötz-
lich ernſthaft und hielt den Aufſtehenden am Rockknopf feſt,
„er darf darum nicht vberkürzt werden, nicht wahr? Er
bleibt Dein Erbe, wie ich, und Du gibſt ihm jetzt, was
Du ihm zugedacht hatteſt, ſonſt würde dieſe ganze Nicht-
liebesgeſchichte mich ewig quälen!“
„Nun, wir wollen ſehen, das findet ſich Alles!“ tröſtete
Herr von Koberwitz gutmüthig. „Soll er mit polniſchem
Abſchiede reiſen, oder willſt Du ihn noch ſehen?“
„Ich will ihn jetzt lieber nicht ſehen, — ich wüßte nicht,
ob ich lachen oder weinen ſollte! Aber ſage ihm, daß ich
daß ich ihm glückliche Reiſe wünſche und daß ich mi
freuen werde, ihn wieder zu ſehen, am liebſten mit ſeiner
Frau!“
„Du biſt ſehr vorſorglich — haſt Du ihm die Frau
auch vielleicht ſchon ausgeſucht 2“ ſcherzte der Pflegevater.
„Das nicht gerade, es müßte denn Lisbeth ſein. —
Lisbeth, was meinſt Du?“
Aber Lisbeth hörte nicht, ſie war in die andere Stube

dgegangen. Daß ſie dort ihre ſtürzenden Thränen verbarg,

bemerkte Niemand.
* *

*
Am Abend dieſes Tages langte Erich in ſeiner Garni-
ſon wieder an und wurde von dem Freunde ungeduldig er-
wartet.
gedruckt?“ rief er ihm zu. „Die Brautfahrt iſt raſcher zu
Ende gegangen, als ich dachte!“ ö

„Die Brautfahrt hat ein ſehr merkwürdiges Ende ge-

„Wie ſteht's, alter Junge, ſind die Anzeigen ſchon
 
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