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Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 6,1): Die Kunstdenkmäler der Amtsbezirke Breisach, Emmendingen, Ettenheim, Freiburg (Land), Neustadt, Staufen und Waldkirch (Kreis Freiburg Land) — Tübingen u.a., 1904

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https://doi.org/10.11588/diglit.1225#0013

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ACHKARREN

Schreibweisen: in comitatu Herimanni comitis et in pago Brisergoviae . . . Hat-
charl 1064 Cop. WUB. V 370; Curtis de Hatekarle 1184 Cop. 13. Jh.; Ahtacaren 1138
Cop. 16. Jh.; Achtkarren 1351 u. s. f.

Römisches. Thonscherben von römischer Terra sigillata, welche 1826 beim Bau
der Kirche gefunden, sich in der städtischen Sammlung in Freiburg befinden, dürften
auf römische Beziehungen des Orts hinweisen. Weiteres darüber ist nicht bekannt. (W.)

Katholische Pfarrkirche (tit. S. Georgii M.). Ecclesia Ahtekarl 1145 K. Selä Urkk.
Capeila Ahtekarle 1183 eb. ecclesia pertinent Johanniticis in Friburg 1360 bis 1370.
Lib. marc.

In der modernen Kirche wird ein wohl aus dem 17. Jh. stammendes ziemlich naives
Holzschnitzwerk aufbewahrt, das den heiligen Georg darstellt, wie er zu Pferde den
Drachen tödtet. Auf hohem Felsen erhebt sich daneben ein zinnenreiches Schloss, aus
dessen Fenstern der König und die Königstochter dem Kampfe zuschauen. (Höhe 0,86 m).

Im Oberdorfe befindet sich eine warme Quelle, die ehemals mit einem Bade ver-
bunden war; die ungefähr 1,80 m überwölbte Quellleitung zeigt an der Schwelle des
jetzt zerfallenen Eingangs die Jahreszahl 1410.

Der Schlossberg bei Achkarren (354,2 m hoch), ein frei in die Rheinebene vor-
geschobener Hügel, der die Ebene bis gen Breisach und hinüber bis zu den Vogesen
völlig beherrscht, trug einst das feste Schloss Höhingen, von dem heute in den
Weinbergen nur noch wenige Steine vorhanden sind.

Litteratur: Höhingen 1306; das sloss 1478; vgl. Näher und Maurer Burgen
d. Breisg. Emmendingen 1884 S. 32; Mone Bibliotheken zu H. und Thennenbach;
Z. XDC 487.

Die Herren von Uesenberg, deren Stammsitz kurz unterhalb der Stadt Breisach
auf einer Felserhebung lag, verkauften 1320 diese ihre Burg der nahen Stadt um 60 Mark
Silber; vorher schon hatten die Breisacher Bürger das Schloss gebrochen (vor 1255),
waren aber dann gezwungen worden, den Herren von Uesenberg dafür Höhingen zu
erbauen. Die Feste Höhingen war anfangs nur von Uesenbergischen Burgmannen
bewohnt; die Herren selbst residirten in ihren Schlössern Riegel und Kürnberg oder in
ihren Städten Kenzingen und Endingen.

1336 im September wurde die Burg dem Markgrafen Heinrich von Hachberg ver-
pfändet, der noch 500 Mark Silber als Heirathsgut seiner Gemahlin Anna von
Uesenberg zu fordern hatte.
 
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