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Heidelberger Zeitung — 1886 (Juli bis Dezember)

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https://doi.org/10.11588/diglit.52470#0624

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wohnungen einen Werth von vierzig Millionen darſtellten.
Freyeinet entgegnete, nachdem der Miniſter des Innern
ſeine Erklärungen abgegeben, könne er nicht begreifen, wie
Raoul Duval bei ſeiner Anſicht verharren könne. Die re-
publikaniſche Mehrheit ſollte Vertrauen zur Regierung haben.
Die Angelegenheit ſei nicht ſo unbedentend, es gehe nicht
an, die Unterpräfecten zu unterdrücken, denn die Regierung
habe in gewiſſen Arrondiſſements unumgänglich Vertreter
nothwendig, um den behördlichen Einrichtungen Achtung zu
verſchaffen. Man müſſe deshalb den Entwurf der Regie-
rung abwarten, welcher diejenigen Unterpräfecten, die ent-
behrlich ſeien, namhaft machen werde. Weiter dürfe man
nicht gehen, wenn man den Dienſt der Verwaltung nicht
ernſtlich gefährden wolle. (Spärlicher Beifall.) Graf
Douville-Maillefeu (Radicaler): Die Regierung hat
auch verſprochen, ſie wolle weder neue Steuern, noch eine
Anleihe. Es würde eines der beißendſten Schimpfworte
werden, wenn man von der Republik behaupten wolle, ſie
könne ſich nur mit Hilfe der Unterpräfecten behaupten, die
Kammer muß Herrin des Cabinets ſein, nicht deſſen Die-
nerin. Die Volksvertreter dürfen auf ihre Rechte nicht
verzichten. Der Autrag Colfabru wird angenommen und
der Credit für die Unterpräfecten mit 262
gegen 242 Stimmen verworfen. (Große Auf-
regung.) Freycinet erſucht die Kammer, die Budget-
berathung zu vertagen, denn die Regierung finde ſich ver-
anlaßt, über den Kammerbeſchluß zu berathen. Die Fort-
ſetzung der Budgetberathung wird dann auf morgen vertagt
und die Sitzung aufgehoben. In den Wandelgängen
herrſcht große Aufregung über dieſe Niederlage
des Cabinets Freycinet. Man hofft jedoch noch,
daß Freycinet nicht zurücktreten werde, ſondern nur der
Miniſter des Innern. Die Miniſter treten heute Abend zu
einer Berathung zuſammen. ö
Paris, 3. Dec. Die Miniſter begaben ſich um 5 ½
Uhr in das Elyſee und überreichten ihre Entlaſſungs-
geſuche. Präſident Grévy, zu dem Frehcinet ſofort
nach der Berathung mit ſeinen Collegen geeilt war, nahm
die Entlaſſung des Cabinets nicht an; aber Freyeinet blieb
feſt und erklärte, nach dieſem Beſchluſſe der Kammer nicht
im Amte bleiben zu können. Es heißt indeß, die Kammer
werde einlenken, um Freycinet zu bewegen, das Entlaſſungs-
geſuch zurückzunehmen, weil im Grunde niemand in dieſem
Augenblicke, wo das Budget noch nicht bewilligt, eine Ca-
binetskriſis wünſche, und weil eine ſolche auch wegen des
Neujahrsgeſchäftes das Land verſtimmen würde. Der Ma-
rineminiſter Aube hat heute im Budgetausſchuſſe eine
Riederlage erlitten, inſofern der Ausſchuß beſchloß, den verlang-
ten Credit von 200 Millionen nicht zu bewilligen, ſondern
nur 25 Millionen für 1887 zur Ausbeſſerung der Flotte.
Aus Stadt und Land.
Uötidelberg, 4. Dez. Geſtern Mittag, am Geburtstag ſeiner
hohen Protektorin, hat der hieſige Frauenverein, im Auftrag
J. K. Hoh. der Großherzogin, wiederum 3 ſilberne Ehren-
kreuze vertheilt an hieſige Dienſtboten für mehr als 25jähr.
treue Dienſte in einer Familie. Die Feier fand im feſtlich deko-
rirten Rathhausſaal ſtatt in Gegenwart der Herren Stadtdirektor
v. Scherer, Oberbürgermeiſter Dr. Wilckens, Bürgermeiſter
Dr. Walz, des verſammelten Frauenvereinsvorſtandes, der Dienſt-
herrſchaften und von 12 bereits früher mit dem Ehrenkreuz ge-
ſchmückten Dienſtboten ſowie von mehreren Angehörigenmund Freunden
des Frauenvereins. Nachdem der Beirath des Frauenvereins, Hr.
Dekan Schellenberg, nun eine feierliche Anſprache gehalten,
wurden die Namen der mit dem Ehrenkreuz Bedachten von dem
Vorſitzenden Herrn Dr. Blum verleſen und die von deuſelben Anwe-
ſenden von der Präſidentin des Fr.⸗V. Frau v. Scherer, im Namen
der Großherzog inmit dem Kreuz am ſchwarzen Bande geſchmückt.
Es waren dies Luiſe Wied maier bei Frau Gräfin Marie von
Leiningen⸗Neudenau und Roſine Mann bei HOrn. Stefan Zimmer-
mann. Die dritte, J. Karoline Hinrichs beilProfeſſor Holſten,
war durch Unwohlſein am Erſcheinen verhindert. Nach der Feier-
lichkeit fand im Auftrage J. K. Hoh. der Großherzogin durch den
Frauenverein noch eine beſondere private Uebergabe eines An-
denkens, beſtehend in einem Andachtsbuche, an eine Dienerin des
Orn. Stefan Zimmermann ſtatt. Es lag nämlich der ſeltene
Fall vor, daß die letztere über 23 Jahre zuſammen mit der deko-
rirten Kollegin im ſelben Hauſe gedient hatte; da ſie das Ehren-
kreuz noch nicht erhalten konnte, ſo war ihr in dieſer ſinnigen
Weiſe von der allergnädigſten Protektorin gleichfalls eine hohe
Freude bereitet worden. Bei der Uebergabe konnte ihr die Hoff-
nung ausgedrückt werden, daß in zwei Jahren am gleichen Tage
das ſilberne Ehrenkreuz nachfolgen möge.
4 beidelberg, 4. Dec. Heute Vormittag fand die Vorſtellung
der am 1. October l. J. eingetretenen Einjährig⸗Freiwil-

ligen des hieſigen Bataillons vor dem Commandeur, desſelben
Hrn. Major Fiedler, auf dem Jubiläumsplatze ſtatt.
* geidelberg, 4. Dec. Die conſervative Landpoſt in Karlsruhe
hat einen Heidelber ger Correſpondenten, der ſich gern an der
Heidelberger Zeitung reibt. Da er aber mit den Waffen einer
anſtäudigen und ſachlichen Polemik nicht umzugehen verſteht, ſo
entſendet er bei jeder Gelegenheit, ſo wenig auch der jeweilige
Gegenſtand zu einer ſolchen Kampfmethode Anlaß giebt, die
Giftpfeile perſönlicher Verunglimpfung. Natürlich lauert der Held
im Hinterhalte und hüllt ſich in den Mantel der Anonymität.
Wer aber gegen einen andern öffentlich perſönliche Angriffe aus-
führt, der hat auch die Pflicht, mit ſeinem Namen öffentlich her-
vorzutreten. Die Handlungsweiſe des namenloſen Correſpondenten
iſt deshalb verächtlich und feige. Daß die Landpoſt übrigens
Leute ſolchen Kalibers unter ihre Fittige nimmt, iſt bezeichnend.
* geidelberg, 4. Decbr. Der Ausſchuß der Studenten-
ſchaft hat in ſeiner Sitzung vom 1. ds. auch die Angelegenheit
der Errichtung einer Drahtſeilbahn in den Kreis ſeiner Berathung
gezonen. Dieſe führte lt. M. A. zu dem Beſchluß, daß man ſich in der
Studentenſchaft im Prinzip gegen die Drahtſeilbahn erklären
ſolle, wenn aber eine ſolche im Intereſſe des Sanatoriums nöthig
ſei, ſo möge man ſie in der Nähe vom Karlsthor oder Klingen-
thor errichten. Zur Unterzeichnung dieſes Beſchluſſes ſollen bei
den Hausmeiſtern der Univerſität je zwei Liſten aufliegen, von
denen die eine dem engeren Senat, die andere dem Miniſterium
zugeſandt werden ſoll. — Die Bergbahnfrage iſt zwar für unſexe
Stadt und ihre Einwohner eine hochwichtige und Niemand, ſelbſt-
verſtändlich auch keinem Studirenden iſt es verwehrt, ſich eine
Anſicht darüber zu bilden. Zu einer gewiſſermaßen offiziellen
Meinungsäußerung der Vertretung der Studentenſchaft, nämlich
ihres Ausſchuſſes, ſcheint uns aber dieſe Frage, die doch keines-
weas ſtudentiſche Intereſſen berührt, durchaus nicht geeignet.
+ hridelberg, 4. Dez. Im Laufe des Monats November wur-
den durch den Verein gegen Haus⸗ und Straßenbettel in
Heidelberg und Neuenheim 707 Perſonen unterſtützt. Wie all-
jährlich wird mit Beginn der kälteren Jahreszeit die Hilfe des
Vereins in erhöhtem Maße in Anſpruch genommen; es wäre
deßhalb zu wünſchen, daß die freiwilligen Gaben zur Förderung
der Vereinszwecke etwas reichlicher fließen möchten. Anmeldun-
gen zum Beitritt in den Verein werden Hauptſtraße Nr. 82, auf
dem Rathhaus (Burequ Nr. 16) und auf dem Bezirksamt (Bu-
reau Nr. 7) entgegen genommen.
= Heidelbers, 4. Dec. Eine Frau dahier wurde wegen Ver-
dachts mehrfacher Verbrechen gegen § 218 des R.⸗Str.⸗G.⸗B. zur
Anzeige gebracht und in Unterſuchung gezogen. — Eine Weibs-
perſon verübte geſtern Vormittag auf der Hauptſtraße dadurch
ruheſtörenden Lärm, daß ſie eine Perſon, welche in einer
Klageſache als Zeugin gegen ſie aufgetreten war, in gröblichſter
Weiſe beſchimpfte. Der geräuſchvolle Auftritt führte auch einen
Menſchenauflauf herbei. Das ſcandalirende Frauenzimmer wurde
zur Anzeige gebracht.
* Feidelberg, 4. Decbr. Wir hatten heute in wenigen Wochen
zum zweiten Mal das Vergnügen, zwei Vertreter aus der Re-
daktionsmaikäferwelt zu empfangen. Für dieſe Jahreszeit gewiß
ſeltene Gäſte! Die Thierchen, welche aus einem Garten am Lud-
wigsplatze ſtammten, krabbelten ganz munter in dem ihnen zum
Aufenthalt angewieſenen Glasbehälter herum.
Mannheim, 3. Dec. Die badiſche Schraubendampfſchiff-
fahrtsgeſellſchaft hat für die Ronte Köln⸗Lon don bereits
einen dritten Rheinſeedampfer beſtellt und geht nun mit dem Ge-
danken um, auch eine directe Dampferverbindung Köln⸗Ham-
burg. mit eventuellem Anlauf in Bremen mit zwei Flußdampfern
in's Leben zu rufen. Gegenwärtig veranlaßt die GeſellſchaftzEr-
hebungen über den zu erwartenden Umfang des Verkehrs.
Ans Baden. In einem Mannheimer Hotel ſuchte ſich ein
Apothekergehülfe, wo er Abſteigequartier genommen hatte, mit
Morphium zu vergiften. Es ſcheint jedoch, daß die ge-
nommene Doſis zu klein geweſen. Man brachte den Lebensmüden
nach dem allgem. Krankenhaus und gab ihm die nöthigen Gegen-
mittel und hofft denſelben am Leben erhalten zu können. — Der
Aufſichtsrath der Mannheimer freiwilligen Feuer-
wehr hat im Auftrag des Feuerwehrkorps dem verdienſtvollen
Kommandauten, Michael Wir ſching, welcher 35 Jahre lang
ununterbrochen dieſem Korps als Mitglied angehört, ein von
Lithograph Bühler künſtleriſch ausgeführtes Gedenkblatt gewidmet.
— Der vermißte Buchhalter des Rentamts Adelsheim hält
ſich in Stuttgart bei Verwandten auf. — Oſterburken erhielt
von einem in Paris verſtorbenen Oſterburkener 12 000 Mrk. ver-
macht, welche demnächſt zur Auszahlung gelangen. — In
Kandern wurden 3 junge Burſchen im Alter von 17 bis 21
Jahren in ihrem gemeinſamen Schlafzimmer nahezu erſtickt
aufgefunden. Ausſtrömende Kohlengaſe waren die Urſache.

Handelsnachrichten.
»Börſenbericht. (Effectenſocietät.) Frankfurt, 3. Dec.
Umſätze bis 6¼ Uhr Abends. Creditactien 240¼, % b.
Staatsbahn 198½, 199/8, ½ b. Lombarden 87½¼, / b. Disconto-
Commandit 216.60, 50 b. DarmſtädterBank 145.50 b. Deutſche
Bank 174.10 b. Dresdeuer Bank 138 40 b. Mecklenburger 162.70
b. Mittelmeer 117.50 b. Gotthard⸗Actien 98.60 b. Schweizer
Central 101.40 b. u. G. Schweizer Nordoſt 69 60, 40 b. Union
83.60 b. Bern⸗Jura 86.50 b. u. G. 4proz. ungar. Goldrente
84.970 b. ult., 85 b. compt. Madrider Looſe 50.50 b. u. G.
abgeſtempelte dto. 50.90 b. u. G. Egypter 77.30 b. Zproc.
Portugieſen 55.95 b. u. G. ult., 56.15 b. compt., Sproc. dto.
91.60 b. ult., 91.75, 80 b. compt. Spanier 67, 67.10 b. u. G.

67.10, 20 b. u. G. compt. Sproe. Italiener 100.70 b. Türken

15 G., 15.10 P. ult., 15.10 b. compt. Türk. Looſe 10.15, 35, 20
b. Buenos Ayres 83.50 b. G. Laura 80/, ½ b. u. G. Serb
Tabat 85 b.
6½ Uhr: Creditaktien 240½¾. Staatsbahn 299¾.

Bei ruhigem Verkehr erzielten öſterreichiſche Staatsbahnaktien,
Spanier, Portugieſen, ſowie Laura⸗Aktien Kourdbeſſerungen;

Schweizer Nordoſt waren weiter abgeſchwächt, die übrigen Werthe
wenig berändert.
* Mannheimer Börſe. 3. Decbr. Badiſche Bank 117 B.
Rhein. Creditbank 126 b. Rhein. Hypoth.⸗Bank 127 G.
Anilin⸗ u. Sodafabrik 236 G. Weſteregeln, Alkali 168 G.
Waghäusler Zuckerfabrik 82 G. Heidelberger Aktien⸗Brauerel
134 b.

Berlin, 3. Dez. Schlußcourſe um 3 Uhr. Oeſterr.

Credit⸗Actien 484. Staatsbahn 397. Lombarden 177.
Disconto⸗Commandit 216 /8.
Tendenz: Ziemlich feſt.
Heidelderg, 4. Dezember.
Anfangs⸗Cnurſe der heutiger Mittags⸗Mörlen
mitgethellt von der Filiale der Aheitiſcher Ereritren

in Heibelberg.

Franffurt Berliu-
Oeſterr. Credit⸗Actien 239½
Staatsbahn 2 199½
Lombarden 2 87
Disconto⸗Commandit 216.60
Galiz. Karl⸗Lndwigsbahn 159
4Ct. Egqypvter 77.30
4pCt. Spanieerre 67.10
1pCi. Türken 15.05
5DCt. Buenos⸗Aires 83 ½
5pCt. Portugieſe 91

/
Preußiſche Staats Anleihe von 1868 A. Die nächſte Ziehung

findet im December ſtatt. Gegen den Coursverluſt von ca. 3½Eðt.

bei der Auslooſung übernimmt das Bankhaus Carl Neuburger,
Berlin, Franzöſiſche Straße 13, die Verſicherung für eine Prämie
von 25 Pfg. pro 100 Mark.
Heu per Ctr.

* geidelberg, 4. Decbr. (Marktpreiſe.)

. 2.60 bis 2.90, Stroh per Ctr. %. 2.— bis 2.60. Butt er ii

Ballen 75 bis 85 , Butter in Pfund 1. 1.— bis 1.10. Eier

per Hundert 4 5.50 bis 6.40, per Stück 6 bis 8 J. Kartoffel, 4

per Malter 250 Pfund . 6.40 bis . 7.50, per 20 Liter 85
bis . 3.20, Mispel per H. 25 bis 35 , Kaſtanien per H.
10 bis 15 H½.
Wierloch. 3. Dez. Der geſtrige Viehmarkt war mit 201 Stück
befahren und zwar mit 120 Kühen, 65 Rindern, 12 Kälbern und 4
Farren. Der Verkehr wie Handel war ziemlich lebhaft; Kühe
wurden 39 Stück, Rinder und Reiblinge 45 Stück und Kälber
6 Stück verkauft, im Ganzen ſomit 90 Stück. Der Durchſchnitts-

preis für Kühe war 210—300 ., für Reiblinge und Rinder

100—200 und für Milchkälber 36—40 Im Ganzen wur-
den umgeſetzt 15 165 .
Wiesloch, 3. Decbr. Der heutige Schweinemarkt war mit 18
Paaren beſchickt. Der Durchſchnittspreis beteng 12—17 .
Verlooſungen. ö
Hamburg. 1. Dez. Serienziehung der Köln⸗Mindener 100 Thlr.
Looſe: 385 460 555 893 934 992 1057 1096 1129 1137 11⁷²
1586 1666 1702 1796 1914 2075 2149 2153 2178 2354 2369

2638 2646 2718 2771 2773 2828 2868 2884 3200 3273 3299

3391 2608 3787 und 3924.

Waſſerſtandsnachrichten.
Heidelberg, 4. Dec. (Neckar.) 1.55 m, gefallen 0,04
Maunheim, 3. Dec. (Neckar.) 3,20 m, gefallen 0,07
Marau, 3. Dec. (Rhein.) 3,23 m, gefallen 0,00
Manunheim, 3. Dec. (Rhein.) 3,11 m, gefallen 0
Züſſeldorf, 3. Dec. (Rhein.) 2,08 m, gefallen 0,08
Huisburg, 3. Dec. (Rhein.) 1,46 m, gefallen 0,07 m.
Ruhrhöhe 3,02 m, gefallen 0,06 m.

Meueſte Telegramme.
Paris, 3. Dec. Dem Vernehmen nach conferiren die
Miniſter morgen früh nochmals bei Grévy.
London, 3. Dec.

m
04

Geſellſchaft für Coloniſation conſtituirt.

ſitzende des proviſoriſchen Comités, Hermann Schmidt, und
der Schriftführer, Hermann Meyer, führten aus, daß die
Deutſchen Englands eine Sache von ſo hohem nationalen

Hier hat ſich heute auf Anregung
von Dr. Karl Peters ein Zweigverein der deutſchen
Der Vor

Bad.

Galiz. Karl Ludwigsbahn 80/

bis 95. Aepfel per H. ½. 1.80 bis 4.—, Birnen per H. 4 1.—4

Intereſſe wie die deutſche Coloniſation verfolgen und unter

ſtützen müßten. Die Verſammlung wählte Schmidt zum
Präſidenten, Raſch, Alexander Siemens und v. Ernſthauſen
zu Vicepräſidenten, Fick zum Schriftführer und Richard
Schleſinger zum Schatzmeiſter.
Rom, 3. Dec. (Telegr. d. Frkf. Ztg.) Durch

De-

kret vom 1. December werden die Qu arantäne maß?

regeln im ganzen Königreich Italien aufgehoben. — Die
Exkaiſerin Eugenie iſt heute hier eingetroffen, dieſelbe

wird eine Audienz beim Papſt haben und den nächſten

Sommer in Neapel zubringen.

ſher/
Jür die Redaktion nerantwortlich: Fr. Emmerling in Herde
f ch: F — 2——

Deſenicevaöfengrriatontung.

kUrsberwalker bis zum 28. December ſein.

Die Packetaufſchrift muß ſämmi-

— Wiederholte

Tagesordnung

am
Montag, 6. December 1886.

1) Vorm. 9 Uhr. Maler Friedrich
Gürr von Ulm, wegen Betrugs.
2) Vorm. 9 Uhr. Martin Keitel
von Mannheim, wegen Unter-

ſchlagung.

3) Vorm. 10 Uhr. Karl Duppi, Tag-
löhner von Karlsruhe, wegen
Körperverletzung.

3) Vorm. 10 Uhr. Taglöhner An-
dreas Knauber von Neuenheim,
wegen Diebſtahls.
5) Vorm. 10 Uhr. Heinrich, Lauer,
Fabrikarbeiter von Kirchheim und
Philipp Beiſel, Fabrikarbeiter von
Handſchuchsheim, wegen Wider-
ſtands, Beamtenbeleidigung und
Ruheſtörung.
) Vorm. 10 Uhr. Eduard Sommer,
Maurer von Altenbach, wegen
„ Ruheſtörung und Bedrohung.
7) Borm. 11 Uhr. Chriſtoph Vogel
heim wein Hörererl von Kirch-
„wegen Kö
Diebſiahls örperverletzung und
8) Nachm. 3 Uhr. Gottlieb Anderes,
Fuhrmann dahier, wegen Belei-
Nachm, 3 Uhr.
9) Nachm. . orenz Kolb,
Landwirth von Sandhauſen, we-

ö en desgl.
Sufh. Imisgericht Heidelberg.

zu leiſten, auch

Konkursverfahren.

Nr. 48014. Ueber den Nachlaß des
Taglöhners Heinrich Stahl und
deſſen Ehefrau Anna Maria geb.
Stotz von Eppelheim wird heute am
4. December 1886, Vormittags 9½
Uhr, das Konkursverfahren eröffnet.
Herr Waiſenrichter IJ. C. Winter
in Heidelberg wird zum Konkursver-
walter ernannt.
Konkursforderungen ſind bis zum 28.
December 1886 bei dem Gerichte
208 wird zur ſchlußfaſſung üb
ird zur Beſchlußfaſſung über
die Wahl eines anderen Verwalters,
ſowie über die Beſtellung eines Gläu-
bigerausſchuſſes und eintretenden Falls
über die in § 120 der Konkursordnung
bezeichneten Gegenſtände, ſowie zur Prü-
fung der angemeldeten Forder ungen

au
Freitag, den 7. Januar 1887,
Vormittags 9 Uhr
vor dem unterzeichneten Gerichte, Ter-
min anberaumt.

Allen Perſonen, welche eine zur Kon-

kursmaſſe gehörige Sache in Beſitz
haben oder zur Konkursmaſſe etwas
ſchuldig ſind, wird aufgegeben, ſolche
nur an den Konkursverwalter zu ver-
abfolgen bezw. Hins an denſelben
ie Verpflichtung auf-
erlegt, von dem Beſitze der Sache und
von den Forderungen, für welche ſie
aus der Sache abgeſonderte Befriedi-
gung in Anſpruch nehmen, dem Kon-

1886 Anzeige zu machen.
Gr. Amtsgericht zu Heidelberg.

gez. Büchner.
Dies veröffentlicht:
Der Gerichtsſchreiber:
Braungart.

Bekanntmachung.

Die Weihnachtsſendungen betreffend.
Das Reichspoſtamt richtet auch in
dieſem Jahre an das Publikum d
Erſuchen, mit den Weihnachtsverſen-
dungen bald zu beginnen, damit die
Packetmaſſen ſich nicht in den letzten
Tagen vor dem Feſte zu ſehr zuſammen-
drängen, wodurch die Pünktlichkeit in
der Beförderung leidet.
Die Packete ſind dauerhaft zu ver-
packen. Dünne Pappkaſten, ſchwache
Schachteln, Cigarrenkiſten ꝛc. ſind nicht
zu benutzen. Die Aufſchrift der Packete
muß deutlich, vollſtändig und haltbar
hergeſtellt ſein. Kaunn die Aufſchrift
nicht in deutlicher Weiſe auf das
Packet geſetzt werden, ſo empfiehlt ſich

die Verwendung eines Blattes weißen

Papiers, welches der ganzen Fläche
nach feſt aufgeklebt werden muß. Am
zweckmäßigſten ſind gedruckte Auf-
ſchriften auf weißem Papier. Dagegen
dürfen Formulare zu Poſt⸗Packet-
adreſſen für Packetaufſchriften nicht
verwendet werden. Der Name des
Beſtimmun gsorts muß ſtets recht groß
und kräftig gedruckt oderſ geſchrieben

liche Angaben der Begleitadceſſe ent-
halten, zutreffendenfalls alſo den Fran-
kovermerk, den Nachnahmebetrag nebſt
Namen und Wohnung des Abſenders,
den Vermerk der Eilbeſtellung u. ſ. w.,
damit im Falle des Verluſtes der Be-
gleitadreſſe das Packet auch ohne die-
ſelbe dem Empfänger ausgehändigt
werden kann. Auf Vacketen nach
größeren Orten iſt die Wohnung des
Empfäugers, auf Packeten nach Ber-
lin auch der Buchſtabe des Poſtbezirks
(C., W., 80. u. ſ. w.) anzugeben. Zur
Beſchleunigung des Betriebes trägt es
weſentlich bei, wenn die Packete frankirt
aufgeliefert werden. Das Porto für
Packete ohne angegebenen Werth nach
Orten des Deutſchen Reichs⸗Poſtge-
biets beträgt bis zum Gewicht von
5 Kiligramm: 25 Pf. auf Entfernunge“
bis 10 Meilen, 50 Pfg. auf weitere
Entfernungen.
Berlin W., 2. Dez. 1886.
Der Staatsſekretair des Reichs-
Poſtamts.
In Vertretung:
Sachſe.

Aechter Medicinal⸗Leberthran,
„Dorſch⸗Leberthran,
in ½ u. / Flaſchen billigſt bei
E. A. Thomas Nachfolger,
Hauptſtaße Nr. 169. (255)

giegenſchafts⸗Verſteigerung.
Die in Nr. 274 und Nr. 279
d. Bl. näher beſchriebene Liegen
ſchaft der Erben der Wittwe des
Kaufmanns Traugott Scheuffel
hut von hier, Friedrichſtraße 8.
wird am ö
Dienstag, 7. Deebr. I. I·
Mittags 2 Uhr,
in meinem Geſchäftszimmer Hauh
ſtraße Nr. 220 einer nochmalihen
Steigerung ausgeſetzt, und vor
haltlich der Genehmigung der Be,
theiligten zugeſchlagen, wenn
dem höchſten Gebot der Schätzungs-
preis auch nicht erreicht wird.
Heidelbe z, 1. Decbr. 1886.
Winter,
Waiſenrichter

Bekanntmachung.

Die Erneuerung der Pfändet

vom Monat März 1886 von
5687 bis mit Nr. 6841 hat 6.
der Zeit vom 6. bis 11. Decembe
l. J. ſtattzufinden. —
Heidelberg, 3. Decbr. 1886.

Slädt. Seihhans⸗Verwalluul-
 
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