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Heidelberger Zeitung — 1886 (Juli bis Dezember)

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https://doi.org/10.11588/diglit.52470#0433

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deren Raum. Für
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d. Inſerate in den
Placat⸗Anzeiger.

Heidelberger Zeitung.

Ir. 242.

Ireitag, den 15. Oktober

—— I886

*Politiſche Umſchau.
Heidelberg, 15. Oktober.

In einem Artikel des Journ. de St. Petersburg kommt

die ganze Wuth zum Ausdruck, welche die ruſſiſche Di-
plomatie über den glänzenden Sieg der bulgariſchen
egierung bei den Wahlen zur Nationalverſammlung em-
pfindet. Die bulgariſche Regentſchaft wird des gröblichſten
Terrorismus angeklagt, der vor keinem Mittel zurückſchreckte,
die Wähler zu vergewaltigen. Nur ſo konnte nach dem
»officiöſen ruſſiſchen Blatt das vorliegende Wahlreſultat zu
Stande kommen. Das Journal de St. Petersburg ver-
räth uns auch, was bisher noch immer zur Ehre der Pe-
tersburger Politiker angezweifelt wurde, daß die bekannten
Ausſchreitungen des Barons Kaulbars die volle Billigung
der ruſſiſchen Regierung finden. Kaulbars ſei ſeiner Miſ-
ſion in der würdigſten Weiſe gerecht geworden, wer daran
zweifelt, der iſt des Czaren Freund nicht mehr. Zu dieſen
Zweiflern gehört aber in erſter Linie die öſterreichiſche
Regierung, denn das officiöſe Wiener Fremdenblatt bringt
zzu gleicher Zeit einen Artikel, der die Kaulbars'ſchen Helden-
thaten gebührend kennzeichnet und bezüglich der Wahlen die
Geſchicklichkeit und Beſonnenheit der bulgariſchen Regierung
lobt. Schärfer iſt der Gegenſatz der öſterreichiſchen und
ruſſiſchen Politik in der Auffaſſung der bulgariſchen Dinge
wohl noch nicht zum Ausdruck gekommen. Die Lage wird
denn gegenwärtig auch als ziemlich ernſt angeſehen,
auch in Berlin, wo man die Vorgänge ſeither mit großer
Ruhe verfolgte.
das Ergebniß der bulgariſchen Wahlen zu benutzen, um ihre
bekannten Anſchuldigungen gegen den Fürſten Alexander zu
motiviren. Sie ſagt, das Wahlergebniß ſei ein weiterer
Beweis für die Richtigkeit ihrer früheren Behauptung, daß
in der Stimmung der bulgariſchen Bevölkerung ein Grund
„zur Abreiſe des Prinzen von Battenberg nicht gelegen ſei,
die Mehrheit der Bevölkerung würde ſonſt nicht für die
von ihm eingeſetzte, keineswegs einwandfreie Regentſchaft
votirt haben. Die Beantwortung der Frage, wodurch der
Fürſt zur Abdikation veranlaßt worden ſei, laſſe nur zwei
Müglichkeiten zu: entweder habe der Fürſt die Lage nicht
erkannt und dieſelbe für ſchlecht gehalten, während ſie ihm
günſtig war und dieſe Annahme würde ungünſtiges Licht
auf ſeine ſtaatsmänniſchen Fähigkeiten werfen oder ſein
—weiteres Verbleiben ſei ihm unbehaglich erſchienen. Zweifel-
los würde der Fürſt, wenn er ausgeharrt hätte, dem Lande
wenigſtens die mit Wahlen verbundenen Stürme und Er-
regungen erſpart haben, die, wie auch immer der Ausgang
ſei, einen ſchlimmen Einfluß auf die weitere Entwickelung
Bulgariens haben müßten. Hätte die Nordd. Allg. Ztg. den
Fürſten Alexander nur zur rechten Zeit zum Ausharren er-
muthigt, anſtatt ihm damals zu ſagen, daß ſein Verbleiben
auf dem bulgariſchen Thron den Frieden Europas gefährde!
Das Leipziger Tageblatt ſchreibt: „Durch das Urtheil
des oberſten⸗Gerichtshofes iſt in Sachen Bebel und Ge-
noſſen dasjenige des königlichen Landgerichts Freiberg be-
ſtätigt und damit auch ſofort rechtskräftig geworden. Mit
der Zuſtellung des Urtheils, welche durch das Reichsgericht
geſchieht, iſt das erſtere ſofort vollſtreckbar. Es werden
ſomit die verurtheilten ſechs ſocial demokratiſchen
Reichstagsabgeordneten vorausſichtlich nicht in der
Lage ſein, in der nächſten Seſſion ihre Sitze im Reichstag
anzunehmen. Wie wir vernehmen, finden in den leitenden

Im Uebrigen ſucht die Nordd. Allg. Zig.

Kreiſen der ſocialdemokratiſchen Partei gegenwärtig Erwä-
gungen ſtatt, auf welche Weiſe es möglich iſt, die dadurch
entſtandene Lücke auszufüllen, und man ſoll ſich nicht ver-
hehlen, daß dieſe Möglichkeit nur dadurch ſich herbeiführen
lätt, daß die verurtheilten ſechs Abgeordneten für idie
Dauer des Reſtes der Legislaturperiode ihre Mandate
niederlegen.“
Das Anſiedelungswerk in den ehemals polniſchen
Provinzen Preußens entwickelt ziemlich hoffnungsvolle Aus-
ſichten, ſo daß ſelbſt deutſchfreiſinnige Preßorgane ſich der
Erkenntniß nicht länger entziehen, daß der leitende Ge-
danke der Reichsregierung bei Eröffnung ihrer Aktion zu
Gunſten des Deutſchthums ein richtiger geweſen iſt. Die
polniſchen Großgrundbeſitzer, ſelbit ſolche, die hervorragende
Stellungen in der polniſchen Nationalpartei einnehmen,
tragen kein Bedenken, ihre Güter zum freihändigen Ankauf
anzubieten, um dadurch der drohenden Subhaſtation zu
entgehen. Wenn das Coloniſationswerk in dem Maße ge-
lingt, wie es die bisherigen Ergebniſſe erwarten laſſen, ſo
wird, das ſpricht die deutſchfreiſinnig redigirte Poſener Ztg.
offen aus, innerhalb einer Friſt von zehn Jahren ſchon ein
großer Theil des polniſchen Großgrundbeſitzes der Provinz
in die Hände deutſcher Anſiedler übergegangen ſein, und die
Einwirkung dieſer Verſchiebung in den Nationalitätsverhält-
niſſen der Grundbeſitzer wird ſich im öffentlichen Leben
noch viel mehr geltend machen, wenn die Commiſſion, wie
es jetzt den Anſchein hat, bei ihren Ankäufen das Prinzip
befolgt, ihre Thätigkeit ganz beſonders den überwiegend
polniſchen Kreiſen zuzuwenden.
Ueber die Thätigkeit der internationalen Commiſſion
zur Grenzregulirung an der Oſtküſte Afrikas
ſind widerſprechende Nachrichten verbreitet worden; unter
Anderem hieß es, die Commiſſion habe ihre Aufgabe im
ganzen und großen gelöſt und die Regierungen würden ſich
auf Grund der Arbeiten der Commiſſion verſtändigen, jetzt
aber verlautet, der Voſſiſchen Ztg. zufolge, von amtlicher
Seite, daß die Commiſſion wegen der ihr von Sanſibar
aus in den Weg gelegten Hinderniſſe hätte aufgelöſt werden
müſſen. Es ſeien neue Verhandlungen nöthig, bei denen
es Deutſchlands Intereſſe wahrſcheinlich verlangen würde,
beſondere Maßnahmen wegen Sicherſtellung gewiſſer Ge-
biete an der Suaheliküſte, ſo namentlich in Bezug auf Witu
zu ergreifen. Nicht ohne greifbaren Gewinn habe die eng-
liſch⸗indiſche Regierung die Zahlung des Tributs von
40 000 Dollars jährlich übernommen, zu welchem ſich der
Sultan 1861 verpflichtete, als das Sultanat von der bis-
herigen Herrſchaft des Iman von Maskat ſich trennte. Das
engliſche Intereſſe für Sanſibar ſei weitgehender Art; zu-
nächſt ſei Sanſibar durch Zuzug von Hindus eine Art De-
pendenz Indiens geworden und man habe diplomatiſcherſeits
den Eindruck erhalten, daß England den Sultan von
Sanſibar nur als Werkzeug benntze, um ſich ſpäter
den Beſitz ſelbſt zu ſichern. —
ö Deultſches Reich.
* Heidelberg, 15. Octbr. In der mehrerwähnten
ultramontanen Vertrauensmänner⸗Verſammlung im Katho-
liſchen Kaſino dahier wurde nach dem Bad. Beob. mit
Einſtimmigkeit beſchloſſen, für die bevorſtehende Reichs-
tags⸗Erſatzwahl im XI. badiſchen Wahlkreiſe einen
eigenen Centrumskandidaten aufzuſtellen.
* Heidelberg, 15. Octbr. Reichstagsabgeordneter

Menzer wird Sonntag, den 17. October, Nachmittags 3
Uhr, im Lamm zu Neudenau ſeinen Wählern über den
Reichstag und ſeine Thätigkeit in demſelben Bericht er-
ſtatten.
Berlin, 13. Oct. Dem Bundesrath iſt ein Entwurf
zu Beſtimmungen betreffend die Wiederholung der ſtatiſt i⸗
ſchen Aufnahme des Heilperſonals, des pharma-
ceutiſchen Perſonals und der pharmaceutiſchen Anſtalten zu-
gegangen. Danach ſollen die, ſtatiſtiſchen Anahmen hie-
rüber in den Bundesſtaaten und in Elſaß⸗Lothringen nach
dem Stande vom 1. December 1886 ausgeführt werden.
Die erforderlichen Urerhebungen ſollen nach einem beſtimmten
Formular und beſtimmten Fragebogen in Preußen nach
Kreiſen und in den übrigen Staaten nach den entſprechen-
den Verwaltungsbezirken durch die von den einzelnen Bundes-
regierungen zu bezeichnenden Organe ausgeführt werden.
Die Ergebniſſe ſollen ſpäteſtens bis zum 1. April künftigen
Jahres dem kaiſerlichen Geſundheitsamt überſandt, von
dieſem bearbeitet und ſpäter veröffentlicht werden. Die Er-
hebungen werden ausgedehnt auf appraͤbirte Aerzte, appro-
birte Medicinal⸗Perſonen, welche den Titel „Arzt“ nicht
führen dürfen, ſtaatlich geprüfte Heildiener, Krankenpfleger,
Hebammen, nicht approbirte Perſonen beiderlei Geſchlechts,
welche die gewerbsmäßige Behandlung kranker Menſchen be-
treiben, und approbirte Thierärzte, ferner auf Apotheken,
Dispenſir⸗Anſtalten und pharmaceutiſches Perſonal der Apo-
theken. Der Entwurf der Verordnung iſt von einer Denk-
ſchrift begleitet, welche auseinanderſetzt, weshalb nach er-
folgten erſtmaligen Erhebungen vor zehn Jahren jetzt eine
Wiederholung geboten erſcheine, obſchon einzelne Landes-
regierungen für ſich ſolche Erhebungen bereits früher hätten
eintreten laſſen. Die Koſten würden nicht erheblich ſein.
Berlin, 14. Oct. Der deutſche Botſchafter in Peters-
burg, General v. Schweinitz, hat ſich heute früh zum
Reichskanzler nach Varzin begeben. Derſelbe beab-
ſichtigt, von dort unmittelbar nach Petersburg zurückzu-
reiſen. — Das Gerücht über anderweite Beſetzung des Poſtens
eines Staatsſekretärs im Reichsſchatzamt will
noch immer nicht zur Ruhe kommen, ohne daß ſich eine
der bisherigen Angaben als zutreffend erwieſen hätte. Der
Vollſtändigkeit wegen ſei angeführt, daß jetzt auch von dem
Unterſtaatsſekretär im Miniſterium für Elſaß⸗Lothringen,
Dr. v. Mayr, die Rede iſt; ob mit mehr Recht, als bei
den Namen der bisher genannten Candidaten, bleibe dahin-

geſtellt. — Die Disciplinarunterſuchung gegen den

Amtsgerichtsrath Francke in Ratzeburg iſt eingeleitet
worden. Oberlandesgerichtsrath Blanck aus Kiel hat die
erſte Vernehmung des Amtsgerichtsraths Francke vorge-
nommen. Der Lauenburger Landrath v. Dolega⸗Kozie-
rowski, ſowie der Schuhmacher Boye, deſſen Name in dem
vom Amtsgerichtsrath Francke geſchriebenen Briefe wider-
rechtlich gebraucht war, wohnten einem Theile des Ver-
hörs bei.
Deſterreichiſche Monarchie.
Wien, 14. Octbr. Die gereizten Bemerkungen des
Journal de Saint⸗Petersbourg (Siehe Petersburg) gegen
das Fremdenblatt thun dar, welch außerordentliche
Empfindlichkeit in Petersburg in Bezug auf die
bulgariſche Angelegenheit herrſcht. Die Lobſprüche,
welche das officiöſe Blatt dem General v. Kaulbars
widmet, erregen hier Aufſehen, und daraus, daß nicht die



20 Frauenloos.
Von S. v. d. Horſt.
(Fortſetzung.)
„Ich werde nicht nachgeben,“ dachte mit einer Art
wilder Freude das junge Mädchen. „Mag Hedwig Günther
ernten, was ſie geſäet hat.“
Lisbeth kam zurückgeſchlichen, als fürchte ſie, be-
»merkt zu werden. „Mama und der Freiherr zanken,“
fläſterte ſie.
„Dann komm.“ befahl Pauline.
Spaziergang.“
Sie zog das widerſtrebende Kind mit ſich fort, während
un den Zimmern der Baronin eine unliebſame Auseinander-
ſetzung ſtattfand. „Laß übrigens dieſe beſtändigen Exkla-
mationen,“ ſagte energiſch der Freiherr, „ich kann Dir nicht
derhehlen, daß mir dieſelben nachgerade, — nun, — den
eiz der Neuheit verloren haben. Unſer ganzes Leben muß
dich von heute ab völlig anders geſtalten.“
„Ach — und inwiefern, wenn man fragen darf?“
VI Ich bin Oberſt Trampe begegnet,“ fuhr er fort. „Die
ganze Familie iſt hier und außer ihnen noch mehrere Be-
kannte. Sie haben unten bei der Mühle das kleine Schloß
Beſitz genommen, — Trampe lud uns Beide mit ge-
vohnter Herzlichkeit ſogleich ein, Du ſiehſt alſo, daß eine
Biſite erforderlich geworden iſt und daß ſpäter größere Ge-
ellſchaften gegeben werden müſſen.“
Die Baronin zuckte die Achſeln. „Oberſt
bat ſeine zehntauſend Thaler jährlich zu verzehren,“ ant-
wortete ſie.

„Wir machen einen

Trampe

Der Freiherr blieb ſtehen, etwas wie eine kaum zu ver-
bergende Spannung lag auf ſeinen Zügen. „Wir beſitzen
hoffentlich nicht weniger!“ warf er ein.
„Du glaubſt?“
Und ein ironiſches Lächeln umzuckte die ſchmalen Lippen.
Er trat ihr näher, ſeine Hand legte ſich feſt auf ihre
Schulter; es ſah aus, als ſei der bleiche, unruhig blickende
Mann zum Aeußerſten entſchloſſen.
„So ſage mir, wie die Dinge ſtehen, Adele, — ich will,
ich muß es jetzt endlich von Dir erfahren.“
„Das ſollſt Du auch, Leo. Es ſind zweitauſend Thaler,
die wir brauchen dürfen, ſobald davon nämlich der Betrag
für die Lebensverſicherung abgezogen iſt.“
„Davon? Von zweitauſend Thalern?“
Er ſchrie es faſt.
„Ja, Leo. Wenn Du mit dieſer Summe ein großes

Haus machen, Bälle und Geſellſchaften geben kannſt, —

nur zu.“
Der Baron war auf einen Stuhl geſunken. „Und man
ſprach von Reichthümern,“ ſagte er wie zu ſich, „von einem
enormen Vermögen. Adele, alſo in derſelben Weiſe wie
bisher müſſen wir künftig fortleben? Immer wie irgend
ein wohlhabend gewordener Krämer, — ſparſam und be-
dächtig ?ꝰ ö
„Ja!“ klang es von den Lippen der bebenden Frau.
Ja, Leo! Weshalb ſiehſt Du aus, als ſei ein entſetz-
liches Unglück geſchehen? Komm zu mir, laß uns doch
endlich einander ganz verſtehen lernen, laß uns —“
Aber er ſchob ihre ausgeſtreckte Hand mit rauher Be-
wegung zurück. Ein Fluch, ein häßliches Wort erſtarb im

Gemurmel des Zornes, er hörte nicht auf den Schrei, den
Adele ausſtieß, — wie ein Betrunkener ging er über den
altmodiſchen Flur mit den Hirſchgeweihen und Eberköpfen,
geradeaus, die Straße hinab, ohne aufzuſehen.

Die Baronin hatte ein Fenſter geöffnet. „Leo! —
Komm zurück, Leo!“
Der Laut voll Angſt verklang unbeachtet. Heimlich

knirſchend ging der Freiherr weiter, — hinab zur Villa
hinter der Mühle. Er mußte in dieſer Stunde das heitere
Lachen einer animirten Geſellſchaft hören, mußte Menſchen
ſehen und feurigen Wein mit alten Kameraden trinken, oder
er wäre wahnſinnig geworden.
Mit der alternden, beſtändig verbitterten Frau einſam
das Leben verbringen und 05 Weeruck zählen, ehe man
ſie ausgab, — welch' ein Gedanke ö
Er lachte laut auf und zerſchlug mit dem Stöckchen alle
Blumen am Wege. In der runden Schilfbucht des Sees
tummelten ſich Hunderte von weißen Möven, Boote mit
fröhlichen Inſaſſen ſteuerten hinaus auf das Waſſer, Jung
und Alt freute ſich der Ungebundenheit des Landlebens.
Ein bitterer Grimm durchfluthete das Herz des einſamen
Mannes, — dieſe Leute hatten nicht alles an alles geſetzt,
gleich ihm, — und verſpielt.
Da oben am Bergeshang lag die Villa. Er wollte
dem Oberſten eine Entſchuldigung ſagen, — die vornehme
Welt verſucht ja nie, den Dingen auf den Grund zu ſehen.
Ein paar Worte würden genügen, aber man mußte vorher

das erbitterte Antlitz glätten und äußerlich keine Spuren

des verzehrenden Seelenkampfes mehr zeigen.
ö ö (Fortſ. folgt.)
 
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