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https://doi.org/10.11588/diglit.52470#0589
„Drisbarz, 24. Nov. Der Perſoneunzug Deutz⸗Hanno-
der fuhr heute Morgen 9 Uhr 40 Min. bei Bahnhof Duisburg
dem von hier nach Hochfeld gehenden Güterzuge in die Flanke.
ier Paſſagiere ſind erheblich verletzt, andere haben Con-
ſionen. Vom Fahrperſonal wurde Niemand verwundet. Die
agen ſind ſtark beſchädigt. Der Grund des Unfalls iſt wahr-
ſcheinlich falſche Weichenſtellung und dichter Nebel, der die Ge-
jahr nicht erkennen ließ.
— Aus einem Pariſer Gerichtsſaal. H. iſt ſocben
don der Anklage, ein Paar Hoſen eutwendet zu haben, nach einer
länzenden Rede ſeines Advokaten freigeſprochen worden. Der
Lertheidiger beglückwünſcht ihn und fordert ihn auf, mit ihm
den Gerichtsſaal zu verlaſſen. H. (leiſe): „Ich kann noch nicht,
Herr Vertheidiger, ich muß warten, bis der Gerichtshof ſich ent-
Lernt.“ „Weshalb denn?“ fragt erſtaunt der Vertheidiger. HO.:
Wenn ich mit Ihnen jetzt gehe, könnten die Richter ſehen, daß
Edie Ooſen anhabe.“
ö Theater⸗Nachrichten.
* Zarmiadt. (Repertoire des Großh. Hoftheaters.) Sonntag,
B. Nov.: Gaſtdarſtellung des Hrn. Perotti: „Aida. Rhadames:
Hr. Perotti a. G. Dienstag, 30.: „Wilhelm Tell“.
Handelsnachrichten.
»Börſenbericht. (Effectenſocietät.) Frankfurt, 24. Nov.
Umſätze bis 6¼ Uhr Abends. Creditactien 232½, b. u. G.
Staatsbahn 199 /, / b. Lombarden 84 b. Galizier 159¾/
3. u. G. Disconito⸗Commandit 213.50, 30, 70, 60 b. Darm-
gädter Bank 146.25 b. Deutſche Bank 172.80 b. Laura 75.90,
26.20 b. Bad. Anilin 234 b. Gotthard⸗Actien 98 b. Schweizer
Lentral 101.40 b. Schweizer Nordoſt 71.10, 20 b. Union 86.40,
30 b. aproc. Ungar. Goldrente 84.10, 20, 10 b. Egypter 76.75,
0— 75. b. Zproc. Portugieſen 55.25, 20 b. Pproc. do. 90.90,
1 b. ult. 91.10 b. compt. Spanier 65.50—60 b. Sproc. äta-
hener 100.10 b. ult. Türken 14.25 b. compt. Buenos Aires
85.30 b. u. G. Serb. Tabaf 83½ b. ult. Mittelmeer 117.50 b.
6½ Uhr: Credit 232½. Serb. Tabak 83.80.
In Erwartung der morgigen Thronrede zeigte der Verkehr
teſervirte Haltung und erfuhren die Courſe gegenüber dem Mit-
tagsſchlu meiſt nur geringe Veränderungen.
Mannheimer Börſe. 24. Nov. Badiſche Bank 116.75 B.
Rhein. Creditbank 127 b. Rhein. Hypoth.⸗Bank 127 b. Bad.
Anilin⸗ u. Sodafabrik 234 b. u. B. Weſteregeln, Alkali 164 G.
465 B. Waghäusler Zuckerfabrit 79.25 b. Heidelberger Aktien-
Drauerei 134 B.
Berlin, 24. Nov. Schlußcourſe um 3 Uhr. Oeſterr.
Tredit⸗Actien 467. Staatsbahn 402. Lombarden 169.
Tiuconto⸗onmmandit 213. Galiz. Karl Ludwigsbahn 80.
Kendenz: Schwach-
Heidelderg, 25. November.
Anfangs⸗Courie der heungen Wittags⸗Bärſen.
nutgetheilt von der Filiale der Kheiniſchen Creditber
in Peidelherg.
Frankfurt Berlin.
Oeſterr. Credit⸗Actienſ 233½
Staatsba⸗n. 201½
Lombarden 84
Disconto⸗Commaudit .214.90
Saliz. Karl⸗Ludwigsbahn159¾¼½
4Ct. Eagypter ———
4pCt. Spaniirr65.60
1pCt. Türſñrennnn 14.30
5pCt. Buenos⸗Airen 683½
5pCt. Portugieſen 01.10
An Feſt auf friedliche Thronrede gelegentlich der heutigen Eröff-
ng des Deutſchen Reichstages.
Eeellſchaft geht uns folgende Mittheilung zu: Das Unternehmen,
Heidelbtrz, 25. Nov. Bezüglich der „Mainkette“⸗Actien-
vor ca. 3 Jahren mit einem Capital von einer Million Mark
gegründet, wovon M. 500 000 von Haus aus feſt übernommen,
während reſtliche M. 500 000 zum öffentlichen Verkauf ausgeſetzt
waren, hat den Betrieb am 1. Sept. d. J. eröffnet (factiſch erſt
ſeit wenigen Tagen) mit 3 Booten, die von dem Verkehr voll-
ſtändig in Anſpruch genommen ſein ſollen. Die verzögerte Be-
triebseröffnung ſoll einestheils darin ſeinen Grund haben, daß
langwierige Berhandlungen mit der preußiſchen Regierung noth-
wendig waren, ehe Letztere ihre Genehmigung zu der Anlage gab,
anderntheils ſollte die fertige Canaliſirung des Mains abgewartet
werden. Die erſtere Thatſache habe andererſeits der Geſellſchaft
geſtattet, durch Sinken der Eiſenpreiſe zu profitiren, ſo daß die
Anlage zu einem wefentlich niedereren Preiſe als vorgeſehen aus-
geführt werden konnte und die Geſellſchaft hofft, mit der ſo ge-
ſparten Summe die Anlage bis nach Wertheim ausdehnen zu
tönnen. — Daß die Actien, die einen Cours von ca. 105 pCt.
gegenwärtig haben, nicht, wie beabſichtigt war, an der Frank-
furter Börſe gehandelt werden, hat darin ſeinen Grund, daß die
Frankfurter Handelskammer Anlehen im Betrage von weniger
als „Einer Million Mark“ principiell zur Cotirung
im öffentlichen Börſencoursblatt nicht zuläßt. Das Ergebniß
kann im Hinblick auf die vor Kurzem erſt erfolgte Betriebscröff-
nung nicht taxirt werden.
Waſſerſtandsnachrichten.
Kridelberz, 25. Nov. (Neckar.) 1.81 m, gefallen 0,10 m.
Manunheim, 24. Nov. (Neckar.): 3,90 m, gefallen 0,13 m.
Mazau, 24. Nov. (Rhein.) 3,78 m, gefallen 0,06 m.
Maunhrim, 24. Nov. (Rhein.) 3,85 m, gefallen 0,10 m.
Mainz, 24. Nov. (Rhein.) 1,37 m, gefallen 0,07 m.
Canb, 24. Nov. (Rhein.) 2,18 m, gefallen 0,04 m.
Kälv, 24. Nov. (Rhein.) 3,02 m, gefallen 0,20 m.
Hileldorf, 24. Nov. (Rhein.) 2,92 m, gefallen 0,13 m.
Onisburg, 24. Nov. (Rhein.) 2.43 m, gefallen 0,18 m.
Ruhrböhe 2,40 m, gefallen 0,33 m.
Neueſi: Tele gramme.
München, 24. Novbr. Der ehemalige Regierungs-
baumeiſter Keßler erhielt heute von der Polizeidirektion
die Ordre, München und ganz Bayern binnen drei Tagen
bei Vermeidung ſofortiger Verhaftung zu verlaſſen.
Straßburg, 24. Novbr. Der Bezirkstag von
Unterelſaß wählte zu Mitgliedern des Landesausſchuſſes
Rechtsanwalt Petri (Autonomiſt) und den Schlettſtadter
Bürgermeiſter Spieß (Klerikal).
Budapeſt, 24. Nov. (Telegr. der Frkf. Zig.) Die
offiziöſe Budapeſter Correſpondenz meldet, Rußland werde ö
die Candidatur des Fürſten von Mingrelien nicht
vornehmen, da es überzeugt ſei, daß dieſelbe nicht von allen
Signatarmächten acceptirt werde. Die Meldnug dürfte mit
Vorſicht aufzunehmen ſein.
— 78 Maunhrim, 25. Novbr. Ich beeile mich, Ihnen mitzu-
theilen, daß heute Vormittag zwiſchen Bankier Köſter dahier
und Lieutenant Scheele aus Schwetzingen ein Piſtolenduell
ſtattgefunden hat, das einen ſchlimmen Ausgang fand. Lieute-
nant Sch. erhielt einen Schuß in die Bruſt und iſt todt.
Spezial⸗Telegramm der Heidelberger Zeitung.
Berlin, 25. Nov. Die Thronrede bei der heutigen
Eröffnung des Reichstages motivirt die Vorlage über die
Heeresverſtärkung durch die Entwickelung der Heeresein-
richtungen der Nachbarſtaaten; die Bedürfniſſe ſollen durch
Erhöhung der Matrikularbeiträge und im Creditwege ge-
deckt werden. Die Reichspolitik iſt bei den friedlichen Be-
ziehungen zu allen Staaten beſtrebt, für die Erhaltung der
Einigkeit aller Mächte ihren Einfluß zu verwerthen, der
aus ihrer bewährten Friedensliebe, dem Mangel an eigenem
Intereſſe in den ſchwebenden Fragen und der engen Freund-
ſchaft des Kaiſers mit den beiden benachbarten Kaiſerhöfen
erwächſt. Auf eine Steuerreformvorlage wird verzichtet,
bis das Bedürfniß im Volke auerkannt iſt und bei den
Wahlen Ausdruck gefunden hat. In der Weiterführung
der ſozial⸗politiſchen Geſetzgebung wird eine Unfallverſiche-
rung für Seeleute und Bauarbeiter vorgelegt.
Für die Redaktion verantwortlich: Fi. Emmerling in Heidelberg
Soeben erschienen:
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Dessins. Möbelstoffe und Gardinen in jeder
Preislage. 65)
— Witterungsbeobachtungen.
far- ITherfuh Regen ſ
Datum. New. Reinhnen Wind Himmel.
——— Iug.“
23. Nov.
Mgs. 7 N. 762,3 4,60 82 — O. ganz bedeckt.
Mts. 2 U.] 762,5 6,64 88 — Still. „ „
Abds. 9 U 764,3 ＋ 4,31 77 — — ſ. lcht. bed., ſtrur.
Bemerk. Luft: 7 Uhr: ſehr kühl, unrein, trübe. 2 Uhr: ſehr
kühl, unrein, trübe. 9 Uhr: rein, ſternhell, ſehr kühl.
Vormittags zeitweiſe Sonnenſchein.
9 Uhr Abends Fallen einzelner kleiner Meteore.
Mittlerer Barometerſtand: 762.90 mm.
Warimaltemveratur: 7,0. Minimaltemperatur: ＋. 4.5.
24. Nov. ö
Mgs. 7 U.] 765 5 ＋ 251 75 [0
Mts. 2 U765,4 ＋ 5.80 67 — S0. ſchwach bedeckt.
Abds. 9 U 765,8 ＋ 3,20 80 — Stid.] wolkenteer.
Bemerk. Luft: 7 Uhr: rein, ſehr kühl. 2 Uhr; rein, klar,
Sonnenſchein. 9 Uhr: unrein, ſehr kühl, windſtill.
Tagsüber zeitweiſe Sonnenſchein.
Mittlerer Barometernand: 765,52 mm.
Maximaltemperatur: — 5.8. Minimaltemperatur: — 22.—
SO. wolkenleer.
Deffenlliche Sihung der II. Straf-
vom 30. October l. Jé. mit dem 15.
Grundſtücken (Wildparks ꝛc.) her-
auf dem Rathhauſe in Boſſenheim unten-
kammer des Gr. Jundgerichts.
0 Mannheim, den 12. Nov. 1886.
Segenwärtig:
1) Gr. Landgerichtsrath Traub,
als Vorſitzender.
2) Gr. Landgerichtsrath Hott,
8) „ „ Wengler.
als beiſitzende Richter.
Rechtspraktikant Meyer,
als Gerichtsſchreiber.
In der Privatklage-
ſache der Ehefrau Jakob
Schmitt, Katharina
geb. Haarmann von Zie-
gelhauſen, Privatklägerin
gegen
die Ehefrau Philipp
Haarmann, Clifabetha
geb. Beiſel von Ziegel-
hauſen, Angekl.,
wegen Beleidigung,
rſchienen zur Hauptverhandlung über
e von der Angeklagten eingelegte Be-
aufung gegen das Urtheil des Gr.
Schöff engerichtes zu Heidelberg v. 20.
Sptbr. 1886
1) die Privatklägerin,
die Angeklagte und ihr Verthei-
diger Anwalt Dr. Löb hier.
die geladenen Zeugen ſämmtlich.
Es wird folgendes Abkommen ge-
kroffen:
I. Die Angeklagte verpflichtet ſich,
nerhalb 8 Tagen von heute an den
fg von 50 M. an die Ortsarmen-
Wl zu Handen des Herrn Bürger-
0 eiſters zu Ziegelhauſen zu zahlen und
Wocnimmt ſämmtliche Koſten des Straf-
herfahrens.
I. Die Angeklagte erklärt, daß,
enn ſie die fragliche Aeußerung wirk-
ch. gethan haben ſollte, ſie nicht im
tfernteſten die Abſicht gehabt habe,
die Privatklägerin Frau Schmitt, der
e nichts Nachtheiliges nachſagen könne,
geud wie zu beleidigen.
at, dieſe Erklärung der Angeklagten
uf deren Koſten innerhalb 4 Wochen
on heute an in das Amtsverkündi-
ungeblatt für den Bezirk Heidelberg
nrücken zu laſſen.
IV. Der Privatklägerin wird auf
zoſten der Angeklagten eine Abſchrift
Reſes Protokolls zugefertigt.
V. Die Privatklägerin zieht die Privat-
age zurück.
V. u. g.
„er Vorſitzende: Der Gerichtsſchreiber.
(gez) Traub. (gez.) Metzger.
Kölliſches Waſſer
Iu haben in der Expedition der
eidelb. Zeitung. ‚
III. Die Privatklägerin iſt berech-
Gr. Amtsgericht Heidelberg.
Die Leiſtung des
Schöffen⸗ u. Geſchworenen-
dienſtes betr.
Beſchluß.
Nr. 46 566. Oeffentliche Sitzung zur
Auslooſung der Reihenfolge, in welcher
die Hauptſchöffen in den einzelnen or-
dentlichen Sitzungen des Jahres 1887
Theil nehmen (§ 45 der Ger.⸗Verf.,
§. 15 der landesherrl. Verordg. vom
I1. Juli 1879) wird auf
Samstag „I1. Dec. 1886,
Nachmittags 3 Uhr,
ungeordnet.
Heidelberg, den 24. Nov. 1886.
H. Süpfle.
Belunntmachung.
Nr. 46 359. 1. Die unter O.⸗Z. 612
des Firmenregiſters eingetragene Firma
Friedrich Weygold in Heidelberg
iſt erloſchen.
2. Zu O.⸗Z. 255 des Geſellſchafts-
regiſters wurde eingetragen die Firma:
Vogelsberger & Welde mit Sitz
in Heidelberg. Die Geſellſchafter ſind:
a. Konrad Vogelsberger
von Niederolm, wohnhaft in Neuen-
heim, verehelicht mit Suſanna Curtze,
geb. Lockowitz aus Mannheim. Nach
Art. 1 des Ehevertrags beſteht unter
den Ehegatten die völlige Vermögens-
abſonderung nach L.⸗R.⸗S. 1586. Die
Ehefrau behält die alleinige Verwal-
tung ihres jetzigen und künftigen be-
weglichen und unbeweglichen Vermö-
ens, ſowie den freien Genuß ihrer
inkünfte.
b. Karl Welde von Wimpfen,
wohnhaft dahier. Derſelbe iſt mit
Katharina Goos von Schlierbach ver-
ehelicht. Durch Beſchluß des dies-
ſeitigen Amtsgerichts vom 2. Juni
1877 iſt zwiſchen dieſen beiden Ehe-
leuten gemäß § 1060 der bad. C.⸗P.⸗
O. die Vermögensabſonderung ausge-
ſprochen.
Die Geſellſchaft hat am 1. November
„J. begonnen und iſt auf unbeſtimmte
Zeit feſtgeſetzt. Jeder Theilhaber iſt
für ſich allein berechtigt die Geſch-
ſchaft zu vertreten und die Firma zu
zeichnen.
Heidelberg, 24. November 1886.
Großh. Amtsgericht.
Büchner.
Er. Bezirksamt heidelberg.
Den Vollzug des Jagd-
geſetzes betr.
Nr. 52167. Nachdem das Jagd-
geſetz in der Faſſung vom 26. April
1886 durch landesherrliche Verordnung
d. Mts. in Wirkſamkeit getreten iſt, rührt.
machen wir die Intereſſenten (Jagd-
pächter, Wildprethändler, Wirthe ꝛc.)
auf nachſtehende polizeiliche Be-
ſtimmungen des Geſetzes und der
Vollzugsverordnung vom 6. ds. Mts.
beſonders aufmerkſam:
Das neue Jagdgeſetz beſtimmt
anſtatt der bisherigen allgemeinen
Schonzeit für die einzelnen Wildarten
beſondere Schonzeiten. Hiernach
ſind nach § 17 des Geſetzes mit der
Jagd zu verſchonen:
1) Das männliche Roth⸗ u. Damm-
wild in der Zeit vom 1. Februar bis
einſchließlich 31. Mai,
2) das weibliche Roth⸗ u. Damm-
wild in der Zeit vom 1. Februar bis
einſchließlich 30. September,.
3) der Rehbock in der Zeit vom 1.
Februar bis einſchließlich 31. März,
4) das weibliche Rehwild in der
Zeit vom 1. Februar bis einſchließlich
30. September,
5) der Haſe in der Zeit vom 1.
Februar bis einſchließlich 23. Augnſt,
6) Auer⸗ und Birkhähne in der Zeit
vom 1. Juni bis einſchließlich 15.
Auguſt,
7) Auer⸗ und Birkhennen während
des ganzen Jahres7,
8) Faſanen, Haſelwild, Wachteln in
der Zeit vom 1. Februar bis einſchl.
23. Auguſt,
9) Rebhühner in der Zeit vom 1.
December bis einſchließlich 23. Aug.,
10) Enten in der Zeit vom 1. April
bis einſchließlich 30. Inni,
11) Schnepfen und das andere
Sumpf⸗ und Waſſergeflügel, ausge-
nommen die Fiſchreiher, in der Zeit
vom 1. Mai bis einſchließlich 30.
Juni.
II. Vom 15. Tage der für eine
Wildart geltenden Schonzeit ab bis
zu deren Ablauf darf Wild der zu
ſchonenden Art nicht verſendet,
ausgeſtellt, feilgeboten, verkauft
oder zum Zweck der Wiederveräußerung
angekauft werden. Als Verkauf
agilt auch die Verabreichung in
Wirthſchaften.
III. Das Verbot der Verſendung
u. ſ. w. von Schonwild erſtreckt ſich
auch auf ſolches Wild der zu ſchonen-
den Act, welches aus dem Gebiete
anderer Staaten herrührt und zwar
auch dann, wenn dasſelbe während der
fraglichen Zeit nach den Geſetzen des
Urſprungsſtaates nicht zu ſchonen iſt.
IV. Die Vollzugsverordnung läßt
in folgenden Fällen Ausnahmen
von dieſem abſoluten Marktverbote zu:
a. bei amtlich angeordneten Ab-
ſchießen eines übermäßigen Wild-
ſtandes (Zwangsjagd),
b. wenn das Wild aus eingezäunten
oder ſonſtt gehörig abgeſchloſſenen
c. wenn das Wild während der
Schonzeit aus Verſehen erlegt
worden iſt, jedoch nur unter nach-
ſtehenden Bedingungen:
a. das Wild darf nur in ganzen
Stücken, nicht in zerlegtem oder
zerwirktem Zuſtande zur Ver-
ſendung kommen,
b. derjenige, welcher das Wild der
zu ſchonenden Art während der
fraglichen Zeit verſendet, ausſtellt,
feilbietet oder verkauft, muß ſich
über die Herkunft des Wildes
ausweiſen.
Dieſer Nachweis iſt in der Weiſe
zu erbringen, daß bei
durch die Naſenlöcher des Schnabels
ein Bindfaden gezogen wird, deſſen
Enden an einem Stück unterlegten
Pappe mit dem deutlich ausgeprägtem
Siegel der betreffenden Ortspolizeibe-
börde oder des Dieunſtſiegels des be-
treffenden Jagdpächters. in deren Be-
zirk bezw. Jagd das Wild erlegt wurde,
feſtzuſiegeln ſind.
Wird Roth⸗Dammwild in der Zeit
vom 1. Juni bis einſchließlich 30. Sept.
und Rehwild in der Zeit vom 1. April
bis einſchließlich 30. September in
Stücke verſendet, ausgeſtellt u. ſ. w. ſo
muß dasſelbe beim Aufbruch ſo be-
handelt ſein, daß das Geſchlecht der
Thiere mit Sicherheit erkenubar bleibt.
Heidelberg, den 23. Novbr. 1886.
v. Krafft.
Grohß. Hezitksamt Heidelberg.
Bekannimachung.
Den Betrieb von Stein-
ö brüchen betr.
Nr. 52,453. Dem Steinbrecher Karl
Sauter in Rohrbach iſt die Genehmi-
gung ertheilt worden, in ſeinem an
der Straße Rohrbach⸗Bierhelderhof
gelegenen Steinbruche von jetzt ab bis
zum 1. Mai 1887 in den Morgen-
ſtunden von 6 bis 9 Uhr, vom 1. Mai
bis 1. December 1887 in den Morgen-
ſtunden von 5 bis 8 Uhr Sprengungen
vorzunehmen.
Derſelbe wird vor dem Anzünden
und nach dem Losgehen der Schüſſe
ſtark hörbare Signale geben und Wa-
chen mit ſchwarzen Fahnen ausſtellen,
Heidelberg, 22. Novbr. 1886.
v. Krafft.
II. Steigerungs⸗Ankündigung.
In Folge richterlicher Verfügung
wird dem Steinklopfer Jakob Guſtav
Möll in Deſſenheim am
Montag, den 6. December 1886,
Mittags 3 Uhr
Haarwild
durch das Gehör (Ohr), bei Geflügel
beſchriebene Liegenſchaft zum zweiten
Male zu Eigenthum verſteigert und
zugeſchlagen, auch wenn die Taxe nicht
geboten wird.
Lagerbuch Nr. 1098.
77 Ruthen neubadiſches Maaß Acker
am Schwabenheimerweg, einſ. Mar-
tin Volk, anderſ. Jakob Stephan,
Tax 500 ½
Heidelberg. den 15. Novbr. 1886.
Der Vollſtreckungsbeamte:
Lugo.
Oeffentliche Verſteigerung.
Freitag, 26. Novbr. 1886,
Nachmittags 3 Uhr,
werde ich im Pfandlokal — Rath-
hauſe dahier —
1 Kommode mit Schubladen,
1 großen Spiegel,
1 Wanduhr ohne Gewicht,
2 große Bilder und
1 ſilberne Uhrenkette
gegen Baarzahlung im Vollſtreckungs-
wege öffentlich verſteigern.
Heidelberg, den 24. Nov. 1886.
Köberlin,
Gerichtsvollzieher.
Bekauntmachung.
Am
Montag, den 6. December,
Vormittags 11 Uhr,
werden die zum Nachlaß der Mi-
chael Hiefner Witiwe gehörigen
Liegenſchaften:
a) L.⸗B.⸗Nr. 613. 10 Ar 47
qm Acker in der Heerſtraße neben
Sebaſtian Oreans und Joſeph Rieth
Erben, Tax 550 A.
b) L.⸗B.⸗Nr. 43. 4 Ar 15 qm
Hofraithe und Hausgartenplatz im
Ortsetter in der Jakobsgaſſe neben
Kaspar Hochlehnert Wittwe und
Georg Jakob Werner, worauf er-
baut:
Ein einſtöckiges Wohnhaus mit
Scheuer und Stall,
Tax 2400 l.
der Erbtheilung wegen auf dem
Rathhauſe dahier nochmals öffent-
lich verſteigert und zugeſchlagen,
wenn der Schätzungspreis oder
mehr geboten wird.
Eppelheim, 20. Nov. 1886.
Das Bürgermeiſteramt:
Gugler.
Kölmel.
der fuhr heute Morgen 9 Uhr 40 Min. bei Bahnhof Duisburg
dem von hier nach Hochfeld gehenden Güterzuge in die Flanke.
ier Paſſagiere ſind erheblich verletzt, andere haben Con-
ſionen. Vom Fahrperſonal wurde Niemand verwundet. Die
agen ſind ſtark beſchädigt. Der Grund des Unfalls iſt wahr-
ſcheinlich falſche Weichenſtellung und dichter Nebel, der die Ge-
jahr nicht erkennen ließ.
— Aus einem Pariſer Gerichtsſaal. H. iſt ſocben
don der Anklage, ein Paar Hoſen eutwendet zu haben, nach einer
länzenden Rede ſeines Advokaten freigeſprochen worden. Der
Lertheidiger beglückwünſcht ihn und fordert ihn auf, mit ihm
den Gerichtsſaal zu verlaſſen. H. (leiſe): „Ich kann noch nicht,
Herr Vertheidiger, ich muß warten, bis der Gerichtshof ſich ent-
Lernt.“ „Weshalb denn?“ fragt erſtaunt der Vertheidiger. HO.:
Wenn ich mit Ihnen jetzt gehe, könnten die Richter ſehen, daß
Edie Ooſen anhabe.“
ö Theater⸗Nachrichten.
* Zarmiadt. (Repertoire des Großh. Hoftheaters.) Sonntag,
B. Nov.: Gaſtdarſtellung des Hrn. Perotti: „Aida. Rhadames:
Hr. Perotti a. G. Dienstag, 30.: „Wilhelm Tell“.
Handelsnachrichten.
»Börſenbericht. (Effectenſocietät.) Frankfurt, 24. Nov.
Umſätze bis 6¼ Uhr Abends. Creditactien 232½, b. u. G.
Staatsbahn 199 /, / b. Lombarden 84 b. Galizier 159¾/
3. u. G. Disconito⸗Commandit 213.50, 30, 70, 60 b. Darm-
gädter Bank 146.25 b. Deutſche Bank 172.80 b. Laura 75.90,
26.20 b. Bad. Anilin 234 b. Gotthard⸗Actien 98 b. Schweizer
Lentral 101.40 b. Schweizer Nordoſt 71.10, 20 b. Union 86.40,
30 b. aproc. Ungar. Goldrente 84.10, 20, 10 b. Egypter 76.75,
0— 75. b. Zproc. Portugieſen 55.25, 20 b. Pproc. do. 90.90,
1 b. ult. 91.10 b. compt. Spanier 65.50—60 b. Sproc. äta-
hener 100.10 b. ult. Türken 14.25 b. compt. Buenos Aires
85.30 b. u. G. Serb. Tabaf 83½ b. ult. Mittelmeer 117.50 b.
6½ Uhr: Credit 232½. Serb. Tabak 83.80.
In Erwartung der morgigen Thronrede zeigte der Verkehr
teſervirte Haltung und erfuhren die Courſe gegenüber dem Mit-
tagsſchlu meiſt nur geringe Veränderungen.
Mannheimer Börſe. 24. Nov. Badiſche Bank 116.75 B.
Rhein. Creditbank 127 b. Rhein. Hypoth.⸗Bank 127 b. Bad.
Anilin⸗ u. Sodafabrik 234 b. u. B. Weſteregeln, Alkali 164 G.
465 B. Waghäusler Zuckerfabrit 79.25 b. Heidelberger Aktien-
Drauerei 134 B.
Berlin, 24. Nov. Schlußcourſe um 3 Uhr. Oeſterr.
Tredit⸗Actien 467. Staatsbahn 402. Lombarden 169.
Tiuconto⸗onmmandit 213. Galiz. Karl Ludwigsbahn 80.
Kendenz: Schwach-
Heidelderg, 25. November.
Anfangs⸗Courie der heungen Wittags⸗Bärſen.
nutgetheilt von der Filiale der Kheiniſchen Creditber
in Peidelherg.
Frankfurt Berlin.
Oeſterr. Credit⸗Actienſ 233½
Staatsba⸗n. 201½
Lombarden 84
Disconto⸗Commaudit .214.90
Saliz. Karl⸗Ludwigsbahn159¾¼½
4Ct. Eagypter ———
4pCt. Spaniirr65.60
1pCt. Türſñrennnn 14.30
5pCt. Buenos⸗Airen 683½
5pCt. Portugieſen 01.10
An Feſt auf friedliche Thronrede gelegentlich der heutigen Eröff-
ng des Deutſchen Reichstages.
Eeellſchaft geht uns folgende Mittheilung zu: Das Unternehmen,
Heidelbtrz, 25. Nov. Bezüglich der „Mainkette“⸗Actien-
vor ca. 3 Jahren mit einem Capital von einer Million Mark
gegründet, wovon M. 500 000 von Haus aus feſt übernommen,
während reſtliche M. 500 000 zum öffentlichen Verkauf ausgeſetzt
waren, hat den Betrieb am 1. Sept. d. J. eröffnet (factiſch erſt
ſeit wenigen Tagen) mit 3 Booten, die von dem Verkehr voll-
ſtändig in Anſpruch genommen ſein ſollen. Die verzögerte Be-
triebseröffnung ſoll einestheils darin ſeinen Grund haben, daß
langwierige Berhandlungen mit der preußiſchen Regierung noth-
wendig waren, ehe Letztere ihre Genehmigung zu der Anlage gab,
anderntheils ſollte die fertige Canaliſirung des Mains abgewartet
werden. Die erſtere Thatſache habe andererſeits der Geſellſchaft
geſtattet, durch Sinken der Eiſenpreiſe zu profitiren, ſo daß die
Anlage zu einem wefentlich niedereren Preiſe als vorgeſehen aus-
geführt werden konnte und die Geſellſchaft hofft, mit der ſo ge-
ſparten Summe die Anlage bis nach Wertheim ausdehnen zu
tönnen. — Daß die Actien, die einen Cours von ca. 105 pCt.
gegenwärtig haben, nicht, wie beabſichtigt war, an der Frank-
furter Börſe gehandelt werden, hat darin ſeinen Grund, daß die
Frankfurter Handelskammer Anlehen im Betrage von weniger
als „Einer Million Mark“ principiell zur Cotirung
im öffentlichen Börſencoursblatt nicht zuläßt. Das Ergebniß
kann im Hinblick auf die vor Kurzem erſt erfolgte Betriebscröff-
nung nicht taxirt werden.
Waſſerſtandsnachrichten.
Kridelberz, 25. Nov. (Neckar.) 1.81 m, gefallen 0,10 m.
Manunheim, 24. Nov. (Neckar.): 3,90 m, gefallen 0,13 m.
Mazau, 24. Nov. (Rhein.) 3,78 m, gefallen 0,06 m.
Maunhrim, 24. Nov. (Rhein.) 3,85 m, gefallen 0,10 m.
Mainz, 24. Nov. (Rhein.) 1,37 m, gefallen 0,07 m.
Canb, 24. Nov. (Rhein.) 2,18 m, gefallen 0,04 m.
Kälv, 24. Nov. (Rhein.) 3,02 m, gefallen 0,20 m.
Hileldorf, 24. Nov. (Rhein.) 2,92 m, gefallen 0,13 m.
Onisburg, 24. Nov. (Rhein.) 2.43 m, gefallen 0,18 m.
Ruhrböhe 2,40 m, gefallen 0,33 m.
Neueſi: Tele gramme.
München, 24. Novbr. Der ehemalige Regierungs-
baumeiſter Keßler erhielt heute von der Polizeidirektion
die Ordre, München und ganz Bayern binnen drei Tagen
bei Vermeidung ſofortiger Verhaftung zu verlaſſen.
Straßburg, 24. Novbr. Der Bezirkstag von
Unterelſaß wählte zu Mitgliedern des Landesausſchuſſes
Rechtsanwalt Petri (Autonomiſt) und den Schlettſtadter
Bürgermeiſter Spieß (Klerikal).
Budapeſt, 24. Nov. (Telegr. der Frkf. Zig.) Die
offiziöſe Budapeſter Correſpondenz meldet, Rußland werde ö
die Candidatur des Fürſten von Mingrelien nicht
vornehmen, da es überzeugt ſei, daß dieſelbe nicht von allen
Signatarmächten acceptirt werde. Die Meldnug dürfte mit
Vorſicht aufzunehmen ſein.
— 78 Maunhrim, 25. Novbr. Ich beeile mich, Ihnen mitzu-
theilen, daß heute Vormittag zwiſchen Bankier Köſter dahier
und Lieutenant Scheele aus Schwetzingen ein Piſtolenduell
ſtattgefunden hat, das einen ſchlimmen Ausgang fand. Lieute-
nant Sch. erhielt einen Schuß in die Bruſt und iſt todt.
Spezial⸗Telegramm der Heidelberger Zeitung.
Berlin, 25. Nov. Die Thronrede bei der heutigen
Eröffnung des Reichstages motivirt die Vorlage über die
Heeresverſtärkung durch die Entwickelung der Heeresein-
richtungen der Nachbarſtaaten; die Bedürfniſſe ſollen durch
Erhöhung der Matrikularbeiträge und im Creditwege ge-
deckt werden. Die Reichspolitik iſt bei den friedlichen Be-
ziehungen zu allen Staaten beſtrebt, für die Erhaltung der
Einigkeit aller Mächte ihren Einfluß zu verwerthen, der
aus ihrer bewährten Friedensliebe, dem Mangel an eigenem
Intereſſe in den ſchwebenden Fragen und der engen Freund-
ſchaft des Kaiſers mit den beiden benachbarten Kaiſerhöfen
erwächſt. Auf eine Steuerreformvorlage wird verzichtet,
bis das Bedürfniß im Volke auerkannt iſt und bei den
Wahlen Ausdruck gefunden hat. In der Weiterführung
der ſozial⸗politiſchen Geſetzgebung wird eine Unfallverſiche-
rung für Seeleute und Bauarbeiter vorgelegt.
Für die Redaktion verantwortlich: Fi. Emmerling in Heidelberg
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— Witterungsbeobachtungen.
far- ITherfuh Regen ſ
Datum. New. Reinhnen Wind Himmel.
——— Iug.“
23. Nov.
Mgs. 7 N. 762,3 4,60 82 — O. ganz bedeckt.
Mts. 2 U.] 762,5 6,64 88 — Still. „ „
Abds. 9 U 764,3 ＋ 4,31 77 — — ſ. lcht. bed., ſtrur.
Bemerk. Luft: 7 Uhr: ſehr kühl, unrein, trübe. 2 Uhr: ſehr
kühl, unrein, trübe. 9 Uhr: rein, ſternhell, ſehr kühl.
Vormittags zeitweiſe Sonnenſchein.
9 Uhr Abends Fallen einzelner kleiner Meteore.
Mittlerer Barometerſtand: 762.90 mm.
Warimaltemveratur: 7,0. Minimaltemperatur: ＋. 4.5.
24. Nov. ö
Mgs. 7 U.] 765 5 ＋ 251 75 [0
Mts. 2 U765,4 ＋ 5.80 67 — S0. ſchwach bedeckt.
Abds. 9 U 765,8 ＋ 3,20 80 — Stid.] wolkenteer.
Bemerk. Luft: 7 Uhr: rein, ſehr kühl. 2 Uhr; rein, klar,
Sonnenſchein. 9 Uhr: unrein, ſehr kühl, windſtill.
Tagsüber zeitweiſe Sonnenſchein.
Mittlerer Barometernand: 765,52 mm.
Maximaltemperatur: — 5.8. Minimaltemperatur: — 22.—
SO. wolkenleer.
Deffenlliche Sihung der II. Straf-
vom 30. October l. Jé. mit dem 15.
Grundſtücken (Wildparks ꝛc.) her-
auf dem Rathhauſe in Boſſenheim unten-
kammer des Gr. Jundgerichts.
0 Mannheim, den 12. Nov. 1886.
Segenwärtig:
1) Gr. Landgerichtsrath Traub,
als Vorſitzender.
2) Gr. Landgerichtsrath Hott,
8) „ „ Wengler.
als beiſitzende Richter.
Rechtspraktikant Meyer,
als Gerichtsſchreiber.
In der Privatklage-
ſache der Ehefrau Jakob
Schmitt, Katharina
geb. Haarmann von Zie-
gelhauſen, Privatklägerin
gegen
die Ehefrau Philipp
Haarmann, Clifabetha
geb. Beiſel von Ziegel-
hauſen, Angekl.,
wegen Beleidigung,
rſchienen zur Hauptverhandlung über
e von der Angeklagten eingelegte Be-
aufung gegen das Urtheil des Gr.
Schöff engerichtes zu Heidelberg v. 20.
Sptbr. 1886
1) die Privatklägerin,
die Angeklagte und ihr Verthei-
diger Anwalt Dr. Löb hier.
die geladenen Zeugen ſämmtlich.
Es wird folgendes Abkommen ge-
kroffen:
I. Die Angeklagte verpflichtet ſich,
nerhalb 8 Tagen von heute an den
fg von 50 M. an die Ortsarmen-
Wl zu Handen des Herrn Bürger-
0 eiſters zu Ziegelhauſen zu zahlen und
Wocnimmt ſämmtliche Koſten des Straf-
herfahrens.
I. Die Angeklagte erklärt, daß,
enn ſie die fragliche Aeußerung wirk-
ch. gethan haben ſollte, ſie nicht im
tfernteſten die Abſicht gehabt habe,
die Privatklägerin Frau Schmitt, der
e nichts Nachtheiliges nachſagen könne,
geud wie zu beleidigen.
at, dieſe Erklärung der Angeklagten
uf deren Koſten innerhalb 4 Wochen
on heute an in das Amtsverkündi-
ungeblatt für den Bezirk Heidelberg
nrücken zu laſſen.
IV. Der Privatklägerin wird auf
zoſten der Angeklagten eine Abſchrift
Reſes Protokolls zugefertigt.
V. Die Privatklägerin zieht die Privat-
age zurück.
V. u. g.
„er Vorſitzende: Der Gerichtsſchreiber.
(gez) Traub. (gez.) Metzger.
Kölliſches Waſſer
Iu haben in der Expedition der
eidelb. Zeitung. ‚
III. Die Privatklägerin iſt berech-
Gr. Amtsgericht Heidelberg.
Die Leiſtung des
Schöffen⸗ u. Geſchworenen-
dienſtes betr.
Beſchluß.
Nr. 46 566. Oeffentliche Sitzung zur
Auslooſung der Reihenfolge, in welcher
die Hauptſchöffen in den einzelnen or-
dentlichen Sitzungen des Jahres 1887
Theil nehmen (§ 45 der Ger.⸗Verf.,
§. 15 der landesherrl. Verordg. vom
I1. Juli 1879) wird auf
Samstag „I1. Dec. 1886,
Nachmittags 3 Uhr,
ungeordnet.
Heidelberg, den 24. Nov. 1886.
H. Süpfle.
Belunntmachung.
Nr. 46 359. 1. Die unter O.⸗Z. 612
des Firmenregiſters eingetragene Firma
Friedrich Weygold in Heidelberg
iſt erloſchen.
2. Zu O.⸗Z. 255 des Geſellſchafts-
regiſters wurde eingetragen die Firma:
Vogelsberger & Welde mit Sitz
in Heidelberg. Die Geſellſchafter ſind:
a. Konrad Vogelsberger
von Niederolm, wohnhaft in Neuen-
heim, verehelicht mit Suſanna Curtze,
geb. Lockowitz aus Mannheim. Nach
Art. 1 des Ehevertrags beſteht unter
den Ehegatten die völlige Vermögens-
abſonderung nach L.⸗R.⸗S. 1586. Die
Ehefrau behält die alleinige Verwal-
tung ihres jetzigen und künftigen be-
weglichen und unbeweglichen Vermö-
ens, ſowie den freien Genuß ihrer
inkünfte.
b. Karl Welde von Wimpfen,
wohnhaft dahier. Derſelbe iſt mit
Katharina Goos von Schlierbach ver-
ehelicht. Durch Beſchluß des dies-
ſeitigen Amtsgerichts vom 2. Juni
1877 iſt zwiſchen dieſen beiden Ehe-
leuten gemäß § 1060 der bad. C.⸗P.⸗
O. die Vermögensabſonderung ausge-
ſprochen.
Die Geſellſchaft hat am 1. November
„J. begonnen und iſt auf unbeſtimmte
Zeit feſtgeſetzt. Jeder Theilhaber iſt
für ſich allein berechtigt die Geſch-
ſchaft zu vertreten und die Firma zu
zeichnen.
Heidelberg, 24. November 1886.
Großh. Amtsgericht.
Büchner.
Er. Bezirksamt heidelberg.
Den Vollzug des Jagd-
geſetzes betr.
Nr. 52167. Nachdem das Jagd-
geſetz in der Faſſung vom 26. April
1886 durch landesherrliche Verordnung
d. Mts. in Wirkſamkeit getreten iſt, rührt.
machen wir die Intereſſenten (Jagd-
pächter, Wildprethändler, Wirthe ꝛc.)
auf nachſtehende polizeiliche Be-
ſtimmungen des Geſetzes und der
Vollzugsverordnung vom 6. ds. Mts.
beſonders aufmerkſam:
Das neue Jagdgeſetz beſtimmt
anſtatt der bisherigen allgemeinen
Schonzeit für die einzelnen Wildarten
beſondere Schonzeiten. Hiernach
ſind nach § 17 des Geſetzes mit der
Jagd zu verſchonen:
1) Das männliche Roth⸗ u. Damm-
wild in der Zeit vom 1. Februar bis
einſchließlich 31. Mai,
2) das weibliche Roth⸗ u. Damm-
wild in der Zeit vom 1. Februar bis
einſchließlich 30. September,.
3) der Rehbock in der Zeit vom 1.
Februar bis einſchließlich 31. März,
4) das weibliche Rehwild in der
Zeit vom 1. Februar bis einſchließlich
30. September,
5) der Haſe in der Zeit vom 1.
Februar bis einſchließlich 23. Augnſt,
6) Auer⸗ und Birkhähne in der Zeit
vom 1. Juni bis einſchließlich 15.
Auguſt,
7) Auer⸗ und Birkhennen während
des ganzen Jahres7,
8) Faſanen, Haſelwild, Wachteln in
der Zeit vom 1. Februar bis einſchl.
23. Auguſt,
9) Rebhühner in der Zeit vom 1.
December bis einſchließlich 23. Aug.,
10) Enten in der Zeit vom 1. April
bis einſchließlich 30. Inni,
11) Schnepfen und das andere
Sumpf⸗ und Waſſergeflügel, ausge-
nommen die Fiſchreiher, in der Zeit
vom 1. Mai bis einſchließlich 30.
Juni.
II. Vom 15. Tage der für eine
Wildart geltenden Schonzeit ab bis
zu deren Ablauf darf Wild der zu
ſchonenden Art nicht verſendet,
ausgeſtellt, feilgeboten, verkauft
oder zum Zweck der Wiederveräußerung
angekauft werden. Als Verkauf
agilt auch die Verabreichung in
Wirthſchaften.
III. Das Verbot der Verſendung
u. ſ. w. von Schonwild erſtreckt ſich
auch auf ſolches Wild der zu ſchonen-
den Act, welches aus dem Gebiete
anderer Staaten herrührt und zwar
auch dann, wenn dasſelbe während der
fraglichen Zeit nach den Geſetzen des
Urſprungsſtaates nicht zu ſchonen iſt.
IV. Die Vollzugsverordnung läßt
in folgenden Fällen Ausnahmen
von dieſem abſoluten Marktverbote zu:
a. bei amtlich angeordneten Ab-
ſchießen eines übermäßigen Wild-
ſtandes (Zwangsjagd),
b. wenn das Wild aus eingezäunten
oder ſonſtt gehörig abgeſchloſſenen
c. wenn das Wild während der
Schonzeit aus Verſehen erlegt
worden iſt, jedoch nur unter nach-
ſtehenden Bedingungen:
a. das Wild darf nur in ganzen
Stücken, nicht in zerlegtem oder
zerwirktem Zuſtande zur Ver-
ſendung kommen,
b. derjenige, welcher das Wild der
zu ſchonenden Art während der
fraglichen Zeit verſendet, ausſtellt,
feilbietet oder verkauft, muß ſich
über die Herkunft des Wildes
ausweiſen.
Dieſer Nachweis iſt in der Weiſe
zu erbringen, daß bei
durch die Naſenlöcher des Schnabels
ein Bindfaden gezogen wird, deſſen
Enden an einem Stück unterlegten
Pappe mit dem deutlich ausgeprägtem
Siegel der betreffenden Ortspolizeibe-
börde oder des Dieunſtſiegels des be-
treffenden Jagdpächters. in deren Be-
zirk bezw. Jagd das Wild erlegt wurde,
feſtzuſiegeln ſind.
Wird Roth⸗Dammwild in der Zeit
vom 1. Juni bis einſchließlich 30. Sept.
und Rehwild in der Zeit vom 1. April
bis einſchließlich 30. September in
Stücke verſendet, ausgeſtellt u. ſ. w. ſo
muß dasſelbe beim Aufbruch ſo be-
handelt ſein, daß das Geſchlecht der
Thiere mit Sicherheit erkenubar bleibt.
Heidelberg, den 23. Novbr. 1886.
v. Krafft.
Grohß. Hezitksamt Heidelberg.
Bekannimachung.
Den Betrieb von Stein-
ö brüchen betr.
Nr. 52,453. Dem Steinbrecher Karl
Sauter in Rohrbach iſt die Genehmi-
gung ertheilt worden, in ſeinem an
der Straße Rohrbach⸗Bierhelderhof
gelegenen Steinbruche von jetzt ab bis
zum 1. Mai 1887 in den Morgen-
ſtunden von 6 bis 9 Uhr, vom 1. Mai
bis 1. December 1887 in den Morgen-
ſtunden von 5 bis 8 Uhr Sprengungen
vorzunehmen.
Derſelbe wird vor dem Anzünden
und nach dem Losgehen der Schüſſe
ſtark hörbare Signale geben und Wa-
chen mit ſchwarzen Fahnen ausſtellen,
Heidelberg, 22. Novbr. 1886.
v. Krafft.
II. Steigerungs⸗Ankündigung.
In Folge richterlicher Verfügung
wird dem Steinklopfer Jakob Guſtav
Möll in Deſſenheim am
Montag, den 6. December 1886,
Mittags 3 Uhr
Haarwild
durch das Gehör (Ohr), bei Geflügel
beſchriebene Liegenſchaft zum zweiten
Male zu Eigenthum verſteigert und
zugeſchlagen, auch wenn die Taxe nicht
geboten wird.
Lagerbuch Nr. 1098.
77 Ruthen neubadiſches Maaß Acker
am Schwabenheimerweg, einſ. Mar-
tin Volk, anderſ. Jakob Stephan,
Tax 500 ½
Heidelberg. den 15. Novbr. 1886.
Der Vollſtreckungsbeamte:
Lugo.
Oeffentliche Verſteigerung.
Freitag, 26. Novbr. 1886,
Nachmittags 3 Uhr,
werde ich im Pfandlokal — Rath-
hauſe dahier —
1 Kommode mit Schubladen,
1 großen Spiegel,
1 Wanduhr ohne Gewicht,
2 große Bilder und
1 ſilberne Uhrenkette
gegen Baarzahlung im Vollſtreckungs-
wege öffentlich verſteigern.
Heidelberg, den 24. Nov. 1886.
Köberlin,
Gerichtsvollzieher.
Bekauntmachung.
Am
Montag, den 6. December,
Vormittags 11 Uhr,
werden die zum Nachlaß der Mi-
chael Hiefner Witiwe gehörigen
Liegenſchaften:
a) L.⸗B.⸗Nr. 613. 10 Ar 47
qm Acker in der Heerſtraße neben
Sebaſtian Oreans und Joſeph Rieth
Erben, Tax 550 A.
b) L.⸗B.⸗Nr. 43. 4 Ar 15 qm
Hofraithe und Hausgartenplatz im
Ortsetter in der Jakobsgaſſe neben
Kaspar Hochlehnert Wittwe und
Georg Jakob Werner, worauf er-
baut:
Ein einſtöckiges Wohnhaus mit
Scheuer und Stall,
Tax 2400 l.
der Erbtheilung wegen auf dem
Rathhauſe dahier nochmals öffent-
lich verſteigert und zugeſchlagen,
wenn der Schätzungspreis oder
mehr geboten wird.
Eppelheim, 20. Nov. 1886.
Das Bürgermeiſteramt:
Gugler.
Kölmel.