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Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 6,1): Die Kunstdenkmäler der Amtsbezirke Breisach, Emmendingen, Ettenheim, Freiburg (Land), Neustadt, Staufen und Waldkirch (Kreis Freiburg Land) — Tübingen u.a., 1904

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https://doi.org/10.11588/diglit.1225#0014

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4 KREIS FREIBURG.

j 369 nach dem Tode des Markgrafen Heinrich erhielt Schloss Höhingen mit Zubehör
dessen zweiter Sohn Hesso, der sich dann auch Herr von Höhingen nannte.
Nach seinem Tode kam die Burg abermals durch Verkauf und Verzicht an die
markgräflich Hachberg'sche Linie.

1415 verkaufte Markgraf Otto seine Herrschaft an den Markgrafen Bernhard von
Baden, behielt aber Schloss Höhingen, das erst nach seinem Tode 1418 eben-
falls an Baden fiel, als Wohnsitz bei.

1525 wurde das Schloss von den Bauern niedergebrannt und blieb bis zum Beginn
des folgenden Jahrhunderts ausgebrannt stehen.

1620 baute Markgraf Georg Friedrich die Burg ihrer vortrefflichen Lage wegen wieder
auf und Hess sie nochmals in Vertheidigungszustand setzen.

1633 am 29. und 30. Mai wurde das Schloss von den Schweden eingenommen und
besetzt.

1634 am 29. und 30. Juli fand eine erfolglose Beschiessung des Schlosses durch die
Truppen des Markgrafen Friedrich V statt.

1638 im Herbst während der Belagerung Breisachs durch Bernhard von Weimar verliess

die Besatzung die Feste, die darnach aufgegeben und niedergebrannt wurde.
1671 erlaubte die badische Regierung den Franzosen in Breisach die zu Höhingen
noch befindlichen Mauern völlig abzubrechen, woher es kommt, dass heute nur
noch wenige Mauerbrocken zu finden sind, die von dem ehemaligen Bestand
des Schlosses keine Vorstellung mehr geben können.
Dagegen hat Merian in seiner 'Topographia Sueviae' eine kleine bildliche Dar-
stellung der Burg hinterlassen und auch in der von ihm gezeichneten Gesammtansicht
von Breisach im Hintergrunde die Feste nochmals dargestellt.

Darnach besass das Schloss gegen die Bergseite eine massige Schildmauer, an die
sich eine hohe mit runden Flankirungsthürmen versehene Ringmauer anschloss. Ein
durch Bestreichungsthürme verstärkter Zwinger mit vorliegendem Graben, über den eine
Zugbrücke führte, bildete den äusseren Ring der Befestigungen. Die Ansicht scheint
von der Seite des Aufstiegs, vom Orte Achkarren aus, aufgenommen zu sein. (B.)

BICKENSOHL

Schreibweisen: Bickensol 1321 Z. Freibg. VI 436; in pago Brischegowe in villa
Piccensole in comitatu Bertholdi comitis 1048 WUB. I 271; villa Bikkensola Rot.
Sanpetr. Anfang 13. Jh. u. s. f.

Pfarrkirche (erw. Bicchinsol cum ecclesia 1139 Trouill. MBäl. I 275; 1145, 1183;
pertinet Johanniticis in Friburg zw. 1360 bis 1370 Lib. marc; plebanus in Bickensol

1263) Z. IX 353-

Der Chor der 1865 erbauten protestantischen Pfarrkirche ist alt. Er wird von
Strebepfeilern mit Knaufbekrönungen gestützt, durch spitzbogige Fenster, die der Mass-
werke beraubt sind, beleuchtet und der über das Dach hochgeführte westliche Chorgiebel
von einer Giebelbltime bekrönt.

Einfache, etwas tief ansetzende Rippenkreuzgewölbe ohne Wandrippen, die auf
runden Wanddiensten ohne Kapitale aufruhen, überspannen den Raum, der nach einem
 
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