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Heidelberger Zeitung — 1886 (Juli bis Dezember)

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gen entſtand in den Straßen, ols die Tauſende und Abertauſende

aus in Augenſchein. Außerdem befanden ſichu. A. auf der Eſtrade
des Pavillons: Prinz Ludwig, Prinz Karl und Gemahlin, Prinz
Reuß, die Staatsminiſter Turban, Nokk und Ellſtätter, der
commandirende General v. Obernitz, Perſonen des großh. Hof-
ſtaates, der preußiſche Miniſter v. Goßler, Landrath Wilhelm v.
Bismarck, Landescommiſſär Frech, Prorektor Bekker, Stadtdirec-
tor v. Scherer, Oberbürgermeiſter Dr. Wilckens, Bürgermeiſter
Dr. Walz, die Herren Carl Spitzer und Wilhelm Landfried,
ſowie Herr Dr. Blum, welcher der Frau Großherzogin
bei der Ankunft im Pavillon als Vorſitzender des bürger-
lichen Jubiläumsausſchuſſes ein prachtvolles Bouquet über-
reichte. Nach Beendigung des Zuges, über deſſen großartige,
künſtleriſche Inſcenirung ſie ſich wiederholt hoch anerkennend aus-
ſprachen, nahmen die hohen Herrſchaften im Pavillon eine kleine
Erfriſchung ein. — Erwähnt ſei, daß Miniſter v. Goßler den
Herren Prorektor Bekker, Stadtdirektor v. Scherer und Ober-
bürgermeiſter Dr. Wilckens die offizielle Mittbeilung machte, daß
ihnen von Sr. Majeſtät dem Kaiſer der preußiſche Kronenorden
III. Klaſſe verliehen worden ſei. — Erfreulich iſt es, daß während
des ſtundenlangen Umzugs durch die Straßen nirgends eine Stö-
rung, geſchweige denn ein Unfall vorgekommen iſt. Die Ab-
grenzung der Trottoirs durch Seile, welche die Menſchen-
menge von dem Verkehr auf dem Straßendamm abhielten,
erwies ſich als eine treffliche Vorſorge. Ein Wogen und Drän-

von Menſchen nach Schluß des Zuges, aus der Umſpannung der
Seile freigeworden, ihrem Heim zuſtrömten. Da ſah man aber
nicht nur moderne Menſchen, ſondern auch Ritter, Edelfräulein,
Reiſige ꝛc., von dannen eilende Feſtzugstheilnehmer, die dem be-
wegten Treiben etwas vom Colorit des Mittelalters gaben.

** geidelberg, 6. Aug. Die Wiederholung des Schloßfeſtes,
welche geſtern Abend ſtattfand, hatte ſich einer ugemein ſtarken
Betheiligung von Fremden und Einheimiſchen zu erfrenen, welche
derjenigen am Feſte vom Dienstag nicht nur nicht nachſtand,
ſondern dieſelbe womöglich noch übertraf. Auch geſteru herrſchte
nur eine Stimme des Entzückens über das märchenhaft ſchöne
Bild, welches der illuminirte Schloßhof, die durch elektriſches
Licht magiſch beleuchteten Partien des Schloßgartens boten

und unvergänglich bleibt dem Beſchauer der Eindruck, den

auf ihn dieſes lebendig gewordene prächtige Stück aus den
Märchen aus tauſend und einer Nacht hervorgezaubert. —
Einen beſonderen Anziehungspunkt bildete auch das Grohe
Faß, zu dem ganze Wallfahrten hinſtrömten, um ſich an dem
ihm entſtrömenden köſtlichen Naß zu laben und zu erfreuen. Die

Vorzeit, da Perkeo noch ſeines Amtes waltete, ſchien wieder wach

geworden zu ſein und gewiß war es ein glücklicher Gedanke,
dieſelbe auch in dieſer Geſtalt wieder vorzuführen. —
Die ſtudentiſche Geſellſchaft der „Hamburger“ hatte geſtern einen
Ausflug unternommen, von welchem ſie zu Schiff zurückkehrte.
Bei der Ankunft dahier wurde die alte Brücke beugaliſch beleuch-
tet und ein Feuerwerk abgebraunnt. Auch dieſes ſchöne Schauſpiel
fand allſeitige Bewunderung, namentlich unter den fremden Be-
ſuchern, von welchen viele es noch nie geſehen. Die große Frei-
treppe an der Feſthalle war dicht mit Zuſchauern beſetzt. Das
Leben und Treiben in der Feſthalle war ein ungemein bewegtes
und mannichfaltiges. Lange währte es, Abis der letzte Gaſt die-
ſelbe verliet.
*Hridelberg, 6. Aug. (Helmholtz und die Alliteration.)
Das Berl. Fremdenbl. erzählt: Man ſprach von der wohlklingen-
den Alliteration (und Aſſonanz) in dem Namen Heinrich Heine.

(Da ſagte mit dem bekannten feinen Lächeln unſer berühmter
Phyſiker: „In dieſer Beziehung könnte ich es wohl mit de
Dichter aufnehmen, denn vor 25 Jahren lautete die gewöhnliche
Aufſchrift der an mich gerichteteten Briefe: Herr Hofrath Her-
mann Helmholtz. Hochwohlgeboren, Heädelberg, Hauptſtraße.J
ö Für die Redaktion nerantwortlich: Fr. Emmerling in Hedelberg

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Geheimen Rath und o. 5. Profeſſor der Philoſophie, Großkreuz des
Großh. Bad. Ordens vom Zähringer Löwen ꝛc. ꝛc. gr. 84. broſch. 2 1
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Schickſale. Die Epochen der Univerſität und ihr Urſprung. Die Schola-
ſtik und Marſilius von Inghen. Gründung und Anfang der Ruperta.
Die mittelalterliche Univerſität. Die Reform unter Friedrich I. Die
Renaiſſauce unter Philipp. Die Anfäuge der Reformation. Die Univer-
ſitätsreform unter Otto Heinrich. Die calviniſtiſche Univerſität. Höhe
und Sturz. Die Schickſale der Bibliothek. Die Wiederherſtellung der
Univerſität unter Karl Ludwig. Der Verfall der Univerſität im achtzehn-
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Wiittheilungen 4
zur Geſchichte des Hridelberger Schlofes,

herausgegeben vom Heidelberger Schloßverein.
Heft 2 bis 4 (Schluß des erſten Bandes). — Mit 21 Tafeln.
Preis . 8. —; für Mitglieder des Vereins . 4.—
 
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