AMT EMMENDINGEN. — ENDINGEN.
in der Glockenkunde da und würde für eine spätere Datirung der undatirten Glocke
sprechen, wenn nicht die Form der Glocke und der Charakter der Schriftzüge mit Be-
stimmtheit auf die Jahre vor 1350 hinwiesen.
2) Die grosse Glocke (Durchmesser 1,12 m, Höhe 0,95 m), ganz glatt und schlicht,
wird von folgender in grossen Majuskeln ausgeführter Inschrift oben umgeben:
Äsos&sdcsLsvis xpc 1 aoüßcra s xpc % Re(?ras s xpc s mnm *
3) Die kleine Glocke, mit dem Stadtwappen und den Gestalten Mariae et Martini
in Relief aufgegossen, hat eine zweimal das gleiche Chronogramm (1714) enthaltende
Umschrift: DVM • sono • peLLo • V0C0 • tono • trIstIa ■ tInnIo • grata - tv •
geMIs ■ arrIDes - hInC ■ fVgIs • haC • properas • worauf noch die Nennung des
Pfarrers und Bürgermeisters folgt.
Das Rathhaus (ze Endingen in dem rathuse 1319, Z. Freib. V 200), ein zwei- Rafthaua
geschossiger Putzbau mit einfach geschwungenem Barockgiebel nach dem Markte zu,
ist in dem Erdgeschosse theilweise gewölbt und zeigt hier noch Reste eines älteren
Baues; so auf der Längsseite ein einfach profilirtes Fenstergewände mit der Jahreszahl 1527.
An dem schwülstigen Barockportal findet sich das Endinger Stadtwappen angebracht mit
einem Vogelkopf als Helmzier und der Inschrift:
PVBLICO • CONSILIO •
PVBLICAE ■ SALVTI •
Der Innenbau hat kein Interesse.
In der Registratur hängen an den Fenstern zwei Glasscheiben aus den Jahren Glasscheiben
1527 und 1529, einen Schweizer Landsknecht und eine Pieta darstellend, handwerks-
mäßige Arbeiten. ■ /
Ferner wird hier 'ein altes Richtschtuert von 1650, aus der Scharfrichterfamilie Rkhtschwert
Burkhard stammend, aufbewahrt, auf der Kiinge mit eingravirten Darstellungen (Ent-
hauptung, Kreuzigung), mit verschiedenen Zeichen und mit dem Spruche geschmückt:
Wer was fint ehe das
verloreti und kauft es
feil wird der stirbt ehe das
ehr krankh wirf.
In einer alten eisenbeschlagenen Rentamtskiste mit Kunstschloss findet sich eine
Reihe alter Gerichts- und Foltei-werkzeuge, als Daumenschrauben, Halsgeige, Ratt- Folterwerkzeuge
mauser, Pranger-Halseisen, Waage zum Viertheilen etc. .
Im Rathssaale können einige ziemlich unbedeutende Oelgemälde, Porträts Kaiser Oelgemälde
Josephs II, Franzens von Lothringen, Karls VI und der Maria Theresia erwähnt werden.
An den Fenstern aber ist eine Sammlung von 12 vorzüglichen Glasscheiben ver-
theilt. Wir beginnen an dem ersten Fenster rechts vom Eingang mit der Beschreibung
derselben.
1) Die Scheibe zeigt zwischen zwei Säulen, gehalten von einer Dame im Zeitkostüm,
einen Wappenschild, der gespalten, rechts ein blaues, links ein weisses Feld mit rothem
Schräglinksbalken weist mit der Aufschrift:
Hans Ludwig Spielmann 152g.
Den Helm ziert ein gleich wie die Helmdecke in den Farben des Schilds gehaltener
Hundskopf und über dem die Säulen verbindenden Bogen wird eine Falkenbeize und
eine Hirschjagd erzählt.
Glasscheiben
in der Glockenkunde da und würde für eine spätere Datirung der undatirten Glocke
sprechen, wenn nicht die Form der Glocke und der Charakter der Schriftzüge mit Be-
stimmtheit auf die Jahre vor 1350 hinwiesen.
2) Die grosse Glocke (Durchmesser 1,12 m, Höhe 0,95 m), ganz glatt und schlicht,
wird von folgender in grossen Majuskeln ausgeführter Inschrift oben umgeben:
Äsos&sdcsLsvis xpc 1 aoüßcra s xpc % Re(?ras s xpc s mnm *
3) Die kleine Glocke, mit dem Stadtwappen und den Gestalten Mariae et Martini
in Relief aufgegossen, hat eine zweimal das gleiche Chronogramm (1714) enthaltende
Umschrift: DVM • sono • peLLo • V0C0 • tono • trIstIa ■ tInnIo • grata - tv •
geMIs ■ arrIDes - hInC ■ fVgIs • haC • properas • worauf noch die Nennung des
Pfarrers und Bürgermeisters folgt.
Das Rathhaus (ze Endingen in dem rathuse 1319, Z. Freib. V 200), ein zwei- Rafthaua
geschossiger Putzbau mit einfach geschwungenem Barockgiebel nach dem Markte zu,
ist in dem Erdgeschosse theilweise gewölbt und zeigt hier noch Reste eines älteren
Baues; so auf der Längsseite ein einfach profilirtes Fenstergewände mit der Jahreszahl 1527.
An dem schwülstigen Barockportal findet sich das Endinger Stadtwappen angebracht mit
einem Vogelkopf als Helmzier und der Inschrift:
PVBLICO • CONSILIO •
PVBLICAE ■ SALVTI •
Der Innenbau hat kein Interesse.
In der Registratur hängen an den Fenstern zwei Glasscheiben aus den Jahren Glasscheiben
1527 und 1529, einen Schweizer Landsknecht und eine Pieta darstellend, handwerks-
mäßige Arbeiten. ■ /
Ferner wird hier 'ein altes Richtschtuert von 1650, aus der Scharfrichterfamilie Rkhtschwert
Burkhard stammend, aufbewahrt, auf der Kiinge mit eingravirten Darstellungen (Ent-
hauptung, Kreuzigung), mit verschiedenen Zeichen und mit dem Spruche geschmückt:
Wer was fint ehe das
verloreti und kauft es
feil wird der stirbt ehe das
ehr krankh wirf.
In einer alten eisenbeschlagenen Rentamtskiste mit Kunstschloss findet sich eine
Reihe alter Gerichts- und Foltei-werkzeuge, als Daumenschrauben, Halsgeige, Ratt- Folterwerkzeuge
mauser, Pranger-Halseisen, Waage zum Viertheilen etc. .
Im Rathssaale können einige ziemlich unbedeutende Oelgemälde, Porträts Kaiser Oelgemälde
Josephs II, Franzens von Lothringen, Karls VI und der Maria Theresia erwähnt werden.
An den Fenstern aber ist eine Sammlung von 12 vorzüglichen Glasscheiben ver-
theilt. Wir beginnen an dem ersten Fenster rechts vom Eingang mit der Beschreibung
derselben.
1) Die Scheibe zeigt zwischen zwei Säulen, gehalten von einer Dame im Zeitkostüm,
einen Wappenschild, der gespalten, rechts ein blaues, links ein weisses Feld mit rothem
Schräglinksbalken weist mit der Aufschrift:
Hans Ludwig Spielmann 152g.
Den Helm ziert ein gleich wie die Helmdecke in den Farben des Schilds gehaltener
Hundskopf und über dem die Säulen verbindenden Bogen wird eine Falkenbeize und
eine Hirschjagd erzählt.
Glasscheiben