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Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 6,1): Die Kunstdenkmäler der Amtsbezirke Breisach, Emmendingen, Ettenheim, Freiburg (Land), Neustadt, Staufen und Waldkirch (Kreis Freiburg Land) — Tübingen u.a., 1904

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https://doi.org/10.11588/diglit.1225#0141

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Am Ausgang des Dorfes liegt innerhalb Umfassungsmauern ein grosses Gehöft,
der sog. 'Adelhof' (Adelnhoven 1341; vergl. Z. NF. II 326), der im Volksmunde als
der ehemalige Edelsitz des wilden Junkers Teufel von Birkensee gilt.

Ein Ortsadel (vir quidam Über de D. (c. 1112) Rot. s. Petrin.; bis 1255 erw.

Der Ort gehörte zur Herrschaft Hachberg (Baden-Durlach).

Dort wo sich das Elzthal in die Ebene verliert, zwischen Buchholz, Vordersexau
und Denzlingen, erhebt sich ein vereinzelter wenig hoher Hügel, an dessen östlichem
Ende ein grosses Hofgut, der Mauracher Hof, liegt. Ueber demselben auf der Höhe Mauracher Hof

Fig. 43. Denzlingen, Kapelle am Mauracher Berg

des Hügels stehen zum Theil im Walde verborgen die Ruinen einer Kapelle, S. Severin
geweiht, das 'Muremer Kirchlein' genannt (in pago Prisecgeuue in loco Muron 962
MG. Dipl. reg. et imp. I 327; Mura 1319; 1337 ; in decanatu Bergen seu Bischoffingen
curia in Mure 1324; Mure 1466 f.; der tumherren hof von Costenz ze Mure c. 1350;
eccl. in Mure 1302; eccl. Mura in dec. Waltkilch zw. 1360 bis 1370 Lib. marc; die
pfarrkilche zu Mure 1469); war baden-durlachisch und gehörte zur Herrschaft Hachberg;
(vergl. Schau ins Land IV S. 34—38). Hof und Kapelle gehören mit zu den ältesten Kultur-
stätten unserer Gegend und waren vor der Mitte des 10. Jhs. im Besitz des Grafen Guntram,
von dem sie dann nach 952 durch kaiserliche Schenkung an die Bischöfe von Konstanz
übergingen. Bischof Heinrich verkaufte 1. Juli 1302 den Hof an sein Domkapitel, das die
ausgedehnten Besitzungen im 14. Jh. in fünf vom Domkapitel zu vergebende Lehenhöfe
getheilt hatte. Da sich jedoch das Hofgut auch über den grösseren Theil des Glotterthals
ausdehnte, wurde bald für dessen stärkere Bevölkerung eine Filialkirche ad s. Blasium er-
richtet, wohin schon frühe, gewiss schon im 11. Jh., auch der Priester seinen Wohnsitz ver-
legte, während die Severinskapelle mit der Zeit eine vielbesuchte Wallfahrtskirche wurde.
 
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