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Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 6,1): Die Kunstdenkmäler der Amtsbezirke Breisach, Emmendingen, Ettenheim, Freiburg (Land), Neustadt, Staufen und Waldkirch (Kreis Freiburg Land) — Tübingen u.a., 1904

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https://doi.org/10.11588/diglit.1225#0095

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AMT EREISACH. — BÜRGHEIM.

81

der Jahreszahl 1630 bezeichnete silberne Becher {k == 10 cm) sowie einen grösseren
{h — 20 cm), der maserirt und mit Punkten dekorirt auf dem Grunde innen eine silberne
Medaille aufgelöthet hat, welche im Profil das Porträt Lazarus' von Schwendi zeigt mit
der Umschrift:
LAZARVS • DE - SWENDI ■ MAX ■ IMP ■ BELLI - DVX ■ IN • VNG • S - 15(56.

Die Gewände des Hofthors am Pfarrhause, ebenso wie die des Pförtchens da-
neben sind mit massigem Renaissance-Ornament verziert.

Ueber der Thüre des Wirthshauses 'Zum Adler" findet sich ein Hausteinrelief,
ein österreichischer Reichsadler.

Haus No. 71, das ehemalige Gasthaus 'zu den fünf Thürmen', ist ein schlichtes
dreigeschossiges Gebäude, dessen oberstes Stockwerk in hübschem Fachwerk erstellt,
sich selten gut erhalten hat. Ein altes schmiedeisernes Wirthsschild deutet auf die ehe-
malige Bestimmung des Hauses hin.

Maus No. 77, ein wohl erhaltenes Steinhaus, stammt aus dem Jahre 1628. Das
hohe Erdgeschoss zeigt neben dem rundbogigen Thorweg ein hübsch profilirtes Pförtchen,
das obere der beiden Wohngeschosse einen rechteckigen Erkerausbau mit reich dekorirten
Fensterbrüstungen und ungemein kräftigen Gesimsen, der auf zwei breiten mit Fratzen
gezierten und auf den Seiten mit Flachornament ausgestatteten Konsolen aufruht.

Haus No. ?p besitzt neben einem rundbogigen Hausteinportal noch Reste alter
Holzkonstruktionen.

Haus No. 80 ist ein altes originelles Fachwerkhaus mit ausladendem Obergeschoss
und hübsch geschnitzten Fensterumrahmungen!

Im Besitze der Fischerzunft befindet sich
ein 2r,5 cm hoher, oben 8,5 cm weiter Becher
aus getriebenem Silber mit theilweiser Ver-
goldung, eine hübsche Arbeit der Spät-
renaissance (vergl. Fig. 26). Er trägt am oberen
Rande die Umschrift:

ANNO \6}o • IST - DISER • BECHER -

AVF • DIE ■ ZVNFTSTVBEN ■ DEM -

HANTWERCKH ■ GEMACHT ■

WORDEN -

An dem Becher waren eine Reihe von
Schaustücken befestigt, Münzen oder auch ein-
fache Rautenschilde mit den Namen und
Wappen der Stifter. Erhalten haben sich hier-
von noch folgende:

1. HANDWERD • ZVMFF .
ANNO - 16}1 ■

2. HANS • HESS • 16}1 ; mit
Wappenschild.

3. MARDIN ■ QWIQ_- 16}I ■
mit Wappenschild.

4. HANS • BRINDZ • \6?l ■
mit Wappenschild. Ffg. 26. Burgheim, Becher der Handwerkers!?,

Bantl VI. 6

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