ſchlag u. Träger-
Lohn.
Erſchtint
zäͤglich Sonntags 9
ausgenommen.
Prris
mit Familien-
blättern viertel-
lährlich 2.4 60.
ausſchl. Poſtauf-
lberger Zei
ö Dagblatt und Verkündiger für die Stadt Heidelberg.
Irſerllonsgibuhr
15. 3 fürdie 1ſpal-
tige Petitzeile oder
deren Raum. Für
hieſ. Geſchäfis-
u. Privatanzeigen
X bedeut. ermäßigt.
Gratitz⸗Auſuahme
d. Inſerate in den
Placai⸗Anzeiger.
tun
Samstag, den 21. Auguſt
1886
Hr. 105. Zwriles Platl
Aus Stadt und Land.
+ geidelberg, 21. Aug. In Nachſtehendem ſollen einige Mit-
theilungen über die Lage, Ausführung und Benützung der morgen
am 22. d. zur Eröffnung kommenden Halteſtel len für die
Lokalzüge der Strecke Heidelberg— Neckargemünd
gemacht werden. Die Halteſtelle „Peterskirche“ liegt geuau in
der Mitte zwiſchen den 2,2 Klm. entfernten Bahnhöfen der Stadt
und nahezu am höchſten Punkte des Geleiſes, das ſich zwiſchen
den beiden Bahnhöfen und in der Nähe des Spitaltunnels etwas
ber 11 Mtr. über die Horizontale des Hauptbahnhofes und ca.
10 Mtr. über die Horizontale der Station Karlsthor erhebt. Der
Raum für die Anlage der Halteſtelle iſt hier ſehr beſchränkt und
mußte dieſe, auch mit Rückſicht auf die beſtehenden Gefällsver-
hältniſſe, zwiſchen die Uebergänge für die Klingenteich⸗ u. Schloß-
bergſtraße gelegt werden. Das hierzu benöthigte Geläude wurde,
ſoweit es ſtädtiſches Eigenthum war, Seitens des Stadtrathes
bereitwilligſt zur Verfügung geſtellt. Das nördliche Trottoir,
das die Reiſenden der Richtung Heidelberg —Neckargemünd zu be-
nützen haben, iſt ſehr ſchmal und haben die Reiſenden die Lokal-
zuͤge in Folge deſſen außerhalb der Bahneinfriedigung, alſo auf
em Gehwege der Leopoldſtraße, zu erwarten. Nach erfolgter
Einfahrt eines Zuges werden die 3 Schlagbaum⸗Barrieren gleich-
zeitig durch eine Kurbelumdrehung geöffnet und hierdurch dem
Reiſenden das Beſteigen der Züge ermöglicht. Ein eigenmächtiges
Oeffnen der Barrieren von der Hand iſt bei der gewählten Con-
ſtruktion ausgeſchloſſen und es hat, worauf hier im Intereſſe der
erwaltung wie des Publikums beſonders hingewieſen werden
oll, ein darauf abzielender Verſuch die Beſchädigung der Con-
ſtruktion und unter Umſtänden erhebliche Reparaturkoſten im
Gefolge. Das ſüdliche Trottoir, das für den Abſtieg der
Reiſenden der Richtung Neckargemünd—Heidelberg dient, hat
an den beiderſeitigen Euden Ausgänge, von welchen die Klingen-
thorſtraße, bezw. untere Ueberſchreitung der Bahn von dem der-
breiterten öſtlichen Wegübergange, die Leopoldsſtraze und von
hier das Centrum der Stadt auf kürzeſtem Wege erreicht werden
kann. Die Halteſtelle „Wolfsbrunnen“ liegt 1,0 Klm. weſtlich
der Station Schlierbach und 2,3 Klm. von Station Karlsthor
entfernt. Der Beſitzer der Wirthſchaft zum Jägerhaus, Herr W.
Oppermann, hat in Würdigung des Werthes, den die Lokalſtation
für ſein Auweſen hat, das benöthigte Gelände für das nördliche
Trottoir koſtenfrei zur Verfügung geſtellt und es wird die Lokal-
ſtation in Anerkennung des Entgegenkommens des Herrn Opper-
mann mit dem Inkrafttreten des nächſten Winterfahrplans die
Bezeichnung „Jägerhaus⸗Wolfsbrunnen“ führen. Das nörd-
liche Trottoir für die Reiſenden der. Richtung Heidelberg-
Neckargemünd hat drei Zugänge, nämlich zwei von der
Landſtraße öſtlich und weſtlich von der Wirthſchaft zum
Jägerhaus und einen direlt vom Garten genannter Wirthſchaft.
Das ſüdliche Trottoir für die Reiſenden der umgekehrten Richtung
kann am weſtlichen Ende vom Wolfsbrunnenweg her, oder aber
auch von dem nördlichen Trottoir unter Ueberſchreitung der Ge-
werden. Ein öſtlicher Zugang zu letzterem Trottoir, durch den
das leicht mit Gefahr verknüpfte Ueberſchreiten der Geleiſe hätte
vermieden werden können, iſt leider an den übertriebenen Forde-
rungen eines Angrenzers geſcheitert. Am einfachſten und über-
ſichtlichſten ſt die Anlage für die Halteſtelle „Kümmelbacher Hof“,
für die der Beſitzer des Hofes, Herr Heinrich Hochſchwender
bier nicht nur das benöthigte Gelände unentgeltlich geſtellt ſon-
dern auch die Gewinnung des nöthigen Füllmaterials auf ſeinem
Grund und Boden geſtattet hat. Die Halteſtelle liegt nur 1,0 klm.
von der Station Neckargemünd entfernt und es können die Trot-
toirs für beide Fahrrichtungen, unter Benützung der dort befind-
lichen ſteinernen Durchfahrt, ohne Ueberſchreiten der Geleiſe vom
reiſenden Publikum erreicht werden. Wie bei den übrigen Halte-
ſtellen fahren auch hier die Züge der Richtung Heidelberg⸗Neckar-
emünd am nördlichen, und die der umgekehrten Richtung, am
üdlichen Trottoir an und ab.
heidelberg. In den Monaten April, Mai, Juni und Juli
1886 kamen u. A. folgende Beſitzveränderungen an Liegen-
ſchaften vor:
Verkäufer: Louis Rech, Privatmann; Käuſer: Adolf Borheimer,
15000% Objekt: Hans Nr. 2 am Wolfsbrunnenweg; Preis:
000 4.
„V.: Stephan Reiher, Zimmermeiſter und deſſen Ehefrau Eliſabeth
geb. Hormuth; K.: Friedr. Waltz, Kunſtgärtuer; O: 18 a 78 am
Acker im Eiſengrein Nr. 352, Gewann VIII; P.: 5000 .
V.: Firma Gebr. Leferenz hier; K.: Johann Remler, Bau-
P. .65 O.: 8 a 55 qm Fläche an der neuen Schloßſtraße;
P.: 3676 1 ö
V.: Karoline Reiß, geb. Moos, Ehefrau von Simon Louis
Reiß; K.: Heinrich Gude, Tapezier; O.: Haus Nr. 162 der
Hauptſtraße; P.: 73 000 —
V.: Wilhelm Wagner, Landwirth; K.: Chriſtian Wagner,
Landwirth; O.: Haus Nr. 18 der Ziegelgaſſe: P.: 9000 %½
V.: Johann Adrian Ritter, Landwirth; K.: Heinrich Reiß,
Schloſſer; O.: Haus Nr. 39 der Plöckſtraße: P.: 22 500 .
V.: Friedrich Chriſtoph Oppel, Maurermeiſter; K.: Karl Betz,
Poſtdirector g. D. und deſſen Ehefrau Gertrude geb. Winteroll;
— B. 9900 4* 44 der Gaisbergſtraße und Bauplatz Nr. 46;
P.: 198 „
V.: Karl Ihle, Weingärtner; K.: Ludwig Fiſch, Maurer-
meiſter: O.: 29 a 44 am Acker im Eſelsgrund; P.: 900
B.: Jakob Clauer III., Landwirth von Rohrbach; K.: Jakob
Krauß, Diener im chemiſchen Laboratorium; O.: 9 a 69 qm
Acker in der VII. (Eiſengrain⸗)⸗Gewann; P.: 1100 ½
„V.: Pfälzer katholiſche Kirchenſchaffnei! K.: Stadtgemeinde
„Heidelberg; O.: 2 a 87 am vom Grundſtück Nr. 1943 G. V.
zur Kaiſerſtrabe, 1 a 66 am von Nr. 1030 zur Landhausſtraße
und 1 a 32 àm desgl. zur Häuſſer⸗Straße; P.: 4550
V.: Geſchwiſter Bolley; K.: Wilhelm Breitwieſer, Tapezier
145 Möbelhändler: O.: Haus Nr. 15 der Lauerſtraße; P.:
500 . — . .
V.: Georg Gebhard, Buchdrucker (Zwangsverſteigerung)m K.:
“Lydia Krieg, ledig in Mannheim; O.: Haus Nr. 13 der Unter-
ſtraße; P.: 20 750 K.: Karl
V.: Wilh. Schaar, Schloſſer (Zwangsverſteigerung); .L, Kar
hle, Arbeiter; O.: Haus
Nr. 22 der Buſſemergaſſe; P.: 5356 4
B.: Georg Bordollo Wittwe, Eliſe geb. Breßler; K.: Adolf
45806r Kaufmann; O.: Haus Nr. 85 der Hauptſtraße; P.:
500 1.
V.: Gg. Ballmann, Wagenrapporteur; K.: Karl Zobel, Gärtner;
O.: 6 a 42 qm Bauplatz an der Gaisbergſtraße; P.: 3062 .
V.: Fräul. Anna Renaud; K.: Dr. Adolf v. Oechelhäuſer,
E
Eppelheim, hier wohnhaft;
leiſe, die der dieyſtthuende Wärter zu überwachen hat, erreicht
Privatmann; O.: Haus Nr. 8 der Zwingerſtraße; P.: 50 000 .
V: Karl Gulden, Bierbrauer (Zwangsverſteigerung); K.: Dr.
Fehr, prakt. Arzt Ehefrau, Eliſabeth geb. Hamm; O.: Haus
Nr. 11 der Ketteugaſſe und Bier⸗ u. Eiskeller mit Faßſchoppen
Leopoldſtraße Nr. 46; P.: 85 140 .
V.: Farl Heinſtein, Schloſſer (Zwangsverſteigerung): K.:
Friedr. Aug. Wolff, Eiſenhändler und Stadtrath); O.: Haus
Nr. 12 der Lauerſtraße; P.: 18100 l.
V: Friedr. Kühner, Maurer in Schlierbach; K.: Stadtgemeinde
Heidelberg; O.: 57 a 67 qm Wieſe in der Sauweide; P.: 400%
V.: Magdalena Hutten, geb. Jauſon; K.: Franziska Katharina
Schmitt, Ehefrau von Karl Schmitt, Bauführer; O.: Haus Nr.
10 der Oberneckarſtraße; P.: 4100 %¾/.
V.: Friedk. Ludw. Lehr Wittwe, Chriſtina geb. Donner; K.:
Louis Meinhardt, Gaſtwirth zum ſchwarzen Adler: O.: Haus
Nr. 195 der Hauptſtraße (zum ſchwarzen Adler); P.: 115 000 /.
V.: Friedrich Henkenhaf und Friedrich Ebert, Architecten; K.:
Friedr. Paul Julius Schott, Director; O.: 3 a 36 qm Bauplatz
an der Mühlgaſſe; P.: 2000 ½.
V.: Kaſpar Sauter, Maurermeiſter; K.: Louis Spengel,
Privatmann; O.: 4 a 13 qm Gartenland und 4 a 41 qm Acker-
land, zuſ. 8 a 54 qm, an der Gaisbergſtraße; P.: 2500 .
V.: Johann Peter Hormuth (Verlaſſenſchaft);; K.: Jakob
Lang II., Landwirth; O.: 33 a 49 qm Acker in der Sandgewann
Nr. 66; P.: 2200 ½.
V.: Desgl.; K.: Johann Karl Job, Landwirth; O.: 16 a
39 qm Acker im vorderen Preußenbaum Nr. 270; P.: 900
V.: Desgl.; K.: Johann Job J.; O.: 48 a 20 qm Wein-
berg, Gebüſch und Wald im Eſelsgrund; P.: 800 .
V.: Desgl.; K.: Jakob Reutter jun., Gaſtwirth; 15 a 97 qm
Ackerland im Eſelsgrund Nr. 2109; P.: 1020 .
V.: Michael Jacob Wittwe, geb. Schmitt (Verlaſſenſchaft);
K.: Georg Kabel, Taglöhner: O.: 13 a 97 qm Bergfeld ober-
halb Schlierbach nächſt der Landſtraße, Nr. 142; P.: 120 .
B.: Daniel Schweikart, Landwirth; K.: Friedrich Schlagent-
11 060 Waoner; O.: Haus Nr. 10 der Schneidmühlgaſſe; P.:
V.: Derſelbe; K.: Johann Pfiſterer II., Victnalienhändler von
O.: 31 a 59 qm Kaſtanienpflanzung
in der Wolfshöhle; P.: 260 .
V.: Dr. Franck⸗Marperger Ehefrau, Auguſte geb. v. Marperger;
K.: Hand v. Mulert, Ingenieur von Wiesbaden; O.: 20 a
98,98 qàm Wieſe im Neckarhang; P.: 2000 .
V.: Leonhard Bender, Maurermeiſter; K.: Dr. (Eduard Siebert,
Juſtizrath; O.: 17 a 33 qm Acker und Wieſe hinter dem Schloß
unter dem Wolfsbrunnenweg; P.: 3200 .
V.: Pbilipp Bartholomae, Rentner; K.: Dr. Julius Großer
Ehefrau, Anna geb. Rilke; O.: Haus Nr. 11 der Bismarckſtraße;
P.: 60 000
V.: Gottfried Samuel Steinthal Wittwe, Lniſe geb. Gauds
(Vollſtreckung); K.: Prof. Dr. Moritz Cantor; O.: Haus Nr.
15 der Gaisbergſtraße: P.: 56 000 .
B.: Heidelberger Volksbank, E. G.; K.: Karl Gilliard, Buch-
druckereibeſitzer; O.: Haus Nr. 30 der Leopoldſtraße; P.: 47.000½.
(Schluß folgt.)
XX. Karlornhr, 20. Aug. (Ausſtellung für Handwerks-
techuik und Hauswirthſchaft, eröffnet ſeit dem 15.
Au guſt.) Nachdem die Ausſtellung am Abend des letzten Mitt-
wochs aus Anlaß des Großherzoglichen Beſuches nur für die In-
haber von Ehrenkarten und die Ausſteller geöffnet war, fand
geſtern, Donnerstag, der erſte Ausſtellungsconcertabend ſtatt und
war die Ausſtellung von 8 Uhr an dem Geſammit⸗Publikum zu-
gänglich. Dieſelbe war vollſtändig beleuchtet und wetteiferten
die Siemens⸗Regenerativbrenner mit dem elektriſchen Licht in der
Hervorbringung magiſcher Lichteffekte, während das Sauſen und
Summen der arbeitenden Maſchinen, das Plätſchern der Fontaine
und die rauſchenden Klänge der Militärmuſik (es konzertirte die
treffliche Kapelle des 22. Dragonerregiments) einen eigenthüm-
lichen, feſtlich ſtimmenden Geſammteindruck hervorriefen. Bezüg-
lich der elettriſchen Beleuchtung ſei hier beiläufig bemerkt, daß
dieſelbe von der Fabrik dynamo⸗elektriſcher Maſchinen S. Schuckert
in Nürnberg geliefert iſt, Dieſe Firma hat hierfür eine Dynamo-
Maſchine für 16 Bogenlampen à 1000 Kerzen aufgeſtellt, welche
von einem vorzüͤglich arbeitenden 12pferdigen (3Zwillings⸗)
Motor der „Gasmoiorenfabrik Deutz. getrieben wird. —
Der Beſuch war ein ſehr bedeutender und hatte ſich zum Theil
ein ſehr diſtinguirtes Publikum eingefunden. In den Reſtaura-
tionsräumen war bereits um 9 Uhr kein Stuhl mehr zu haben.
Ueberhaupt iſt die Ausſtellungs⸗Reſtauration mit Recht für viele
ein beträchtlicher Anziehungspunkt, da in derſelben eine vorzüg-
liche Verpflegung bei äußerſt billigen Preiſen geboten wird. Ver-
zapft wird nur Karlsruher Bier, welches abwechſelnd von den
Karlsruher Brauereien in einem durch das Loos beſtimmten
Turnus nur in vorzüglicher Qualität geliefert wird. Wie wir
hören, hat die Ausſtellungscommiſſion beſchloſſen, von nun an
dreimal wöchentlich, jeweils Sonntag, Dienstag und Donnerstag
in der Zeit von 8 bis 11 Uhr Abends Konzerte in der Ausſtellung
zu veranſtalten.
Raden, 19. Auguſt. Der König und die Köu igin von Neapel
ſind geſtern Vormittag hier angekommen und haben im „Eng-
liſchen Hof“ Wohnung genommen. Die hohen Gäſte verweilen
zum Beſuche ihrer Schwägerin, der verwitt weten Gräfin Trani,
und deren Tochter Maria Thereſia von Bourbon hier.
Schupfheim, 19. Auguſt. Dieſer Tage gelang es dem gefähr-
lichen Dieb und Einbrecher Vollmer aus Heubronn, der wegen
einer ganzen Reihe von Einbrüchen hier in Unter ſuchungshaft ſich
befand, zu entwiſchen und die Flucht zu ergrei fen. Trotz der
ſofort eingeleiteten Verfolgung iſt es bis jetzt noch nicht gelungen,
des V. habhaft zu werden. Inzwiſchen hat derſelbe jedoch ein
Lebenszeichen von ſich gegeben, indem er in Demberg einen Ein-
bruch machte, bei dem er etwa 80 J¾. erbeutete. Der Verbrecher
wurde durch Einwohner von Demberg bis zum Walde verfolgt,
hier aber ſtand man von weiteren Schritten ab, weil man an-
ſchen ſi. daß V. mit Schußwaffen und Munition ver-
lehen ſei.
Irriburz, 19. Auguſt. Bei der Inthroniſation des Erzbiſchofs
Dr. Roos, welche vorausſichtlich am 21. September erfolgt,
wird der Biſchof Dr. Haffner von Mainz demſelben das Pallium
überreichen. Das Feſtcomitee hat vorausgeſetzt, daß die Präkoni-
ſation des neuen Erzbiſchofs durch päpſtliches Breve erfolgen
werde, das bis jetzt aber noch nicht eingetroffen iſt. Der 21. Sept.
iſt alſo noch nicht als definitiver Tag der Feierlichkeit anzuſe hen.
Das Comite hat beſchloſſen, den neuen Oberhirten durch eine
Deputat ion in Heidelberg zu begrüßen, daran anſchließend können
ſich auch GHeputationen aus dem Unter⸗ und Hinterland in Heidel-
berg einfinden. Sodann wird die Weiterfahrt per Extrazug nach
Karlsruhe erfolgen, wo die Ankunft etwa um 12 Uhr ſtattfünden
ſoll, auch dort iſt Zeit vorgeſehen zur Begrüßung, ebenſo in
Offenburg. Die Deputationen werden bis Freiburg mitreiſen.
Radolfzell, 19. Auguſt. Seit einigen Tagen iſt das hieſige
Scheffeldenkmal vollendet. Dasſelbe ſteht im Garten der
Villa Seehalde (var der Villa). Die Büſte unſeres allverehrten
Dichters iſt, wie man der Konſt. Zeitung ſchreibt, ſehr hübſch in
Marmor ausgeführt. Auf der vordern der vier Seiten des Denk-
males befindet ſich ebenfalls in Marmor das Scheffel'ſche Wappen;
auf der rechten Seite ſtehen die Namen: „Trompeter von Säckin-
gen, Ekkehard, Frau Aventiure, Juniperus“; auf der linken:
„Gaudeamus, Bergſpalmen, Waltharius, Waldeinſamkeit“; auf
der Rückſeite: „Joſeph Viktor von Scheffel auf der Seehalde und
Mettnau, geb. 16. Februar 1826, geſt. 9. April 1886“. — Das
Ganze iſt ſehr hübſch gearbeitet und mit der Villa für Scheffels
Freunde ein Anziehungspunkt und eine ſchöne Erinnerung. —
Zur Zeit weilt die Wittwe Scheffels hier in der Villa Seehalde.
Für die Redaktion nerantwortlich: Fr. Emmerlina in Heidelberg
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Datum. met. )momet tigkeit menge Wug Himmel.
mm. Celf. IProc. mm. 318.
20. Aug.
Mgs. 7 U.] 755,5 + 14.,7 91 f0 N. leicht bedeckt.
Mts. 2 U.754,2 + 25, 1[47— SO. „ „
Abds o ul 7535 f.10½ 1 Kaſche 105 nht⸗ ſterur.
: rein, klar, Sonnenſchein. r: rein
Bemerk. 8 kiar, Sowienſchein. 9 Uhr: rein, windſtill.
Vormittags und Nachmittags Sonnenſchein.
Mittlere Barometerſtand: 754,35 mm.
Maximaltemperatur: + 27,5. Minimaltemperatur: + 12.8.
*) Reducirter Stand.
Hierzu Heidelberger Familienblätter Nr. 67. Inhalt:
Der Ring. Novelle von E. Hartner. (Fortſetzung.) — Eine ge-
fährliche Inſchrift. Hiſtoriſche Kriminal⸗Erzählung. (Fortſetzung.)
— Verſchiedenes. — Räthſel. — Literariſches.
FF
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ausgenommen.
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Irſerllonsgibuhr
15. 3 fürdie 1ſpal-
tige Petitzeile oder
deren Raum. Für
hieſ. Geſchäfis-
u. Privatanzeigen
X bedeut. ermäßigt.
Gratitz⸗Auſuahme
d. Inſerate in den
Placai⸗Anzeiger.
tun
Samstag, den 21. Auguſt
1886
Hr. 105. Zwriles Platl
Aus Stadt und Land.
+ geidelberg, 21. Aug. In Nachſtehendem ſollen einige Mit-
theilungen über die Lage, Ausführung und Benützung der morgen
am 22. d. zur Eröffnung kommenden Halteſtel len für die
Lokalzüge der Strecke Heidelberg— Neckargemünd
gemacht werden. Die Halteſtelle „Peterskirche“ liegt geuau in
der Mitte zwiſchen den 2,2 Klm. entfernten Bahnhöfen der Stadt
und nahezu am höchſten Punkte des Geleiſes, das ſich zwiſchen
den beiden Bahnhöfen und in der Nähe des Spitaltunnels etwas
ber 11 Mtr. über die Horizontale des Hauptbahnhofes und ca.
10 Mtr. über die Horizontale der Station Karlsthor erhebt. Der
Raum für die Anlage der Halteſtelle iſt hier ſehr beſchränkt und
mußte dieſe, auch mit Rückſicht auf die beſtehenden Gefällsver-
hältniſſe, zwiſchen die Uebergänge für die Klingenteich⸗ u. Schloß-
bergſtraße gelegt werden. Das hierzu benöthigte Geläude wurde,
ſoweit es ſtädtiſches Eigenthum war, Seitens des Stadtrathes
bereitwilligſt zur Verfügung geſtellt. Das nördliche Trottoir,
das die Reiſenden der Richtung Heidelberg —Neckargemünd zu be-
nützen haben, iſt ſehr ſchmal und haben die Reiſenden die Lokal-
zuͤge in Folge deſſen außerhalb der Bahneinfriedigung, alſo auf
em Gehwege der Leopoldſtraße, zu erwarten. Nach erfolgter
Einfahrt eines Zuges werden die 3 Schlagbaum⸗Barrieren gleich-
zeitig durch eine Kurbelumdrehung geöffnet und hierdurch dem
Reiſenden das Beſteigen der Züge ermöglicht. Ein eigenmächtiges
Oeffnen der Barrieren von der Hand iſt bei der gewählten Con-
ſtruktion ausgeſchloſſen und es hat, worauf hier im Intereſſe der
erwaltung wie des Publikums beſonders hingewieſen werden
oll, ein darauf abzielender Verſuch die Beſchädigung der Con-
ſtruktion und unter Umſtänden erhebliche Reparaturkoſten im
Gefolge. Das ſüdliche Trottoir, das für den Abſtieg der
Reiſenden der Richtung Neckargemünd—Heidelberg dient, hat
an den beiderſeitigen Euden Ausgänge, von welchen die Klingen-
thorſtraße, bezw. untere Ueberſchreitung der Bahn von dem der-
breiterten öſtlichen Wegübergange, die Leopoldsſtraze und von
hier das Centrum der Stadt auf kürzeſtem Wege erreicht werden
kann. Die Halteſtelle „Wolfsbrunnen“ liegt 1,0 Klm. weſtlich
der Station Schlierbach und 2,3 Klm. von Station Karlsthor
entfernt. Der Beſitzer der Wirthſchaft zum Jägerhaus, Herr W.
Oppermann, hat in Würdigung des Werthes, den die Lokalſtation
für ſein Auweſen hat, das benöthigte Gelände für das nördliche
Trottoir koſtenfrei zur Verfügung geſtellt und es wird die Lokal-
ſtation in Anerkennung des Entgegenkommens des Herrn Opper-
mann mit dem Inkrafttreten des nächſten Winterfahrplans die
Bezeichnung „Jägerhaus⸗Wolfsbrunnen“ führen. Das nörd-
liche Trottoir für die Reiſenden der. Richtung Heidelberg-
Neckargemünd hat drei Zugänge, nämlich zwei von der
Landſtraße öſtlich und weſtlich von der Wirthſchaft zum
Jägerhaus und einen direlt vom Garten genannter Wirthſchaft.
Das ſüdliche Trottoir für die Reiſenden der umgekehrten Richtung
kann am weſtlichen Ende vom Wolfsbrunnenweg her, oder aber
auch von dem nördlichen Trottoir unter Ueberſchreitung der Ge-
werden. Ein öſtlicher Zugang zu letzterem Trottoir, durch den
das leicht mit Gefahr verknüpfte Ueberſchreiten der Geleiſe hätte
vermieden werden können, iſt leider an den übertriebenen Forde-
rungen eines Angrenzers geſcheitert. Am einfachſten und über-
ſichtlichſten ſt die Anlage für die Halteſtelle „Kümmelbacher Hof“,
für die der Beſitzer des Hofes, Herr Heinrich Hochſchwender
bier nicht nur das benöthigte Gelände unentgeltlich geſtellt ſon-
dern auch die Gewinnung des nöthigen Füllmaterials auf ſeinem
Grund und Boden geſtattet hat. Die Halteſtelle liegt nur 1,0 klm.
von der Station Neckargemünd entfernt und es können die Trot-
toirs für beide Fahrrichtungen, unter Benützung der dort befind-
lichen ſteinernen Durchfahrt, ohne Ueberſchreiten der Geleiſe vom
reiſenden Publikum erreicht werden. Wie bei den übrigen Halte-
ſtellen fahren auch hier die Züge der Richtung Heidelberg⸗Neckar-
emünd am nördlichen, und die der umgekehrten Richtung, am
üdlichen Trottoir an und ab.
heidelberg. In den Monaten April, Mai, Juni und Juli
1886 kamen u. A. folgende Beſitzveränderungen an Liegen-
ſchaften vor:
Verkäufer: Louis Rech, Privatmann; Käuſer: Adolf Borheimer,
15000% Objekt: Hans Nr. 2 am Wolfsbrunnenweg; Preis:
000 4.
„V.: Stephan Reiher, Zimmermeiſter und deſſen Ehefrau Eliſabeth
geb. Hormuth; K.: Friedr. Waltz, Kunſtgärtuer; O: 18 a 78 am
Acker im Eiſengrein Nr. 352, Gewann VIII; P.: 5000 .
V.: Firma Gebr. Leferenz hier; K.: Johann Remler, Bau-
P. .65 O.: 8 a 55 qm Fläche an der neuen Schloßſtraße;
P.: 3676 1 ö
V.: Karoline Reiß, geb. Moos, Ehefrau von Simon Louis
Reiß; K.: Heinrich Gude, Tapezier; O.: Haus Nr. 162 der
Hauptſtraße; P.: 73 000 —
V.: Wilhelm Wagner, Landwirth; K.: Chriſtian Wagner,
Landwirth; O.: Haus Nr. 18 der Ziegelgaſſe: P.: 9000 %½
V.: Johann Adrian Ritter, Landwirth; K.: Heinrich Reiß,
Schloſſer; O.: Haus Nr. 39 der Plöckſtraße: P.: 22 500 .
V.: Friedrich Chriſtoph Oppel, Maurermeiſter; K.: Karl Betz,
Poſtdirector g. D. und deſſen Ehefrau Gertrude geb. Winteroll;
— B. 9900 4* 44 der Gaisbergſtraße und Bauplatz Nr. 46;
P.: 198 „
V.: Karl Ihle, Weingärtner; K.: Ludwig Fiſch, Maurer-
meiſter: O.: 29 a 44 am Acker im Eſelsgrund; P.: 900
B.: Jakob Clauer III., Landwirth von Rohrbach; K.: Jakob
Krauß, Diener im chemiſchen Laboratorium; O.: 9 a 69 qm
Acker in der VII. (Eiſengrain⸗)⸗Gewann; P.: 1100 ½
„V.: Pfälzer katholiſche Kirchenſchaffnei! K.: Stadtgemeinde
„Heidelberg; O.: 2 a 87 am vom Grundſtück Nr. 1943 G. V.
zur Kaiſerſtrabe, 1 a 66 am von Nr. 1030 zur Landhausſtraße
und 1 a 32 àm desgl. zur Häuſſer⸗Straße; P.: 4550
V.: Geſchwiſter Bolley; K.: Wilhelm Breitwieſer, Tapezier
145 Möbelhändler: O.: Haus Nr. 15 der Lauerſtraße; P.:
500 . — . .
V.: Georg Gebhard, Buchdrucker (Zwangsverſteigerung)m K.:
“Lydia Krieg, ledig in Mannheim; O.: Haus Nr. 13 der Unter-
ſtraße; P.: 20 750 K.: Karl
V.: Wilh. Schaar, Schloſſer (Zwangsverſteigerung); .L, Kar
hle, Arbeiter; O.: Haus
Nr. 22 der Buſſemergaſſe; P.: 5356 4
B.: Georg Bordollo Wittwe, Eliſe geb. Breßler; K.: Adolf
45806r Kaufmann; O.: Haus Nr. 85 der Hauptſtraße; P.:
500 1.
V.: Gg. Ballmann, Wagenrapporteur; K.: Karl Zobel, Gärtner;
O.: 6 a 42 qm Bauplatz an der Gaisbergſtraße; P.: 3062 .
V.: Fräul. Anna Renaud; K.: Dr. Adolf v. Oechelhäuſer,
E
Eppelheim, hier wohnhaft;
leiſe, die der dieyſtthuende Wärter zu überwachen hat, erreicht
Privatmann; O.: Haus Nr. 8 der Zwingerſtraße; P.: 50 000 .
V: Karl Gulden, Bierbrauer (Zwangsverſteigerung); K.: Dr.
Fehr, prakt. Arzt Ehefrau, Eliſabeth geb. Hamm; O.: Haus
Nr. 11 der Ketteugaſſe und Bier⸗ u. Eiskeller mit Faßſchoppen
Leopoldſtraße Nr. 46; P.: 85 140 .
V.: Farl Heinſtein, Schloſſer (Zwangsverſteigerung): K.:
Friedr. Aug. Wolff, Eiſenhändler und Stadtrath); O.: Haus
Nr. 12 der Lauerſtraße; P.: 18100 l.
V: Friedr. Kühner, Maurer in Schlierbach; K.: Stadtgemeinde
Heidelberg; O.: 57 a 67 qm Wieſe in der Sauweide; P.: 400%
V.: Magdalena Hutten, geb. Jauſon; K.: Franziska Katharina
Schmitt, Ehefrau von Karl Schmitt, Bauführer; O.: Haus Nr.
10 der Oberneckarſtraße; P.: 4100 %¾/.
V.: Friedk. Ludw. Lehr Wittwe, Chriſtina geb. Donner; K.:
Louis Meinhardt, Gaſtwirth zum ſchwarzen Adler: O.: Haus
Nr. 195 der Hauptſtraße (zum ſchwarzen Adler); P.: 115 000 /.
V.: Friedrich Henkenhaf und Friedrich Ebert, Architecten; K.:
Friedr. Paul Julius Schott, Director; O.: 3 a 36 qm Bauplatz
an der Mühlgaſſe; P.: 2000 ½.
V.: Kaſpar Sauter, Maurermeiſter; K.: Louis Spengel,
Privatmann; O.: 4 a 13 qm Gartenland und 4 a 41 qm Acker-
land, zuſ. 8 a 54 qm, an der Gaisbergſtraße; P.: 2500 .
V.: Johann Peter Hormuth (Verlaſſenſchaft);; K.: Jakob
Lang II., Landwirth; O.: 33 a 49 qm Acker in der Sandgewann
Nr. 66; P.: 2200 ½.
V.: Desgl.; K.: Johann Karl Job, Landwirth; O.: 16 a
39 qm Acker im vorderen Preußenbaum Nr. 270; P.: 900
V.: Desgl.; K.: Johann Job J.; O.: 48 a 20 qm Wein-
berg, Gebüſch und Wald im Eſelsgrund; P.: 800 .
V.: Desgl.; K.: Jakob Reutter jun., Gaſtwirth; 15 a 97 qm
Ackerland im Eſelsgrund Nr. 2109; P.: 1020 .
V.: Michael Jacob Wittwe, geb. Schmitt (Verlaſſenſchaft);
K.: Georg Kabel, Taglöhner: O.: 13 a 97 qm Bergfeld ober-
halb Schlierbach nächſt der Landſtraße, Nr. 142; P.: 120 .
B.: Daniel Schweikart, Landwirth; K.: Friedrich Schlagent-
11 060 Waoner; O.: Haus Nr. 10 der Schneidmühlgaſſe; P.:
V.: Derſelbe; K.: Johann Pfiſterer II., Victnalienhändler von
O.: 31 a 59 qm Kaſtanienpflanzung
in der Wolfshöhle; P.: 260 .
V.: Dr. Franck⸗Marperger Ehefrau, Auguſte geb. v. Marperger;
K.: Hand v. Mulert, Ingenieur von Wiesbaden; O.: 20 a
98,98 qàm Wieſe im Neckarhang; P.: 2000 .
V.: Leonhard Bender, Maurermeiſter; K.: Dr. (Eduard Siebert,
Juſtizrath; O.: 17 a 33 qm Acker und Wieſe hinter dem Schloß
unter dem Wolfsbrunnenweg; P.: 3200 .
V.: Pbilipp Bartholomae, Rentner; K.: Dr. Julius Großer
Ehefrau, Anna geb. Rilke; O.: Haus Nr. 11 der Bismarckſtraße;
P.: 60 000
V.: Gottfried Samuel Steinthal Wittwe, Lniſe geb. Gauds
(Vollſtreckung); K.: Prof. Dr. Moritz Cantor; O.: Haus Nr.
15 der Gaisbergſtraße: P.: 56 000 .
B.: Heidelberger Volksbank, E. G.; K.: Karl Gilliard, Buch-
druckereibeſitzer; O.: Haus Nr. 30 der Leopoldſtraße; P.: 47.000½.
(Schluß folgt.)
XX. Karlornhr, 20. Aug. (Ausſtellung für Handwerks-
techuik und Hauswirthſchaft, eröffnet ſeit dem 15.
Au guſt.) Nachdem die Ausſtellung am Abend des letzten Mitt-
wochs aus Anlaß des Großherzoglichen Beſuches nur für die In-
haber von Ehrenkarten und die Ausſteller geöffnet war, fand
geſtern, Donnerstag, der erſte Ausſtellungsconcertabend ſtatt und
war die Ausſtellung von 8 Uhr an dem Geſammit⸗Publikum zu-
gänglich. Dieſelbe war vollſtändig beleuchtet und wetteiferten
die Siemens⸗Regenerativbrenner mit dem elektriſchen Licht in der
Hervorbringung magiſcher Lichteffekte, während das Sauſen und
Summen der arbeitenden Maſchinen, das Plätſchern der Fontaine
und die rauſchenden Klänge der Militärmuſik (es konzertirte die
treffliche Kapelle des 22. Dragonerregiments) einen eigenthüm-
lichen, feſtlich ſtimmenden Geſammteindruck hervorriefen. Bezüg-
lich der elettriſchen Beleuchtung ſei hier beiläufig bemerkt, daß
dieſelbe von der Fabrik dynamo⸗elektriſcher Maſchinen S. Schuckert
in Nürnberg geliefert iſt, Dieſe Firma hat hierfür eine Dynamo-
Maſchine für 16 Bogenlampen à 1000 Kerzen aufgeſtellt, welche
von einem vorzüͤglich arbeitenden 12pferdigen (3Zwillings⸗)
Motor der „Gasmoiorenfabrik Deutz. getrieben wird. —
Der Beſuch war ein ſehr bedeutender und hatte ſich zum Theil
ein ſehr diſtinguirtes Publikum eingefunden. In den Reſtaura-
tionsräumen war bereits um 9 Uhr kein Stuhl mehr zu haben.
Ueberhaupt iſt die Ausſtellungs⸗Reſtauration mit Recht für viele
ein beträchtlicher Anziehungspunkt, da in derſelben eine vorzüg-
liche Verpflegung bei äußerſt billigen Preiſen geboten wird. Ver-
zapft wird nur Karlsruher Bier, welches abwechſelnd von den
Karlsruher Brauereien in einem durch das Loos beſtimmten
Turnus nur in vorzüglicher Qualität geliefert wird. Wie wir
hören, hat die Ausſtellungscommiſſion beſchloſſen, von nun an
dreimal wöchentlich, jeweils Sonntag, Dienstag und Donnerstag
in der Zeit von 8 bis 11 Uhr Abends Konzerte in der Ausſtellung
zu veranſtalten.
Raden, 19. Auguſt. Der König und die Köu igin von Neapel
ſind geſtern Vormittag hier angekommen und haben im „Eng-
liſchen Hof“ Wohnung genommen. Die hohen Gäſte verweilen
zum Beſuche ihrer Schwägerin, der verwitt weten Gräfin Trani,
und deren Tochter Maria Thereſia von Bourbon hier.
Schupfheim, 19. Auguſt. Dieſer Tage gelang es dem gefähr-
lichen Dieb und Einbrecher Vollmer aus Heubronn, der wegen
einer ganzen Reihe von Einbrüchen hier in Unter ſuchungshaft ſich
befand, zu entwiſchen und die Flucht zu ergrei fen. Trotz der
ſofort eingeleiteten Verfolgung iſt es bis jetzt noch nicht gelungen,
des V. habhaft zu werden. Inzwiſchen hat derſelbe jedoch ein
Lebenszeichen von ſich gegeben, indem er in Demberg einen Ein-
bruch machte, bei dem er etwa 80 J¾. erbeutete. Der Verbrecher
wurde durch Einwohner von Demberg bis zum Walde verfolgt,
hier aber ſtand man von weiteren Schritten ab, weil man an-
ſchen ſi. daß V. mit Schußwaffen und Munition ver-
lehen ſei.
Irriburz, 19. Auguſt. Bei der Inthroniſation des Erzbiſchofs
Dr. Roos, welche vorausſichtlich am 21. September erfolgt,
wird der Biſchof Dr. Haffner von Mainz demſelben das Pallium
überreichen. Das Feſtcomitee hat vorausgeſetzt, daß die Präkoni-
ſation des neuen Erzbiſchofs durch päpſtliches Breve erfolgen
werde, das bis jetzt aber noch nicht eingetroffen iſt. Der 21. Sept.
iſt alſo noch nicht als definitiver Tag der Feierlichkeit anzuſe hen.
Das Comite hat beſchloſſen, den neuen Oberhirten durch eine
Deputat ion in Heidelberg zu begrüßen, daran anſchließend können
ſich auch GHeputationen aus dem Unter⸗ und Hinterland in Heidel-
berg einfinden. Sodann wird die Weiterfahrt per Extrazug nach
Karlsruhe erfolgen, wo die Ankunft etwa um 12 Uhr ſtattfünden
ſoll, auch dort iſt Zeit vorgeſehen zur Begrüßung, ebenſo in
Offenburg. Die Deputationen werden bis Freiburg mitreiſen.
Radolfzell, 19. Auguſt. Seit einigen Tagen iſt das hieſige
Scheffeldenkmal vollendet. Dasſelbe ſteht im Garten der
Villa Seehalde (var der Villa). Die Büſte unſeres allverehrten
Dichters iſt, wie man der Konſt. Zeitung ſchreibt, ſehr hübſch in
Marmor ausgeführt. Auf der vordern der vier Seiten des Denk-
males befindet ſich ebenfalls in Marmor das Scheffel'ſche Wappen;
auf der rechten Seite ſtehen die Namen: „Trompeter von Säckin-
gen, Ekkehard, Frau Aventiure, Juniperus“; auf der linken:
„Gaudeamus, Bergſpalmen, Waltharius, Waldeinſamkeit“; auf
der Rückſeite: „Joſeph Viktor von Scheffel auf der Seehalde und
Mettnau, geb. 16. Februar 1826, geſt. 9. April 1886“. — Das
Ganze iſt ſehr hübſch gearbeitet und mit der Villa für Scheffels
Freunde ein Anziehungspunkt und eine ſchöne Erinnerung. —
Zur Zeit weilt die Wittwe Scheffels hier in der Villa Seehalde.
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20. Aug.
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Mts. 2 U.754,2 + 25, 1[47— SO. „ „
Abds o ul 7535 f.10½ 1 Kaſche 105 nht⸗ ſterur.
: rein, klar, Sonnenſchein. r: rein
Bemerk. 8 kiar, Sowienſchein. 9 Uhr: rein, windſtill.
Vormittags und Nachmittags Sonnenſchein.
Mittlere Barometerſtand: 754,35 mm.
Maximaltemperatur: + 27,5. Minimaltemperatur: + 12.8.
*) Reducirter Stand.
Hierzu Heidelberger Familienblätter Nr. 67. Inhalt:
Der Ring. Novelle von E. Hartner. (Fortſetzung.) — Eine ge-
fährliche Inſchrift. Hiſtoriſche Kriminal⸗Erzählung. (Fortſetzung.)
— Verſchiedenes. — Räthſel. — Literariſches.
FF