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Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 6,1): Die Kunstdenkmäler der Amtsbezirke Breisach, Emmendingen, Ettenheim, Freiburg (Land), Neustadt, Staufen und Waldkirch (Kreis Freiburg Land) — Tübingen u.a., 1904

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https://doi.org/10.11588/diglit.1225#0139

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AMT EMMENDINGEN. — DENZL1NGEX.

125

anbringen Hess, wo indessen nur ein Fragment des englischen Grusses im Frauenhause
erhalten ist (Kraus Kunst und Alterth. in Els.-Lothr. I 375, Fig. 134a). (K.)

In der Mitte der Plattform erhebt sich ein
Aufsatz, der sich aus acht, steil schräg gestellten,
achtseitigen Sandsteinpfosten zusammensetzt, die
oben von einem Knauf zusammengefasst werden
und in deren Mitte zwischen vier ebensolchen
senkrechten Pfosten eine Wendelstiege bis zur
Spitze emporsteigt. Dieser Thurmabschluss, das
steinerne Gerippe eines Thurmhelms, war wohl nie
abgedeckt gedacht, trotzdem er in seiner jetzigen
Gestalt bei nicht eingehender Besichtigung einen
ungemein unfertigen Eindruck macht.

Im Thurm hängt eine alte Glocke (Durch-
messer i,oo m) mit der Umschrift:

IHESVS - VON ■ NATZARETH ■
EIN • KVNNIG • DER ■ IVDEN •
ANNO ■ DOMINI ■ 1591 •
Ausserdem ist Maria mit dem Jesuskinde in
Strahlenmandorla, eine heilige Figur mit Buch
und Schwert (Stab), sowie eine Heilige mit einer
Kanne in der Rechten (s. Elisabeth) in Relief dem
Mantel aufgegossen; die andern Glocken sind
umgegossen worden.

In der Sakristei befindet sich in der Wand
eine Grabtafel von 1583 eingelassen, in Hoch-
relief zwischen zwei Frauengestalten ein Doppel-
wappen weisend und bekrönt von einem Aufsatz,
der in der Mitte mit einem Engelskopf in Cartouche
geziert, seitlich von figürlichen Darstellungen be-
gleitet wird, eine nicht üble, aber handwerks-
mässige Arbeit. Darunter ist eine kaum leserliche
Inschriftplatte angebracht, von der es fraglich
erscheint, ob sie zu dem oberen Theil des Denk-
mals gehört.

In der alten Friedhofmauer finden sich viel-
fach alte Grabsteine oder Reste von solchen
eingemauert, so der Denkstein des 1732 ver- pi&fa Denzlingen. Thwm der prot. Pfarrkirche.
storbenen Herrn Wolfgang Friedrich Teufel von

Birkensee mit zwei Wappenschilden, dann der undeutlich datirte des iwirHg balthasar,
pharher zu Denzlingen gewesen JÖ joP'; ferner eine Grabplatte von 1620 und eine
solche von 1670, beide mit gänzlich verwaschenen, unleserlichen Aufschriften.

Im Pfarrhaus wird ein alter spätgothischer Kelch aufbewahrt mit steifer Cupa, 1
gedrehtem Knauf und einfachem Fuss, auf dem zwei Kreise eingravirt sind, deren einer
ein Kreuz, der andere drei Wappenschilde umschliesst.
 
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